Wie wichtig ist euch Status?

…Angesicht von dem Thema, dass in dem Thread Vollzeit arbeiten angerissen wurde, mache ich dazu einen separaten Thread auf…

Ich würde mal sagen, was einem wichtig ist und wie sehr, das hat viel zu tun mit Prägung…

…wer bin ich und wenn ja, wie viele?..

Wie seht ihr das?

Als Starter zunächst noch dieser Link Sozialer Status – Wikipedia , in dem Sozialer Status erklärt wird. Vertiefung und Diskussion ist hier jederzeit willkommen :hugs:

Desweiteren hat Status und wie wichtig Status ist, natürlich auch viel mit Selbstbild, Selbstverständnis, Identität und vor allem mit Potential, genutztem bzw. nicht genutztem Potential zu tun und mit Sinn, Erfüllung, Ankommen und einem gerechten oder ungerechten Platz in der Gesellschaft, am Rand der Gesellschaft oder außerhalb der Gesellschaft zu tun…

…kurzum: hinsichtlich Philosophie und Ethik ist der Begriff Status eng assoziiert mit dem Begriff Gerechtigkeit…

Also mir ist mein eigener, aber auch der Status anderer Personen, überhaupt nicht wichtig.
Mir ist es egal ob jemand Bankdirektor oder Straßenfeger ist, oder ob derjenige fünf Doktortitel oder aber keinen Schulabschluss hat.

Mir ist der Mensch an sich viel wichtiger. Für mich kommt es auf Charakter, Handlungen und Ansichten an.

Leider kenne ich mehr als genug Menschen, die dass ganz anders sehen, die regelmäßig neue Statussymbole brauchen.Teure große Autos, das neuste Handy, vorzeigbarer Urlaub, angesehener Job… ständig zeigen was man hat bzw. was man sich leisten kann.

Hinter so einer hochglanz Fassade möchte ich nicht leben.

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Ich würde auch sagen, dass der Stellenwert von Status stark kulturell bedingt ist (ein wenig wahrscheinlich auch evolutionär nach dem Motto „Wer hat den Größten?“). In wenig hierarchisch strukturierten Gesellschaften (es gibt Untersuchungen von Archäologen und Historikern zu repräsentativen Statussymbolen wie Baudenkmälern (siehe die Pyramiden) in stark hierarchischen Kulturen wie Ägypten im Vergleich zu eher flach hierarchischen Gesellschaften bei nomadischen Kulturen) spielt es eine viel geringere Rolle wahrscheinlich…

Ansonsten 100% Zustimmung an Nymphaea alba…

Ha, das wird jetzt Jeder sagen. Nein, Status ist mir total unwichtig. :lol:

Du musst die Frage indirekt stellen, um ehrliche Antworten zu bekommen.

Und heutzutage den Faktor Social Media nicht vergessen. <LINK_TEXT text=„https://www.tagesschau.de/multimedia/vi … 58463.html“>Video: Stau am Berg - Die Insta-Brücke im Zillertal | tagesschau.de</LINK_TEXT> der Beitrag auf ARD zu der Brücke über dem Zillertal als Instagram-Motiv ist recht anschaulich.

Den folgenden Beitrag hab ich auch nicht gelesen, sondern nur die Intro, darin geht es offensichtlich darum, daß Erfüllung nichts mit Status zu tun haben muss (für viele leider ist), leider der Beitrag wieder nur mit Bezahlschranke, ich verlinke ihn trotzdem <LINK_TEXT text=„ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl. … rt-politik“>ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl.</LINK_TEXT>

@Falschparker egal wie du die Frage umformulierst, meine Antwort bleibt die gleiche, die war nämlich ehrlich.

Meinst du jetzt antwortet noch jemand, nachdem du potentiellen Antwortern quasi Unerlichkeit unterstellt hast. :wink: :wink:

Ich sag mal über mich: Anerkennung ist mir wichtig, Status eher nicht.

Man sollte schärfer differenzieren zwischen Status und Anerkennung. Mit Anerkennung meint man ungefähr, was die entsprechende Person der Gesellschaft geben kann, mit Status meint man viel mehr auch diese Elemente von stark hierarchischen Gesellschaften.

<LINK_TEXT text=„Geschichte Archive - wissenschaft.de … hes-leben/“>Respekt und Anerkennung verheißen ein glückliches Leben - wissenschaft.de</LINK_TEXT>

<LINK_TEXT text=„ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl. … nerkennung“>ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl.</LINK_TEXT>

Hier zwei Artikel dazu

Anerkennung braucht jeder und sollte auch jeder seinen Mitmenschen geben.
Status geht über Anerkennung hinaus.
Status ist Inszenierung, durch die Person selbst und/oder die Gesellschaft.

Über Status denke ich nur nach, wenn ich mich einmal im Jahr zu den Vogue-Days bei Breuninger über die „Upper Class“ Stuttgarts amüsiere, wenn die ihre Luxuskarossen im Parkhaus abstellen und sich in ihren Outfits für mehrere Tausend Euro in die Schlangen der Prosecco-Stände stellen, um einen Gratis-Prosecco mit Strohhalm zu ergattern.

Es tut gut zu wissen, dass ich mir meinen Prosecco selbst kaufen kann und auch will und damit in der Lage bin, ganz entspannt und amüsiert an diesen Schlangen vorbeizulaufen…
Gier und der Zwang zur Selbstdarstellung lassen diese Leute sehr unentspannt wirken.

Status macht nur dann sexy, wenn man es nicht nötig hat, über den eigenen nachzudenken. :wink:

Auf der Vip-Tribüne beim VfB Stuttgart sind sie mehr mit Fressen und unter „Ihresgleichen“ Präsenz zeigen beschäftigt als mit dem Spiel selber. :sweat_smile:

Und Stichwort Status vs. Anerkennung: im Fußball-Stadion, ich meine die Tribüne speziell, da zeigen sich die Vips auf der Tribüne, da sitzt Uli Hoeneß neben CEOs, da zeigt man Präsenz und man zeigt (auch hinsichtlich wer neben wem sitzt) vor den Fernsehkameras, „wer man ist“ bzw. „dass man was ist“. Das Fußball-Stadion ist so ein recht interessantes soziologisches Brennglas. Uli Hoeneß hatte und immer noch hat Status, Anerkennung hat oder zumindest verdient er nicht, nicht nur wegen 28 Millionen Steuerhinterziehung…

An Uli Hoeneß lässt sich sehr gut der Halo-Effekt erklären. Nach Meinung seiner Fans und Unterstützer hat er ja soooooo viel Gutes getan und so vielen Menschen geholfen, dass die 28 Mio, die er hinterzogen hat, da gar nicht ins Gewicht fallen. An diesem Heiligenschein kann niemand kratzen. Das ist so ähnlich wie bei Maradonna, nur in etwas kleineren Dimensionen. :wink:

Status wird niemand für wichtig erachten, wenn man ihn fragt.
Respekt aber schon.
Was ist der Unterschied ?

Die nächste Frage ist dann, Respekt wofür…
Richtig: Manche haben da eher unreflektierte Wertvorstellungen.

Aber eben auch richtig: Die besonders gerne von denjenigen in Frage gestellt werden, die in diesem gerade eben laufenden Spiel nicht um einen der vorderen Plätze mitspielen (Schönheit, Geld, Berühmtsein, wasauchimmer).

Indem man die Werte derjeniger, bei denen man in ihrer Kategorie nicht mithalten kann, infrage stellt und andere hochhält, steigt man aus dem Spiel aus. (Der ist reich ? A geh, des wüad i fua fui Göld ned sei wolla. Schau wie bled der kuckt… / Un gugg der Typ do, nebbe derer Blonda do driwwe, mid dena longa Boin - die beneid i nedda, wenns dungl wiad…)

Das ist ein Selbst(wert)schutzmechanismus, der dazu dient, nicht allzuhäufig allzuhoch zu verlieren.
Gesunde Sache.

Drehen wir es mal um.
Nehmen wir mal einen Wert, für den wir stehen und in dem wir nicht der ganz kleine Idiot sind.
Ist uns Status da nicht auf einmal doch wichtig ?
Wenigstens doch so n klitzekleines bisschen ?

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Hhm, dieses Statement würde ich relativeren wollen, weil ich es schon einige Male anders erlebt habe.

Eine attraktive Frau an ihrer Seite ist auch heute noch für viele Männer das Statussymbol Nr. 1! Und viele geben das auch ganz unverhohlen zu.
Und umgekehrt geben auch viele Frauen zu, dass sie sich, was den gesellschaftlichen Status ihres Wunschpartners betrifft, in erster Linie nach oben orientieren oder aber zumindest das eigene Level halten wollen.
Frauen, die einen Partner unterhalb des eigenen Status wählen, lieben entweder wirklich oder brauchen einen Trottel, der froh ist, solch eine Frau zu haben und sich im Gegenzug alles von der Angebeteten gefallen lassen.

Wahrscheinlich gehört Status wie Geld zu den Dingen, die man unwichtig finden kann, solange es einem nicht dran mangelt…

Ich kann nicht behaupten, dass mir Status nichts bedeutet, nicht ohne genauer zu untersuchen, was „Status“ heißt - und auch, was „nichts bedeuten“ heißt.

„Nichts bedeuten“ kann heißen, dass man etwas untersucht und für unwichtig befunden hat. Es kann aber auch heißen, dass man das genau nicht getan hat und gar keine Vorstellung von dessen Bedeutung hat. Viele Dinge, über die Status definiert wird, bedeuten mir eher im zweiten Sinn nichts - ich denke einfach gar nicht drüber nach. Ich lehne sie nicht mal ab, so egal sind sie mir.

Ein Freund sagt mir immer wieder, er bewundere, wie sehr ich auf materiellen Reichtum und Status pfeifen kann. Tatsächlich habe ich, wenn, eher Ehrgeiz darin gelegt, mein Leben zu vereinfachen und mit noch weniger zurecht zu kommen, als mich nach „oben“ zu orientieren. Nicht zuletzt, weil ich von diesem „oben“ nie einen Begriff hatte - das kam in meinem Denken einfach nicht vor. Auch haben mich Dinge, die viel Geld kosten, nie interessiert - nicht weil sie viel Geld kosten, sondern auch, weil sie oft mit viel Aufwand verbunden sind. Equipment, Clubmitgliedschaften, Zeit.

Ich war aber auch nie arm - es gab immer ein „einfacher“, das durchaus noch lebenswert war. Das einfache Leben muss man sich schon leisten können.

Wichtig sind mir Respekt und Anerkennung - das merke ich in Situationen, in denen sie mir fehlen. Wenn ich etwas sage, das dann abgetan wird, weil ich es gesagt habe und ich rede halt viel, wenn der Tag lang ist. Wenn ich etwas produziere und das wird entweder gar nicht wahrgenommen oder nur als „jaja, haste toll gemacht“.

Der Unterschied zwischen den beiden ist für mich, dass ich die Anerkennung nicht unbedingt für mich will, sondern mehr für die Dinge, die ich geschaffen habe. Tatsächlich ist das manchmal sogar eine Vorbedingung - wenn Leute meine Comics mögen, weil sie meine sind, ist das nett, aber volle Anerkennung ist es erst, wenn sie sie mögen, weil sie gut sind.

Der Unterschied zu Status ist für mich, dass ich diese Anerkennung immer wieder verdienen muss - mit jedem Comic, jeder Seite, jedem Text. Vielleicht bedeutet das auch nur, dass ich damit noch nicht viel Status errungen habe, denn ich hatte nie das Gefühl, mich auf meinen Lorbeeren ausruhen zu können. Die Frage ist aber auch, ob ich das dann überhaupt könnte.

Ich denke, dass nicht alles, was von außen nach Statusdenken aussieht, dies auch ist.
Für mich macht es einen Unterschied, ob man sich ein besonderes oder ein teures Stück kauft, weil man Freude daran hat oder etwa, weil man anderen etwas beweisen oder dazu gehören will.

So lege ich z.B. sehr viel Wert auf hochwertige Kleidung und geben sehr viel Geld dafür aus. Dies tue ich aber nicht aus Statusdenken, sondern weil ich zum einen durch meine Tante so geprägt wurde und ich mich den ganzen Tag wohl fühlen möchte. Außerdem führt meine Hochsensibilität bereits seit Kindheit dazu, dass ich Lambswool oder härtere Stoffe nicht auf der Haut ertrage und daher müssen bei mir alle Pullis aus Cashmere sein oder zumindest einen hohen Anteil daran haben.

Ein Bekannter von mir hatte mal einen wunderbaren Jaguar F-Type. Wenn ich jemanden kenne, der sich nun wirklich nichts aus Statussymbolen macht, dann ist er es. Er hat diesen Oldtimer über Jahre selbst restauriert. Als er dann fertig war, ist er für eine kurze Zeit damit gefahren und hat ihn dann verkauft, weil der Wagen lediglich ein Projekt für ihn war.

Ergo: Nicht jeder, der in einem teuren Wagen umherfährt, eine teure Uhr oder teure Kleidung trägt, tut dies aus Statusgründen. Viele haben einfach Spaß daran und ich denke, der Spaß ist erst dann so wirklich groß, wenn man sich etwas erarbeitet hat und es keine Selbstverständlichkeit ist.

Und die wirklich Reichen erkennt man meistens gar nicht, weil Status für sie Understatement bedeutet.