Zum Sport machen zwingen?

Mir lag auf der Zunge zu sagen: „Scheiß auf den Ritter, ich nehm das Pferd!“ :smiley:

Er hat sein Bestes gegeben (er hat sein eigenes Päckchen, das mir aber nicht zusteht zu teilen), aber es ist wirklich schwer. Ich bin die Einzige, die da mal was sagt.

Ich habe mich gänzlich davon distanziert à la Leute, die mir nicht gut tun, aus dem Leben streichen. Das ist wunderbar so.

3 „Gefällt mir“

Ja, das ist mir auch mal aufgefallen, hat vielleicht auch was mit Interessen und Veranlagungen zu tun. Denn ich habe den Deutschunterricht geliebt, vor allem die Analysen althochdeutscher Texte. Die anderen haben mich für bekloppt erklärt. Auch Sütterlin kann ich ganz gut lesen.

Ich mag Worte und deren Bedeutung im Subtext. :green_heart:

2 „Gefällt mir“

Tut mir Leid, wenn ich nochmal davon anfange. Danach ist auch gut mit dem Thema. Bist du sicher, dass dein Schwiegervater wirklich Obstruktion gegen dich macht? Oder hat er evtl. nur auf sehr sehr ungeschickte undiplomatische Art versucht, dir Infos zukommen zu lassen über die Beziehungen in eurem Kuddelmuddel? Falls letzteres der Fall ist und er da noch Einfluss hat, könnte er nämlich auch für dich eine gute Partie und Unterstützung sein. Er müsste dann natürlich auch dazu bereit sein, nicht nur das Geläster von anderen weiterzutragen, sondern vor Ort auch für dich argumentativ Partei zu ergreifen. Ist manchmal leider auch nötig, feige Leute für sich einzuspannen, sonst spannt sie jemand anderes ein.

2 „Gefällt mir“

Alles gut, muss von außen verwirrend rüberkommen.

Ja, er hat definitiv selbst Front gegen mich gemacht. Was ich selbst gehört habe war in etwa das: „Na was will man denn von so einer erwarten? [mein Sohn] wollte nicht hören.“

Er hat damals, als ich einen Job gesucht habe und er kurz vorm Renteneintritt war, zu mir gesagt, er könne da nichts vermitteln, er wolle seinen guten Ruf nicht aufs Spiel setzen.

Und das ist nur sehr diplomatisch zusammengefasst meinerseits.

4 „Gefällt mir“

Mir liegt gerade ziemlich viel auf der Zunge :speak_no_evil:

Da muss die Liebe aber wirklich groß sein, bei so viel Ablehnung…

Nerven wie Drahtseile, Respekt…

Trotzdem traurig, sehr traurig…

3 „Gefällt mir“

Ich weiß, wie das von außen wirken muss. Glaub mir, wüsstest du alles, würdest du mir zustimmen. Aber das Päckchen meines Partners ist seins zu teilen. Nicht meins.

Und nerven wie Drahtseile hätte ich gern, bin aber tatsächlich ziemlich dünnhäutig und oft nicht einfach.

Danke für deine Anteilnahme :green_heart:

3 „Gefällt mir“

Och Mensch, das klingt ja wirklich traurig. Mist, jetzt habe ich deine ganzen Wunden aufgerieben. :frowning_face:

Das mit dem „guten Ruf“ dir und seinem Sohn gegenüber ist einfach unter aller Kanone. Ist da überhaupt noch viel übrig von diesem supertollen Ruf?

Das andere, was er anderen gegenüber rausgehauen hatte, kann für sich allein genommen auch einfach Anpassertum sein, da würde ich nicht zu viel wörtlich hineininterpretieren. Als Jugendliche hatte ich massive Mobbingprobleme. Ein Großteil davon bestand darin, dass sich die meisten Jungs in der Klasse Gemeinheiten, Übergriffigkeiten und Body-Shaming über mich gegenseitig zuspielten und so gut wie keiner hatte sich getraut, den Kreislauf zu durchbrechen. Hinterher heißt es natürlich, das wäre alles nicht so gemeint gewesen, eigene Minderwertigkeitsgefühle, Gruppenzwang, Hierarchie, nicht selber Opfer sein müssen, dieser ganze Mitläufermist. Großartig, dass andere das ausbaden dürfen. Aber was ich damit sagen wollte: Solche Menschen denken nicht konkret über ihre Worte und den Inhalt des Gesagten nach, sondern imitieren einander lediglich aus Feigheit. Das ist zwar immer noch ziemlich scheiße, aber solche Leute sind immerhin beeinflussbare Zombys.

Nutzt leider nichts, wenn er schon im Vorfeld klargestellt hat, dass er keinen Wert auf Kooperation legt. Ihr müsst euch wirklich sehr lieben, oder ihr müsst sehr erschöpft sein, das kam mir auch in den Sinn.

Wird mal wieder Zeit, an die Milgram-Experimente zu erinnern.

2 „Gefällt mir“

Ach krass, daran hab ich auch gedacht, auch wenn ich den Namen nicht mehr wusste. Schön war auch die Welle. Eine meiner liebsten Schullektüren.

Mitläufer, dazu könnte ich dir jetzt mit einem ganzen Roman antworten, aber das lass ich lieber, sonst schweife ich nur wieder ab. Ich glaub, wir sind uns da recht einig. :blush:

Und keine Sorge, Wunden reibst du nicht auf, im Gegenteil, der Austausch hier hilft mir extrem, mich verstanden und zum ersten Mal überhaupt nicht allein mit den ganzen Eigenheiten zu fühlen!

Ich wünschte, ich könnte mich revanchieren, aber das einzige, was ich momentan am liebsten tun möchte ist irgendwem sagen: find mir einen Job, der mich nicht so ankotzt.

3 „Gefällt mir“

Huhu :slight_smile:
ich kann bei dir gerade so mitfühlen und dachte mir, ich lasse auch mal ein paar Gedanken da.

Da du ja schon in der Gewerkschaft bist, lohnt es sich ja vllt da nochmal Kontakt aufzunehmen? Mir haben die tatsächlich sehr geholfen. Auf der einen Seite das rechtliche, aber auch die Bestätigung, dass das so wie es ist, nicht in Ordnung ist. Außerdem waren meine Ansprechpersonen auch sehr geduldig mit mir, wenn ich mich nicht immer sofort zurück gemeldet habe.
Sie haben mir auch erklärt, dass ich nach Leistung eingruppiert werden muss und nicht wie fälschlicherweise geschehen nach Abschlussart. Außerdem wurden wir von unserem Betriebsrat auch regelmäßig darauf hingewiesen unsere Aufgaben regelmäßig zu überprüfen, damit wir nicht für zu wenig Geld arbeiten.

Letztendlich habe ich dann eine Vertragsverlängerung abgelehnt, weil mein Arbeitsumfeld ähnlich wie deinem beschriebenden war und ich da so nicht mehr arbeiten wollte. Das viel mir total schwer, weil ich mochte viele meiner Kolleg:innen und auch einen Großteil meiner Arbeit. Ich habe mir dann so ne Art persönliche Deadlines gesetzt, wo ich dann geschaut habe, ob sich Dinge zum Positiven verändern. Irgendwann wars aber einfach zu viel, ich hatte viel öfter Migräne und mein Privatleben hat gelitten. Ich habe mich dann krankschreiben lassen.
Aber mir hats trotzdem geholfen, da noch offen zu bleiben und zu versuchen, noch ein besseres Arbeitsumfeld zu schaffen.

Ich würde dir auf jeden Fall ein besseren Arbeitsplatz wünschen!

3 „Gefällt mir“

Huhu, vielen Dank für deine lieben Worte und deine Gedanken dazu. Allzu viel möchte ich da öffentlich nicht zu schreiben, weil da gerade etwas in der Mache ist. Aber ja, die Gewerkschaft ist super und hat mir bereits einmal sehr geholfen.

Zum Thema Arbeitsumfeld weiß ich schon seit längerem nicht wo hin mit mir. Ich kann nicht mal sagen, ich gucke, dass ich in einem meiner beiden früheren Traumjobs was finde, denn das ist mittlerweile dank KI obsolet (Synchronsprecherin oder Spiele übersetzen).

Dann denke ich, ich würde, obwohl keine Ahnung von PCs hab, gern programmieren lernen. Oder eine neue Ausbildung oder Umschulung machen, hab dann aber Angst, dass ich da wieder aufgebe. Konzentrieren ist momentan außer aufs Häkeln unmöglich. Gedanken aus geht nur mit geräuschunterdrückenden Kopfhörern, Harry Potter Hörbuch oder die gerade gehypte Musik (aktuell Rotting Christ) und dazu häkeln. Dafür ist das, was dann danach über mich hereinbricht umso schlimmer.

Sorry fürs Abschweifen. :see_no_evil:

1 „Gefällt mir“

Synchronsprecher und Spiele übersetzen wird langfristig gesehen mit Sicherheit nicht durch künstliche Idiotie obsolet werden. Das ist ein Marketing-Mythus, an dem sich Börsenheinis festklammern. Damit ein Spiel richtig gut wird, muss es lokalisiert werden, Anspielungen und kulturelle Referenzen müssen übertragen werden. Das Gleiche mit diesen ekligen KI-Stimmen, die einfach den Ton nicht gescheit treffen. Wenn es mit KI zusammen gut werden soll, muss man deutlich Mühe reinstecken und dann kann es auch gleich ein echte Mensch machen vom Aufwand her. Ich klicke Videos weg, sobald ich eine KI-Stimme höre. Dabei benutze ich ironischerweise sogar Sprachausgabe zum Lesen.

2 „Gefällt mir“

Na, es ist aber so oder so kaum machbar. Und zum Beispiel ein Studium hinter mich zu bringen, um dann Beipackzettel zu übersetzen, traue ich mir schon gar nicht zu. :see_no_evil:

1 „Gefällt mir“

Einfach wird es natürlich nicht sein, gerade wenn hier politisch nicht bald ein Aufschwung passiert. Aber bevor ich wegen irgendwelchen Doomereien meine Träume aufgebe, will ich lieber wirklich richtig scheitern und nicht nur im Voraus. Sonst wird Doomerism zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung, wenn alle es glauben, aufgeben und danach handeln. Wer soll uns da wieder rausziehen, wenn nicht wir selbst?

1 „Gefällt mir“

Wenn’s nur um mich ginge, okay. Dann wäre ich vielleicht risikobereiter. Aber meine vierbeinigen Antidepressanten (zwei Pferde, drei Katzen) kann ich nicht aufgeben, sie sind mein Ein und Alles. Und müssen untergebracht, versorgt und gefüttert sein. Das kann ich nicht alles auf meinen Partner abwälzen.

2 „Gefällt mir“

Hey @Evimon
Es tut mir wirklich leid, dass du diese Situation durchmachen musst und dass sie dich so belastet. Ich kann gut nachvollziehen, wie es dir gerade geht.

Ich möchte dir kurz einen Gedanken mit auf den Weg geben: Bei ADHS gibt es diese besondere Sensibilität für Ablehnung (Rejection Sensitivity) die sich aus den vielen Verletzungen über Jahre hinweg entwickeln kann – oft aufgrund unserer Andersartigkeit. Diese Sensibilität führt dazu, dass wir bei der kleinsten Abweichung viel stärker reagieren und urteilen, als es vielleicht nach einer Nacht drüber schlafen oder aus der Perspektive eines Außenstehenden der Fall wäre.

Was ich damit sagen möchte: Es gibt immer zwei Seiten in einer solchen Situation. Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass eine Kollegin oder ein Chef oder eine Buchhalterin dich so behandelt, unabhängig von ihrer oder seiner Verantwortung. Aber ich möchte dir raten, hier vorsichtig und mit Bedacht vorzugehen. Überlege dir genau, welche Strategie du verfolgen möchtest. Hol dir Unterstützung – vielleicht von Verbündeten im Team, oder, falls du einen Schwerbehindertenstatus hast, nutze die Schwerbehindertenvertretung. Geh zum Betriebsrat, zur Gewerkschaft, oder initiiere ein Gespräch, in dem du erklärst, wie sehr dich diese Situation krank macht. Nicht, weil du bereits krank warst, sondern weil die Situation selbst krankmachend ist. Das könnte ein wichtiger Warnschuss sein.

Ich bin mir sicher, dass ein durchdachtes und strukturiertes Vorgehen, bei dem du diese Themen sichtbar machst, dazu beitragen wird, die Situation zu deeskalieren – und im besten Fall sogar Verständnis zu wecken. Viele Unternehmen bieten in HR Abteilungen Zusatzqualifikationen wie Mediation an, um Konflikte zu lösen. Vielleicht gibt es bei euch auch jemanden, der als Vermittler auftritt und beide Seiten zusammenbringen könnte?

Ich finde es sehr mutig von dir, dass du die Dinge ansprichst, die dich verletzen und die dich in deiner Arbeit behindern. Es ist mir wichtig, beide Perspektiven zu berücksichtigen, da du ja selbst beschreibst, dass dir der Job schon etwas bedeutet, du die Kollegen magst und du nicht einfach so weggehen willst. Es gibt definitiv noch Wege, die du gehen kannst, um die Situation zu entschärfen.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen. Ein wertschätzendes und freundliches Arbeitsumfeld ist für unser menschliches Wohlbefinden extrem wichtig – und mit ADHS ist das noch so viel mehr der Fall.

3 „Gefällt mir“

Hey, vielen Dank für deine lieben Worte! :green_heart:
Genau über den Punkt, ob ich zu empfindlich bin, habe ich mir viele Gedanken gemacht. Die richtigen Probleme haben angefangen, als ich für mich eingestanden bin. Heißt, mir wurden Fehler angedichtet, die ich entweder nicht gemacht habe ODER die mir in der extrem kurzen Einarbeitung so beigebracht wurden und bis dahin nie ein Problem waren. Als ich genau das in höflichem Tonfall, ohne mich jedoch unterbrechen zu lassen, kommuniziert habe, war es vorbei. Egal, was, alles war ab da falsch.

Sowohl Betriebsrat als auch Schwerbehindertenvertretung als auch Betriebsärztin helfen nicht. Ich denke, das werde ich mal im Detail in meinem Tagebuch hier beschreiben. In meinen Beiträgen findest du aber auch dazu schon so einiges.

:green_heart:

4 „Gefällt mir“

Ich bin auch froh wenn ich es überhaupt vor die Tür schaff und dann schnell gehe, joggen funktioniert 15 m!. Besser als nichts! Glaube man muss Druck raus nehmen und Kleinschrittig machen um am Ende bei was ganz anderem raus kommen zu können.

1 „Gefällt mir“

Danke, das seh ich auch so! 🫶🏻

1 „Gefällt mir“

Ja, hier wurde schon lange nichts mehr geschrieben, aber ich wollte es trotzdem mal teilen, weil es mir so gut gefällt:

Gerade habe ich Clock Yourself empfohlen bekommen und ausprobiert, und das wird mein neuer Zwischendurchsport. :+1:

Nebenan habe ich etwas mehr geschrieben.