"Will" ich ADHS haben und steigere mich zu sehr rein? Maskieren?

Hallo zusammen,
seit Ostern ungefähr habe ich mich ziemlich auf das Thema ADHS eingeschossen und auch viel hier im Forum gelesen (übrigens vielen Dank für das Forum, ich finde auch den Umgang untereinander ganz toll, habe glaube ich noch ungefähr nie ein Forum gesehen, wo es so zuverlässig konstruktive Threads gibt <3). Ich habe die Befürchtung, dass ich mich zu sehr da reingesteigert habe und hoffe, dass ich hier vielleicht ein paar Rückmeldungen von außen bekomme und auch einfach mal durch das Aufschreiben meinen Kopf sortieren kann (und dabei niemanden belästige mit einem Thema, das hier anscheinend ständig aufkommt :/).
Ich fürchte, das wird ein sehr langer Text, Entschuldigung :frowning: Sind ja zum Glück alle freiwillig im Forum…

Aaaaaalso meine Mutter hat ADS (bzw. halt das ADHS ohne die Hyperaktivität) und meine Schwester AuDHS, beide erst als Erwachsene diagnostiziert. Ich war eigentlich schon immer eher ruhig/ausgeglichen, obwohl ich extrem begeisterungsfähig bin (ich glaube, man kann mich original für alles begeistern, wenn man sich ein klitzekleines Bisschen Mühe gibt, vielleicht sogar ohne das xD). So oder so habe ich als Kind nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, dass ich ADHS haben könnte (ich weiß nicht, wann genau meine Mutter ihre Diagnose bekommen hat, aber in meiner Kindheit hat das keine Rolle gespielt). Im Laufe meines Bachelor-Studiums hatte ich schon öfter mal den Gedanken, aber immer schnell verworfen und mich auch nicht informiert.
Ich bin Anfang 20 und mache gerade meinen Master in Maschinenbau im 2. Semester. Ich hatte gefühlt schon immer Probleme, mich im Unterricht oder in Vorlesungen zu konzentrieren (außer es hat mich wirklich interessiert, dann war ich zu 100% dabei ^^), so in etwa steht das auch in meinen Grundschulzeugnissen („nur dabei, wenn es sie interessiert“). In letzter Zeit ist es aber massiv schlimmer oder zumindest für mich auffälliger geworden.

Jetzt an Ostern war ich bei meiner großen Schwester und ihrer Familie und meine Mutter war auch da. Wir haben da auch länger über ADHS geredet und das ist mir jetzt unangenehm, das zu erzählen, weil Betäubungsmittelgesetz und so, aber meine Mutter hatte schon mal angeboten, dass ich ein bisschen was von ihrem Medikament (ich denke, Ritalin adult?) probieren kann, weil die Wirkung bei Menschen mit ADHS ja anscheinend schon ziemlich anders ist als bei welchen ohne.
Naja, auf jeden Fall habe ich dann eine Viertel Tablette von ihr genommen und wir saßen zu dritt in der Küche und meine Mutter und meine Schwester haben mich beobachtet wie so zwei Forscherinnen xD So nach zwanzig Minuten hatte ich das Gefühl, müder zu werden als ohnehin schon. Und nach ca. 30 Minuten habe ich plötzlich Geräusche viel stärker wahrgenommen (im Nebenraum hatten wir eine Wand rausgerissen, da hat jemand noch Schutt weggeräumt). Meine Mutter und Schwester haben mir versichert, dass das die ganze Zeit die gleichen Geräusche waren, aber ich hatte das Gefühl, dass die gerade eben erst angefangen haben o.o
Was mich aber am meisten fasziniert hat war, dass ich plötzlich das Gefühl hatte, dass so eine Staubwolke in meinem Gehirn weggepustet wird. Ich wusste vorher gar nicht, dass da eine Staubwolke ist, ich kenne ja kein anderes Gehirn von innen :sweat_smile: Klingt vielleicht absurd, aber mir kam als erste Beschreibung, dass am Boden von meinem Gehirn so 10 bis 12 Rennmäuse rumwuseln und dabei diese Staubwolke aufwirbeln, die so 1/3 meines Gehirns belegt :grimacing: (es sind sehr niedliche Rennmäuse, ich liebe Tiere und wahrscheinlich ist das meine Analogie für meine Gedanken, die immer herumflitzen)

Seit dieser Erfahrung habe ich mal angefangen mich zu beobachten und aufzuschreiben, was so mögliche Symptome wären, die mir auffallen. Ist jetzt über mehrere Tage bis Wochen eine ganz schöne Liste an unterschiedlich absurden Dingen zusammengekommen, viel bemerkenswerter finde ich aber, dass ich das Gefühl habe, weniger zu maskieren. Ich glaube, ich bin gerade viel mehr „so, wie ich wirklich bin“. Was ehrlich gesagt ganz schön anstrengend ist :roll_eyes: Ich bin viel emotionaler bzw. spüre meine Emotionen viel stärker.

Eine Tiefenpsychologin, bei der ich wegen Burnout und Depressionen war (ich tendiere dazu, alles auf einmal machen zu wollen, 24h pro Tag sind einfach zu wenig :face_with_crossed_out_eyes:), meinte mal zu mir, dass sie den Verdacht hat, dass ich eigentlich ein sehr emotionaler Mensch sei, damit aber nicht klarkomme und es deswegen unterdrücke. Ich fand es erst absurd, aber ich glaube, sie hatte Recht.
Ich war als Jugendliche auch mal ein halbes Jahr in Verhaltenstherapie wegen einer Generalisierten Angststörung, rückblickend hing das vielleicht auch mit unterdrückten Emotionen zusammen, die sich dann andere Wege suchen…

Anyway, back to topic (ich habe schon in der Grundschule Ärger bekommen, dass ich zu viele Gedankenstriche und Klammern in „Wie war mein Wochenende“-Texten verwende - mir fallen nur immer noch so viele Schleifen ein, die ich auch erzählen will und wichtig finde :smiling_face_with_tear:)
Soo, also habe ich angefangen, mich auf die Suche zu machen ob ich irgendwo eine Diagnostik durchlaufen kann. Habe mir auch von hier diese Kontakt-Liste zusenden lassen, aber es ist völlig hoffnungslos, ich habe von 15 Kontakten noch nicht einmal einen gefunden, der überhaupt noch einen Platz auf einer Warteliste hätte.
Habe es dann noch bei ein paar Ausbildungsinstituten für PsychotherapeutInnen probiert und tatsächlich hat eins davon nach Leuten gesucht, die so eine ADHS-Diagnostik durchlaufen, das aber explizit keine Diagnostik macht am Ende. Also mehr so eine Studie/Übung für die Auszubildenden (finde ich super, irgendwo müssen die Leute das ja lernen, um die massive Unterversorgung abzumildern :slightly_smiling_face:).
Die haben den WURS-K-Fragebogen (das sind ja nur so 18 Fragen oder so o.o) und so einen Selbsteinschätzungsfragebogen und mit einem Gerät namens ADScan einen Aufmerksamkeitstest gemacht und ein Bewegungsprofil gemacht.
Und nachdem ich mir echt schon viel zu sicher war in den letzten Wochen (so zum Thema reinsteigern :sweat_smile:), bin ich jetzt wieder völlig verunsichert, weil die Ergebnisse zwar wohl teilweise im gelben Bereich waren, aber vor allem der Scan total unauffällig war.

Jetzt impostere ich wieder herum… Bei dem Scan musste ich erst ca. 10 Minuten lang immer auf einen Knopf drücken, wenn erst ein Rechteck und dann ein Kreuz aufgeblinkt sind auf einem kleinen Bildschirm, sterbenslangweilig. Habe währenddessen aus dem Fenster geschaut, konnte ja aus dem Augenwinkel noch sehen, ob ein Rechteck kommt, habe dann kurz hingeschaut und gewartet, ob ein Kreuz kommt und dann gedrückt. Hatte glaube ich trotzdem in insgesamt 20 Minuten (musste das einmal im Stehen und einmal im Sitzen machen) eins falsch und eins verpasst, was wohl eher ziemlich gut ist :face_with_peeking_eye:
Musste dann jeweils danach 10 Minuten möglichst still sitzen bzw. still stehen. Fand Stehen viel einfacher, im Sitzen hatte ich beide Füße auf dem Boden, konnte also nicht mit den Füßen wippen, habe stattdessen dann nur die Muskeln dazu abwechselnd angespannt. Also isometrisch halt, dass sich von außen höchstens die Sehnen bewegen :sweat_smile: Das ist im Scan (ich glaube, hinter mir war eine Kamera und vielleicht hat der Knopf, den ich noch in der Hand hatte, noch irgendwas gemessen?) offensichtlich nicht aufgefallen, da war ich anscheinend extrem ruhig.

Soooo, und jetzt weiß ich nicht weiter. Ich habe das Gefühl, generell in meinem Leben gerade an ganz vielen Stellen festzustecken, bei Hobbys, in meiner Beziehung, vor allem aber im Studium und ich bin noch in einer Art Verein aktiv, wo ich eigentlich gerne mehr Aufgaben übernehmen würde, aber ich kriege die aktuellen schon nicht so hin, wie ich das gerne würde. Nicht, weil ich zu wenig Zeit hätte (das war in der Stadt, wo ich meinen Bachelor gemacht habe, ein ernsthaftes Problem, habe zu Semesterbeginn immer Pläne aufgestellt, wie viel Stunden die Woche hat und wie viel ich zum Schlafen, Essen, Einkaufen, Duschen etc. brauche und wie viel ich schätze, was meine anderen Aktivitäten an Zeit brauchen und das hat in der Praxis trotzdem nie hingehauen), (arrgh, sorry für den Schreibstil mit den Unterbrechungen -.-), sondern schlicht, weil ich mich nicht dazu aufraffen kann. Dabei mache ich das ja alles freiwillig, das Studium, meine Hobbys, den Verein!
Im Moment bin ich wie in so einem Wartemodus, unter Menschen geht’s, aber zuhause sitze ich nur rum und prokrastiniere (vielleicht doch eher Depressionen als ADHS? Oder beides? Oder keins von beidem und ich bin einfach nur zu faul? :(( ) und warte darauf, dass irgendwas passiert, wo ich dringend reagieren muss, nur um dann wieder rumzugammeln und die ganzen Sachen zu ignorieren, die (noch) nicht brennen.

Puh, ich glaube, das ist echt so das Kernthema - wenn ich wüsste, dass mein Gehirn einfach zu wenig Dopamin hat, könnte ich damit glaube ich besser arbeiten als so, weil aktuell muss ich eigentlich davon ausgehen, dass ich ein fauler, undisziplinierter Sack bin, der nach außen super aktiv und blablablab wirkt, aber ganz bald wird allen auffallen, was ich für ein schrecklicher Mensch bin und dann Weltuntergang :sob:

Ich würde aber die Diagnose natürlich nicht als Entschuldigung verwenden wollen, sondern als Ansporn, mich anzustrengen, ohne in Selbstvorwürfen zu versinken.
Ich habe auch ein paar Mal mit meinem Freund darüber geredet, aber das lasse ich jetzt, seit er mir gesagt hat, dass er ADHS für eine Modekrankheit hält und er mir selbst dann nicht glauben würde, wenn ich eine ärztliche Diagnose hätte, dass ich das habe. Fand ich ziemlich verletzend - mir kam im Zuge meiner Liste mit möglichen Symptomen irgendwann die Idee, dass er vielleicht selbst im ADHS-Spektrum ist, und deswegen meine Beschreibungen als ganz normal empfindet und sagt, dass das allen so geht und ich das nicht pathologisieren soll?
Er ist der Meinung, ich „will“ nur ADHS haben, damit ich mich mit den Medikamenten dopen kann (wobei ich letztens gelesen habe, dass laut Studien Methylphenidat bei Menschen ohne ADHS gar keine Leistungssteigerung bringen würde, Medizinstudierende scheinen das in der Praxis ja Klischees zu Folge anders zu sehen…). Und ich habe Angst, dass er Recht haben könnte, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, unter meinem Potential zu bleiben und dass ich noch mehr könnte und besser klarkommen könnte, wenn… ich die richtigen Medikamente und Dosierung gefunden habe? :pensive_face:
Ja, ich will Leistung bringen, mir macht das Spaß und erfüllt mich, und es macht mich gerade echt fertig, dass ich genau das anscheinend gerade nicht kann (oooooder einfach zu faul bin und einfach nur mal meinen Hintern hochkriegen muss, anstatt mich selbst zu bemitleiden??)

Okay, ich glaube, jetzt bin ich mit alles-mal-loswerden weil ich in der neuen Stadt noch keine Freundschaften habe, die ich mit sowas belästigen will (vielleicht will ich ja nur Aufmerksamkeit und so? Imposterimposter :pensive_face:)

Falls jetzt jemand das alles gelesen hat (vielen Dank und Entschuldigung :pensive_face: :heart:), würde ich mich total freuen, wenn ich an Deinen Gedanken teilhaben könnte, ich drehe mich in meinem Kopf nur im Kreis.
Und im Prinzip habe ich gerade mehrere Möglichkeiten, vielleicht hat ja jemand dazu eine Meinung? :slight_smile:

  1. Meine Mutter hat angeboten, mir welche von ihren Tabletten zukommen zu lassen, damit ich ein bisschen ausprobieren kann. Ich finde den Vorschlag sehr interessant, aber natürlich super illegal und so und falls ich kein ADHS habe, ist ja auch das Suchtpotential ziemlich hoch? Auf der anderen Seite trinke ich weder Alkohol noch rauche ich noch trinke ich Kaffee (außer einmal, als ich in der Klausurenphase unendlich verzweifelt war, dass ich mich einfach nicht hinsetzen und lernen konnte, habe zwei Energydrinks geext und dann 3h am Stück so produktiv gelernt wie seit Ewigkeiten nicht mehr :sweat_smile: Hatte zum Glück auch keine krassen Nebenwirkungen, hätte auch schiefgehen können, schätze ich). Was ich eigentlich sagen will: Ich schätze mein Suchtrisiko als eher niedrig ein, weil ich große Sorge habe, von irgendwas abhängig werden zu können, hatte mir nach meinem Koffein-„Ausrutscher“ direkt schon einen Plan gemacht, wie oft ich maximal pro Woche Koffein konsumieren will, falls ich das häufiger machen sollte. Ist schon Wochen her und ich habe seitdem quasi keinen Koffein konsumiert (zwei oder dreimal bei meinem Freund ein paar Schluck Energydrink gemopst).

  2. Ich habe eine Privatpraxis gefunden, die eine ADHS-Diagnostik macht und wohl innerhalb von wenigen Wochen Plätze hätte. Kostenpunkt fast 800€, ich habe meine Krankenkasse schon kontaktiert wegen teilweiser Kostenübernahme, als Studentin ist das nochmal extra hart :frowning: Die Praxis scheint aber auch auf dem Schirm zu haben, dass Frauen und generell Erwachsene andere Symptome zeigen können bzw. maskieren und so, also klingt schon ganz gut.
    Wäre halt doof, wenn ich kein ADHS habe und dann meine mühsam zusammengekratzten 800€ ausgegeben hätte (auch wenn die Gewissheit mir vielleicht andere Türen im Kopf öffnen könnte, wie ich mal wieder mein nach außen gar nicht soooo chaotisch wirkendes Leben in den Griff kriegen könnte, unter dem ich ganz schön leide).

  3. Ich finde mich damit ab, ein stinknormaler Faulpelz zu sein (wobei ich alle anderen Menschen auf dieser Welt niemals als faul bewerten würde! eher als erschöpft oder vielleicht demotiviert, doppelte Dingenskirchen, mir fällt gerade das Wort nicht ein, Standards?), der vielleicht irgendwo im subklinischen ADHS-Spektrum rumwabert. Und kriege endlich mal meinen verdammten Hintern hoch und setze mich an mein Unizeug (ich bin extra für diese Vertiefung umgezogen, weil ich das unbedingt studieren will und ich liebe die Vertiefung! Lernen tue ich trotzdem nicht und das wird mir in ein paar Monaten in der Klausurenphase richtig böse auf die Füße fallen) und lerne und strenge mich an wie jeder andere normale Mensch auch.

*seufz :pensive_face:
ich hoffe, ich belästige hier niemanden und würde mich wahnsinnig freuen, Feedback zu bekommen <3
Viele Grüße
Lis

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Der Text ist noch viel länger geworden als ich dachte, es tut mir so Leid :sob:

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Hi und herzlich willkommen,

ich bin ehrlich - ich hab nicht alles gelesen.

Wollte dir aber empfehlen einfach mal den großen ADHS Text auf adxs zu machen. Das gibt dir sicher Aufschluss :slight_smile:

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Kein Problem, mal vieles loszuwerden hat schon geholfen (mir sind in den letzten fünf Minuten noch mindestens 3 Sachen eingefallen, die ich vergessen habe und die ich auch noch interessant fände :roll_eyes:). Ich habe schon vor ein paar Wochen den Test gemacht, war irgendwo knapp über der Schwelle, 24 von 43 Symptomen. Wobei ich es echt schwierig finde, mir selbst zu vertrauen, dass ich wirklich das angegeben habe, was ich erlebe und nicht das, was mir vom Lesen her bekannt vorkommt :grimacing:
Auswertung-Symptomtest-V5-62177.pdf (147,2 KB)

Hi @Lis1 und herzlich willlkommen! :adxs_wink:

Dein Text liest sich wie von einem ADHSler geschrieben. :adxs_zwinker:
Hier noch was, da noch was, und dann noch was…

Ich glaube 99,9 % der Leute, die hier diesen Satz geschrieben haben:

haben später ihre Diagnose bekommen.

Der Computertest ist völlig blödsinnig. Es gibt keinen Computertest mit dem man ADHS feststellen oder ausschließen kann. Ehrlich: 10 Minuten Knöpfchen drücken? Kann man schon mal hinkriegen. Auch mit ADHS.
Und was soll das mit dem Still sitzen/stehen? Wer kein „H“ hat, der kann das. Und wer ein „H“ hat, kann sich durchaus auch mal 10 Minuten zusammenreißen. Aber genau das stündige Zusammenreißen ist das Problem.

Und da wären wir dann bei:

und

Kann alles Folge von unbehandeltem ADHS sein.

Und nicht zuletzt hast Du eine Mutter und Schwester mit Diagnose. Da wären wir dann bei der genetischen Komponente.

Also was bitte außer ADHS soll denn eine naheliegendere Erklärung für Deine Probleme sein? Mir fällt da nichts ein.

Wenn die Hyperaktivität fehlt (oder nicht so stark ausgeprägt ist), sind die Tests oft nicht eindeutig - weil die eben immer noch überwiegend auf die Hyperaktivität abstellen. Du bist damit kein Einzelfall.

Und noch ganz zum Schluss:
Du belästigst hier niemanden. Das Forum ist zum Schreiben und Fragen stellen da. Wer Deinen Text zu lang findet, der liest ihn nicht. Oder nur halb. Oder Stückchenweise.

Ich habe mich über die Absätze gefreut. :adxs_zwinker:

Suche Dir ne Diagnostik-Stelle und ziehe es durch. Du wirst eh nicht zufrieden sein, bevor Du es gemacht hast. :adxs_zwinker:

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Muss gerade ein bisschen weinen, das tut so gut das zu lesen von Dir :sob: :heart:

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Diese Gedanken haben viele. Ich habe mal versucht den Test zu schönigen in dem ich so milde wie es noch ehrlich ist die Fragen beantwortet habe und scorte immer noch auf ADHS.

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Willkömmchen :adxs_wink:

Hab ungefähr bis zur Hälfte gelesen und dachte mir „kein Grund daran zu zweifeln“. Dann bissl übersprungen und wieder gedacht „kein Grund daran zu zweifeln“.

Wieder zurückgesprungen und doch noch die fehlenden Absätze gelesen. „Kein Grund daran zu zweifeln“ :adxs_grins:

Allein schon aufgrund des Gen-Pools in der Familie ist die Wahrscheinlichkeit hoch. Dein Text macht es rund und klingt einleuchtend.

Ich würds wissen wollen und den Weg der Diagnostik gehen :four_leaf_clover:

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Vielen Dank für Deine Rückmeldung :smiling_face:
Wahnsinn, wie schnell sich meine Stimmung ändern kann, ich habe das Gefühl, dass das auch erst seit ein paar Wochen so krass ist (meine Theorie: weil ich es beobachte und deswegen nicht gleichzeitig maskieren kann).
War vorhin noch total verunsichert und verselbstzweifelt (finde das ein sehr gutes Wort :face_with_peeking_eye:) und Eure Antworten haben mir jetzt doch wieder den Rücken gestärkt :slight_smile:
Ich meine, ich bin bisher ja gar nicht so schlecht zurechtgekommen und eine Diagnose würde bestimmt nicht alle meine Probleme lösen. Aber vielleicht ein neues Level freischalten oder so, wo man dann neue Probleme haben darf und nicht immer nur die Gleichen :grimacing: :sweat_smile:

Auf jeden Fall vielen Dank Euch, mein Kopf fühlt sich wieder deutlich klarer an und nicht mehr so festgefahren :smiling_face_with_three_hearts: Vielleicht schaffe ich jetzt ja sogar, noch ein paar E-Mails durchzugehen :slight_smile:

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Liebe @Lis1 ,

herzlich willkommen! Du musst dich nicht entschuldigen und du belästigst hier niemand! :adxs_knuddel:

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Ich bin als ADsler ohne H schon beim Thema Studium raus.Für mich eine unüberwindbare Hürde (trotz allgemein Abi) Wie schneidest du bei IQ Tests ab? Kannst da vieles lösen? Hällst du gar aus den ganzen Test abzuschliessen? Mitunter auch recht Hilfreich

Ich habe mit 16 ungefähr im Rahmen der Diagnose für die Generalisierte Angststörung einen IQ-Test gemacht, da kam 119 raus, glaube ich.
Ich habe auch gesehen, dass es hier irgendwo die Diskussion gab, dass ADHS und IQ zwar nicht zusammenhängen, man mit einem hohen IQ aber leichter maskieren kann (und gleichzeitig/dadurch unter seinen Möglichkeiten bleibt). Fühlt sich spontan für mich sehr nachvollziehbar an :grimacing:

Was das Studium angeht - ich habe glaube ich auch einfach massives Glück mit meiner Familie. Wurde immer unterstützt und vor allem habe ich ja zwei ADHSlerinnen als direkte Vorbilder. Von denen habe ich mir sicher viele Methoden unbewusst abschauen können, wie die zurecht kamen.

Ich führe auch schon seit Jahren ein Bullet Journal (nicht so hübsch wie auf Pinterest, sehr funktional-hässlich) und habe immer gewitzelt, dass ich das auf keinen Fall verlieren darf, weil ich dann selbst völlig verloren wäre. Jetzt hat das doch ein Geschmäckle :sweat_smile:
Habe mich immer gefragt, ob andere einfach weniger zu tun haben oder ich einfach ein schlechtes Gedächtnis habe, dass die ohne sowas zurecht kommen.

Ist vielleicht auch ne Frage vom Leidensdruck. Das kann von, schon blöd wie ich mich fühle bis ich will das alles am liebsten beenden gehen. Wie fühlst du dich denn z.B im Urlaub wenn du die Seele baumeln lassen kannst?

Seele… baumeln… lassen? o.o :grimacing:
Also ich definiere mich sicher auch etwas zu sehr über Leistung, aber wenn ich in den letzten Jahren mal nichts zu tun hatte, ging es mir immer wahnsinnig schlecht :sweat_smile:
Mit dem Hund über die Wiesen schlendern ist kein Problem. Ich glaube, ich habe unter anderem deswegen von Kindheit an immer Haustiere gehabt, weil die mir die Möglichkeit geben, runterzukommen und ohne schlechtes Gewissen (weil „sinnlos“/„nicht produktiv“) Zeit in der Natur zu verbringen.

Was mich glaube ich am meisten stört ist dass ich das Chaos in meinem Kopf nicht sortiert bekomme und mich dann nicht entscheiden kann, welche der Herausforderungen ich zuerst angehe und dann am Ende gar nichts mache. Oder fünf Sachen abwechselnd mache und dann ewig dafür brauche.
Und dass ich den Eindruck habe, unter meinem Potential zu bleiben - ich könnte mehr, aber ich kann nicht? Ergibt das Sinn?

Hallo Liebe @Lis1 , ich muss gestehen das ich nicht Deinen ganzen Text durchgelesen habe, sondern bereits dann aufgehört habe, als Du davon geschrieben hast das Du bereits durch eine vermutlich geringe Menge von Ritalin (Deiner Mutter) ein Gefühl von innerer Ruhe und Konzentriertheit gespürt hast, und besonders Deine Beschreibung davon das Du das Gefühl hattest durch den Staub blicken zu können, erinnert mich persönlich, Deine Beschreibung an andere Erlebnis Berichte von ADHS Betroffenen.

Bei mir selbst war es so, als hätte ich die längste Zeit meines Lebens „durch ein Milch Glas Fenster auf diese Welt geblickt“, heisst im Prinzip, dass ich vieles in meinem bisherigen Leben deshalb nie „richtig erkennen konnte“, und dann erst als ich zum ersten mal Concerta verschrieben bekam, wurde dieses"Milch Glas Fenster vor meinen Augen zum ersten mal wie plötzlich KLAR für mich".

Den Rest Deines Textes werde ich noch lesen sobald ich wieder mehr Zeit zum Lesen im Forum habe, jetzt jedenfalls kann ich Dir höchstens sagen, dass wenn es Dir wichtig ist, weil Du vielleicht irgendwie leidest, es vielleicht kein Fehler wäre, wenn Du eine ADHS Abklärung machen lässt.

Was die Sache mit dem ADHS „ohne H“ angeht bin ich persönlich immer wieder auf’s neue erstaunt wie viele Adhs’ler anscheinend darauf beharren, dass sie NICHT hyperaktiv seien, fast schon so als sei das ein absolutes „No Go“, was mich persönlich ehrlich gesagt irgendwie „stutzig macht“ WARUM anscheinend ziemlich VIELE Menschen ADHS bei sich vermuten, aber BLOSS NICHT MIT HYPERAKTIVITÄT, fast so als sei das irgendwie eine Art von „Red Flag“, heisst ADHS ist okay solange es OHNE HYPERAKTIVITÄT ist, und da frage ich mich persönlich WIRKLICH „WARUM das so verbreitet ist?“.

Ich selbst dachte von mir anfangs auch mal ich sei NICHT Hyperaktiv, was sich dann aber während meiner Abklärung als nicht richtig raus gestellt hatte.

Wie auch immer, jedenfalls habe ich kein Problem damit das ich der Hyperaktive ADHS Typ bin, finde es aber ehrlich gesagt irgendwie Scheisse das so viele Leute von sich denken das sie ADHS „haben könnten“, allerdings NUR, wenn sie auf keinen Fall „ADHS mit Hyperaktivität“ haben, denn in diesem Fall dann anscheinend „doch lieber NICHT“.

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Danke Dir, dass Du auf den Effekt mit dem Medikament eingehst :slight_smile: Da bin ich mir auch nicht sicher, aber habe gelesen, dass Menschen ohne ADHS eher hibbelig werden von Methylphenidat, das war definitiv nicht der Fall. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das in einer ADHS-Diagnostik erwähnen sollte, aber die ärztliche Schweigepflicht sollte ja eigentlich dafür sorgen, dass das keine negativen Konsequenzen hat? Ist ja anscheinend schon eine relevante Information, wie man reagiert.
Auf der anderen Seite will ich nicht als Junkie rüberkommen, der jetzt nur wegen der Medikamente eine Diagnose haben will :grimacing: Aber das entscheidet sich wahrscheinlich eh spontan vor Ort, ob man das erwähnt oder nicht.

Das mit dem „ADHS ohne H“ ist ein interessanter Aspekt, ist mir nie so aufgefallen. Vielleicht will man sich damit ein bisschen von den „Zappelphilipp-Kindern“ abgrenzen?
Ich dachte tatsächlich auch erst, dass ich wenn überhaupt das „ohne H“ haben würde, weil ich eigentlich kein hibbeliger Mensch bin, auch als Kind nicht war. Aber jetzt wo ich mich mehr damit beschäftigt habe, ist die Hyperaktivität im Kopf ja vielleicht auch gültig.
Mir ist jetzt, wo ich drauf geachtet habe, auch aufgefallen dass wenn ich mich in Vorlesungen zwinge, zuzuhören (hält meistens unter 20 Sekunden, außer ich schaffe es, die magische „interessiert mich sehr“-Schwelle zu überschreiten), dass ich dann anfange mit dem Fuß zu wippen. Das machen die anderen nicht :face_with_peeking_eye:
Also vielleicht ist das einfach gesellschaftlich noch weniger akzeptiert, als unkonzentriert zu sein. Und wird deswegen von Erwachsenen so stark maskiert, dass sie denken „müssen“, das „ohne H“ zu haben

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Ich sehe ja die massiven Unterschiede zwischen meiner Mutter und meiner Schwester, vielleicht bin ich der Mischtyp, so gut weiß ich da noch nicht Bescheid :grimacing: Das können dann hoffentlich Profis beurteilen

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Liebe @Lis1 , entschuldige bitte wenn ich jetzt „ein wenig angepisst“ auf die Sache, von wegen „Junckie“ wegen dem Einsatz (von übrigens internationalen positiven Rückmeldungen bei einem Einsatz von Methylphenidat für ADHS Betroffene) auf Deinen Beitrag vielleicht zu spontan und vielleicht auch zu emotional reagiere.

Doch das Problem ist, dass immer wieder diese althergebrachten und nach wie vor falschen Bilder in der breiten Öffentlichkeit kursieren, dass Adhs’ler wo sogenannte ADHS Stimulanzien, also zum grössten Teil sogenanntes Methylphenidat verschrieben bekommen, „Junckies“ seien, und mich persönlich, da ich selbst solche Medikamente nehme, welche mir persönlich in meinem alltäglichen Leben wirklich helfen, es mich ehrlich gesagt immer wieder sehr sauer werden lässt, wenn man Adhs’lern „unterstellt“, dass sie deshalb „Junckies“ seien.

Was meiner persönlichen Meinung nach sogar einer der grössten Bullshit Verbreitungen ist, der über Adhs’ler anscheinend unbeirrt immer wieder verbreitet wird.

Eine der schlimmsten Drogen die es überhaupt gibt ist nach wie vor Alkohol und Nikotin, welche aber nach wie vor „fast ÜBERALL“, und OHNE GROSSEN AUFWAND, als „legale Drogen“ verkauft werden, und „gesellschaftlich akzeptiert sind“, und nach wie vor, (im Vergleich zu ADHS Stimulanzien, welche wissenschaftlich fundiert NICHT SÜCHTIG MACHEN), leicht, und für wenig Geld, für jeden Menschen „zu beschaffen sind“, weshalb eine Anschuldigung das Adhs’ler Junkies seien, meiner persönlichen Meinung nach „absolut absurd ist“.

Jährlich erkranken tausende von Menschen an den Folgen von zu hohem Alkoholkol oder Nikotin Verbrauch, und dennoch scheint dieses Phänomen niemand in unserer Welt wirklich aufzuregen.

Nicht desto trotz gibt es Süchte wie Handy Sucht, Kauf Sucht, Pornografie Sucht, Computer Spiele Sucht, Spiele und Wett Sucht, Adrenalin Junckies, und so weiter und so fort, heisst es gibt praktisch Süchte aller Art, und für jeden das jeweilige passende, und im Prinzip ohne irgendwelche Grenzen.

Und dennoch pochen gewisse Menschen IMMER WIEDER AUF DAS SELBE, nämlich von wegen das Adhs’ler „Süchtige nach Stimulanzien seien“, was wie gesagt, meiner persönlichen Meinung nach, ein absolut grosser Bullshit ist.

Denn in Wahrheit ist es viel schlimmer wenn jemand zum Beispiel „Spiele und Wett Süchtig ist“, und sein ganzes Vermögen, und das seiner Angehörigen „verspielt“, und dadurch alle Beteiligten mit sich in den Abrund reisst.

Wie auch immer, Beispiele von Süchten die es auf dieser Welt gibt, gibt es genug, und viele von diesen Süchtigen wissen nicht mal das sie süchtig sind, oder was sie durch ihre Süchte bewirken.

Und trotzdem kursieren solche Abstrusen Anschuldigungen gegenüber ADHS Betroffenen, welche Menschen wie z.B. mich selbst, da ich eine ADHS Betroffene bin, diskreditieren sollen, und das finde ich persönlich wie gesagt ziemlich Scheisse.

Und wie gesagt, ADHS Stimulanzien sind Medikamente für Adhs’ler, und machen Adhs’ler NICHT süchtig.

Ich kann total nachvollziehen, was Du schreibst! Ich finde das auch absurd, es ist eine neurologische Krankheit und dafür gibt es eben Medikamente.
Und trotzdem habe ich im Hinterkopf doch noch diese kleine Stimme die sagt, ich „will“ die Diagnose nur haben, um mich „legal“ dopen zu können und mehr Leistung bringen zu können.
Vielleicht kann da ja jemand was zu sagen? Wenn ich mir die Diagnose jetzt zu Unrecht „erschleichen“ würde, würde Methylphenidat ja schon ein gewisses Suchtpotenzial haben? Auf der anderen Seite aber wahrscheinlich nicht wirklich auf die Konzentration wirken, sondern nur auf die Laune/Energielevel?

Ich bilde mir irgendwie ein, dass der Fakt, dass die Viertel Tablette von meiner Mutter so „aufklarend“ gewirkt hat, dafür spricht, dass ich auch betroffen bin.
Das würde bei Menschen mit einem normalen Dopamin-Haushalt ja nicht so wirken? Oder kann man das so nicht sagen?

Absolut!

Spricht ziemlich fürs „H“. :adxs_zwinker:

Das „H“ äußert sich im Erwachsenen-Alter anders als bei Kindern. Da „wandert“ die Hyperaktivität mehr nach innen. Also bei vielen. Ich bin definitiv hyperaktiv und war es schon immer. Ich kann auch mit 52 nicht stillsitzen, bewege ständig Hände und Füße, suche Vorwände, um aufzustehen wenn ich mal länger sitzen muss (z.B. Essen bei Familienfeiern, Schulungen) und muss immer an/mit irgendwas rumfummeln. Also bei manchen geht das nie „weg“, bei anderen ändert es sich und ist nicht mehr so offensichtlich.

Strafrechtlich hat es keine negativen Konsequenzen - Schweigepflicht.
„Zwischenmenschlich“ kommt es auf den Arzt an.

Genau. Situativ entscheiden, wie „offen“ das Gegenüber erscheint, ob man was sagt oder nicht.

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