Wie fühlt ihr euch mit Medikamenten?

genau die gleichen Hauptsymptome habe ich auch.

  • Exekutive Dysfunktion - also Sachen die nicht aus eigenem Wunsch gemacht werden ( hobbies,hyperfokus etc) nicht anfangen können, erst wenn die Deadline droht im stressmodus dann reinklotzen zur letzten Minute
  • Reizfilter / konzentration/Ablenkbarkeit

was mir auffällt, es wird zwar durch die Medikamente deutlich besser bei mir, aber hauptsächlich auf der Arbeit wo eh immer ein gewisser Stresslevel herrscht, aber im Privatleben ist es deutlich schwerer.
Es geht zwar auch im Privatleben oft besser als ohne Medis, aber da tendiere ich dann doch noch häufiger zum verdrängen oder vor mir herschieben. Hab halt den Großteil meines Lebens viele unangenehme Themen einfach tief in mir vergraben, Deckel drauf und verdrängt. Das will erstmal aufgebrochen und neu erlernt werden.

Und ja, durch das Lernen über ADHS habe ich viele Methoden geändert um meine Schwächen auszugleichen. Auf der Arbeit habe ich eine tägliche ToDo liste vor mir liegen. alles was ich nicht sofort erledigen kann kommt da drauf. was da nicht drauf steht existiert quasi nicht.
Jeden Morgen schreibe ich mir die unerledigten Punkte des Vortages neu auf die heutige Liste. Und diese Liste liegt immer sichtbar direkt vor mir. Das hilft mir ungemein.

Die Medikamente machen einen nicht zum Arbeitstier. Wir können damit auf ein Level mit den neurotypischen Menschen ohnne ADHS kommen beim Antrieb. Aber die behaupten ja auch alle das zu kennen was bei uns die Symptome sind. Die Medikamente geben uns die Möglichkeit. wir müssen dann immer noch schauen was wir damit machen (können?)

und zum Thema Exekutive Dysfunktionen empfehle ich gerne den Text hier: Die Metapher mit den Türen - oder exekutive Dyskunktion mal gut erklärt
lohnt sich in jedem fall den zu lesen… alleine weil der uns selbst so unglaublich gut beschreibt :wink:

LG

Hagbard

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