Ich bin selbst ADHS-Patient und erhalte zur Behandlung medizinisches Cannabis, was sich äußerst positiv auf meine Symptomatik auswirkt.
Deine Biographie kann ich nachvollziehen, ich habe schon einige sehr ähnliche gehört. Der Klassiker ist der Student mit ADHS, der mit der Aufnahme des ersten Berufs aufhört, Cannabis zu konsumieren und plötzlich bricht sein Leben zusammen. Immer wieder wird ihm gekündigt, die Beziehung geht zu Bruch, irgendwann kommen Burnout und Depressionen dazu. Viele müssen erst ganz am Boden angelangen, bis sie sich eingestehen, dass ihnen Cannabis eine Form der Selbstmedikation war und ihre Probleme nicht davon kamen, dass sie irgendwie süchtig waren, sondern durch eine Krankheit, für die sie per Zufall die passende Medizin gefunden hatten.
Ich finde es daher gut, dass du für dich inzwischen zumindest eingestehst, dass Cannabis auch eine Medizin sein könnte. Der nächste logische Schritt wäre herauszufinden, wie denn Cannabis im medizinischen Kontext bei dir wirken würde. Da du älter als 21 zu sein scheinst und schon einige Medikamente ausprobiert hast, schätze ich deine Chancen gut ein, es zumindest probeweise verschrieben zu bekommen. Mir wurde damals zuerst Bedrocan verschrieben und das hatte auf Anhieb eine extrem gute Wirkung, hat mein Leben wirklich sehr zum positiven verändert. Hast du denn schon einmal mit deinem behandelnden Arzt über das Thema gesprochen?
Auf jeden Fall herzlich willkommen hier im Forum!
PS: Ich habe einiges an Studien zu Cannabis bei ADHS gelesen und <URL url="Medizinisches Cannabis bei ADHS - Kommentierte Sammlung von Studien]hier im Forum zusammengetragen[/url]. Da kannst du dich ein wenig durchschmökern. Manche der Studien enthalten Berichte von Patienten, vielleicht erkennst du dich ja wieder. Du bist jedenfalls nicht alleine :knuddel