Weshalb Mobbingopfer?

Ganz zu schweigen von der Altersdiskriminierung, bist Du erst mal 50 und arbeitslos, bist Du in den meisten Fällen auf dem Arbeitsmarkt abgeschrieben, egal warum oder wieso, sobald Du dem Arbeitgeber Kosten verursachst, bist Du automatisch aussortiert.

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Jedenfalls ist mir persönlich aufgefallen, dass Arbeitgeber lieber auf Arbeitnehmer setzen, die ihnen „kurzfristig“ für grosse finanzielle Ergebnisse viel bringen, statt auf Arbeitnehmer die alles irgendwie zusammen halten, die wirklich ambitioniert, inovativ, kritisch, introvertier sind.
Heisst sie stellen lieber extrovertierte Menschen ein, die anscheinend auf Risiko fixiert sind.
Das ist mir schon oft in Auto Hersteller Werbungen aufgefallen, wo scheinbar „erfolgreiche“ Menschen in Autos sitzen, um in diesen technologisch hoch getunten Autos in eine urtümliche Natur hinaus „düsen“ um dort dann Bungie Jumping zu betreiben, oder anderes, was den Adrenalin Spiegel in die Höhe treibt, dass „Abenteuer“ im Leben zu suchen wird da plötzlich als erstebenswert angepriesen, dass waren in diesen Werbespots nie „normale“ Menschen, wie Du und ich, selbst ihre Kinder nahmen sie zu ihren „Adrenalin Hobbys“ mit, in diesen Werbespots, die irgendwie schon fast geuselig sind, zumindest für mich.
Das hingegen in der Vergangenheit immer die „ruhigen“, die Menschen, die dazu stehen wie sie sind, nämlich die, die nach Feierabend „die Beine hochlegen“ um zu „entspannen“, die wahren „Zugpferde“’ einer Firma waren, oder sind, dass wurde bei solchen Werbespots komplett ausgeblendet, einerseits will man also das Leben als „Adrenalin Junckie“ in Szene setzen, und anderseits sagt man dann wieder „das darfst Du nicht, dass ist schlecht“, da soll noch jemand schlau draus werden, ich jedenfalls nicht.
Naja ich war schon immer ein nachdenklicher Mensch, und egal was es ist, sei es Werbung oder was auch immer, hat mich vieles zum nachdenken gebracht, so oder so, einfach ist alles nicht.

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Also ich war beides, Klassenclown und Mobbingopfer. Ich kann auch nicht sagen, dass es wirklich Spaß machte, vorlaut und peinlich zu sein, ich hasste und verurteilte mich oft hinterher dafür und kam dennoch nicht aus der Rolle raus.

Wie schön, dass die Zeit vorbei ist.

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Ich kann Deine Ausführungen sehr gut nachvollziehen.

Vorlaut sein, obwohl man es (eigentlich) nicht will.
Peinlich ist es, weil es dem eigenen Wertekanon widerspricht.

Schon seltsam.

Man sagt etwas, obwohl man es nicht will und obwohl man die Folgen kennt.

Was mir gerade einfällt.
Wie häufig ist es euch in der Schule passiert dass Ihr, unabhängig von der Stimmung in der Klasse, von einem Lehrer gemobbt wurdet?

In der Oberstufe gab es bei mir mal den Fall mit einem Biologielehrer.
Ihn hat wohl rückblickend gestört, dass ich ihn auf seine teils veralteten/inkorrekten Lehrinhalte hingewiesen oder versucht habe den Unterricht durch meine heimischen Experimente mit zu gestalten.
Jedenfalls hat er mich derart von oben herab behandelt bzw. meine Experimentierfreude durch den Kakao gezogen, dass irgendwann die Mädchen in dem Kurs ihn eindringlich aufforderten mich bitte in Ruhe zu lassen.

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Unsere Englischlehrerin hat meinen Vornamen etwas verunstaltet. Da sie mich sonst aber normal behandelt hat, würde ich das noch nicht als Mobbing bezeichnen.

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@Huckeduster ich kann mich an einen Mathe Lehrer erinnern der mich gerne an die Tafel vor kommen lies, ich war schwach in Mathe, und wenn ich vorne an der Tafel stand um vor der ganzen Klasse rechnen zu müssen bekam ich regelrechte Schweissausbrüche und einen hochroten Kopf, dass muss diesem Lehrer irgendwie Spass gemacht haben dabei zuzusehen wie unwohl ich mich fühlte.

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@AbrissBirne einen von der Sorte hatte ich auch. Hat immer die an die Tafel geholt, von denen er wusste, dass sie es nicht können. Und einen immer wieder aufgefordert, endlich anzufangen zu rechnen.
Ich bin da vorne an der Tafel gefühlt tausend Tode gestorben, begleitet vom Gelächter meiner „netten“ Klassenkameraden.

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Mir ist das einige Male punktuell passiert.

Aber eben nicht ohne ein gewisses Zutun von mir.
Ich würde es heute eine „leichte Provokation“ nennen, die ein souveräner Lehrer nicht zur Kenntnis genommen hätte.

Aber es gibt eben auch Lehrer, die auf so etwas regelrecht warten, um dann ihre Aggressionen auszuleben.

Gleichwohl würde ich hier noch nicht von Mobbing sprechen. „Auf dem Kieker haben“ trifft es besser.

@Mowgli das hast Du gut formuliert, ich glaube letztendlich ist auch kein Lehrer* davon frei gewisse Lieblingsschüler* zu haben und solche wo er nicht besonders mag, jedenfalls sind auch Lehrer* fähig zu mobben, aber wahrscheinlich weniger als Schüler*.
Es gibt ja wahrscheinlich in jeder Schulklasse, diesen einen, (manchmal auch mehrere), Mobber* der gerne Konflikte herrauf beschwört um dadurch permanente Aufmerksamkeit auf sich zu generieren.
Der Typ Schüler der irgendwie, vielleicht nicht immer bewusst, vielleicht manchmal auch unbewusst, aber sicher weil es ihm an geistiger reife fehlt, gerne provoziert und Streit sucht und andere anfängt zu mobben das er seine Aufmerksamkeit bekommt, sehr oft ist das der Klassen Clown der bei allen beliebt sein will, aber nicht immer.
Sehr oft wurde der Mobber ja mindestens ein mal selbst gemobbt bevor er* andere mobbt.
Danach will er* sich rächen und nimmt selbst die Rolle des Mobbers ein.
Das Prinzip das den ganzen zugrunde liegt wird meist viel zu spät erkannt, wenn überhaupt, sondern meist nur zugeschaut.
Auch die Eltern von Mobbern stehen sehr oft nicht dazu das ihr Kind ein Mobber ist, sondern mobben das gemobbte Kind sogar noch mit und unternehmen nichts um dem Mobbingopfer beizustehen, sondern ganz im Gegenteil, schützen und verteidigen nur ihr eigenes Kind, das Mobberkind, und geben dem Opfer die Schuld.
Ich selbst wurde eigentlich nicht fies gemobbt in der Klasse, irgendwie gehörte ich nicht richtig dazu, war ausgeschlossen, aber das war mir egal, weil ich mit den meisten in der Klasse eh nicht viel anfangen konnte, von daher war mir das eigentlich total egal.
Aber andere Schüler in meiner Klasse, besonders einer, der wurde von als Opfer auserkoren, und auf diese armen Menschen stürzten sie sich, der Klassen Clown und seine Untergebenen, besonders seine beiden besten Freunde, stürzen sich fast wie Wölfe auf ihr Opfer, wirklich widerlich und ohne Gewissen.
Rückblickend erschüttert es mich noch heute wie grausam Mobber* sind, zu allem bereit um ihr Opfer auf extrem gemeine Art fertig zu machen.
Schon damals war mir klar wie „krank“ Mobber eigentlich agieren, und wie wenig Verständnis Mobbing Opfer eigentlich nach wie vor in der Öffentlichkeit erfahren.

Also mein Junior hat auch ADS, wird aber nicht gemobbt, weder von Lehrern noch durch andere Schüler. Sollte das doch einmal passieren, knöpfe ich mir den Täter persönlich vor, und dann hat der wirklich ein Problem. Da isses mir nämlich wurscht, wie alt der ist, den mach ich verbal so fertig, der trägt meinem Sohn anschließend den Ranzen nach Hause.

Und da ist es mir auch egal, ob dann der andere psychische Schäden davon trägt und sich in die Hose macht, wenn er meinen Jungen nur sieht. Mein Sohn wird nicht gemobbt. Ich hab das hinter mir, das lasse ich nicht zu.

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Ist halt nicht die Lösung auch wenn ich verstehe was du meinst.

Ich finde die Interaktion mit ADHS Betroffenen interessant. Wird das Verhalten anderer als Mobbing interpretiert oder ist es tatsächlich als solches gemeint?

Ein Beispiel: meine Schwester hat Geburtstag und ich versuche sie zu erreichen. Das klappt erst nach ein paar Tagen. Beim Telefonat erzählt sie mir begeistert, dass sie gaaanz toll Geburtstag gefeiert hat und wer alles da war. Sooo schön! Beim Erzählen fällt ihr ein, dass sie mich ja auch hätte einladen können und sagt das natürlich auch direkt. „Ach Mensch, beim nächsten mal kannst Du doch auch kommen!“

Das könnte als Mobbing aufgefasst werden, ich war natürlich ewig am heulen. Ich denke, dass sie wirklich nicht daran gedacht hatte mich einzuladen (wir wohnen in unterschiedlichen Städten) und der Rest ist einfach ADHS pur.

Anders herum waren unsere 2 Brüder und ich wandern und sie wusste nichts davon. Wir haben einfach nicht daran gedacht, ihr Bescheid zu geben. Da ging es ihr ganz furchtbar, weil sie sich ausgeschlossen gefühlt hat.
Und uns natürlich auch, weil das nicht unsere Absicht gewesen war.

Ich glaube nicht, dass es „die Lösung“ dafür gibt. Gegen Ausschluss kann man nichts machen (und ehrlich, ich wäre froh gewesen, wenn sie mich damals einfach nur in Ruhe gelassen hätten), man kann ja keinen zwingen, jemanden zu mögen.

Gegen aktives Mobbing werde ich aber vorgehen.

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Seid ihr alle vier ein Bisschen verpeilt? :adxs_rolleyes:

Dann solltet ihr jetzt im Erwachsenenalter lernen, euch zu vergeben. Und keine bösen Absichten vom Anderen zu vermuten.

Vielleicht richtet ihr eine gemeinsame Geschwister-Signal*-Gruppe ein?

*oder welches Messenger-Programm ihr auch immer bevorzugt.

Ich sehe in der Kommunikation tatsächlich ein Problem. Zu meiner Schwester besteht mittlerweile kein Kontakt mehr.

Es gibt noch weitere Dynamiken, die durchaus mit Verpeiltheit und Kränkbarkeit und exzentrischem + oppositionellem Verhalten einhergehen.
Ich bin mit 49 Jahren die Jüngste und frisch diagnostiziert. Für die anderen ist ADHS leider kein Thema. Damit stehe ich bestimmt nicht alleine im Forum. Ich kann noch nicht sagen, ob die Diagnose irgendeinen Einfluss in positivem oder negativem Sinne hat.

Zusammengefasst: ich bin die Schwester mit ADHS und mit Abstand die Jüngste. Es gibt starke ADHS-Dynamiken + Anzeichen in unserer Familie. :face_with_peeking_eye:

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Joa, bei mir ähnlich. Meine Familie ist zuweilen so ADHS pur… das fällt mir jetzt auch auf.
Für die anderen ist das leider nicht wirklich Thema, aber ich bin die einzige diagnostizierte. Nur nicht die Jüngste, aber die älteste von 3 Kindern. :see_no_evil:

Naja ich weiß was du meinst, ich habe auch immer dieses Gefühl. Jedoch bin ich nicht der Meinung , dass das in böser Absicht so ist. Oder früher besser war. Auch ist das eine sehr selektive Sichtweise, da es sehr wohl auch Menschen gibt die sehr hart daran arbeiten etwas zu verändern. Das Hauptproblem liegt hier meiner Meinung nach darin , dass die Staaten immer mehr Bereiche in die Privatwirtschaft überführt haben die in staatlicher Vollkontrolle hätten bleiben müssen und andererseits Bereiche in rein staatlicher Obhut belassen die in zumindest teilprivatisierter Form besser wären.

Entschuldigung, kann ich nicht ganz folgen. Was hat Mobbing unter Schülern damit zu tun, ob die Schule nun staatlich oder privat ist?

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[quote=„Schröder, post:15, topic:9759“]
Die ganze Politik funktioniert übrigens so. Wenn sich die ärmeren Bevölkerungsschichten einig wären, könnten sie in der Masse viel zu ihren Gunsten verändern. Bevor aber die generelle Verteilung des Reichtums dieser Erde (5% der Weltbevölkerung verfügen über 90% aller Mittel) infrage gestellt wird, wird Sozialneid in den unteren Klassen geschürt („Pass auf, du hast eh schon so wenig, und jetzt kommt da noch ein Asylant, Emigrant, was auch immer und will von deinen paar Krümeln was abhaben“).
[/quote] Nehme hier Bezug auf diesen Absatz.