Ich weiß ja nicht wie und ob du medikamentös eingestellt bist, mit guter Einstellung könnte es einfacher sein, kann aber auch sein, daß du das erst - erkennen - bewußt halten - richtig Grenzen setzen lernen - wirklich berufl. und priv. trennen und auch sagen, daß der zuverlässige Feierabend für dich eine große Bedeutung hat.
Im Nachgang ist Grenzen setzen ohne Couch eher sehr schwer durch Emotionen auf beiden Seiten, denn du nimmst dem Chef gefühlt was weg, was er „jostenlos obendrauf bekommen hat“ und bräuchte viel Diplomatie und Fingerspitzengefühl.
Beim nächsten Arbeitgeber direkt immer wieder klar stellen und nur dann tun, wenns wirklich wichtig ist und ausnahmsweise deutliche Konsequenzen für das Unternehmen realisiert würden, wie Großkunde springt ab, empfindliche Vertragsstrafen müssten gezahlt werden und Unternehmen würde dadurch große Schwierigkeiten entstünden.
Gerade wenn das noch nicht eingelaufen ist mit Überstunden Zusatz- und Mehrarbeit. Dazu muß man auch mit dem ADHS so bewußt sein, daß oft Zweifel, Komplexe, eine Art Schuldgefühle plagen, die wir meist nur in uns spüren ggf. andere spüren das wir diese Schuldgefühle fühlen und damit „erpressbar werden“ weil es uns so im inneren quält.
Mechanismen muß man kennen und sich auch gegen behaupten, in einer Ergotherapie, in einer Psychotherapie, in beidem parallel an sowas durch Verhalten spiegeln, Gefühle klarmachen und schauen warum und welche Mechanismen das in uns verursachen und wie man das mit Übung und Training mildern/ dauerhaft abstellen kann.
Wieso sind die Tipps schwer umzusetzen?
Hast du der Therapeutin das auch so gesagt? Vielleicht brauchst du dann andere Tipps, vielleicht brauchst du zusätzliche Mittel an die Hand, die Impulse, Schuldgefühle etc. unterbrechen, unterdrücken, stoppen.
Aus der Traumatherapie kenne ich bilder und auch Immaginationen, die mit der extrem bildlichen Vorstellung schaffen Dinge kleiner zu bekommen, sie kleiner bekommen, für eine Zeit unterbrechen. Wie Ängste oder Panik bspw. als aus der Leinwand kommende Monster, die man mit einem ’ magischem Bilderrahmen ’ kleiner und immer klei er schiebt und ich liebe es sie mit einem Baseballschläger in den Rahmen so hauen, wenn sie rausgreifen bis ich den Rahmen mit ihnen so klein geschoben habe, bis sie verschwinden/verschwunden sind. Oder sich an den Sicheren Ort denken, damit kann ich mich auch überall hindenken, und bin dann nicht da wo ich bin und bekomme alles ausgeblendet bekomme, gerade wenn sehr viel Stress, Streit und Chaos um mich herrscht und ich wirklich weg muß.
Fragst du in der Therapie nach anderen Tipps, Techniken, die kleinteiliger, besser auf dich zugeschnitten und damit für dich leichter umzusetzen, zu erarbeiten sind?
Ich habe das auch in der Ergo, durch nen Aspergereinschlag hab ich schon sehr eigene Sichtweise, aus denen ich nicht rauskomme sondern sie auf meine Art zu denken, zu Handeln eingehen muß - weil ich sonst auch nicht ins Umsetzen komme. Teils weil ich es nicht verstehe, teils weil es mir, meinem Wesen so fremd ist, daß ich mit dem Versuch das umzusetzen ewig beschäftig/ ewig verzweifeln würde, ähnlich wie jemand ohne Arme handeln könnte wie jeder Mensch mit Armen