Wenn aus der Verzweiflung bloß eine Einnahmequelle generiert wird, auf jeden Fall.
Trotzdem finde ich nicht alles schlecht, nur in diesem Überangebot, welches es inzwischen da draußen gibt, ist es viel schwieriger geworden, etwas ehrliches zu entdecken.
Leider gibt es in so vielen Bereichen inzwischen Leute, die da ein schnelles Geschäftsmodel initiieren, abschöpfen, aber keine Hilfe sind.
Edit: Ach ja, um auf die Frage des Threads noch einzugehen, nein, ich würde diese 4000€ in dem Fall nicht investieren…
besonders, weil hier im forum schon alles ist, was man braucht.
ich verstehe das- 4000 euro = teuer = wertvolle hilfe = ich investiere in mich und helfe mir selber dabei = ich bekomme das leicht verfügbare gute gefühl, das ich zum überleben benötige.
das selbe habe ich mit antidepressiva gemacht.
ich nahm sie, hatte ein gutes gefühl, weil ich ja verantwortungtsbewußt bin, das „richtige“ tue und so.
Allein Micronährstoffe klingt für mich schon wenig seriös und der Preis ist unverschämt. Wie lange soll das gehen? Also ich finde mehr als 120 Euro für 50 min zu nehmen ist nicht ok und Geldmacherrei. Außer man bietet seine Kurse für die oberen 10000 an. Dann kann man eventuell auch mal mehr nehmen. Wissenschaftliche fundiert sollte es aber egal für wen sein.
Ich denke, eine ausgewogene Ernährung reicht aus um alles zu bekommen, was der Körper so braucht.
Außer natürlich ein Arzt stellt einen deutlichen Mangel fest, dann wird dieser entscheiden können wie viel man zusätzlich und für wie lange braucht. Wenn man sich nicht gesund fühlt würde ich daher eher in einen Bluttest auf Mängelzustände investieren.
Das finde ich jetzt irgendwie beruhigend, dass das als Vorzug angesehen wird. Ich habe ja ein Psychologiestudium (mit M.Sc.) abgeschlossen, allerdings nicht im klinischen Schwerpunkt, sondern eher Bereiche, die mit Mensch und Technik zu tun haben sowie pädagogische Psychologie. ADHS war da z.B. auch Thema. Die Basics im Klinischen mussten wir trotzdem lernen und ich würde niemandem eine richtige PT vorenthalten/ausreden/verschweigen, wenn jemand den Anzeichen nach eine braucht.
Nach dem verschulten Bologna-Studium mit Beamtenstyle-MC-Klausuren und schlechten Erfahrungen als Arbeitnehmer hatte ich überhaupt keine Lust mehr, mich von irgendwem in irgendwas prüfen zu lassen, daher leider keine Ausbildung mehr drangehängt. Wenn man blind ist, kann zudem alles gut doppelt so lang dauern wie bei Gesunden. Anschließend machte ich mich als Coach und Freelancer selbständig, aber insgeheim eher, um meine Ruhe zu haben und die Ignoranten vom Arbeitsamt abzuhängen. Inhaltlich würde ich mir definitiv zutrauen, verantwortungsvolle Coachings durchzuführen. Es tritt dennoch etwas auf der Stelle, weil ich sehr schlecht in Selbstvermarktung bin und die Selbstvermarktung bei vielen anderen auch nicht attraktiv finde. Portale wie LinkedIn finde ich einfach grauenvoll und peinlich.
Das klingt jetzt vielleicht sehr abgehoben, aber was ich im Wesentlichen kann, ist anderen mein Fachwissen und meine Fähigkeit zum komplexen strukturierenden Denken auszuleihen. Das hat sich auch schon bewährt, als ich an der Uni Statistiknachhilfe gegeben und irgendwelche Chaotenstudis durch die Abschlussarbeiten beraten hatte. Die kamen mit einem Rucksack voller Fragmente angetanzt, die erst mal in eine Ordnung gebracht werden mussten. Dabei sage ich den Leuten nicht „Tu dies, mach das“, sondern es geht mehr darum, dass sie mit der Zeit das Gesamtbild erkennen und sich darin orientieren können. Bei @ppaul und den Psychologiethemen ist das ja auch ein bisschen so, dass ihm eine Art Übersetzer oder Guide beim Verstehen und Erkennen hilft. Bei Statistik/Forschung hingegen würde das so aussehen:
Theorie, aktueller kenntnisstand
Fragestellungen entwickeln
Daten erheben auf geeignete Weise, um die Frage zu untersuchen
Daten auswerten (kann ich ggf. übernehmen)
Interpretieren, Fragestellung beantworten
Ich habe das Gefühl, solche Fähigkeiten sind nicht mal mehr an der Uni gefragt, wenn man nicht gleichzeitig auch ganz scharf darauf ist, die eigene Publikationsliste zu verlängern. Ich löse aber lieber Probleme als Erfolge und Status anzuhäufen. Und im Privatcoaching muss man Erfolg manifestieren, Persönlichkeiten transformieren und was noch alles. Den Rest erledigt KI. Wozu überhaupt Kompetenz, wenn doch jeder mit KI Kompetenz vortäuschen kann? Vielleicht sollte ich ins Ausland gehen, wo es an den Unis auch Stellen für reine Lehre gibt. Ich bin körperlich mehrfach eingeschränkt und nicht allzu belastbar. Mein Geist ist im Grunde das Einzige, was ich anbieten kann.
Sorry für den Rant, aber mit der Zeit ist da viel Frust entstanden über Berufswelt, Marktsituation und gesellschaftliche Zustände.
Nahrungsergänzungsmittel ist ein Riesen-Hype-Thema. Denk hier wird versucht, verschiedene Hypes zu kombinieren, bisschen wie mit Quanten und KI.
Korrigier mich, wenn ich da falsch liege, aber ADHS ist wahrscheinlich für die Anbieter evtl. interessant, weil da ein guter Nährstoffstatus und Fitness schon nochmal eine besondere Rolle spielt, gerade auch zusammen mit den Medikamenten.
Nachtrag: ich weiß nicht ob das speziell bei ADHS besonders wichtig ist. Ich denke nur, einfach mal ins blaue irgendwelche Nährstoffe nehmen und dafür auch noch eine Menge Geld zahlen, bringt niemandem etwas außer dem Anbieter, der das Geld erhält.
Klar, das Angebot ist an der Stelle Quatsch. Regelmäßig auf Mängel durchchecken ist da deutlich sinnvoller. Denk mit der erhöhten körperlichne Aktivität und den Medis und den neurologisch bedingten Symptomen kann es schon einiges ausmachen, ob dein Stoffwechsel überhaupt „mitspielen“ und alles bereitstellen kann. Aber alles kein Grund, in Orthorexie auszubrechen.
oder gar eine zerebrale transitorische Ischämie zu erleiden!!
Ich habe mich immer sehr geschämt, aber es ist so. Ich habe immer Mentoren gehabt. Und Soziale katalysatoren.
Coaching.
Abgesehen von dem ganzen Bildungskram:
Es ist ein risieger Unterschied, ob man von Onkel und Tanten gemaßregelt wird, immer und immer wieder, oder freiwillig beim Psyschotherapeuthen die dreckisgsten innneren Schamerlebnisse erzählt, und so Dinge über sich realisiert.
Ich glaube, es ist echt wichtig, daß da am anderen Ende ein ausgbildeter, von anderen Therapeuthen geschulter emotional stabiler mensch steht, der sich mit emotionen und so weiter auskennt. MIT Studium.
Ich hab mich im Leben schon so krass selber verarscht, immer im Glauben, das richtige zu tun.
Besonders gefährlich sind schlaue Idee wie „fake it till you make it“
oder „benutz doch einen planer“ „tu so als seist du selbstbewußt, dann kommt der rest von alleine“
kam er nicht.
never attribute to malice what you can attribute to incompetence.
ich glaube wirklich, daß manche echt glauben.
ich kannte mal eine, die hat Dämonen bei Christen ausgetrieben, also, wie neulich die Geschichte von dem sohn, der das Auto vom papa zu schrott gefahren hat.
also, die war selbstständig dort wo ich wohne, mittlere großstadt, und die wäre dann zu dem sohn gegangen und hätte den exzorziert.
IM ERNST
Ist es nicht genau das was der durchschnittlichen Adxs Gemeinde bereits helfen würde, eine freundliche Probleme lösende Hand
Viele von uns wären doch auch an ganz unterschiedlichen Punkten abzuholen, was wir selbst doch hier bereits festgestellt haben. Für dich kann ich rum telefonieren, aber diese eine Mail für mich bekomme ich nicht formuliert
Oder sowas, da steht eben jede:r an einer anderen Abholstation und das mag ich hier so gerne, dieses gegenseitige „befruchten“ mit Ideen, manchmal weiß mein Gegenüber hier gar nicht, wie sehr mir eine unscheinbare Äußerung gerade weiterhilft
Ehrlich, dafür musst du dich nicht schämen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass du lange unglücklich warst, weil alle um dich herum etwas von dir erwartet haben, was du eben nicht so kannst. Die sollen sich ihren Ableismus sonstwo hinstecken. Gibt auch immer wieder Blinde, die sich dafür schämen, manches nicht so gut zu können oder nicht die Antennen dafür zu haben. Im Studium musste ich auch eine Prüfung zur visuellen Wahrnehmung ablegen und dafür lernen, wie sehen funktioniert. Richtig abgefahren, wenn man sich dem nur abstrakt nähern kann.
Ist dann ja auch jemand Außenstehendes, der das Zeug nochmal neutral übersetzt. Du willst es einfach nur kapieren, deine Onkel und Tanten wollen i.d.R. irgendein Verhalten bei dir bewirken.
Passiert leider sehr schnell. Oft wird einem von außen auch das Problem eingeredet und umso verzweifelter ist die Suche nach der scheinbaren Lösung.
Solche Sachen können hauptsächlich dann helfen, wenn du sonst keine größeren Probleme hast. Dann kann das Feilen an Körpersprache, Stimme und Auftreten noch der letzte Schliff sein. Aber das löst nicht deine Probleme und beantwortet dir keine Fragen.
Ja, sehr guter Gedanke. Ein paar schwarze Schafe gibt es zwar, aber vieles ist auch eher Gedankenlosigkeit. Da wird lustig durcheinandergebullshittet, was einem so einfällt.
Wenn du Bock auf Psychobrainfuck hast, kannst du dich auch in Konsistenztheorien und kognitive Dissonanz versenken. Diese Theorien gehen davon aus, dass Menschen danach streben, dass ihr Handeln, Wertungen und Gedanken zueinander im Einklang stehen. Wenn das nicht der Fall ist, entsteht Dissonanz. Um sie aufzulösen, müssen sie mindestens eins der drei Dinge ändern. Das heißt, man kann z.B. seine Meinung ändern, damit die wieder im Einklang zum bisherigen Verhalten steht.
Verhalten: Religiöse Dienstleistungen anbieten
Gedanke: Es ist eine gute Gelegenheit und ich kann davon leben.
Wertung: Keine Ahnung, glaub eigentlich nicht so richtig dran, Inkompetenz.
Diese Dissonanz kannst du auflösen, indem du zu glauben anfängst (Wertung). Gerade wenn Inkompetenz vorliegt, ist der Schritt schnell getan. Die andere Richtung, also dein Verhalten zu ändern, würde auch eine gedankliche Anpassung benötigen. Das wären dann gute Begründungen fürs Aufhören, also z.B. bessere Alternativen.
Ja! In so einem Umfeld würde ich vermutlich aufblühen. Es hängt bei mir oft an Kleinigkeiten, die mich scheitern lassen.
In einer Kultur wo ich einfach um Hilfe bitten könnte, ohne mich dafür zu schämen. Und im Gegenzug anderen helfen zu können.
So welke ich gerade in einer Klinik dahin, weil ich mich vor Scham nicht mehr vor die Tür traue, durch meine partielle Unfähigkeit gewisse Dinge zu tun.
Ja, glaub das würde noch viel mehr Leuten was bringen und ich hätte gar kein Problem damit, so was ständig zu machen. Nur muss man auch davon leben können. Auch von der Empfängerseite aus finde ich, es macht so viel aus, wenn jemand dich „liebevoll strukturiert“ und du aber genau weißt, dass er deine Interessen im Blick hat. Bei der Arbeitsagentur habe ich z.B. eher das Gegenteil erlebt. Eigentlich müsste Sozialbürokratie grundlegend daraufhin umstrukturiert werden, also dass z.B. dein Vermittler nicht gegen dich arbeitet und dich schnell aus der Statistik haben will, sondern dein Partner ist und für dich arbeitet.