Ja, den hab ich gelesen. Und auch teilweise schon selbst mit verfasst.
Mein Partner ist immer total überfordert, außer ich formuliere eine konkrete Bitte („Würdest du mich zu dem neuen Arzt fahren? Du weißt welche Angst ich vor neuen Strecken habe…“) weiß er nicht, was er tun soll. Er unterstützt mich echt immer, aber von ihm geht das nicht aus, weil er meine Probleme oft auch gar nicht sieht, bevor es aus mir rausplatzt.
Der Drachen aka Buchhaltungschefin hat leider alle in der Tasche. Was sie will ist Gesetz und wen sie nicht mag, der hat Pech gehabt. Sie hat sich schon geärgert, dass sie bei mir damit nichts erreicht hat und geht seitdem nicht mehr ans Telefon bei mir, was blöd ist, da ich ja auch Kunden an sie durchstellen muss.
WTF?! Ob räumliche Distanz oder nicht, der Job von denen ist nicht, was auch immer „von euch zu halten“, sondern für euch viable Arbeitsbedingungen herzustellen. Die sind verantwortlich für euch. Was die von euch halten, können die sich mal sonstwo hinschmieren. Gibt es bei euch evtl. einen Betriebsrat oder so?
Ich bin die erste, die sich überhaupt gewehrt hat (Festanstellung), alle anderen haben mir geraten, doch nachzugeben.
Das hat auch den Personalrat gegen mich aufgebracht, ich bin der Liebe wegen umgezogen und werde schon als arrogant betrachtet, weil ich den Dialekt nicht spreche. Hier spricht man nicht hochdeutsch. Mein Schwiegervater meinte, ich könne mich ja mehr anpassen. Da hab ich leider rot gesehen. Von den Handwerkern um mich rum hat keiner ein Problem damit…
Ach und zum Thema WTF die Handwerker machen locker 40 Überstunden im Monat, die dann irgendwie vertuscht werden, weil ja eigentlich nicht rechtens. Nachts um halb 5 aus dem Bereitschaftseinsatz zurückkommen und dann pünktlich morgens auf der Arbeit sein wird erwartet. Arbeitsrechtlich braucht man gar nicht lange suchen hier. Finden aber alle okay.
Beweisen nur, dass ich versucht habe, sie anzurufen. Aber da ja alle wissen, wie viel sie zu tun hat…
Ne, ist ist einfach so anstrengend, dass keiner sich traut dagegen zu schießen und zu den richtigen Leuten ist sie nett und unterwürfig…
Werden die dann alle entlassen, wenn sie nicht spuren?
Dialekt, selten so was saublödes gehört! Es wäre doch noch viel peinlicher, wenn du dir einen Dialekt abkünstelst, den du nicht beherrschst. Normale Leute sind i.d.R. fein mit Nichtdialektsprechern, sagst du ja selbst. Das wird immer toxischer hier, ab ins TB.
Eine andere Option wäre zu „versuchen“ den Dialekt zu immitieren und das mit Absicht so armselig, dass sie dich anflehen, doch bitte wieder Hochdeutsch zu reden.
Ich habe auch bloß Blödsinn daher gequatscht, war nicht Ernst gemeint.
Bin leider ratlos irgendwie, weil hier im Forum die Möglichkeiten Grenzen haben, wenn ich ratlos bin weiche ich in Humor aus, sorry, das hilft wohl nicht.
Je nach Situation hätte ich das sogar gemacht. Das Argument klingt wie gesagt für mich nach einem seltendämlichen Mobbingversuch. Ich verstehe auch viele Dialekte und mag das auch, würde mir aber niemals anmaßen, akzentfrei Schwäbisch zu sprechen. Wer das ernsthaft von mir verlangen würde, der müschte fühlen, und des schmerzhaft.
Und übrigens: Sprachverständnis und Sprachproduktion findet zu einem guten Teil in unterschiedlichen Hirnarealen statt. Das eine zu können ohne auch das andere zu können ist völlig plausibel.
Mir gegenüber sagt ja keiner was. Das ist wieder das, warum ich Menschen eigentlich aus dem Weg gehe, dieses feige Hintenherum, damit konnte ich noch nie umgehen.
Tätste Schwäbisch schwätze, des wär lustisch. oder so.
Moment, also du bekommst hintenrum über den Schwiegervater zugetragen, du solltest dich mehr anpassen und andere würden dich arrogant finden? Und der Personalrat hängt da auch mit drin? Das würde ich in erster Linie als Blockadeversuch dir gegenüber seitens Personalrat und auch ggf. Schwiegervater werten. Mit der Zeit habe ich mir abgewöhnt zu überlegen, was andere angeblich denken, die das Maul nicht aufkriegen. Solange sie aus Feigheit die Klappe halten, wähle ich die Interpretation mit dem bestmöglichen Spielraum für mich. Alles andere macht einen nur fertig. Wer mit mir ein Problem hat, soll das gern mit mir klären, nicht über intrigante Dritte.
Statt die lokalen Dialekte zu imitieren, falle ich tatsächlich manchmal ins Hessische zurück, wenn die annern ebbes anneres wie hochdeutsch babbele dun. Da gehts de Mensche wie de Leut. Selbst de Goethe geht uff Hessisch:
Wenn ich mit dem lokalen Dialekt meiner Kindheit anfinge, würde mich auch keiner mehr verstehen (schon ausprobiert, bei einem Kollegen, der mich scherzhaft auf die Probe stellen wollte, ich hab ihn dummerweise verstanden, er mich nicht, er fands aber lustig ).
Ist alles ziemlich verworren und kaum gegen anzukommen, deswegen wehren sich die, die vielleicht etwas stört, auch nicht.
Und ja, mein Schwiegervater macht da mit, hab ich selbst mal mitbekommen, weil er nicht wusste, dass ich in einem anderen Büro zugegen war und ihn hören konnte. Er ist da regelmäßig zu Besuch, weil er bis zur Pension dort gearbeitet hat.
Alles andere sind armselige Machtspielchen von frustrierten und verbitterten Menschen, die sich gegenseitig decken und womöglich noch regelmäßig gemeinsam im Selbstmitleid baden und sich wundern, warum alles den Bach runtergeht. Die sind es überhaupt nicht wert, deswegen den Inneren Kritiker aufzuwecken. Ehrlich gesagt, wenn ich extra für meinen Partner dort leben würde, wäre etwas Unterstützung durch den Partner gegenüber innerfamiliären Angriffen schon angebracht. Wo sind die edlen Ritter nur, wenn man sie mal gebrauchen könnte?
Ziemlich spannend eigentlich, das mit dem Verstehen von Dialekten. Mein Eindruck ist, dass Menschen sich deutlich in Dialektversteher und Nichtdialektversteher einteilen lassen. Mein Partner spricht z.B. zwar nicht breitesten Dialekt, aber er beherrscht die Hochlautung nicht. Ich und manche anderen haben ein bisschen Einhörzeit benötigt, aber ich verstehe jedes Wort von ihm. Meine Mutter hat hingegen nach Jahren immer noch große Probleme damit, ihn zu verstehen. Mein Partner merkt es in bestimmten Regionen tatsächlich auch, dass er schlecht verstanden wird. Wenn ich das Dialektverstehern so erzähle, ernte ich oft Ungläubigkeit: „Kann doch nicht sein, der spricht doch gut verständlich!“ Nein, dein Gehirn kann die Phonologie umbiegen.