Das stimmt.
Wäre schön wenn wir Vorschläge für gemeinsame Lösungen austauschen bzw. finden würden
Was willst Du da lösen? Es sind Symptome von ADHS, die gehen nicht weg.
Vielleicht Hilfsmittel, Skills, Werkzeuge?
Das würde mich auch sehr interessieren.
Vielleicht Hilfsmittel, Skills, Werkzeuge?
Es gibt ja schon diverse Threads zu verschiedenen Themen, aber die zu sammeln und direkt zu den Problemen zuzuordnen wäre sicher hilfreich.
Zu meinen Hilfsmitteln bez zeitblindheit hatte ich ja weiter oben schon was geschrieben
Google Kalender mit Erinnerungsfunktion, die auch auf der Smartwatch aufploppen, das hilft mir zum Beispiel dabei.
Gegen die Unruhe und Anspannung wird ja immer Meditation und Ähnliches empfohlen.
Nur: dazu muss man ja auch erst mal in der Lage sein. Die klassischen Meditations Techniken sind für mich eher ein Horror: „jetzt legen wir uns hin, schließen die Augen und lauschen unseren Atem“
ein Garant dafür, dass ich erst richtig hibbelig werde und sofort wieder aufspringen will.
Das klappt nur in Situationen, wo ich eh schon halbwegs entspannt bin (soweit mir das überhaupt möglich ist)
Hab ich in diversen Kuren und Klinikaufenthalten bis zum erbrechen geübt und es doch nie hinbekommen. Progressive Muskel Entspannung geht schon eher, das versuche ich jetzt wieder häufiger umzusetzen. Sind ja auch alles Dinge, die man üben muss, nicht als Sofortmaßnahme geeignet.
Zumindest bei mir nicht
Genau.
So wie andere morgens heiter aufwachen, sich räkeln, in die Sonne blinzeln und frohgelaunt den Tag beginnen.
Bei mir ist die innere Getriebenheit das grösste Problem!
Und das morgendliche dumpfe Gefühl, noch im Nebel zu sein, aber das Gehirn rattert schon los.
Ich kenne nur zwei Zustände: Unruhe und Getrieben oder Erschöpft. Dazwischen ist nichts.
Morgens nicht raus und Abends nicht rein.
Ach, ja und diese fiese Unlust, etwas zu machen, was öde ist.
Und wenn ich es mache, dann mit so viel Unmut.
Ja, und morgens gibt es auch anscheinend gar nichts, was dagegen hilft.
Abends nehme ich ab und zu Zolpidem, damit kann ich zumindest einschlafen.
Morgens gab es dagegen bisher nur eine einzige Sache: wenn man noch relativ frisch verliebt ist, direkt Sex haben
aber das ist ja nun auch keine Dauerlösung
Überhaupt muss man bei Bewältigungsstrategien unterscheiden, ob man eher den inneren Dopamin Junkie damit noch weiter an füttert oder ob es eher Präventions- und Kompensationsstrategien sind
Auf jedes starke Dopamin hoch folgt unweigerlich ein Kater.
Nur darauf zu setzen, würde in eine Spirale führen, die letztlich mehr schadet, als hilft
Naja, ich denke mal morgens ist mein Cortisol viel zu niedrig und abends zu hoch.
Komisch, früher als ich noch gearbeitet habe, kam ich nicht aus dem Bett, hab die Schlummertaste endlos gedrückt und bin auf dem letzten Drücker raus.
Heute springe ich fast aus dem Bett beim aufwachen.
Woran liegt das?
Ich sag’s nur ungern: das ist wohl das Älterwerden
Worauf genau beziehst Du das mit dem Cortisol?
Hast Du das mal messen lassen?
Mich würde das ja mal echt interessieren, aber so ohne konkreten Anlass macht das wohl kein Arzt, oder?
Ich will demnächst mal bei der Gynäkologin einen möglichst umfangreichen Hormonstatus machen lassen, könnte man das da mit rein nehmen?
Wie geht es zwar momentan eher um die Frage, inwiefern die Wechseljahre bei meinen Symptomen eine Rolle spielen, aber das hängt ja direkt zusammen.
Leider habe ich für die meisten Symptome keine wirklich nützlichen Tipps, weil ich selbst noch keine Lösungen gefunden habe.
Meinen Schlaf versuche ich seit Kurzem mit Medikamenten zu verbessern, weil Müdigkeit bei mir alle Symptome verstärkt. In ein paar Monaten kommt noch ein Antidepressivum dazu. Wie sich das auswirken wird, kann ich noch nicht sagen, weil ich Psychopharmaka bisher gemieden habe, wie die Teufelin das Weihwasser, aber ich kann mir vorstellen, dass zumindest die Stimmung damit ein bisschen „ausbalancierter“ sein wird. Ist aber sicherlich eine Maßnahme, deren Vor– und Nachteile individuell abgewogen werden sollten.
Ansonsten scheint Sport i. d. R. ganz hilfreich zu sein, um viele ADHS–Symptome abzumildern – zumindest wenn man die Energie dazu aufbringen kann. Und ich versuche mich soweit möglich von anderen Menschen oder Stress–erzeugenden Situationen fernzuhalten, wenn ich merke, dass ich schon ein wenig gereizt oder labil bin.
Es geht mir morgens so dreckig, direkt nach dem Aufwachen!
Heftige Unruhe mit Panik.
Als hätte dich einer mit einem Böller geweckt.
Ich fühle mich gerade beim Wechsel vom friedlichem Nachtschlaf zur Tagesaktivität so vulnerabel.
Es ist keiner da und ich habe Angst.
Eine Existenzielle Angst, die mich lähmt oder in hektische Betriebsamkeit lenkt.
Ich merke, wie mir die Stresshormone durch den Körper fliessen und ich denke an Krankheit, Scham, Versagen, habe Wut auf mich und will sofort der Situation des Hier und Jetzt entfliehen (Smartphone), und rauche eine mach der anderen.
Kaffee.
Das liegt vermutlich auch daran, dass ich morgens nicht Handlungsfähig bin, ich aber mich wappnen muss, sofort für den Tag Kampffähig zu machen. Alle Schilde hoch.
Dieses Muster kenne ich schon mein Leben lang, aber es wird immer schlimmer.
Dabei steht heute z.B. nichts an.
Unbewusst verzeihe ich mir aber nicht, so wie andere zeitlich und organisatorisch den Tag zu beginnen.
Ich bin im Kopf schon beim durchspielen, was alles schiefgehen kann.
Dann nehme ich meine Medikamente und lege ich mich wieder hin, mit Kopfhörer auf, Meditationsmusik, und schlafe noch zwei Stunden.
Komisch, danach ist es viel besser mit der Angst.
Wirken die ADs, das Pregabalin, dann erst oder was?
In Kliniken war das aber schon besser. Wahrscheinlich durch äussere Strukturen und weil andere da waren.
Oder auch, wenn ein Termin mit Menschen ansteht.
Diese Panik morgens ist mein schlimmstes ADHS Symptomfür mich zur Zeit.
Dabei bin ich schon froh, 7-8 Stunden durchschlafen zu können.
Es tut einfach immer wieder gut, hier mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und daran erinnert zu werden, dass alles okay ist mit uns. In meinem Freundeskreis sind alle ziemlich regelkonform, und ich steche echt oft heraus. Leider nicht immer positiv. Ich kann mich immer ganz schlecht zurückhalten und quatsche echt oft dazwischen. Andererseits hasse ich es aber, wenn mir jemand dazwischen spricht. Dann komme ich total oft nicht auf den Punkt und finde es irre schwer, meine Gedanken so zu sortieren, dass sie für die anderen Sinn ergeben. Dann muss ich tausendmal von vorne anfangen, und irgendwann verliert mein Gegenüber dann die Geduld. Es ist zum Verrücktwerden. Wenn mein Mann mit mir einen Film schauen will, der mich nicht zu 100% überzeugt, bin ich nur am Zappeln und abgelenkt. Das tut mir für ihn dann immer so leid, weil ich Interesse an seinen Hobbies zeigen will, mir das aber so unfassbar schwerfällt. Kennt ihr das?
Also ich muss immer aufpassen, nicht zu viel zu sagen und mich preiszugeben.
Ich schnatter schon mal los über meine Fehler und frage auch zu direkt.
Sozial geht anders. Das ist wie ein Tanz, mit vielen Regeln…
Und ich bin chronisch zerstreut.
Fange vieles halb an und verzettel mich bei Alltagsdingen.
Wohnung tipptopp zu halten, sind Potemkinsche Dörfer oder ein Kartenhaus. Im Hyperfocus ein Marathon-Putztag und dann bis Weihnachten nix mehr gross.
Hintereinander und Kontinuierlich?
Vergiss es!
Dadurch habe ich immer ein schlechtes Gewissen. Gerade wenn man in so einer Umgebung lebt, wo andere es locker schaffen und es auch zeigen.
Mit viel Hingabe wird in der Nachbarschaft geputzt und gemäht, na ihr wisst schon.
Und dann diese ständige Getriebenheit und Unruhe.
Und diese völlige Unfähigkeit, Routinen aufzubauen
Dinge wie duschen oder Zähneputzen erfordern immer wieder aufs Neue Planung und Entscheidung, nix mit automatisch.
Jeden verflixten Tag die gleichen Diskussionen in meinem Kopf, wann was tun oder auch nicht oder vielleicht später?
Habe Phasen wo ich am liebsten alles gleichzeitig machen würde und Phasen wo ich auf gar nix Bock habe. Hatte vor ein paar Wochen angefangen seit 15 Jahren oder so mal mein Zimmer aufzuräumen und alten Kram wegzuschmeissen, hab nach 2 Tagen das Projekt direkt wieder auf Eis gelegt. Komischerweise habe ich selten Probleme damit wenn ich etwas für jemand anderen machen soll oder ich mach es sogar ohne dass man mich darum bittet. Ich merke mir auch grundsätzlich Sachen für andere Menschen besser als für mich selbst, zumindest für Menschen die ich mag. Meine grössten Probleme momentan sind meine Zertreutheit, Angstzustände wenn ich mitten in der Nacht wach werde, meine Unfähigkeit mich zu konzentrieren und meine fehlende Impulskontrolle (wobei das langsam besser wird), also echt ziemlich klassisches Bild. Ausserdem bin ich grad super emotional, habe oft Schwierigkeiten meine Tränen im Kopf zu behalten. Generell geht es mir gar nicht so schlecht, aber die Phasen wo es mir dreckig geht knallen ganz schön rein.
Wie bei mir auch.
Ich habe auch Angst. Angst vor mir selber, dass ich durch meine Zerstreutheit Fehlentscheidungen mache, und damit mir und anderern Schaden zufüge.
Füe andere was machen geht besser, ja.
Wie wäre es, sich einen Imaginären Freund zu schaffen, der Dinge für dich macht?
Ich glaube, so einen Freund habe ich irgendwie schon. Einen der mich abhält vor Impulskäufen und Prokrastination.
Klingt zwar Schizophren, aber das hat mich schon vor schlimmeren bewahrt.
Ja ich hab auch so ein bisschen Angst schizophren zu werden. Immer wenn ich mir Gedanken zu einer Person mache die negativ sind, denke ich darüber nach ob das grad mein gesunder Menschenverstand ist oder mein ADHS-Gehirn. Ich habe keine Ahnung wie ich das unterscheiden kann.
Ich habe mir schon überlegt ob ich ein großes Schild in meiner Wohnung und auf dem Balkon aufstelle, mit dem Satz: Das ist kein Chaos, das ist so gewollt😉
So ähnlich mach ich das mit meinem Garten.
Ich sage, der ist vom Nabu als besonders biodivers und Insektenfreundlich zertifiziert.
Was er auch ist… Nicht zertifiziert, aber sehr insektenfreundlich… Leider auch für Stechmücken und Schnecken
Zurückweisungsempfindlichkeit ist anscheinend typisch für Menschen mit ADHS. Ich habs zum ersten Mal im englischen gehört unter dem Begriff recection sensitivity dismorphia.
Vielleicht hilt es dir auch was dazu zu lesen.
Ich hab paar Punkte umsetzten können.