Wie bekomme ich mein Kind wieder zur Schule?

Hallo an alle,

gestern fing ja die Schule wieder an und ich habe meine Große (7, 2. Klasse) unerwartet leicht in der Schule lassen können und als ich fragte, wie die Schule war, sagte sie in Ordnung. Heute war es wieder eine Vollkatastrophe, sie wollte mich nicht gehen lassen, sie wollte nicht ihre Hausaufgaben abgeben, sich hinsetzen oder sonstiges. Ich hatte dann zu viel und meinte ich gehe jetzt und bin aus dem Raum. Sie kam hinterher und ich habe mit ihr diskutiert, dass sie wieder reingehen soll, bis ich weinend zusammenbrach, weil es immer, immer wieder das Gleiche ist und ich das einfach nicht mehr schaffe. Ich hole mal aus, wie es vorher lief.

Als sie in die erste Klasse kam, freute sie sich noch aufs Lernen und sie lernt auch echt gerne, aber schon in der ersten Schulwoche kam Frust bei den Hausaufgaben auf, weil sie es nicht so hinbekommen hat, wie sie wollte. Die Hausaufgaben blieben im weiteren Verlauf auch erstmal das größte Problem daheim, da ist sie oft ausgerastet, hat für eine Aufgabe eine halbe Stunde gebraucht, weil sie dauernd abgelenkt war (zb von der Tapete) oder hat ihr Blatt total zerkritzelt oder zerrissen, wenn etwas nicht klappte, noch dazu hatte sie Angst vor den Lupen, die die Lehrerin verteilt hat, wenn zb der Bogen vom n etwas zu weit unter der Linie war etc. Oftmals fängt sie bei so einem Ausbruch auch an, sich zu hauen, oder zu kratzen und sich als dumm zu bezeichnen und alle würden sie für dumm halten und sie hassen, was wir natürlich dementieren. Es war irgendwann so schlimm, dass das pure Erwähnen von Hausaufgaben und Schule bei ihr einen Wutanfall, oder Weinanfall auslöste, von dem sie sich schlecht wieder beruhigen konnte. Natürlich hat das bei mir auch Stress ausgelöst und auch ich habe mittlerweile Angst mich mit ihr an Hausaufgaben zu setzen.

Dann kam auch mal das erste Gespräch mit der Klassenlehrerin, dass sie sehr unkonzentriert und langsam wäre, wenn alle anderen schon ihre Aufgabe machen, packt sie gerade ihr Federmäppchen aus und wird natürlich auch nicht rechtzeitig fertig und natürlich wegen der oftmals unvollständigen Hausaufgaben. Das alles wurde immer schwieriger über das erste Schuljahr. Meine Tochter wurde im Unterricht immer passiver, sie spielt auch in Pausen nicht mit anderen und will am Liebsten gar nicht erst raus, obwohl sie eigentlich ihre Kindergartenfreundin in der Klasse hat und auch noch andere Freundinnen, sie war einmal sehr kontaktfreudig, aber in der Klasse scheint sie sich einfach nur noch abzukapseln. Daheim wurden parallel ihre Wutausbrüche immer mehr und schlimmer, sie konnte dann auch nicht mehr alleine einschlafen, sie hat sogar Angst alleine aufs Klo zu gehen daheim. Obwohl ihre Ängste sehr willkürlich kommen, mal geht alles super und mal hat sie plötzlich panische Angst vor irgendwas, sie steigert sich da richtig rein und es sieht dann total übertrieben und gespielt aus, aber sie scheint es einfach wirklich so zu fühlen in dem Moment. Sie ist auch sehr sensibel generell, wenn ihre Lehrerin sie ermahnt, ist das für sie schon ein Weltuntergang und ein schimpfen. Alles was auch nur irgendwie negativ ausgelegt werden kann, von dem, was ihre Lehrerin sagt, macht sie total fertig.

Dann kamen die Sommerferien und es beruhigte sich kurzzeitig alles etwas bei uns. Bis das neue Schuljahr immer näher rückte und sie schon immer wieder damit anfing, dass sie nicht in die Schule will und panisch wurde. Die ersten zwei Schulwochen habe ich sie dann öfter mal wegen Bauchschmerzen abholen müssen und zu Beginn der dritten Woche, ging sie einmal widerwillig, nach vielen Diskussionen zur Schule (sie ging immer alleine zur Schule, das sind 8 Minuten Schulweg) und ich bekam irgendwann gegen 8 Uhr einen Anruf, meine Tochter wäre noch nicht da, ob sie krank wäre etc. Ich meinte, dass sie auf dem Weg sein müsste und eventuell sehr viel bummelt, sie sollen mich anrufen, wenn sie da ist. Zehn Minuten oder ne viertel Stunde später, kam wieder ein Anruf, sie wäre nicht angekommen. Ich meinte, ich laufe mal den Weg ab, vielleicht ist sie beim Spielplatz hängengebleiben oder sitzt vor der Schule und will nicht rein. Leider war sie nirgendwo zu finden, also rief ich die Schule an und sagte, dass ich sie nicht finden könne, die Sekretärin meinte dann, dass sie dann die Polizei verständigen müssen. Ich sagte ok und dass ich wieder heim gehe, falls ich sie irgendwie verpasst haben sollte und sie schon wieder daheim sein sollte. Ich war natürlich schon leicht beunruhigt, aber hatte noch immer die Hoffnung, dass sie schon daheim sitzt, da kam sie mir kurz vor unserer Straße auch schon entgegen, Barfuß und weinend, sie hatte sich im Hausflur versteckt die ganze Zeit und hat wohl Panik bekommen, als ich dann die Treppe runterging und nicht wieder hoch kam. Ich rief bei der Schule an, dass sie mir eben entgegenkam, dass sie sich daheim versteckt hatte, um nicht zur Schule zu gehen. Da bekam ich erstmal erzählt, dass sie schon informiert wurden von einer Dame, die ihr auf dem Weg begegnete und dass sie Barfuß wäre und wurde angepampt, dass sie ja die Polizei verständigt hatten und ich solle doch das nächste mal… mehr keine Ahnung, ich habe sie danach durch den Hörer angeschrien, dass ich gerade andere Probleme habe, als von ihr belehrt zu werden und habe aufgelegt und geweint und bin mit meiner Tochter heim. Ich ließ die dann die restliche Woche daheim, um die ganze Situation wieder etwas zu entspannen und weil wir dann auch einen Termin mit dem Kinderarzt hatten, den wir vor den Ferien bekamen um die Situation zu besprechen.

Er verstand die Situation, hat auch ihre Lebhaftigkeit und Aufgewecktheit mitbekommen und schon gemeint, dass sie auf jeden Fall eine sehr gute Auffassungsgabe habe, es also nicht an der Intelligenz liegen sollte (es hieß auch von der Lehrerin, dass sie sich super an Diskussionen beteiligt und da auch den anderen viel voraus hat). Er gab uns Anlaufstellen für eine Diagnostik mit und ich habe bei einer auch einen Termin für März bekommen. Die Woche drauf hatten wir ein Gespräch mit der Lehrerin und Schulpsychologin, welche uns auch einige Tipps mitgegeben hat und uns sagte, dass sie sich eine Liste besorgt mit Diagnostikplätzen bei dringenden Fällen und als sie diese hatte ging das alles recht schnell und wir hatten in den Herbstferien unseren ersten Termin mit der Diagnostikerin.

Ich habe meine Tochter, nach diesem Vorfall immer zur Schule begleitet, um sicherzugehen, dass sie auch wirklich hingeht, das war immer ein Kampf und wurde immer schwerer. Bis ich an einzelnen Tagen nicht mehr die Kraft hatte, die Diskussion zu beginnen und sie direkt daheim ließ. Auch wenn ich sie zur Schule brachte, fühlte es sich oft so falsch an, sie so zu sehen, voller Panik dort zu bleiben. Und ich wollte sie auch immer weniger dort hin bringen und hatte immer weniger Kraft.

Ende November bekamen wir dann die Diagnose F90.0 also ADHS Mischtyp (was eine Überraschung…) Intelligenztest ergab einen Spitzenwert von 105, war aber insgesamt bei 95, also recht normal. An diesem Tag ging sie auch lieber zur Schule, als nochmal die Dreiviertelstunde zur Therapeutin zu fahren (wurde von Mal zu Mal schwieriger sie dort hinzubekommen, weil ihr beim Fahren schlecht wird, weswegen wir auch eine weitere Therapie ablehnen mussten, auch die Therapeutin meinte, es würde keinen Sinn machen, wenn sie sich so sehr sperrt wegen der Autofahrt, leider!). Ich fragte die Lehrerin per Mail, wie es lief und erfuhr, dass meine Tochter die ersten beiden Stunden hinten im Klassenzimmer apathisch auf dem Boden lag und sich wälzte und dann zur Pause langsam auftaute und zu ihrem Platz ging und letztendlich sogar einen sprachlichen Beitrag zu einem Thema lieferte, die Pause wollte sie aber nicht draußen verbringen und war alleine im Flur vor dem Lehrerzimmer. Das hat mich ziemlich fertig gemacht, muss ich ehrlich zugeben, klar ist sie dann aufgetaut, aber das kann es doch nicht sein, dass sie erstmal so leiden muss. Am nächsten Tag brachte ich sie widerwillig zur Schule, leider war ihre Lehrerin da krank und es war eine Vertretung im Klassenzimmer, das hat sie wohl noch mehr verunsichert und ich habe sie nicht ermutigen können zu bleiben und sie dann wieder mitgenommen, auch weil es sich für mich richtig anfühlte, dann habe ich es uns die letzten zwei Wochen vor den Weihnachtsferien erspart, noch einen Versuch zu wagen, ich war psychisch einfach zu sehr am Ende, um das weiter durchzustehen am Morgen.

Also war das jetzt quasi ein Neustart und wir hatten daheim auch viel geredet und sie wollte auch zur Schule gehen. Meistens ist sie daheim noch sehr motiviert gewesen und direkt im Klassenzimmer ist die Stimmung komplett umgeschlagen. Ich saß dann heute laut weinend im Flur in der Schule und habe mit dem Thema komplett abgeschlossen, ich kann sie da nicht mehr hinbringen, ich halte den Stress nicht mehr aus und womöglich würde ich ab sofort jedes mal einen Zusammenbruch haben, es hatte sich ja vorher schon immer mehr angestaut bei jedem mal, nur konnte ich es da unterdrücken und habe daheim erst geweint und bin verzweifelt. Nun weiß ich einfach nicht mehr weiter. Wir sind auf Wartelisten von Ergotherapeuten, wir haben noch immer Anfang März den Termin beim Kinderpsychiater, wo wir dann eine Medikation besprechen wollen, aber bis März ist es noch so weit, wir bekommen jetzt schon eine Menge Druck von der Schule. Wir haben am Freitag wieder einen Termin mit dem Jugendamt und schauen mal, was der Herr uns noch raten oder anstoßen kann. Ich habe nun auch endlich das Formular für die Schulbegleitung ausgefüllt und möchte eigentlich auch noch Ambulanzen für Autismusdiagnostik anrufen, weil ich glaube, dass da mehr als nur ADHS dahinter steckt (wie ich auch bei mir und meinem Mann vermute). Mir fällt momentan aber wirklich alles schwer, ich bräuchte echt Hilfe beim Ausfüllen von Formularen und bei der Suche nach Hilfe. Früher habe ich alles überpünktlich hinbekommen, jetzt verpasse ich Termine und Abgabefristen, arbeiten kann ich auch kaum noch (selbstständig). Ende des Monats haben wir noch einen Termin beim Kinderarzt, ich weiß aber nicht, was uns das bringen wird.

Habt ihr vielleicht noch Tipps, wie wir mit der Situation umgehen sollen, was wäre jetzt richtig und wichtig zu tun. Ich werde natürlich dem Herrn vom Jugendamt sagen, dass ich das nicht mehr schaffe und ich komplett überfordert bin mit der Situation, ich werde versuchen es diesmal nicht runterzuspielen und zu sagen, wie ich mich fühle, mit dem Zeigen habe ich da leider so meine Probleme, ich wirke leider immer viel entspannter, als ich wirklich bin und kann da auch nicht anders, außer ich breche total in Tränen aus. Aber wie sollen wir mit der Schule weiter verfahren? Ich habe meinem Mann schon geschrieben, dass er sie morgen in die Schule bringen muss bevor er zur Arbeit fährt, weil ich es nicht mehr kann… ich frage mich nur, ob das klappen wird und glaube auch, dass mein Mann das auf Dauer nicht schaffen wird, auch er bricht daheim immer wieder zusammen, weil er nicht weiter weiß. Ich stecke echt viele Hoffnungen in die ADHS Medikamente, dass sich das alles dann beruhigt und bessert und natürlich auch, dass wir bald eine Therapie beginnen können. Aber März ist so weit weg, ich halte es ja jetzt schon nicht mehr aus, dieser Druck von außen, von der Schule, die Angst versagt zu haben und nichts wert zu sein, eine schlechte Mutter zu sein und das niemand uns versteht. Schlimm genug, dass ich ein Leben lang selbst versuche normal zu wirken und mein Mann wollte eigentlich auch immer nur „ein richtiger Junge“ sein, (er zieht da wirklich immer die Analogie zu Pinocchio) und jetzt zu sehen, wie wir versagen und dass wir unserer Tochter nicht helfen können, das macht uns echt fertig… :cry:

Achja, die Schulzeit haben wir theoretisch schon auf 2 Stunden verkürzt, aber auch das hilft unserer Tochter nicht gegen ihre Angst. Die Lehrerin meint immer, wenn wir sie nicht zur Schule bringen, wird die Angst nur immer größer, dabei wurde ihre Angst ja immer größer während sie noch zur Schule ging, also irgendwas passt doch an der Logik echt nicht…

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Würde es was helfen wenn du die zwei Schulstunden da bleibst , wenn die Schule das mitmacht ?

Die Lehrer haben doch keine Ahnung von den psychischen Problemen, die meisten zumindest, so meine Erfahrung in 5,5 Jahren Schule.

Fühl dich erstmal umarmt. Du hast nicht versagt. Kannst du nicht beim KJP drängeln und um einen dringenden Termin bitten, weil es deiner Tochter eben schlecht geht?

Kann vielleicht der Kinderarzt oder der Hausarzt sie erstmal krankschreiben, damit sie sich etwas beruhigen kann? Mit dem Druck kommt ihr ja nicht weiter.

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Darf ich tatsächlich nicht.

Danke. Ich habe beim KJP schon gesagt, wie schwer unsere Situation ist, aber sie haben pro Tag anscheinend 10 solche Fälle und können uns nicht eher dran nehmen, aber falls eher was frei wird, werden wir informiert.

Der Kinderarzt meinte damals schon, dass er keine Krankschreibungen mehr ausstellen wird deswegen, daher fehlt sie seitdem immer unentschuldigt. Ich könnte bei meiner Hausärztin mal nachfragen, ob sie sowas macht. Ich würde sie am Liebsten auch ohne Krankschreibung daheim behalten, ich bin da echt stur vor lauter Wut.

Schau mal nach EUTB. Die bieten Beratung und Hilfe an. Je nachdem wen du erwischt, manchmal sind sie wirklich gut.

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Liebe @Feloidea

Das ist so schrecklich dass eure Tochter so lange auf Hilfe warten muss!

Eure Tochter braucht meiner Meinung nach so schnell wie möglich folgendes, und zwar in der Reihenfolge:

  1. Druck rausnehmen: Das bringt doch nichts wenn sie so zur Schule geht. Sie lernt so nichts und die Ängste werden von Tag zu Tag schlimmer. Krankschreibung oder keine Ahnung was es da in DE für Möglichkeiten gibt. Vielleicht kennt sich da sonst jemand aus. Zur Not wirklich auch unentschuldigt zu Hause lassen. Weiss aber nicht, was das für Konsequenzen haben kann.
  2. ADHS-Medikation JETZT: Das ist die Basis! Ohne ADHS-Medis würde das bei uns vermutlich genauso aussehen wie bei euch: Hausaufgaben-Verweigerung, Schulverweigerung, bei zu viel Druck weglaufen/verstecken, Rejection Sensitivity bei Lehrpersonen und Mitschülern - das hat sich bei uns alles massiv verbessert durch die Medikation!
  3. Psychologische Betreuung: Gegen die Ängste und sonstige „Folgeschäden“ (ev. vorübergehend über die Schulpsychologin?).

Sorry falls ich etwas energisch geschrieben habe, das richtet sich auf keinen Fall gegen dich, sondern ich rege mich über das System auf, das Kinder so unnötigerweise so lange leiden lässt! Das darf soch einfach nicht sein!

Leider kann ich dir zum wie/wo Hilfe bekommen nicht helfen, kenne mich da in DE gar nicht aus…

Ich wünsche euch, dass ihr bald Hilfe bekommt :heart:

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Hallo nur ganz kurz: bei uns hätte die Kinderärztin die Eindosierung übernommen, wenn wir länger keinen Psychiatertermin bekommen hätten.
Voraussetzung hierfür ist die vorliegende ADHS-Diagnose, aber die habt ihr ja.

Vielleicht macht das eurer Kinderarzt auch (oder ein anderer Kinderarzt)?

Ich drücke euch die Daumen, dass deine Tochter schnell an Medikamente kommt und dass ihr dann schnell den richtigen Wirkstoff in der richtigen Dosierung findet!
(Mein Sohn hat seit der die Medikamente nimmt nur noch extrem selten einen „ICH HASSE DIE SCHULE UND DIE HAUSAUFGABEN“-Anfall)

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Schade, war halt ne Idee, aber habe ich fast vermutet.

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Zu 1. Ich denke die schlimmsten Konsequenzen wären, dass uns schneller geholfen wird :laughing:.

Zu 2. Ich weiß leider nicht, wie wir schneller an eine Medikation kommen sollen, unser Kinderarzt macht das nicht und die KJP hat nichts schnelleres.

Zu 3. Die Schulpsychologin ist selber Lehrerin an einer anderen Schule, ich weiß nicht, ob sie da Zeit für hat, war schon schwer nen Gesprächstermin zu machen, aber ich frage sie mal.

Vielen Dank auf jeden Fall, erstens kann ich auf jeden Fall sofort umsetzen, habe sie jetzt auch schon für die restliche Woche abgemeldet, der Rest ist auf jeden Fall in Arbeit. Und danke auch dafür, dass ich nicht alleine bin :blush:.

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Ja, leider macht das unser Kinderarzt nicht :slightly_frowning_face:.
Bei einem anderen Kinderarzt werde ich wahrscheinlich keinen Termin bekommen, ich weiß auch gar nicht, wo der nächste ansässig ist :sweat_smile:. Unser nimmt zb niemand neuen auf, nur Neugeborene.

Es macht mir echt Mut, dass euch die Medikamente geholfen haben, ich habe noch immer Angst, dass sie bei meiner Tochter nicht anschlagen könnten.

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Von Jesper Juul, fand ich passend zum Thema Schule

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Hast du schon mal die Liste von ADXS angefordert für deine Umgebung? Vielleicht kommt da etwas hilfreiches raus:

Ja, das könnte vielleicht tatsächlich sein… Ist schon tragisch dass immer erst wenn gar nichts mehr geht über Hilfe ernsthaft nachgedacht wird…

Hi @Feloidea

Komm erst mal her: :adxs_knuddel:
Das ist alles ganz großer Mist. :adxs_trost:

Aber Du bist nicht schuld und ganz bestimmt keine schlechte Mutter!

Meine erste Idee wäre eine Familienberatungsstelle. Caritas, AWO oder sowas. Die sind oft kurzfristig greifbar und kennen sich aus.

Wenn ihr am Freitag eh Termin beim Jugendamt habt - nach Familienhilfe fragen. Ihr Eltern müsst entlastet werden.
Du kannst nicht mehr den Prellbock zwischen Schule und Kind spielen.

Wieso fehlt sie unentschuldigt? Habt ihr die Auflage, dass ihr immer ein ärztliches Attest bringen müsst? Wenn nein, dann reicht es, dass die Eltern das Kind als krank entschuldigen. Mehr muss da auch nicht rein.

Mein Sohn ist sehr oft krank, teilweise geht er wochenlang nur 3-4 Tage in die Schule. Wir haben ein mal ein fachärztliches Attest eingereiht, dass er chronisch krank ist und daher häufig nicht schulfähig ist. Seitdem schreibe ich morgens immer nur ne Mail ans Sekretariat und die Klassenlehrerin: Sehr geehrte…, Sohn Schusselflummi ist krank und kann die Schule nicht besuchen. MfG Schusselflummi. Und wenn er wieder geht, schreibe ich ihm noch nen Entschuldigungszettel, „Ich entschuldige meinen Sohn für den X. und Y. wegen Krankheit. Unterschrift“ den er beim Klassenlehrer abgibt.

Wenn ja (Wie wurde das begründet? Wer hats angeordnet?) - auf jeden Fall Widerspruch dagegen einlegen. Das dürfen die Schulen nur verlangen, wenn sie die Entschuldigungen der Eltern für unglaubwürdig halten. Die Lehrer kennen Dein Kind. Ein Kind, was erst mal 2 Stunden im Klassenraum auf dem Boden liegt, ist (in dem Moment) nicht schulfähig. Evl. auch beim Jugendamt erwähnen - die werden (glaube ich) zuerst angeschrieben, wenn Kinder zu oft unentschuldigt in der Schule fehlen.

Und auch wenns nervig ist: Sucht Euch einen vernünftigen Kinderarzt. Ihr braucht den noch ne Weile.

Habt ihr Eltern psychologische Betreuung oder wenigstens jemanden zum „Auskotzen“? Das wäre auch noch wichtig. Eurer Kind spürt auch Euren Stress und Eure Verzweiflung - und fühlt sich schuldig deswegen. Aus dem Teufelskreis müsst ihr unbedingt raus.

Ich wünsche Euch so sehr, dass ihr irgendwie kurzfristig die Hilfe bekommt, die ihr braucht. :four_leaf_clover:

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Vielleicht auch mal bei der Krankenkasse anrufen und die Situation schildern,

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Nicht jeder Kinderarzt darf BTM Medikamente wie Methylphenidat eindosieren/verordnen. Brauchen eine entsprechende Qualifikation.

Ich kann dir im Moment nicht viel raten. Aber ich will dich fest drücken und dir sagen: du bist ganz bestimmt keine schlechte Mutter. Im Gegenteil! Du bist eine tolle Mutter, die sich für ihr Kind einsetzt und so viel Kraft und Energie gibt. Dass man manchmal einfach nicht mehr kann, ist einfach so. Ich hoffe, dass die Medikation rasch kommt und viel bringt. Mit der Schule: ja, da würde ich auch den Druck rausnehmen, bis es soweit ist. Ich denke, dass es deiner Tochter nicht gut tut, wenn sie momentan hin soll.

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Man braucht einen vernünftigen Kinderarzt nicht nur für BTM. Der jetzige weigert sich ja schon das Kind krank zu schreiben. Dafür braucht er keine besondere Qualifikation.

Und ein guter Kinderarzt sollte sich auch dahinter klemmen, was zu bewegen, wenn es einem Kind dermaßen schlecht geht - z.B. Facharzttermine besorgen als Hausarztvermittlungsfall. Erfordert auch keine besondere Qualifikation.

Aber das muss muss der Arzt tatsächlich selbst machen - also sich persönlich ans Telefon klemmen und den Termin beim Facharzt ausmachen. Dafür bekäme er sogar extra Geld von der KK. Den verzweifelten Eltern ne Überweisung in die Hand drücken und sie aus der Tür zu schieben ist halt bequemer und wenn man dann noch dazu sagt, dass man keine Schulunfähigkeitsbescheinigung mehr rausrückt, hat man gleich noch viel weniger Arbeit…

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Hallo liebe @Feloidea,

einiges was du schreibst hatte unser Sohn auch (Hausaufgaben riesen Problem, ganz wenig Selbstbewusstsein, sich immer selber die Schuld geben,…).
Im Unterschied zu deiner Tochter ging er aber sehr gerne in die Schule (meistens).

Bevor er Medikamente bekam war es zum Schluss ganz schlimm. Er hat sich teilweise bei der Hausübung selber auf den Kopf geschlagen und gesagt, dass er so dumm ist und das sowieso nicht kann. Es war ganz schlimm.

Ich würde dir hier gerne 2 Dinge empfehlen:

  1. Suche unbedingt weiter nach einem Arzt wo du einen früheren Termin bekommen kannst, damit dein Kind rasch die benötigte Hilfe bekommt.
    Für uns war diese Hilfe ganz klar die Medikation. (Auch wenn man dann nachher vielleicht noch etwas daran ändern muss).

Frage einfach mehrere Kinderärzte an, oder Kinderneurologen, oder vielleicht in einer Klinik einfach in die Aufnahme gehen! Oder falls es geht suche dir einen privaten Arzt. Wenn die Medikamente passen, dann helfen sie ab dem ersten Tag.

(verstehe das bitte richtig, es kann natürlich Nebenwirkungen geben, aber trotzdem können sie gleich auf das Verhalten/Konzentration positiv wirken).

Gib deswegen nicht auf weiter einen Arzt zu suchen. Ihr könnt nachher den Arzt eh wechseln, falls nötig.

  1. Vielleicht sprichst du dich mit der Lehrerin bezüglich Hausaufgaben ab oder du teilst es der Lehrerin einfach mit…
    (falls du hiervon nicht schon oben etwas geschrieben hast. sorry, ich habe manche Stellen etwas überflogen).
  • dass ihr Hausaufgaben zb maximal 30 Minuten macht, dann hört ihr auf und fertig.
    Mehr schafft sie halt nicht in 30 Minuten. (Hausaufgaben müssen ja auch immer altersentsprechend sein zb 30 Minuten für 7jährige und ihr hört dann einfach nach 30 Minuten auf.) Du kannst eventuell mit einer Sanduhr arbeiten.

In der Zwischenzeit solltest du, wenn es dir möglich ist, immer die Hausübung gemeinsam mit ihr machen. Immer ganz beruhigend reden und einfach unterstützen, wenn etwas nicht geht. Ihr erklären, dass ihr nach 30 Minuten aufhört, wobei es natürlich viel besser wäre 3x 10 Minuten zu machen und dazwischen ganz kurz zu rennen oder irgendsowas.
Wenn gar nichts geht, hilf ihr einfach bei den Antworten bzw. Aufgaben. Ist ja eh nur solange bis die Behandlung passt. Motiviere sie mit einem Punkteplan!
Oder gleich mal nach jeder geschafften Kleinigkeit ein Gummibärli zur Belohnung…

Suche dir vielleicht einen guten kurzen Text über ADHS, den du der Lehrerin geben kannst, denn auch sie sollte ihr Verhalten möglicherweise anpassen.
Die Aussage, dass die Angst immer größer wird, wenn man nicht zur Schule geht, das finde ich nicht richtig in diesem Fall!

ADHS Kinder müssen sehr sehr viel gelobt werden! Viel mehr als andere. Das Verhalten soll nicht ständig kritisiert werden (weiß nicht, ob das in der Schule ein Thema ist?)

Solange sie andere Kinder nicht zu sehr stört oder beeinträchtigt, sollte man das Verhalten einfach so gelten lassen, bis eine vernünftige Behandlung sichergestellt ist.

Ich denke, man sollte nochmal mit der Schule ganz klar reden, dass ihr bereits etwas unternehmt, aber dass die Schule in der Zwischenzeit auch entsprechend unterstützen muss:
ZB Kind immer mit einer Hilfslehrerin:
Kind ist kurz bei wichtigen Dingen einer Stunde in der Klaase dabei und darf dann rausgehen mit der Stützkraft (oder in den Turnsaal. und dann erst wieder zurück in die Klasse.)
Schlage der Lehrerin so etwas vor und erkläre ihr, dass es bis zur Medikation eben eine gemeinsame Lösung UND auch unbedingt Unterstützung seitens der Schule geben muss.

So, ist jetzt doch wieder mal länger geworden als geplant…

Alles Gute!

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