Zeitblindheit - Definition und Beispiele

Ich frage mich, wie man als Partner damit umgehen soll. Ich könnte jedes Mal an die Decke gehen, wenn man Mann 5 min vor losgehen duschen geht. :confounded:
Dauert ja nur 5 min… mmhhh… es ärgert mich jedes Mal aufs Neue.
Wenn ich was sage, heißt es, ich soll nicht drängeln.

Helfen eigentlich bei irgendjemandem die Medikamente gegen die Zeitblindheit?
Bei mir nämlich nicht…

Bei den Symptomen frage ich mich ohnehin oft, wie die genau zu Stande kommen
Es ist ja nicht nur der Dopaminmangel, den man mit den Medikamenten beheben kann, sondern grundsätzlich auch Veränderungen im Gehirn, oder?
Zum Beispiel habe ich abgespeichert, dass Wohl Befunde darauf hin deuten, dass bei Menschen mit ADHS die Basalganglion kleiner sind als beim Durchschnitt und irgendwas war auch
mit dem Striatum und dem Hippocampus

Hat da jemand eine gute Quelle?

Hey @grübeln

Schafft er es denn in den „fünf Minuten“ :thinking:ist ja bei Männern oft so’n Ding.

Ich muß mich erinnern lassen und selbst dann wird es oft noch kritisch.

Da hat aber auch nur eine klare offene Unterhaltung geholfen :adxs_anfeuer: ist ja nicht so, als merke ich es nicht, trotzdem haut mir die Zeit immer ab.

Natürlich nicht. Duschen vielleicht, aber mit anziehen, dies und jenes permanent zu spät dran.

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:adxs_lach: hätte ja sein können @grübeln ich hab so einen, der schafft das tatsächlich in null komma nix, da hab ich vielleicht blöd aus der Wäsche geschaut.

Ich stelle mir inzwischen echt einen Wecker, bis wann ich starten muss, um einigermaßen pünktlich zu sein, sonst bin ich komplett lost.

Ich habe ja noch keine Diagnose, frage ich mich aber tatsächlich die ganze Zeit was Zeitblindheit genau meint. Ich für meinen Teil komme nie zu spät, dafür aber immer viel zu früh. Ich gerate unter Stress, wenn mein Mann meint wir hätten noch Zeit und dies und das vorher macht. Ich laufe dann entweder völlig konfus und aufgeregt durch die Gegend und drängle oder sitze regungslos auf dem Sofa und warte während sich mein innerer Stresspegel nach oben schraubt. Meist sind wir dann unter meinem Gezeter dann doch viel zu früh da und müssen warten. Wenn ich weiß, dass ich einen Termin habe, was häufiger vorkommt mit Arbeit, Kindern etc. dann kann ich häufig davor gar nichts mehr machen und bin schon std vorher gestresst. Ansonsten kann ich gar nicht genau sagen ob ich davon betroffen bin.
Was bei mir gar nicht geht im Voraus planen ich kann keine Verabredungen machen die über den nächsten Tag hinaus gehen. Es ist als ob mein System dann abstürzt. Mein Umfeld nervt das sehr. Und zeitlich etwas aus der Vergangenheit einordnen gelingt nur mit Eckdaten die feststehen. Für die Jahre heißt das z.B Geburten meiner Kinder oder meine Hochzeit, bewusst war mir das vorher nicht. Aber ja soll ich Ereignisse zeitlich einordnen brauch ich genau solche Eckdaten.
Aber ist das diese zeitblindheit. Ich habe ein ausgeklügeltes Kalendersystem was gut funktioniert, allerdings nur, wenn Termine dann auch innerhalb von einer Minute im Kalender landen sonst ist er weg. Einfach merken unmöglich

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Klingt für mich nach starken coping-strategien, die dir helfen, aber auch im Weg stehen. Kann ich aber sehr gut nachvollziehen. Viel zu früh kommen ist auch ein ADHS Symptom, habe ich Mal gelesen.

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Onkel Barkley erklärts hier ganz gut:

Dann noch u.a. das hier im ADHS Kompendium:

Über die Suchfunktion hier im Forum gibts auch massig Beispiele, wie sich das äußern kann.

Die einen haben keine oder weniger Probleme damit, oder kompensieren das gerne durch Überpünktlichkeit und teilweise auch akribischer Vorausplanung. Andere haben deutliche Probleme damit.

Da spielt vieles zusammen bei ADHS.

Bücher und Videos fand ich ganz hilfreich, um das alles umfassender zu verstehen.

Oder auf adxs.org alles durchlesen über ADHS, Symptome, Alltagsstrategien etc.

Dr. Russel Barkley kann das alles besser erklären, als ich. Kann das gerade nicht strukturiert wiedergeben, weil zu viel 🫨 :exploding_head::crossed_fingers:t2:

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Aber mit mehreren Erinnerungen: 1 Woche vorher, 1 Tag vorher, 1 Stunde vorher oder so.
Früher hatte ich es mit diesen Papierkalendern probiert. Bringt leider gar nix wenn man da nicht täglich reinschaut :slight_smile:

ja, und Coping Strategie, hatte @soerenP schon erwähnt…

Ja mit tausend Erinnerungen, die ich aber tatsächlich auch nicht wahrnehme weil zu viele. Warum auf meiner to do Liste für alltägliches auch nach Zähneputzen das erste mal im Kalender nachschauen steht. Diese Liste klebt direkt an meinem Spiegel, damit ich auch ja auf die to-do Liste gucke :see_no_evil:

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Das stimmt, dürfen nur die wichtigen Sachen rein. Sonst bringt es auch wieder nix… :thinking:

Danke für die Hinweise werde das Video gleich mal schauen. Mich überrennt es gerade einfach alles. Ich bin ziemlich glücklich dieses Forum gefunden zu haben, aber auch echt überfordert. ADHS war für mich kein Thema, wohl zig andere Diagnosen und immer dieses Gefühl, irgendwas stimmt mit mir nicht. Daher freue ich mich hier lesen zu können, dass es tatsächlich Menschen gibt, die Ähnliches kennen. Aber wie gesagt ich warte noch auf meinen Termin beim Psychiater bislang alles nur Vermutungen bei mir

Vor allem dürfen es bei mir nicht zu viele Apps sein.

Den Home Bildschirm auf dem iPhone erstmal strukturiert anzupassen mit den wichtigsten Apps, das hat schon mal geholfen.

Hab zwar auch andere Apps probiert, aber war mir dann wieder zu viel.

Beschränke mich nur noch auf Notizen, Erinnerungen, Kalender und die Wecker App.

Hab zig Wecker mittlerweile, aber passt.
Siri hat halt gut zu tun :laughing:

  • Wäsche anstellen

  • Hab ich das dann im Keller erledigt, sage ich ihr, sie soll mich in 2,5h erinnern

  • Wäsche in den Trockner gepackt → nächster Wecker / Timer

  • Arzt Termin (Kalendereintrag inkl. Voraberinnerungen 1-2 Tage vorher und dann zum Termin + Wegzeit

  • Rezept in der Apotheke abgegeben und die müssen es bestellen? → „Hey Siri… Erinnerung 16:30 - Medikament abholen!“

  • Jemand sagt mir ein Datum oder eine Zeit? → gleich Kalender gucken und eintragen.

  • Irgendwas, das ich höre/lese und wichtig finde und später nochmal brauche? → Notiz erstellen.

  • Jemand quasselt mich von der Seite voll und ich merke, dass der Kopf dichtmacht? → „Warte mal kurz… ich muss mir das aufschreiben“ Handy raus… „Alles klar, kannst weiterreden“. Dann kurz zusammenfassen… vielleicht gleich Kalendereintrag etc erstellen und *schwubs… der Kopf ist gleich wieder frei.

Auf der Arbeit muss ich das auch so machen.
Alles in Outlook Kalender oder Tasks und Erinnerungen erstellen.

Selbst eine Erinnerung, am Ende des Tages eine grobe ToDo Übersicht für den nächsten Tag oder die nächste Woche zu erstellen.

Oder, um mich daran zu erinnern, die ToDo Liste zwischendurch mal zu überfliegen und zu aktualisieren, damit ich das nicht vernachlässige und Kuddelmuddel entsteht.

Wollte früher eigentlich mal die Smartphone Nutzung reduzieren. Bringt aber nix und ohne wirds in Zukunft kaum gehen :laughing:

Ich finde das bemerkenswert! Wenn du es schaffst, deine helferlein konsequent zu nutzen wirklich eine leistung. Bei mir scheitern die meisten solcher Systeme. Entweder blende ich aus oder fange an, Listen o.ä. als Belastung zu empfinden.
‚ich Sehne mich nach Struktur, kann sie aber nicht aufrecht erhalten‘ ist ein Zitat im ADHS Zusammenhang, das mir dabei in den Kopf kommt.

Genauso, Siri sei dank landet vieles auch gleich da. Bei der Arbeit mach ich das auch so ich habe mehrfach Erinnerungen und Listen, damit alles halbwegs klappt. Und trotzdem passieren mir Dinge wie einen Termin eintragen mit Uhrzeit, dann steht da vielleicht noch kommt in meine Büro oder ist da und da. Aber häufig weiß ich dann zwar wann ich wo sein muss. Aber wer z.B zu einem Gepräch kommt oder welche Versammlung das nun ist, weiß ich oft dann nicht mehr. Was zu vielen Überraschungen in meinem Arbeitsalltag führt. Die meiste Zeit nicht so ein wahnsinniges Problem, aber nervig

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Meine Familie ist wahnsinnig genervt von meinen aber tausend Listen, die ja häufig auch sie betreffen. Z.B aufgabenlisten die ich dann mit viel Tata und großer Versammlung einführe. Da gibt es dann feste Aufgaben für die Kinder und eine Alltagstruktur ( mein Sohn hat diagnostiziert adhs) mit abhak Wäscheklammer sowieso System. Nach kurzer Zeit verfolge ich es dann aber kaum noch. Mein Sohn hat es mal vortrefflich kommentiert:“ Mama du kannst kein Verbot für mehrere Tage aussprechen, du hast es morgen eh wieder vergessen“ :joy:

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Alles der Kampf um Struktur den ich häufig nicht gewinne

Dieses und noch andere Videos fliegen hier immer wieder mal herum und über die Suchfunktion findet man auch noch alte Sammelbeiträge mit Links, Büchern & Co.

Vor kurzem hatte ich hier welche zusammengefasst, die mir persönlich am besten geholfen haben.

Da gibts noch zig mehr, aber das waren die, die mir da auf die schnelle eingefallen sind.

Muss echt irgendwann mal an einer strukturierten Übersicht arbeiten, aber die würde wahrscheinlich nie fertigwerden :adxs_grins:

Mit adxs.org, dem Forum und den Referaten von ein paar namhaften Koryphäen auf dem Gebiet auf Youtube & Co. haben wir aber auch eigentlich alles.

Manches geht leider immer wieder mal unter in alten Beiträgen hier, aber mit der Suchfunktion und den Schlagwörtern klappt auch das eigentlich wunderbar, finde ich.

https://adhs-forum.adxs.org/t/eine-neue-nachtschwaermerin/19111/4?u=sneedledeedoo

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Danke werde ich nach und nach durchstöbern. Es ist schier unglaublich, dass mir das passiert nach jahrelangen Therapien ohne nennenswerten Erfolg. Plötzlich gibt Erklärungen für so viele Dinge, die ich tatsächlich irgendwann nicht ohne starke Selbstvorwürfe als einfach hoffnungslose Charaktereigenschaften verbucht habe.

Ich erkenne mich da absolut wieder :see_no_evil: