Verhalten der Ärzte - Wie ist es euch bei Diagnostik und bei einer etwaigen Odysee zuvor ergangen? Erfahrungsberichte?

Weißt du, Freigeist, deinem Namen nach solltest du das doch eigentlich nachempfinden. Zu der Frage, wieso mir das so wichtig ist. Kurz gesagt: Was geht dich das dann? Damit meine ich natürlich nicht dich im speziellen, aber was geht es irgendwen an, was ich in meiner freien Zeit machen will? Wieso ist mir der bisschen Kaffee so wichtig? Wieso will ich 4-lagig statt 3-lagig? Alles für mich die gleiche Frage. Ich missbrauche nichts, indem ich am Wochenende einen Joint rauche. Keine Ahnung, vielleicht bin sehr allergisch gegen Bevormundung. Lasst mich ein Papier unterschreiben, dass ich alle Risiken mit der Medikamenten Einnahme selbst verantworte, solange mir keiner sagt ich dürfe mein Bierchen oder Joint am Wochenende nicht trinken/rauchen.

Bisher habe ich hier nur als Begründung gelesen: Ja so will das der Gesetzgeber. Jeder der mal gekifft hat oder getrunken hat weiß, man kann sich wegballern oder genießen. Ich kann auch mit Essen entweder eine Sucht eingehen oder es genießen. Da verbietet mir keiner etwas.

Kannst du das elaborieren, das interessiert mich natürlich und bestenfalls habe ich dann im Alltag mehr Spaß und brauche den Ausgleich nicht mehr.

@Invalid
Der Satz war bewusst so formuliert: „ich frage mich…“

Du bist niemanden Rechenschaft schuldig. Insofern ist es mit den Psychiatern das Gleiche. Die sehen ‚Cannabis - positiv‘ und dürfen dir laut Richtlininen keine BTM- Rezepte ausstellen. Willkommen in Deutschland :knuddel

Grüße :winken

Hallo Invalid,

komm mal runter. Keiner in diesem Forum sagt dir, was du tust und lässt.

Aber deine Ärztin darf es. Wenn sie sagt, wenn du Alkohol und Cannabis nimmst, dann gibt es kein Rezept, dann kannst du dagegen nichts machen außer den Arzt zu wechseln.

Und wie verschiedene Leute hier im Forum versuchen deutlich zu machen, das ist natürlich Bevormundung, aber es hat durchaus Sinn.

Mit legal oder illegal hat das nur bedingt zu tun. Wäre Cannabis frei erhältlich, würde es dadurch ja nicht harmloser, und die Ärztin könnte es trotzdem Patienten, denen sie Stimulanzien verordnet, untersagen. Und sie sollte es mit Alkohol genau so machen. Das ist ein Widerspruch, da gebe ich dir völlig recht.

Ich habe gemerkt, dass es mir nicht gut ging damit.
Ich hatte die alten Angewohnheiten - ein Abendweinchen an 3 Tagen die Woche - ein immer stärker werdendes Morgenkäffchen, also die klassischen Upper und Downer, wieder aufgenommen.
Seit ich das wieder konsequent weglasse, wirken die Medikamente deutlich besser.
Ok, die Meditation tut ihr Übriges.

Ist doch eigentlich nachvollziehbar: Alkohol belastet die Leber, die ist dann nachts damit beschäftigt, sowohl diesen als auch die Medikamente abzubauen.

Mal abgesehen davon, dass ich beides nicht mehr so gut vertrage - Alkohol eigentlich gar nicht mehr.
Das war einfach die blanke Gewohnheit. Die klebt am Schuh und riecht genau dann, wenn man nicht mehr damit rechnet.

Desgleichen mit Kaffee. Mit dem dünnen Wässerchen, das vorgibt, ein Cappu zu sein, komme ich gut klar.

Du musst die Münze in den dritten Schlitz oben rechts einwerfen.
Dann den Hebel so lange drücken, bis die gewünschte Antwort unten rausfällt. :mrgreen:

Habe doch geschrieben, dass war nicht gegen irgendwen gemeint sondern einfach meine Philosophie. Aber ja, mit meiner Art wie ich Sachen kommuniziere, könnte ich arbeiten :smiley:

But…why? Also mich würde interessieren, wo du persönlich die große Gefahr siehst?

Ahje, du hast recht :smiley:

Lesen tuhe ich euch eig immer wieder, bin nur ein wenig schreib faul.
Aufgegeben würde ich jetzt nicht sagen, aber schon frustriert, ihh war jetzt auf der Suche nach einer Therapeutin, habe sogar mit einer eine videosprechstunde abgehalten, sie hat mir auch gesagt ich wäre therapie bedürftig, sie stellt mir eine Bescheinigung aus und hat mir gesagt sie hätte sogar Zeit. Aber sie hat auch gesagt, studien haben gezeigt dass symphatie für eine Therapie das Maß der Dinge ist.

Ja und dann habe ich von ihr nichts mehr gehört, sie hat mir zum Abschluss gesagt, ich bekomme von ihr einen frage Bogen und diese Bescheinigung um mich auch nach anderen Therapeuten umzuschauen zugeschickt.
Ich denke, sie war der Überzeugung, dass wir uns nicht sympathisch waren, nach einer sitzung schwer zu beurteilen.

Zum einen habe ich keine lust darauf jedes mal die Hose runter zu lassen um mich danach wieder umzuschauen.

Und die andere Sache ist, ich überlege wirklich, die Info mit dem Drogen Konsum einfach weg zu lassen.
Es ist zwar schade, weil es zu mir und meiner geschichte gehört, aber irgendwie schießen sich Therapeuten auf eine falsche weise fest.
Deswegen hängen sicherlich viele schrauben locker, aber ich habe aktuell kein Problem mehr mit Drogen.

Ich versuche mich mit meinem bujo selbst zu therapieren, schreibe auf was ich heute gut fand, was weniger gut und was ich ändern möchte, paar Ziele verfasst und versuche darauf hin zu arbeiten.
Und den Rest regelt dann mein Panikmonster.

Vllt schaue ich mich jetzt nochmal um, nach einem Psychiater. Hab ja mittlerweile mein Lappen wieder, also kann ich auch weitere Strecken fahren.

Definitiv.
Man kann den nach 3 Jahren vorhandenen Erfolg einer Therapie innerhalb der ersten Sprechstunde anhand der Interaktion Patient-Therapeut messen. Ist die warm, positiv, vertrauensvoll, klappts auch mit dem Therapieergebnis. Das war übrigens von der Therapieform unabhängig. (Dennoch halte ich Analyse bei AD(H)S für wenig geeignet).

Bedeutet:
Suchen.
Anders als bei Beziehungen empfiehlt sich eine parallele Suche anstatt einer seriellen Monogamie.
Daher: gleichzeitig viele Termine für Erstgespräche parallel ausmachen, mit allen, die in Betracht kommen. Schnell sortieren, nur mit den Erfolgversprechenden die ganzen 5 probatorischen Sitzungen durchführen.
Bei einem Therapeuten einen Termin in nem Dreivierteljahr ausmachen, dann nach 2 Stunden feststellen, dass es nicht funkt um dann ein Vierteljahr den nächsten zu suchen, bei dem man in einem Dreivierteljahr…
…nun, das ist möglich, aber nicht sonderlich sinnvoll.

It’s your life. Just do it.

:juhuu :knuddel :stolzsschild

Suche lieber zunächst tatsächlich entweder nach einem Psychiater oder einer Klinik für die Diagnose.
Hast du @UlBre s Liste bereits?

Dito!! Glückwunsch!!

… ja das mit der - gegenseitigen - Sympathie ist echt wichtig, erlebe ich auch so…

Und das mit dem Konsum wegzulassen, wenn es aktuell kein Problem ist, finde ich ist wohl legitim, zumindest fürs Kennenlernen. Du kannst das ja vielleicht später mal einfließen lassen, dass es früher mal war, aber du drüber weg bist.

Wenn Du erzählst, wie du das mit dem Bujo machst und so, das zeigt doch das Wichtigste, dass du auch was in eigener Initiative machst, dass du an dir arbeitest.

Da ich auch eine derartige Geschichte habe, wenn auch immer sehr sporadisch konsumiert, muss ich theoretisch Drogentests bei meinem Arzt machen, für die ich selber aufkommen muss. Das war Behandlungsbedingung. In den fast 3 Jahren gab es jetzt aber nur einen Test. Er vertraut mir da offenbar, ich habe auch kein Verlangen nach Substanzen, für mich ist Medikinet die Substanz :smiley:

Ich hab mal eine Frage zur Diagnosestellung, ich denke die passt hier ganz gut rein.

Gab es bei allen hier am Ende der Diagnose eine komplette Ausformulierung, also ein „Ritterschlag“ a la Ihre Diagnose lautet ADHS oder Sie haben ADHS ? Oder sogar kombiniert mit einem Diagnosebericht?

Ich habe gerade das Problem, dass meine Psychiaterin sich da sehr schwammig ausgedrückt hat und mich das einfach stört. Solange ich behandelt werde, sollte es egal sein, ist es mir aber nicht.
Sie hat nur gesagt „Ja gut, dass wir zu den Fragebögen jetzt noch die Daten vom Computertest haben. Nun ist die Frage, wie wir behandeln…“ usw. aber es gab eben keine mündliche oder schriftliche Diagnose.
Ich überlege das Thema beim nächsten Termin anzusprechen und wollte mal Meinungen einholen.

In der Regel gibt es hinterher einen Diagnostikbericht wo am Anfang die gestellte(n) Diagnose(n) steht/en und danach ein Text über den Verlauf der Diagnostik. Am Ende evtl. Empfehlungen zum weiteren Vorgehen. Es dauert meist einige Wochen, bis man diesen Bericht bekommt.
Zumindest läuft das in Ambulanzen so. Wenn du allerdings dauerhaft bei dieses Psychiaterin in Behandlung bist, kann es anders laufen. Am besten mal nachfragen.

Ja, beides. Sofort nach der Testung haben sie mit mir ausführlich das Resultat besprochen. Paar Wochen später habe ich den Bericht (mehrere Seiten) per Post bekommen.

An deiner Stelle würde ich unbedingt drauf bestehen. Denn Ärzte gehen in Rente oder du bist später doch nicht zufrieden mit dem Arzt und willst wechseln, dann muss du für die weitere Behandlung was schriftliches haben.

Hach, ich habs mir schon fast gedacht… ich überlege wie ich das formulieren kann ohne dass sie denkt, ich will direkt zu einem anderen Arzt oder so. Alleine darum, dass sie den Antrag für die Therapie ausfüllt (wo man nur ein paar Sätze schreiben muss, was die akutelle (Verdachts)Diagnose ist) musste ich schon total kämpfen! Meine Therapeutin meinte auch, das sei sehr ungewöhlich, so ein Verhalten.
Ist echt ein Mist, dass wir so auf einzelne Praxen angewiesen sind, wegen der Knappheit :roll_eyes:
Vllt kann ich meinen Hausarzt bitten, dass er einen Bericht ‚für meine Akte‘ anfordert oder so :grimacing:

Also ich bin 2018 in der Ambulanz der Schön Klinik Bad Bramstedt diagnostiziert worden. Zuvor hatte ich zwei Termine bei einem Therapeuten, der letztendlich meinte, er sei nicht der Richtige für meine Probleme. Meine Mutter war auf die Idee gekommen, dass es ADHS sein könnte, nachdem sie angefangen hatte als Schulbegleiterin zu arbeiten und ein Kind mit ADHS betreut hat. Sie hatte in vielem mich gesehen.
Ich habe überall rumtelefoniert. Keiner diagnostizierte ADHS bei Erwachsenen. Im UKE hatte der diagnostizierende Therapeut gerade aufgehört und sie hatten noch niemanden Neues. Von irgendwem kam dann der Ratschlag ich solle in Bad Bramstedt anrufen. Hab dann 4 oder 5 Monate auf den Termin gewartet. Musste für 4 Stunden Diagnostik 300 Euro zahlen.
Sauer hat es mich im Nachhinein gemacht, dass ich 3 Jahre zuvor mit 18 5 Wochen stationär in der Jugendpsychiatrie war und die da eigentlich nichts feststellen konnten.

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Das Problem ist nicht nur, dass Ärzte und Psychotherapeuten keine ADHS-Diagnostik durchführen KÖNNTEN, etwa weil sie unwissend oder ignorant sind gegenüber ADHS, das Problem ist genauso sehr, dass Psychiater und Psychologen eine ADHS-Diagnostik nicht durchführen WOLLEN! …weil es nicht lukrativ ist, weil sie ADHS und übrigens Personen mit ADHS persönlich ablehnend, wieder und wieder feindlich gegenüber stehen…
Das gehört BESTRAFT!

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Warum musstest du das denn selbst zahlen?

Sowohl am UKE als auch in der Schön Klinik hieß es, der Test für Erwachsene wird nicht von der Krankenkasse übernommen. Andere Ärzte, die testen, habe ich nicht gefunden. Damals dachte ich, dass es normal ist, selber zahlen zu müssen.

Meine Diagnose bekam ich vor einigen Monaten in einer Ambulanz der Fliedner Klinik. Hat Monate gedauert, da Corona und mangelnde Kapazitäten, verständlich.
Muss sagen der Chefarzt dort war sehr freundlich, den fand ich klasse. Hat mir beim letzten Termin alles genau erklärt. Getestet wurde mit Fragebögen, TAP-test und Gesprächen.

Jetzt hab ich die Diagnose also seit ein paar Monaten und naja, der Rest zieht sich wie ein Kaugummi. Habe in der Ambulanz Erfahrungen mit zwei Psychiatern und mit beiden hatte/habe ich so meine Probleme, weswegen ich jetzt parallel auf der Suche nach einer anderen Praxis bin, was bei derzeitigen Wartezeiten ja mehr schlecht als recht funktioniert. Eigentlich bräuchte ich auch einen Therapeuten aber 99% haben nicht mal mehr eine Warteliste, von daher gerade gefühlt unmöglich.

Mein erstes Medikament ist Strattera, obwohl auch Elvanse zur Auswahl stand. Hab ich nicht wirklich hinterfragt, da ich mich noch nicht wirklich mit ADHS so auskenne, die Diagnose kam für mich wie aus dem Nichts.
Der erste Anlauf war überhaupt nicht gut, Nebenwirkungen ohne Ende, der zweite Versuch jetzt ist so lala. Mal schauen was draus wird.
Problem ist halt zwischen jedem Termin liegen 6,8,9 Wochen, der netten Ärztin muss ich bei jedem Termin am Anfang nochmal sagen, wer ich bin, was ich für Probleme denn nochmal hatte und was wir beim letzten Termin besprochen hatten. Übrigens auch so ein Grund warum ich wechseln möchte.

Dementsprechend zieht sich alles sehr. Ich bin aber natürlich froh die Diagnose jetzt zu haben, in dem Sinne das ich davor Jahrelang in Kliniken unterwegs war und nie jemandem irgendwas aufgefallen ist. Dafür gabs dann aber natürlich reichlich andere Diagnosen.

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