Hey,
Kann dir zwar keine Tipps oder so geben, aber wollte dennoch antworten.
Denn vor bloss 1/2 Monaten ging es mir ganz genau so!
Wirklich jedes Wort passt, und genau solche Texte haben mir damals sehr geholfen.
Die anfägliche „Euphorie“, dass ADHS die ganzen Probleme im Leben erklärt, und man nun endlich weiss wo man ansetzen kann.
Dann wieder die Ernüchterung, dass man es womöglich gar nicht hat, und selbst falls doch, die Probleme bleiben.
Die Gedanken kreisen sich den ganzen Tag bloss darum, man wird (Falls überhaupt möglich
) noch unproduktiver und verbringt Stunden mit Recherchen und diesem Forum. Dann will man endlich wieder andere Lebensinhalte und man wird schon fast wütend beim blossen Gedanken an ADHS.
Was ich sagen kann, Gespräche mit Leuten, die mir zwar Nahestehen, aber keine Ahnung von ADS haben, waren nicht förderlich. Selbst wenn Sie es versuchen zu verbergen, die Skepsis kriegt man mit. Bei 50-Jährigen hört man sehr schnell „Modekrankheit“, bei 20 Jährigen erkennt sich jeder selbst etwas in den Symptomen.
Gespräche mit anderen Betroffenen dafür umso mehr!
Eine Arbeitskollegin meinte auch zu mir, dass man dafür eine Art 6. Sinn entwickelt, und sie sich bei mir ziemlich sicher wäre.
Irgenwann war ich mir dann auch selbst relativ sicher, dass ich ADS habe, da wirklich alles was ich darüber gelsen habe, gepasst hat. Und vorallem meine Hauptprobleme(Unproduktives Arbeiten und „Der komische Typ“) damit am Besten erklärt werden konnten.
Dennoch war ich skeptisch ob ich die Diagnose erhalte, da ich in meiner Kindheit kaum Symptome und gute Noten hatte.
Allerdings war mir dies dann auch relativ egal, da ich ohnehin von meinem ADS überzeugt war, selbst bei einer drohenden negativen Diagnose.
Vor dem Test habe ich mich deshalb auch gar nicht vorbereitet, nicht über mögliche Anzeichen in der Kindheit nachgedacht/Eltern gefragt. Dies nebst Faulheit vorallem auch deshalb, weil ich mich auf die Diagnose verlassen wollte, und das ging meiner Meinung nach nur durch Tests.
Dies war im nachhinein definitiv ein Fehler, da es schlussendlich bloss um die Möglichkeit der Medis geht!
Nach dem Test habe ich diesen Fehler bemerkt, und war bereits entschlossen einen 2. Versuch zu starten. Ich habe viele Anzeichen vergessen zu erzählen, einige Fragen irreführend beantwortet. Etwas Vorbereitung also auf jeden Fall empfehlenswert! Die Diagnose basiert fast nur auf deinen Aussagen. Genau deshalb ist die Diagnose meiner Meinung nach auch nicht wirklich Ausschlaggebend, die meisten werden unabhängig vom Ergebnis im tiefen Innern überzeugt sein.
Im Ergebnis stand dann auch, dass weder die Tests noch die Kindheit besonders auffallend waren, duch meine aktuellen Symptome und eine festgestellte erhöhte Intelligenz bekam ich die Diagnose aber dennoch.
Nun bin ich aktuell bei der Eindosierung und warte noch auf einen Therapieplatz.
Tipps kann ich dir wirklich keine geben, ausser hier zu lesen(und dich wiederzuerkennen) in den interessierten Phasen, und Ablenkung zu suchen in den schlechten Phasen.
Wurde ein ziemlich langer und wirrer Text, da ich wie so typisch jeden interessanten Gedankengang aufnehmen wollte 
Aber da es dir so zu gehen scheint wie mir damals, stört dich das wohl nicht. 
Falls dich noch mehr interessiert darfst du mir sehr gerne schreiben.
Lg Beda
m23, Schweiz