Stellt Euch eine große Lagerhalle vor, die eigentlich eine Villa ist, und komplett weiß eigerichtet. Ein Dach gab es nicht aber wir waren trotzdem „drinnen“ . Ich saß auf einem breiten Liegesessel in dieser „Villa“ der Eltern meines ehemaligen Nachbarn und dieser („Günther“) mit etwas Abstand neben mir.
Günthers Eltern haben mich abgecheckt und für Ihres Sohnes unwürdig befunden. Günther selbst hat sich eigentlich kaum für meine Anwesenheit interessiert und als sein Kumpane sich zwischen uns quetschte, war ich nur noch ein überflüssiger, nahezu unsichtbarer Gast. Irgendwer kritisierte mich dafür, dass ich innerhalb von zwei Besuchen insgesamt zwei Bier getrunken hatte. Ich wurde als Schmarotzerin abgestempelt, obwohl ich viel mehr mitgebracht, als konsumiert hatte (u. A. Kekse!!!).
Nach einem gescheiterten Versuch, mit Günther und dem Kumpel ohne Namen in Kontakt zu treten und Teil des Grüppchens zu werden, habe ich aufgegeben und beschloss aufzubrechen, ohne mich von den Anwesenden zu verabschieden – erst recht nicht von Günthers versnobter Gruselmutti, die mich aus der Ferne ansah, als wäre ich Abschaum. Bevor ich zu meinem Auto ging, welches auf dem in der Lagerhalle ( ) befindlichen Parkplatz stand, wollte ich noch meine Bücher aus dem Stauraum des Couchtisches neben dem Parkplatz holen.
Eine junge Frau kam dazu und half mir, das Buch herauszusuchen, welches mir am meisten etwas bedeutete. Eine von uns beiden meinte dann das sei nicht gut für mich, worauf auch immer sich das bezog. Wir waren beide sehr ernst und der Satz war offenbar wichtig. Ich wollte da möglichst schnell weg, also nahm ich nur das eine Buch, welches mir wirklich etwas bedeutete, mit und ließ die anderen, die ich auch mitgebracht hatte, dort. Bevor ich aufbrechen konnte, setzte sich ein bekiffter oder betrunkener Typ neben mich. Ich lehnte seinen Kontaktversuch ab und kämpfte mich durch den Spalt zwischen ihm, wie er auf der Couch saß, und dem Tisch hindurch, um den Rückzug anzutreten.
Am Parkplatz angekommen, ging ich erst versehentlich auf einen schwarzen SUV zu, obwohl ich einen weißen Kleinwagen fuhr ( ). Die Frau am Steuer rauchte und stieg aus, als sie mich sah und bot ganz nervös an, wegzufahren. Sie dachte, ich verpetze sie, weil sie auf dem Behindertenparkplatz stand. Dann sah ich, dass dort eigentlich ein Fahrrad stand.
Ich dachte mir so „blöde Kuh“ . Dann dachte ich darüber nach, dass ich vor Angst zergehen würde, wenn ich qualmend auf einem Behindertenparkplatz stünde und daran erinnert würde, welche Folgen das Rauchen für meine Gesundheit hätte. Ich lehnte das Angebot der Dame, wegzufahren mit einem freundlichen Lächeln dankend ab.
Dann wandte ich mich dem Fahrrad zu, wo eigentlich mein Auto stehen sollte. Daneben stand ein geschmücktes Rednerpult mit einem Luftballonkranz und ich stellte fest, dass dort das 20.Jubiläum einer Postfiliale gefeiert worden war, aber es war niemand mehr anwesend. Ich rechnete zurück und dachte mir so „wow, seit 2004 – das ist eine ganz schön lange Zeit“ (ich kann im Traum rechnen !). Dann dachte ich darüber nach, wie belanglos und sinnbefreit solche Lokalfestivitäten sind und bewunderte den örtlichen Bürgermeister dafür, wie agil und kreativ er sein muss, um auf irgendwelchen Events Reden halten zu können, obwohl er gar keine Berührungspunkte mit den Institutionen hat, die dort ihre eigenen Angelegenheiten feiern.
Nachdem ich dann eine Weile wach gelegen hatte, schlief ich wieder ein und lag SCHON WIEDER mit Günther auf einem weißen Liegesessel, diese Mal aber in einer Art Möbelladen . Wieder beachtete er mich kaum und sein Freund, den mein Hirn offenbar auch nicht loswurde , schob sich wieder zwischen uns und reichte mir zwei Klorollen herüber, die ich auf den Boden stellen sollte. Ich dachte erst, er braucht etwas von mir, habe aber dann nach einer Weile verstanden, was er will.
Dann war ich wieder Luft für die beiden. Günthers Kumpane schob mir nur einmal kurz die Schüssel einer Salatschleuder zu, mit der ich etwas später zu Kasse ging. Ich wollte zwei CD–Rohlinge für 6,99€ kaufen, sah aber beim Bezahlen, dass eine Packung mit 100 Rohlingen für 2€ im Angebot war. Nach kurzem Zögern bat ich die Kassiererin um einen Tausch und ärgerte mich, weil ich mich nicht getraut hatte, sie gleich darauf anzusprechen, bevor sie den Artikel eingescannt hatte. Sie sah die Salatschleuder–Schüssel, sprach mich darauf an, dass da noch ein weiteres Teil dazugehöre und wollte die Schleuder auch abkassieren. Ich war sauer auf Günther und seinen Busenfreund, weil sie mir nicht gesagt hatten, dass das ein Artikel aus dem Laden war, den ich kaufen sollte, und ich jetzt für deren Mist bezahlen soll, obwohl ich die Salatschleuder eigentlich gar nicht kaufen wollte.
War irgendwie….sozial anstrengend… …