Hallo Leute,
ich bin ja noch auf dem Weg zur Diagnose und bin noch innerlich am sortieren, welche Verhaltensweisen wohl auf ADHS hinweisen und welche vielleicht auch nicht.
Eine Sache, die, wie ich nun gelesen habe, wohl nicht selten bei ADHS vorkommt, ist der „Warte-Modus“. Mir fällt keine bessere Bezeichnung ein. Den hätte ich früher niemals mit ADHS zusammen gebracht.
Wenn ich einen Termin um 18 Uhr habe, aber die Arbeit schon um 12 Uhr vorbei ist (heute so geschehen), ist der Tag für mich im Eimer. Eigentlich wollte ich in der Zwischenzeit putzen, da ich übers Wochenende Besuch bekomme. Nichts zu machen. Das einzige was ich machen konnte, war auf dem Sofa sitzen zu bleiben und mir irgendwas auf YouTube anschauen. An normalen Arbeitstagen, an denen ich auch zum Sport gehe, ist das Problem nicht so deutlich ausgeprägt. Aber wehe, die Routine ändert sich. Ich bin dann wie gelähmt.
Dann werde ich aber auch unruhig, weil ich irgendwie doch was als Beschäftigung brauche… und das äußert sich dann so, dass ich anfange hibbelig zu werden und mir ständig was zu Essen suche, obwohl ich gar keinen Hunger habe. Kaugummi ist dann oft die Notlösung. Das ist auch problematisch, weil ich eine Vergangenheit mit Essstörung habe und das Gefühl, diesen Drang nicht kontrollieren zu können auch immer wieder triggert.
Heute hat mich das Ganze sehr belastet, ich stand irgendwann weinend in der Wohnung weil ich so überfordert war von meinem Anspruch an das, was ich tun sollte und der absoluten Unfähigkeit, dies zu tun - und stattdessen Dinge zu tun, die ich eigentlich nicht will.
Mich würde total interessieren, ob ihr das auch erlebt und was hilft… denn ich muss irgendwas dagegen tun, eine Diagnose liegt noch in weiter Zukunft und ich merke wirklich, wie ich darunter regelmäßig leide…
Liebe Grüße