Wie wirkt Medikinet ohne ADxS / Einstellung

Hallo,
ich bin neu hier im Forum und seit zwei Wochen habe ich die Diagnose bzw. teilte man mir mit, dass die Diagnose nicht ganz gesichert sei, weil ich eben kein typischer Lehrbuchfall sei. In meinem Zeugnissen deute nichts darauf hin und die Hyperaktivität fehle auch. Ich wirke aber auf die Psychiaterin und den Psychologen durchaus so und deshalb habe ich vor zwei Wochen Medikinet verschrieben bekommen. Mir geht es erheblich besser. Seit vier Wochen nehme ich Milnacipran (antriebssteigerndes, stimmungsaufhellendes Antidepressivum), das mir ebenfalls hilft. Leider kann ich nicht sagen, welches Medikament jetzt das ausschlaggebende ist. Da meine Diagnose aber nicht ganz sicher ist und ich natürlich auf keinen Fall Medikinet o.ä. einnehmen will, wenn es nicht ADS ist, bin unsicher.
Wie würde Medikinet denn wirken, wenn ich kein ADS hätte? Ich würde gerne mal mit jemand sprechen, der das genommen hat ohne ADxS zu haben. Leider kenne ich niemanden. Kann hier jemand, was dazu sagen? Oder mir einen Link schicken, der das beschreibt?
Lieben Gruß an alle

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Hey @Xxx
:hearts:lich willkommen!

Ich hab auf die schnelle im Netz nur das gefunden
Neurobiologie - praxis-neuy.de.

„Methylphenidat, wie auch Amphentamine müssten auf einem Betäubungsmittelrezept verordnet werden, weil Menschen ohne ADHS darauf eine andere Wirkung haben. Bei „ Normalos“ können bei Einnahme dieser Medikamente Euphorie und Antriebssteigerung auftreten und das kann zu einer Abhängigkeit führen“

Medikamente im Test: Methylphenidat | Stiftung Warentest.

„Methylphenidat schwächt bei Menschen mit ADHS den Bewegungsdrang ab. Eigentlich ist der Wirkstoff ein Stimulans, das heißt, es wirkt bei gesunden Menschen zuallererst anregend. Methylphenidat lässt im Gehirn die Konzentration der Nervenbotenstoffe Dopamin, Noradrenalin und Serotonin ansteigen.“

Es gibt sicher noch mehr solcher Infos im Netz, aber diese Infos beschreiben es vermutlich ganz gut.

Alles Gute für dich :sunny:

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Also ich bin sehr typischer Lehrbuchfall für einen Erwachsenen hat man mir gesagt, wurde erst mit 35 Jahren diagnostiziert, allerdings für die Variante ohne Hyperaktivität, bzw. ist das bei mir eben nach innen verlagert, ich fühle mich, als ob ich immer auf dem Sprung wäre und ich mich immer grundlos beeilen müsste.

Laut Dr. Martin Winkler (dessen Blog ich übrigens sehr empfehlen kann für die Thematik) kann man durch die Wirkung von Methylphenidad oder Amphetamin alleine nicht auf ein Vorhandensein von ADHS schließen, bzw. beantwortete er das auf eine Frage bei einem Vortrag dahingegen mit „jein“.

Er meinte, ein Ansprechen darauf kann die Diagnose schon in gewissem Maße bestätigen („der Behandlungserfolg bestätigt die Diagnose“), wobei das natürlich auch stark Subjektiv empfunden wird und man nicht ausschließen kann, dass es einen Placebo Effekt gibt, außerdem sind ADHS Symptome sind ja im Grunde Stresssymptome.
Jemand der starke Stresssymptome hat, warum auch immer (z.B. PTS oder ach wirklicher Stress), kann darauf eben auch ansprechen, nicht nur bei einer ADHS-Diagnose.
Also wenn man alle anderen Gründe ausschließen kann, keine anderen Stressoren vorliegen und die Diagnose absolut Stichfest ist und dann darauf angesprochen wird, dann ist das schon eine Bestätigung, aber so sicher kann man wohl niemals sein.
Andererseits kann man aber bei einer unzureichenden Wirkung niemals ADHS aus schließen, es gibt Non-Responder und ADHS ist keine Krankheit mit definierter Ursache, sondern ein Syndrom. Die Einstellung der Medikamente ist mitunter sehr schwierig und eine Unter- wie Übersosierung fühlt sich sehr ähnlich an und ist von Behandelten nicht zu unterscheiden.

Bei mir wirkt das Methylphenidad am stärksten wahrnehmbar auf die innere Unruhe und Angetriebenheit, ich fühle bei Wirkeintritt, wie das verschwindet und nach Wirkverlust wieder da ist. Das sie aber sehr unterschiedlich und nur, wenn ich sehr gut eingestellt bin.
Schlechter Schlaf, externer Stress, Essverhalten und so weiter beeinflussen das und oft spüre ich auch keine Wirkung.

Eine Überdosierung (die ja praktisch einer Wirkung bei einem „gesunden“ Menschen gleich kommt) fühlt sich bei mir exakt so an, als hätte ich zu viel Kaffee getrunken: Innere Unruhe wird stärker, schwitzen ein bisschen mehr, ich werde sehr wach und unangenehm gestresst.

Im Prinzip hat man bei ADHS-Symptomen, so wie ich das verstehe und wie es bei mir ist ähnliche Symptome einer Überdosierung, weil eben ein zu niedriges Dopaminlevel sich anfühlt wie ein zu hohes, das „richtige“ ist dagegen eben wie bei „normalen“ Menschen. Ich fühle mich praktisch im Normalzustand wie andere auf Speed :smile: (polemisch gemeint, natürlich ist Speed viel stärker) und Methylphenidad macht dadurch diese paradoxe Wirkung.

Hoffe das Hilft!

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Und wenn du das gerne lesen möchtest, googel einfach mal Ritalin und lernen, da findest du zahlreiche Berichte von „gesunden“ Studenten, die Ritalin bei Prüfungen einnehmen und ihre Erfahrungen beschreiben.

Speed ist übrigens zwar zumindest mit dem in den USA sehr verbreiteten Aderall und im weitesten Sinne mit dem in Deutschland erhältlichen Elvanse verwandt bis sehr ähnlich als Amphetamin, aber in der Regel nimmt man das nicht in therapeutischen Dosen und schnupft es, die Wirkung ist also durch die viel schnellere und stärkere Aufnahme eine andere, als bei ADHS Medikamenten. Ritalin und Elvanse kann man nicht so einnehmen.

Wichtig für mich war, zu verstehen bzw. mir zu erklären, wie „mein“ ADHS bei mir wirkt, bei mir scheint das mit dem zu niedrigen Dopaminlevels sehr wahrscheinlich als Erklärung und ich verstehe seit der Diagnose so gut wie alles, was mir immer Probleme bereitet hat.

Metheylphenidad hin oder her, das stellt eben die Unruhe ab, macht wacher und fokussierter, aber damit lebe ich nun auch schon so lange, dass ich das gut kenne und alleine die Erklärung macht mein Leben so viel einfacher.
Ist wie eine Kopfwehtablette, ich könnte auch ohne, ist halt dann nur schwerer. Aber viel wichtiger ist das Verstehen der Ursache.

Pillen schlucken ohne zu wissen warum hat mir nie viel gebracht, dafür grüble ich zu viel und kann mir dann jede Wirkung einbilden.

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Un-retardiertes Ritalin etc. kann man durchaus so einnehmen. Wird gemörsert und dann gezogen. Gibt auch Leute die es in Wasser lösen und es sich dann spritzen. Das ist eine beliebte Partydroge und, wenn man jemanden hat der es verschrieben bekommt natürlich günstiger als Speed. Zu dem wirkt es natürlich schneller als Retard und ist daher für den schnellen „Kick“ besser geeignet.

Davon ist deutlich abzuraten! Das so einzunehmen ist schlicht dumm.

Bei Retard Präparaten sind wohl irgendwelche Mechanismen integriert die das alles verhindern sollen. Ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass die Kügelchen in eine Art Mirkosplitter zerbrechen und man sie deshalb weder schnupfen noch in Wasser lösen kann. Elvanse ist wohl so aufbereitet, dass es erst im Darm die Wirkung freisetzt und deshalb eine nasale Einnahme ohnehin nichts bringt.

Bitte gern in einzelnen Punkten korrigieren bzw ergänzen. :slight_smile:

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Liebe Lea,
Danke für die Antwort.
Die Website kannte ich tatsächlich schon und die hat mich verunsichert. Ich habe nämlich tatsächlich mehr Antrieb und eine bessere Stimmung (keine Euphorie.)
Dann steht da aber auch noch
„ADHS-Betroffene spüren eine völlig andere Wirkung. Hier wirkt sich die Dopmainerhöhung durch die Medikamente so aus, dass ADHS-Betroffene ruhiger, klarer, besonnener und besser reizabgeschirmt werden. Man kann das, was die Medikation bewirkt, auf einen einfachen Punkt bringen: „ sie macht einen klareren Kopf und ein dickeres Fell!“. Das hilft ADHS-ler konzentrierter und gelassener zu sein, mehr bei der Sache zu bleiben, den Überblick zu bewahren und überlegter zu handeln. Viele beschreiben das so, als könnten sie endlich einmal einen klaren Gedanken fassen und diesen zu Ende denken.“
So fühle ich mich eben auch.
Liebe Grüße

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Lieber Cicero,
Danke für die Info.

Ich habe tatsächlich Probleme im Alltag und kann mir nicht vorstellen, dass jemand diesen Weg geht, um billig an Drogen zu kommen. Speed ist doch nicht teuer.

Die Diagnose war so aufwendig, ich musste zu so vielen Ärzten und Terminen… Ich habe alleine Stunden telefoniert, um einen ersten Termin zu bekommen usw. Dann müsste man sich ja auch noch einlesen, um Symptome richtig zu beschreiben. Wenn man in all dieser Zeit einen Job mit Mindestlohn hat, kann man sich eigentlich Speed selbst finanzieren.
Aber anscheinend gibt es Leute, die das tun…
Liebe Grüße

Hey @Xxx
Du beschreibst das sehr gut.

Mein Gefühl ohne Medikamente war tatsächlich immer so wie im Nebel. Ich hatte meinem Arzt das so beschrieben, dass mir das normale Denken richtig weh tut, so anstrengend war das. Und es hat mich massiv erschöpft. Nebel, Kopfschmerzen und müde, über viele Jahre hinweg, das war so unfassbar anstrengend.

Dann weiss ich noch, die 1. Zeit mit Medikinet war auch nicht so einfach. Es wurde aber sukzessive besser und dann ist etwas Faszinierendes passiert: ich hatte die 20mg das erste mal genommen (vorher 10mg) und statt der reinen Aktivierung, die ich bei 10mg gespürt hatte (Pushing-Effekt), blieb diese aus und ich war schlagartig ruhig, unfassbar. Sowas kannte ich garnicht. Und dsher glaube ich schon, bei der passenden Dosis sind die adhs Symptome wie ausgeknippst :slight_smile:

Ich freue auf jeden Fall sehr für dich, dass die Medis bei dir anschlagen und es dir besser geht :blush:

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Liebe*R Bj8,
Danke für die ausführliche Antwort.
Den Blog lese ich auf jeden Fall bald und google auch mal nach Studenten, die Ritalin zum lernen nehmen.
Vor vielen Jahren habe ich Speed tatsächlich gelegentlich konsumiert und es fühlt sich ähnlich an. Als wäre ich ganz leicht und angenehm auf Speed. Nicht euphorisch, sondern entspannt, positive Stimmung, innerlich ruhig und bei mir. Ich schaffe dabei viel mehr und kann strukturiert denken, muss mich nicht für jede kleine Aufgabe motivieren, sondern mach einfach. Das Leben ist plötzlich so einfach! Es fühlt sich fast zu gut. Ich frage mich, wo ist der Haken…
Liebe Grüße

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Und einen Nachschlag habe ich noch, um dir vielleicht den Einstieg zu erleichter, weil es mir im Grunde doch sehr ähnlich ging:
So zu wirken, als hätte man ADHS, verschiedenste Symptome, evtl. in Verbindung mit anderen Komorbiditäten (du nimmst ja auch ein Antidepressivum) und Medikamente die man nicht versteht und sich darauf verlassen, dass es dadurch besser wird und dann die Diagnose irgendwie bestätigt funktioniert - meiner Meinung nach - nicht. Dafür müssten die Medikamente einfach alles für immer besser machen und das werden sie eben nicht.

Wichtig ist, das du endlich weist, was mit dir los ist und 100 % sicher bist, dass die Diagnose die richtige ist, dann verstehst wie die Medikamente wirken und welche Gefahren unter Umständen mitbringen. Dafür reichen die 15 Minuten beim Psychiater, die dir deine Krankenkasse zahl leider nicht aus.

Zum Thema ADHS, das ist wie gesagt keine Krankheit, sondern ein Syndrom, also eine Sammlung von Symptomen, die bei einer Gruppe von Menschen in ähnlicher Art, abweichend von der Norm auftreten, ohne die Ursache zu kenne.
Im Grunde waren einfach viele Menschen bei Ärzten, die eine ähnliche Symptomatik beschrieben haben, die ihr Leben auf die eine oder andere Art beeinträchtigen, alle bekannten dafür in Frage kommenden Ursachen wurden von den Ärzten dann abgeklärt und ausgeschlossen und die Ärzte waren ratlos.
Haben mit Kollegen darüber gesprochen, es in Fachmedien veröffentlich und fest gestellt: Hier muss mehr dahinter sein, man muss heraus finden, was die Ursache ist und wie man das behandeln kann. Und um dem Kind einen Namen zu geben, hat man dass dann als Syndrom definiert, hier das ADHS Syndrom.
Aber niemand hat eben bisher sagen können, er hat heraus gefunden, dass das an einem Mangel an einem Vitamin oder ähnlichem liegt, man kennt die Ursache nicht und wahrscheinlich gibt es auch eben nicht die eine Ursache.

ADHS macht zum Beispiel nicht antriebslos, hyperaktiv oder Konzentrationsschwächen, denn ADHS macht nichts. Du oder ein Arzt beobachten vielleicht bei dir die Symptome Antriebslosigkeit, Hyperaktivität oder Konzentrationsschwäche, deswegen kommt das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom bei dir in Frage und man weis, das verschiedenen Therapieformen, u.a. Methyphenidad (z.B Medikinet) und Amphetamin dafür bisher erfolge gezeigt haben. Darum empfiehlt der dein Therapeuth oder Psychiater Medikinet zu probieren.

Und hier stehst du im Moment und die kassenärztliche Medizin hat ihre Arbeit erst einmal getan.

Jetzt folgt meine persönliche Einschätzung und Meinung, ich bin kein Mediziner und habe mir das auch nur selbst zusammen geklaubt, also nimm das bitte nur als Anhaltspunkt und recherchiere selbst nach, wenn du etwas davon für dich mit nimmst.

ADHS wird bei mir, meiner Meinung nach durch einen zu niedrigen Dopaminspiegel ausgelöst, der eben zu den Symptomen führt. Die Erhöhung auf den normal üblichen Spiegel mit Medikamenten macht mich deshalb Symptomfrei und „normal“. Soweit, so gut.

Einen zu niedrigen Dopaminspiegel kann man aufgrund verschiedenster Ursachen haben, z.B. auch „natürlich“ durch Schlafmangel, zu viel Stress oder burn out. Auch hier wirken die ADHS Medikament unter Umständen, wie ein Schmerzmittel gegen den Schmerz eines Dornes im Fuß hilft, aber die Ursache wird nur kaschiert, bleibt bestehen oder verschlimmert sich sogar. Das führt zu Folgeproblemen.
Hier wäre es sinnvoller, einfach den Schlafmangel oder den Stress zu beheben und den Dorn aus dem Körper zu ziehen. Dazu kann man natürlich auch Hilfe von Medikamenten in Anspruch nehmen, aber wenn man sich nur auf die Medikamente verlässt, sehe ich das als Gefährlich an.

Es kann auch tatsächlich das neuronerge System im Gehirn gestört sein, ausgelöst durch z.B. Traumas, Depressionen oder eben die Genetik, was zu chronischem Stress, einer posttreumatischen Störung oder eben auch ADHS führen kann.
Das sind dann Ursachen, die man unter Umständen nicht oder zumindest nicht ausschließlich ohne Medikamente beheben kann. Es gibt keinen Dorn mehr zu heraus ziehen, aber die Wunde ist noch da, man kann nur die Symptome bekämpfen. Und das unter anderem mit Medikamenten.

Darum ist es so essentiell, das man ADHS und alle psychischen Krankheiten richtig diagnostiziert, die man mit Medikamenten behandelt: Man muss ausschließen, dass es eine konkrete Ursache gibt, die man behandeln kann, ansonsten kaschiert man nur.
Natürlich kann man z.B. bei einer Depression unterstüzend Antidepressiva nehmen in Maßen (wie beim Beispiel mit dem Dorn auch ein Schmerzmittel genommen werden kann), aber viel wichtiger ist, dass man die Ursache findet und behebt, z.B. mit einer Therapie.

Diese „Wunde“ und den ursprünglichen, nicht mehr vorhandenen Dorn bei ADHS zu finden ist eben oft nicht ganz einfach und unser kassenärztliches System hat für die langwierige Suche oft keine Zeit oder Geld. Es ist aber sehr sehr wichtig.

Bei ADHS vermutet man aktuell zwei mögliche Aulöser bzw. eine Mischung davon: Genetische Veranlagung (Vererbung) oder anhaltender Stress bzw. ein starkes Traume in der frühen Kindheit oder eben beides, dass zu einer Entwicklungsverzögerung im neuronergen System des Gehirnes geführt haben.
Darum wird ADHS im Erwachsenenalter nur diagnostiziert, wenn es auch schon in der Kindheit Symptome nachweislich vorhanden waren. ADHS entwickelt sich nicht, nachdem die Entwicklung des Gehirns abgeschlossen ist, das wäre dann z.B. eher ein posttraummatisches Syndrom.
Das führt zu einem chronsich zu niedrigen Dopaminspiegel, der dann die Symptome auslöst.

Bei mir z.B. hat der Vater ADHS und beide Brüder Autismus Spektrum Störungen, da ist die Ursache nicht schwer zu finden.
Bedeutet also: Da gibt es keinen Dorn zum heraus ziehen, mein Dopaminerges System funktioniert einfach anders und ich hätte mir jahrelange Therapien sparen können.

Und dann ist es eigentlich ganz einfach: Ich habe einfach einen Mangel, der nicht ursächlich zu behandeln ist, weil es schlicht keine Ursache gibt.
Den Mangel gleiche ich mit Medikamenten aus.

Eigentlich ganz einfach, oder?

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Ehrlich gesagt ist dieser Weg an Drogen zu kommen ja noch relativ „einfach“, wenn man bedenkt was da für eine Beschaffungskriminalität herrscht und wie weit Menschen bereit sind zu gehen, um an Drogen zu kommen. Da ist so ziemlich alles vertreten was im StGB steht.

Stimmt. Wobei Ritalin un-ret. 10 mg 60 Stk. so um die 28 Euro in der Apotheke kosten. Wenn ich bedenke wie gut bereits 10 mg oral gegen meine ADHS Symptome wirken kann Speed da preislich keinesfalls mithalten.

Das kann man ja mittlerweile alles recht schnell auf YouTube lernen. Und die Fragebögen gibt es alle auch online. Wenn man dann noch an den „richtigen“ Arzt gerät hat sich das relativ schnell. Klar den Termin bekommen ist nochmal eine Aufgabe. Dazu kann man vielleicht auch noch bedenken, dass man sich diesen Krampf antut, um saubere „Drogen“ zu bekommen und nichts das irgendjemand in Ost-Europa im Keller zusammengerührt hat.

Letztlich sind sicher auch viele die Speed usw konsumieren von ADHS betroffen und nutzen das als Selbstmedikation. Die müssten sich also nichtmal etwas ausdenken.

An der Uni gibts auch einen großen Schwarzmarkt für ADHS Medikamente.

Änder dennoch nichts daran, dass das so zu konsumieren eine dumme Idee ist.

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BJ8, ich vermute, dass mich der Alltag mit ADS immer wieder in die Erschöpfung / Depression getrieben hat. Ich habe meine Schwächen immer ausgeglichen und das hat ziemlich viel Kraft gekostet. Das normale Leben mit Job, Freunde, Beziehungen, Hobbys hat mich immer wieder an meine Grenzen gebracht. Die Lebensumstände habe ich oft verändert, aber irgendwie ist der Wurm drin. Traumatisiert bin ich nicht (ich habe auch schon Psychotherapie gemacht). Meine Kindheit war nicht wie im Bilderbuch, aber schon okay. Sie erklärt meine Probleme nicht. Ich hatte ganz sicher auch nicht depressive Phasen im Leben und hatte dennoch diese ADS-Symptome, allerdings weniger stark.

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Erstmal willkommen hier :slight_smile:

Ganz kurz und knapp :slight_smile:

Die Zeugnisse haben nur eine sehr beschränkte Aussagekraft.
Es gibt ja durchaus Kinder, die sich in der Schule relativ unauffällig benahmen oder der Lehrer hat aus irgendwelchen Gründen nix ins Zeugnis eingetragen.

Ich weiss nicht, ob sich die fehlende Hyperaktivität auf deine Kindheit oder als Erwachsene(r) bezieht.
Aber bei Erwachsenen ist die Hyperaktivität oft reduziert und gegen innen gerichtet, was sich dann z.b. durch „getrieben sein“/innere Unruhe manifestiert.
Siehe z.b. auch hier für ausführlichere Infos → 4. Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme bei ADHS - ADxS.org

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Cicero, ich hatte gerade kurz Schnappatmung… Ich hat Dich zunächst so verstanden: 10mg Ritalin = 10mg Speed. Aber das kann nicht sein… ich habe heute nämlich 30mg Mediknet genommen (was zuviel ist)

Aber ich geb dir natürlich recht, dass es vermutlich mehr Menschen gibt, als ich mir vorstellen kann, die Ritalin missbrauchen.

Ich will es jedenfalls eben nicht missbrauchen und bin gerade unsicher, weil ich mich die letzte Woche so gut gefühlt habe.

Lieber Arik,
Dankeschön.
Ja, ich war auch als Kind nicht hyperaktiv, deswegen ist es eher ein „kann-sein-Diagnose“. Innere Unruhe kenn ich auch, aber ich war nie hyperaktiv.
Ich lese mir den link bald durch.
Liebe Grüße

Ach so :sweat_smile: nein das kann man natürlich nicht eins zu eins vergleichen. Sorry. Wollte da kein Missverständnis erzeugen. Es wirkt nur recht ähnlich.

Ich sollte vielleicht mal oben anfangen zu lesen und nicht pedantisch wie ich bin irgendwas aus der Mitte rausgreifen :sweat_smile:

Nimmst Du retardiertes Medikinet oder un-retardiert? Es ist zumindest gut, dass Du jetzt weisst, dass 30 mg zu viel sind. Damit kann man arbeiten.

Wie gehts Dir denn damit?

Allein das ist schon eine sehr vernünftige Herangehensweise an die Sache. Ich glaube aber auch, dass Du Dir da im Moment zu sehr einen Kopf drum machst. Du missbrauchst im Moment überhaupt nichts. Der Arzt hat es verschrieben und Du nimmst es bestimmungsgemäß ein. Das gilt es jetzt zu beobachten und ist etwas das Du beim nächsten Termin ansprechen solltest, wenn das andere Medikament komplett wirkt bzw vollständig eingeschlichen ist.

MPH muss man nicht einschleichen. Daher wirkt es sofort. Über das Ausschleichen streiten sich die Gelehrten. Ich darf Ritalin laut meinem Arzt zum Beispiel sofort absetzen bzw auch am Wochenende einfach auslassen. Andere Ärzte sagen man soll es auf keinen Fall einfach so absetzen und auch übers Wochenende nehmen. Es ist ein Graus.

Jedenfalls kannst Du dadurch relativ schnell herausfinden an welchem Medikament es nun liegt oder, ob sie vielleicht auch nur zusammen diesen positiven Effekt haben. Du fühlst Dich ja an sich gut. Einfach mal in Rücksprache mit dem Arzt das Medikinet für ein paar Tage weglassen.

Ich verstehe Deine Bedenken. :slight_smile: Damit habe ich zeitweise auch noch zu kämpfen. Mir fällt leider nichts beruhigendes ein das nich wie eine blöde Floskel klingt.

Von mir übrigens auch ein herzliches willkommen in einer neuen Welt. Teil des Schiffs, Teil der Crew!

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:+1:

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Medikinet adult… Ich glaub, das ist immer retardiert, aber ich habe das Gefühl die Wirkung lässt schon nach 6 Stunden nach. Ich hätte gerne 12 Stunden, aber vielleicht ist das gierig und ich sollte dankbar für die sechs sein.

Medikinet wegzulassen, ist eine super Idee. Danke. Ich sprech es beim nächsten Termin an.

Und ja, ich mach mir zuviele Gedanken. Es hilft und statt mich zu freuen, suche ich den Haken.

Wie gesagt, Ritalin schnupft man nicht, das macht für die Wirkung auch sehr viel aus. Und Ritalin ist Methylphenidad, nicht Amphetamin wie üblicherweise Speed. Aderall enthält Amphetamin und Elvanse ist ähnlich, aber man kann es nicht schnupfen.

Da kommt die Frage auf wie oft Du das am Tag einnimmst? Morgens und mittags? Falls es nur morgens ist sind die 6h extrem gut. Davon träumen viele die das nehmen. Bei mir ist mit Ritalin Adult beispielsweise nach aller spätestens 2,5 h Schluss. (Dass die Retardierung bei mir nicht funktioniert ist eine andere Geschichte.)

Eigentlich nimmt das morgens und mittags.

So lange das in einem gesunden Maß bleibt ist daran nichts falsches. Es sind eben keine Gummibärchen die man da zu sich nimmt (wobei Gummibärchen vermutlich langfristig sogar schädlicher wären :sweat_smile:). Allein, dass Du damit so reflektiert und vernünftig umgehst ist schon ein Indiz gegen einen Missbrauch. Versuch Dich einfach ein wenig mehr darüber zu freuen und sprich es beim Arzt an. Es ist völlig normal erstmal den „Haken“ zu suchen. Geht mir nicht anders. Wenn Dinge mit denen man schon immer zu kämpfen hat plötzlich fast verboten einfach wirken kommt man natürlich ins Grübeln. Du bist nicht allein damit. Das geht vielen so. Manche zweifeln dann wirklich ihre Diagnose an und setzen das Medikament ab, um dann festzustellen, dass das Medikament durchaus nützlich ist.

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