Hallo,
ich bin ja neu hier und neu im Thema. Unser Sohn (7) bekommt seit 3 Wochen Methylphenidat 10 mg retard. Immer morgens zum Frühstück. Anfangs ging es ganz gut, nun sollten wir aber zusätzlich 5 mg Medikinet geben, da die Wirkung nachgelassen hat. Also insgesamt 15 mg.
Zurzeit haben wir aber das Problem, dass er total austickt, wenn die Medikamente nachlassen bzw. es z.B. ums Zubettgehen i.Ä. geht, also Regeln einhalten. Dann bricht er voll aus, er spricht vom Töten und sich umbringen und ich habe Sorge, dass er sich tatsächlich etwas antut. Er ist da so drin, dass er keine ernsthafte Folgen mehr erkennt. Ich versuche ruhig zu bleiben, werde aber beschimpft und er schmeißt auch mit Sachen nach uns.
Wir haben den Eindruck, ihn übermannen dann die Gefühle, die sich tagsüber durch die Medikamente angestaut haben.
Wir bekommen hoffentlich bald einen Therapieplatz bei der Verhaltenstherapie, aber was können wir akut machen?
Ist das normal? Sollte ich mich noch woanders hinwenden?
Könnte das mit beiden Medikamenten (10mg und 5mg sind von verschiedenen Herstellern) schlimmer werden???
Danke schon mal für Antworten!
Bitte wende dich sofort an den verschreibenden Arzt, weil die Nebenwirkung ist eine Nummer zu hoch.
Hatte er das bei den 10mg auch schon?
Und ist das Medikinet retard ?
Letztendlich ist es halt der Rebound , der einen für kurze Zeit je nach Stärke zu Beginn heftig werden lassen kann.
Mich hat der Rebound damals auch zunächst zum Teil agro gemacht. Hört sich blöd an, aber am besten hat mir ne 1/2h Runde daddeln am iPhone und Abstand von Menschen und jede Anforderung geholfen.
Vielleicht wäre das ne Notlösung?
Hallo,
also er nimmt morgens 10 mg Retardkapsel. Mittags die 5 mg, ist das auch eine Retardkapsel (oder eine Tablette)?
Falls beides Kapseln sind - das ist tendenziell richtig, also zum Schluss die kleinere Dosis, dann ist der Rebound nicht so stark. Oder sollte es jedenfalls nicht sein.
Falls das zweite eine Tablette ist - 5 mg Tablette entspricht ja eigentlich 10 mg Kapsel. Dann gebt mittags lieber 2,5 oder 3,33 mg (man kann die 10-er Tabletten mit etwas Übung dritteln), dann ist der Absturz am Ende nicht ganz so stark.
Och der Kleine, ist gerade schwer für ihn.
Wenn die Medikamente nachlassen setzt der Rebound ein. Das heißt, dass seine ADHS Symptome verstärkt wiederkehren.
Gerade in der Eindosierungsphase tritt das verstärkt auf. Das kann sich bessern. Wenn nicht, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das Präperat wechseln. Abends mit unretardierten MPH niedrig dosiert den Rebound abfangen. Morgens 10, Mittags 5mg geben um ihn über den Tag zu stabilisieren (falls ihr das nicht schon macht).
Ich gebe hier Wissen weiter, welches ich von anderen Eltern/Betroffenen hier im Forum gelesen habe Du findest bestimmt noch weitere Tipps.
Ansonsten will ich dir sagen, dass du das ganz toll machst. Es ist nicht einfach für dich. Sag deinem Sohn, dass du siehst, dass er es schwer hat. Sei für ihn da.
Überlegt zusammen, wenn er ruhiger ist, was ihm gut tun könnte, wenn es Abend wird. Ein Spaziergang, Rad fahren, Fußball spielen etc.(wenn er zu viel Energie hat), eine Wärmflasche, Vorlesen, Geschichten erfinden etc. (wenn er Ruhe braucht von den Reizen um ihn herum). Ihr könnt auch zusammen fantasieren, was wäre ein perfekter Abend? - und wenn es mit Dinosauriern Abendessen ist
Vielen Dank für eure Antworten. Den Kinderpsychiater kontaktieren wir schon, aber der ist diese Woche im Urlaub.
Morgens nimmt mein Sohn 10 mg Methylphenidat, ab morgen bekommt er dazu noch 5 mg Medikinet. Uns wurde das so verschrieben, weil es nur von Medikinet 5 mg gibt, und wir mit einem anderen Hersteller begonnen haben.
Wird dieser "Rebound’ tatsächlich irgendwann besser?
Für mich ist das echt alles echt schwierig… Die Zeit vor der Diagnose, und das jetzt. Bei uns gibt es auch keine Eltern-Selbsthilfegruppe.
Ab morgen - das heißt die 5-mg-Kapsel nimmt er noch gar nicht?
Und vor allem, die 5-er ist gar nicht die Nachmittagsdosis, sondern er soll beide Kapseln zusammen nehmen?
Okay, dann hatte ich deinen Beitrag oben falsch verstanden, sorry.
Das Rezept gegen einen zu starken Rebound ist tatsächlich eine kleinere letzte Dosis, und die rechtzeitig bevor die erste Dosis nachlässt. D. h. langfristig könnte euer Sohn eine 5-er Kapsel am Mittag nehmen. Wichtig ist bei Medikinet Retard immer eine gleichzeitige Mahlzeit, was das Medikament leider etwas unflexibel macht.
Ok, danke! Ja, er soll das zusammen nehmen, also so, dass die generelle Dosis auf 15 mg erhöht wird.
Nur hilft die Kapsel dann eben nur für den Vormittag, und nachmittags hat dein Sohn immer noch ADHS.