Zum Sport machen zwingen?

Bis auf gekochte Eier gibts für alles mittlerweile Ersatzprodukte. Von denen halten viele nichts, ist aber gerade am Anfang, wenn vieles noch unvertraut ist, eine große Hilfe, gegen Schmacht. Für Eigeschmack kann man zum Beispiel einfach Kala Namak nehmen. Und wenn es mich überkommt, dann ess ich kein Ei Salat vom Edeka aufm Brötchen. :grin:

Auf Soja zu verzichten geht zum Glück gut, da es mittlerweile viele Anbieter gibt, die drauf verzichten. Oder ich mach Seitan selbst. Das ist noch meditativer als Nudelteig machen. :grinning:

Bei mir war es damals der verzweifelte Versuch, von den für mich unverträglichen Medikamenten wegzukommen. Und es hat geklappt. Meine Blutwerte sind super.

Schwer fällt mir nur, auf Käse zum Überbacken zu verzichten, habe mittelalten Gouda auf Pizza oder Aufläufen geliebt. Aber da finde ich nach und nach raus, was gut ist.

Selbstgemachte Nudeln sind das Beste! :yum:

Weißt du, was ich hier noch liebe? Noch niemand hat missioniert oder gehatet, weil ich das böse v-Wort benutze. Liebs! :green_heart:
Mein Hyperfokusessen, dass ich übrigens heute wieder koche, ist Linsen-Kokos Curry mit Möhren, dazu gibts Reis. Die anderen Sachen gibts nicht so oft. Dafür bin ich dann doch zu faul. :joy:

Das haben auch ein paar meiner omnivoren Kollegen schon gegessen und fragen jetzt dauernd, wanns das oder meine Nussecken nochmal gibt. :joy:

4 „Gefällt mir“

Das fühl ich! Schon das Anziehen der 5.000 Kleiderschichten um mir beim Reiten kein Körperteil abzufrieren nervt mich.

Leider ist bei uns in der kleinen Kleinstadt außer Arzt und Therapeutin nichts angesiedelt. Aber immerhin da geh ich zu Fuß hin. Also meistens.

Ich glaube, ich fange das geocachen wieder an, das war immer eine gute Motivation. Und wenn mein Partner dabei ist, verlauf ich mich auch nicht. :grimacing:

3 „Gefällt mir“

Probiere mal ein eigene Art Béchamel Soße:
Du machst eine Mehlschwitze - Pflanzenfett und Mehl-, ein paar Löffel Hefeflocken, Hafermilchً o.ä., ein Spritzer Zitrone, Salz, etwas Muskat. Zum Überbacken streust du die Hefeflocken dann noch direkt drüber, damit es etwas anknuspert.
So habe ich bisher unsere Aufläufe gemacht. Meine Kinder kennen es nicht anders.

Um nicht ganz offtopic zu sein :laughing::
Mir geht es mir der Motivation ähnlich.
Das Reiten macht Sinn und zeigt dir unabhängig von der Körperlichen Tätigkeit, die schönen Ziele. Das kenne ich vom Kung Fu und Tai Chi. Ich wette ein gut angeleitetes TaiChi wäre was für dich man zentriert sich auf die Mitte des Körpers und denkt hinterher: Wow, das geht?! Wichtig ist, dass du merkst, du willst mehr! Da ist so einen schnöde Physiotherapie etwas unpassend. Aber: es könnte sein dass du eine super Therapeutin bekommst mit der du dich gut verstehst, mit ihr lachen kannst… erzähl ihr vom Reiten, vielleicht verbindet euch etwas, dass du anspornend findest. Das ist es nämlich, was hier schon gesagt wurde, dass man erstmal den Anfang finden muss. Eben damit du individuell für dich deine Dopaminkicks rausfiltern kannst.

Mir geht es wie dir. Ich muss unbedingt mit Kraftraining starten. Und nehme die guten Tipps hier auch mit! :pray:

2 „Gefällt mir“

Hefeschmelz mach ich schon, Kartoffelgratin in Hefeschmelz ist eins meiner Wohlfühlessen. Wollte aber nicht den Rahmen sprengen. :grinning:
Das schöne daran ist, dass man ihn verschieden kräftig würzen kann, Rauchsalz, Gemüsebrühe und Kurkuma sind aber immer drin.
Mist, jetzt kriege ich Hunger.

Thai Chi klingt spannend. Wollte mal ne Zeit lang boxen, durfte das mal in einer Reha-Einrichtung ausprobieren, das hat so Spaß gemacht! Leider nicht mit Rheuma kompatibel. :sweat:

Danke auch dir für deine Idee! :green_heart:

2 „Gefällt mir“

Wollte noch kurz anmerken, dass dein Büro, wo Leute nicht durchlaufen dürfen, eine Fiction-Auskopplung inspiriert hat. Vielen Dank und Credits dafür. :wink: Wird dein Problem so direkt wahrscheinlich nicht lösen, aber vielleicht hast du Spaß mit so etwas. Ansonsten kann es mit in deine Erfolgssammlung.

3 „Gefällt mir“

Habs direkt gelesen. Danke dafür! :smiley:

Leider sind die Optimierungen, wie eingangs in deinem Text erwähnt, bei mir nicht machbar, weil ich das Zentrum des Chaos bin. :confused: Unter anderem kommen bei mir alle Anrufe für Kollegen raus, die gerade nicht ans Telefon gehen (wollen). =Telefonzentrale für 50 Leute.

Den eigentlichen Job mache ich ganz gern, was vor allem an den Handwerkerkollegen liegt, aber filtern ist da unmöglich.

:green_heart:

3 „Gefällt mir“

Wenn „Telefonzentrale für 50 Leute“ nicht zu deinen Aufgaben in deiner Jobbeschreibung gehört, sollte sich da auf jeden Fall was ändern. Da würden mir jetzt sehr viele Denkrichtungen einfallen, hängt aber auch alles immer von Bedingungen ab. Klingt aber schon nach so was, wo man es schaffen muss, dass die Last nicht komplett zu dir fließt, sondern für alle Beteiligten ein bisschen spürbar wird. Für die anderen ist es ja so ein funktionierender Zustand, die werden von sich aus daran nichts ändern. Je länger du das mitmachst, desto mehr wird sich die Anspruchshaltung auf Gewohnheitsrecht verfestigen.

Erst ein Adrenalin-Tipp: Eine SmartWatch mit Vibrationsalarm schüttet deutlich weniger Stresshormone aus als der akustische Reiz eines klingelnden Telefons. Das hilft noch nicht gegen die Ablenkung, senkt aber schon mal den Stresspegel. Wenn du dein Telefon auf ein SmartPhone mit gekoppelter SmartWatch umleiten könntest, wäre das schon ein Anfang.

Bestandsaufnahme: Sind das alles kritische Anrufe, z.B. von wichtigen Kunden, die man nicht verprellen darf? Oder ist ein guter Anteil Spam von Google Business oder Gelbe Seiten? Habt ihr für eure Kunden eine übersichtliche Homepage mit Kontaktdaten und Sprechzeiten im Netz? Muss es wirklich sein, dass ihr alle Anrufe so entgegennehmt, wie sie gerade reinkommen? Wenn ihr eine gute Kontaktseite habt mit Ansprechpartnern usw., würde ich bei Google Business eine falsche Telefonnummer angeben oder eine, die auf einen AB führt, der einem sagt, dass man bitte in dringenden Fällen eine Email an diese oder jene Adresse schicken soll.

Verteilt sich deine Last gleichmäßig auf deine Kollegen, und wäre die Last eines einzelnen Kollegen eigentlich für ihn noch im Rahmen? Wenn ihr die technischen Voraussetzungen dafür habt, könntest du die Anrufe zu den Kollegen „zurückschicken.“ Da musst du vielleicht mal einen Gremlin dir anlachen und gegen Asterisk kämpfen lassen. Mit der Zeit sollten die Kollegen merken, dass es nicht mehr so klappt mit Anrufe bei dir parken. In der primitivsten Form könntest du dir Zeitfenster für Konzentration definieren, in denen dein Hörer neben der Gabel liegt, ganz analog.

Wenn sich die Quantität und zeitliche Koordination der Anrufe wirklich nicht optimieren lässt (wäre gut zu verifizieren), musst du der Personalabteilung kontinuierlich einmal in Monat damit auf die Nerven gehen, dass ihr einen Telefonist braucht. Nach einem Jahr erfüllt sich der Wunsch dann vielleicht. Ansonsten könntest du für kurzfristige erste Hilfe anregen, dass ihr unbezahlte Praktika anbietet und die Praktis an dein Telefon hängen.

2 „Gefällt mir“

Danke, dass du dir so viele Gedanken machst! :green_heart:
Wenn ich dir jetzt erzähle, dass ich all diese Dinge mehrfach angesprochen habe, da aber nichts passiert, verstehst du meinen Frust.

Die Zentrale muss ja besetzt sein, es muss IMMER jemand ans Telefon gehen, weil wir Dienstleister sind. Auf die Aussage, was mir da manchmal an den Kopf geworfen wird, und wenn es nur wegen des Frusts ist, den tatsächlich zuständigen Bearbeiter nicht zu erreichen. Mein ehemaliger Chef hatte gestattet, dass ich, wenn die Leute unhöflich werden, nach Vorwarnung auflegen darf. Die derzeitige Chefin war davon entsetzt, als ich die Erlaubnis eigentlich nur pro forma auch von ihr wollte. Meine Kollegin meinte, das könne ich nicht machen, was würden denn dann die Kunden denken?! Ihr Vorschlag war ein Seminar im Dialogmarketing. Also wie man sich das angeschrien und beleidigt werden nicht so zu Herzen nimmt. Zum Glück sind solche Kunden eher selten, die meisten sind wenn eher genervt oder meinen, mir meinen Job erklären zu müssen. Ich sei als Zentrale angegeben, als müsse ich zu ALLEM Auskunft geben können. Die Kollegin, die meinte, ich könne nicht einfach auflegen war übrigens jetzt vor ein paar Tagen in Tränen aufgelöst, weil jemand soooo gemein zu ihr am Telefon war (war er nicht, sie hatte es auf Lautsprecher, habe alles gehört.)

Das Problem ist, dass mich Anrufe rausreißen.
War richtig gut bei der Inventur dabei, dann mehrere Anrufe hinter einander, ZACK! nichts ging mehr.

Das mit der Last der einzelnen Kollegen ist hier eh so eine Sache.

Mein Bereich umfasst: Rechnungen und Bescheide für drei Fachbereiche schreiben, diese empfangen und zu kontrollieren, ins Lagerkarteisystem einzutragen (Digitalisierung, was ist das?), Telefonzentrale, Terminvergabe für die Monteure, Störmeldungen entgegen nehmen, Anfragen beantworten zu Formularen, das Material aus dem Lager austragen, das verbraucht wurde, die (rechnerische) Inventur, die Kollegin vertreten, Postfahrten, mich mit der Buchhaltung rumschlagen und VIELES mehr.

Ich mache das seit etwas mehr als zwei Jahren, wurde nicht richtig eingearbeitet, habe mir anhand der Tipps der Kollegen einen Leitfaden dazu geschrieben.
Letztes Jahr war ich länger am Stück krank (warum tut nichts zur Sache), in der Zeit mussten gewisse Sachen erledigt werden, weil einiges aufgrund von Schlamperei diverser anderer Kollegen ewig liegen geblieben ist. Dabei ist der Buchhaltung einiges aufgefallen. Dann wurde ich lang gemacht, weil ich so viel falsch gemacht hätte. Was meine Vorgänger beide seit 15+ Jahren so gemacht haben, mir so beigebracht wurde und bis dahin kein Problem war. Dann wurde rumerzählt, ich würde nur Fehler machen. Mir wurde untersagt, Kolleg/innen anzurufen und zu fragen, obwohl das ALLE machen, weil dauernd Sachen aufkommen, die so noch nie da waren. Nur ich darf das nicht, ich hielte die Leute von der Arbeit ab (O-Ton Chefin Buchhaltung). Als ich bei meinen Kollegen vor Ort Feedback eingeholt habe, weil ich wirklich an mir gezweifelt habe, hat das durch die Abteilungen die Runde gemacht (einer der Kollegen hatte vertraulich den stellvertretenden Chef darauf angesprochen, weil er sich Sorgen um mich gemacht hat) und daraus wurde gemacht, ich würde rumerzählen, die Buchhaltungschefin wolle mich rausmobben. Ich solle das doch bitte lassen, das würde sie kränken.

Das ist wohlgemerkt die Dame, für die keine weitere Mitarbeiterin/ Mitarbeiter gefunden werden kann, weil die alle lieber noch in der Probezeit kündigen, weil sie es nicht aushalten.

Ein Zeitfenster für Konzentration schaffen geht nicht, muss während der Arbeitszeit stets verfügbar sein, was mich stresst, denn es könnte ja jederzeit losgehen.

Übrigens sollte ich aus meiner ungelernten Entgeltgruppe nach einem Jahr hochgruppiert werden. Ist immer noch nicht so.
Und man verweigert mir, meine Stunden zu reduzieren.

So, genug gerantet und abgeschweift. Sorry, weiß gar nicht, wo das jetzt alles herkam. :see_no_evil:

Gruß! :green_heart:

3 „Gefällt mir“

Ich vermisse das Emoji für „Kranke Arbeitswelt“ und „Armes Deutschland“. Mit dieser asozialen Bande würde ich kein ernsthaftes Wort mehr reden, nicht mehr zuhören und oppositionell werden. Bei der Sache mit dem angeblichen Mobbing deinerseits Täter-Opfer-Umkehr betreiben (arme gekränkte Chefin), und da wundert sich die alte Generation über schwindende Leistungsbereitschaft. Eine Bekannte von mir hat auch so einen Vorgesetzten Abteilungsdrachen, die alle rechtzeitig verjagt, nur micromanaget und nichts modernisieren will. O Mann, jetzt läuft mein Äußerer Kritiker zur Höchstform auf …

1 „Gefällt mir“

Das war nicht meine Absicht, aber es tat gut, das loszuwerden. Zum Beispiel bin ich auch fürs Archiv verantwortlich. Das heißt, ich muss die Sachen, die gebraucht werden, ranschaffen. Dann war mein Vorschlag, das einmal auszuräumen , sauberzumachen und dann ordentlich wieder einzuräumen, weils da aussah wie Kraut und Rüben.
Das wurde von allen Seiten begrüßt, wunderbar, toll, ich solle Bescheid geben wenn ich so weit sei, dann würde das sogar vorm Einräumen modernisiert. Nachdem ich nach fast zwei Wochen Arbeit, während der die Kollegin gnädigerweise ans Telefon gegangen ist, so weit war, habe ich das an die Leitung kommuniziert. Nichts ist trotz mehrmaligem Nachfragen passiert. Dann, eine Woche später, gab es irgendwo einen Notfall, für den man einen über 20 Jahre alten Bescheid bräuchte.
Das kommt sonst NIE vor. Darauf wurde mir befohlen (ja echt!), das alles wieder zurückzuräumen und dass ich von meinen Projekten ablassen solle. Außerdem habe ich noch den Ärger bekommen, weil die benötigten Unterlagen nicht digital archiviert waren. Auf meinen Kommentar, dass ich zu dem Zeitpunkt erst seit anderthalb Jahren da war und in der Zeit nicht 25 Jahre nicht stattgefundene Ordnung bewältigen könne, ist die Hölle losgebrochen.

Bin echt hin und her gerissen, wo ich den ganzen Mist hier Revue passieren lasse. Die meisten Kollegen sind super, das direkte Arbeitsumfeld (die Leitung inklusive des Drachens sitzt in einem anderen Gebäude, 5 km entfernt) ist gut, sie verstehen meine Eigenheiten zwar nicht, die meisten geben sich aber echt Mühe und die doofe Kollegin ist nur vormittags da. Aber diese ganzen Steine, die mir in den Weg gelegt wurden/werden…
Andererseits habe ich mich zwar jobtechnisch schon ein paar mal geringfügig verändert, weil ich mit den Kollegen nicht klar kam.
Waaah was mach ich jetzt? :see_no_evil:

3 „Gefällt mir“

Oh wow, also es ist gut, dass wir hier alle anonym sind und nicht so wissen, wo andere leben/arbeiten. Sonst würde ich nämlich mal bei deiner Arbeit vorbei kommen und dem Buchhaltungsdrachen meine Meinung husten! :exploding_head: :face_with_symbols_over_mouth: :face_vomiting: Geht ja gar nicht!

Ich bin nicht sicher, ob ich an deiner Stelle das könnte, Respekt, dass du das schon so lange durchziehst.
Gut, dass wenigstens die Kollegen nett sind, sonst hätte ich gesagt kündige einfach mit erhobenem Haupt und Mittelfinger (ist nicht so einfach, weiß ich, bin nur grad grummelig).
Pass bloß auf dich auf! :four_leaf_clover: :heart:

4 „Gefällt mir“

Jetzt hätte ich grad fast geheult, weil es so ungewohnt ist, in dem Bereich Mitgefühl zu erleben.

Ich war schon ein paar Mal kurz davor, zu kündigen, weil ich nicht mehr konnte.

Dann habe ich diesen Satz aus der Kindheit vorgekramt. „Stell dich nicht so an!“

Weiß halt leider nicht, was ich sonst machen soll.

3 „Gefällt mir“

Ganz ehrlich @Evimon ich hatte jetzt dieses Zitat im Speicher, aber da kam ja noch viel gruseligeres zutage :adxs_ai:

Trotz der Anonymität hier, vielleicht solltest du ein Tagebuch im geschlossenen Bereich starten, wenn es auch hilft, dir mal alles von der Seele zu schreiben…

Dieser Job wird dich auffressen, auf die ein oder andere Art.

Du bist eine moderne Lohnsklavin, preiswert im Unterhalt und überall einsetzbar, schäbig, einfach schäbig.

Und dann zum Sport zwingen? Keinesfalls, du solltest, zum Ausgleich, etwas machen, was dir wirklich gefällt, Zwang hast du in deinem Job ja nun wahrhaftig genug :see_no_evil:

Genau sowas :people_hugging: schau dich um, oder, was natürlich auch so ein Ding wäre, warum richtest du dich nicht mal so ein, wie es für dich passen würde? Wäre in dem Moment natürlich oppositionelles Verhalten, aber was soll dir passieren, das sie dir kündigen, ja Dankeschön, dann gibt es keine Sperre.

Nee, sowas preiswertes wie dich, die alles hinnimmt und trotzdem macht, so jemanden werden die doch nicht so leicht gehen lassen…

3 „Gefällt mir“

Schon gut, der ist sowieso da, hat dann zumindest einen Grund zum Kritisieren. :wink:

Hast du all deine Anliegen nur mit direkten Vorgesetzten besprochen oder auch schon nach oben eskaliert? Mir drängt sich da immer mehr der Eindruck auf, dass ihr eigentlich ein Führungsproblem habt und dass die Probleme von einer oder wenigen Personen aus der mittleren Führungsebene ausgehen. Middle-Management ist menschlich gesehen ein extrem anspruchsvoller Job, und zu viele oberschlaue BWL-Erbsenzähler denken, sie könnten diesen Job und rationalisieren über die Menschen hinweg irgendwas um. Ist schon uralt, aber ich musste gerade an die „Firma Hesselbach“ denken, wo der Junior Prokurist ist und da eine sehr positive Rolle ausfüllt. Dein Telefonterror ist eigentlich nur ein Symptom des Ganzen und es würde nicht so viel bringen, an diesem Symptom herumzudoktoren.

Da gibt es nur einen Weg: auf die Ebene oben drüber eskalieren mit sauber strukturierten und dokumentierten Argumenten. Diese Aktionen wie dir Mobbing zu unterstellen deuten schon darauf hin, dass diejenigen bereits kalte Füße haben und versuchen, dich unschädlich zu machen. Das ist quasi Reverse-Mobbing, um dich in der passiven ungefährlichen Opferrolle zu halten. Das Ziel sollte sein, dass die dysfunktionalen Führungspersonen entweder verschwinden, oder sie bieten dir vorher einen Deal an, wo sie einlenken und dich anständig deine Arbeit machen lassen.

Deinem Adressat gegenüber, also wo du hineskalierst, ist es trotzdem wichtig, dass du deutlich Interesse an einem konstruktiven Szenario zeigst und nicht nur eine weitere nervige Person bist, die wegen irgendwas meckert. Also dein Wunsch nach Verbesserung der Gesamtsituation muss im Vordergrund stehen gegenüber persönlichen Forderungen. Heißt für dich u.a.: Gehaltsverhandlung und Mail an die Chefetage oben drüber:

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Dr. Krampitz,

hiermit fordere ich die bereits überfällige Erhöhung meiner Gehaltsstufe unter Berücksichtigung der folgenden Tatsachen:

  1. Eine Erhöhung ab dem Soundsovielten auf Soundsoviel wurde mir durch Gustav bereits am Soundsovieltenzugesagt, ist aber bisher nicht erfolgt.
  2. Ich habe meine Aufgaben dementsprechend korrekt und gewissenhaft ausgeführt, wie es mir im Rahmen meiner Einarbeitung aufgetragen wurde. Diese Ausführungen wurden mir durch Gustav rückwirkend als fehlerhaft ausgelegt. Dies kann ich nur als den Versuch werten, meine Person in ein schlechtes Licht zu rücken.
  3. Meine Einarbeitung wurde seitens der Führung nur nachlässig durchgeführt. Die Verantwortung lag umfänglich bei mir, alle notwendigen Informationen einzuholen.
  4. Dass ich meine Aufgaben gewissenhaft ausführen möchte und deswegen Nachfragen stellte, wurde mir durch Gustav als Mobbing gegenüber Frau XYZ ausgelegt. Damit wird meine Person auf Kosten der Arbeitsqualität diskreditiert. Andere zu mobben liegt ausdrücklich nicht in meiner Absicht.
  5. Durch dysfunktionale Führungsentscheidungen seitens Gustav werden logistische Flaschenhälse nicht abgebaut, sondern auf einzelne Mitarbeiter wie mich abgewälzt. Meine Arbeitslast ist somit weiter gestiegen und meine Arbeitsbedingungen haben sich verschlechtert, was eine Gehaltserhöhung zusätzlich legitimiert.
  6. Die Mitarbeiter werden Resilienztrainings unterzogen, die sie vermeintlich widerstandsfähiger in Kundengesprächen machen sollen. Auch dies sehe ich als einen versteckten Versuch an, die Mitarbeiter gegenüber den Vorgesetzten fügsamer zu machen.
  7. Defizite in der Führungskultur wirken sich auf die Unzufriedenheit der Mitarbeiter aus, und somit langfristig auch auf die Kundenzufriedenheit. Resilienz allein gegenüber aggressiven Kunden wird die Mitarbeiter nicht befähigen, weiterhin eine zufriedenstellende Beziehung zu wertvollen Kunden zu halten.
  8. Durch den destruktiven Führungsstil von Frau XYZ kündigen viele Mitarbeiter schon während der Probezeit. Mitarbeiterschwund ist neben finanziellen Defiziten eines der beiden Probleme, die einem Unternehmen nachhaltig Schaden zufügen. Neubesetzungen werden sich dadurch in Zukunft schwieriger gestalten.

Mir ist ausdrücklich daran gelegen, dass wir als Mitarbeiter hochwertige Arbeit abliefern können. Dafür zeige ich gern Leistungsbereitschaft und gehe gewissenhaft und verantwortungsbewusst mit meinem Aufgabenbereich um. Dies wird mir durch die gegenwärtigen Rahmenbedingungen jedoch massiv erschwert, weshalb ich mir langfristig Entwicklungsperspektiven hin zu einer konstruktiveren Arbeitskultur wünsche.

Mit freundlichen Grüßen
Ada von Grell

Heimlich würde ich auch schon nach alternativen Stellenangeboten Ausschau halten. Mit Kündigung drohen würde ich aber erst, wenn das konstruktive Stöckchen partout nicht ergriffen wird und abgespeist wird mit „Ist doch selbstverständlich, dass du bedingungslos Leistungsbereitschaft zu zeigen hast.“ Falls das Gegenüber wirklich ein Roboter sein will oder noch Dinge wie Nepotismus und Loyalitätskonflikte im Spiel sind, bleibt langfristig nur Füße in die Hand nehmen.

3 „Gefällt mir“

Hast du dir schon den Bullshit-Bingo Thread durch gelesen?
Leider spielen wir mit uns selbst auch oft Bullshit-Bingo (scheint solche Sätze haben alle Betroffenen mal bekommen) und setzen uns damit unter Druck. Wir stellen uns aber nicht an, wir haben eben ein Problem. Und kein ganz kleines.

Ich bin selbst bei sowas mein schlimmster Feind. Eben „weil sich das so gehört“ habe ich meinen ersten Job ewig behalten, obwohl ich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit geweint habe. Ein riesendank an meinen Mann, dass er mir da den Kopf gewaschen hat und mir klar gemacht hat, dass es so nicht weiter geht.

Tja leider habe ich die eine Patentlösung auch nicht parat. Möglichkeiten wären: lernen, dass einem die blöde Buchhaltungstussi am A**** vorbei gehen kann und bleiben, kündigen und was suchen, wo du besser aufgehoben bist…
(Ich habe für mich übrigens festgestellt, dass kleine Firmen mehr mein Ding sind, weil insgesamt weniger Reizüberflutung [kommt aber sicher auf den Job an].)

:people_hugging: :heart: :four_leaf_clover:

2 „Gefällt mir“

Danke wieder mal für deine lieben Worte und das Verständnis. Weiß grad gar nicht, wohin mit mir.

Habe schonmal so versucht, Tagebuch zu schreiben, aber das fühlt sich alles so nach Jammern an- hab dann immer diesen Klassiker im Kopf, anderen geht es schließlich schlechter als mir.

Habe jobtechnisch echt Angst, wenn ich mich verändern wollen würde, müsste ich was neues lernen, hatte in der einzigen, abgeschlossenen Ausbildung einen Panik-Hyperfokus und dank meines Klassenlehrers in meiner Berufschule durfte ich ein Jahr eher zur Prüfung und konnte da weg. Der war super.

Aber sobald mich ein Inhalt nicht interessiert schaffe ich es nicht, mich darauf zu konzentrieren oder mir das zu merken. Leider ist es nun mal so, dass es überall Bereiche geben wird, die mich nicht interessieren und dazu die Menschen, an die ich mich wieder anpassen muss. Bräuchte dringend eine Sonderling Berufsberatung.

Auch dein Satz zum Sport… Du hast vollkommen recht. Wenns Wetter wieder besser ist, kümmere ich mich um den Garten und bin wieder mehr bei meinem Pferd. Das reicht mir. Vielleicht versuche ich es nochmal mit Step Aerobic. Das Utensil dazu ist nicht teuer und das hat mir in der Vergangenheit mal Spaß gemacht.

Ihr seid alle super! :green_heart:

4 „Gefällt mir“

Also über der Chefin, die das mit meinem Einzelbüro durchgesetzt hat, ist nur noch eine Ebene. Und da ist meine Chefin schon die Vermittlerin. Denn die besagt Ebene ist extrem arschig und hält von den technischen Mitarbeitern (zu denen ich auch zähle, weil ich mit denen fernab der Verwaltung angesiedelt bin) gar nichts…
Oder die Personalabteilung.
Dachte, das würde mit altersbedingtem Chefwechsel besser aber denkste…

Der alte Chef hat mir bei Vertragsunterschrift (zugesagt wurde ein Festvertrag) einen befristeten vorgelegt und hat als ich was dazu gesagt hatte, gesagt, es gebe ja noch andere Bewerber. Da war ich baff.

Die Begründung? Die Betriebsärztin. Weil ich ihr nicht alle ärztlichen Unterlagen inklusive Blutwerte und ALLER Arztberichte der letzten 10 (!) Jahre vorlegen wollte, weil es sie nichts anging, konnte sie mir die Freigabe nicht erteilen. Direkt danach bin ich die Gewerkschaft eingetreten und habe die Festanstellung mit deren anwaltlichen Hilfe durchgeboxt.
Allein, dass das nötig war…

Also wie gesagt, noch höher kann ich das leider gar nicht eskalieren.

Oh und andere Stellen sind leider gar nicht so einfach.

2 „Gefällt mir“

Aber genau dafür ist das TB doch gut, zum jammern und rauslassen, was keine Miete zahlt.

Es wird immer irgendwo Menschen geben, denen es schlechter geht, nur die stecken nicht in deinen und du nicht in deren Schuhen Punkt.

Das ist vergangen, mit deinem Wissen von heute würde vielleicht einiges anders laufen, also Haken hinter…

Glaube ich noch nicht mal, so doof bist du sicher nicht, wie du dich jetzt darstellst :adxs_zwinker: bei deinem Pensum ist da ne Menge Potential, aber wie @tamaracha oben beschrieben hat, der Fisch stinkt vom Kopf her :rage: manch Firmenleitung hat es nicht so mit Menschenführung…

Das nämlich und ganz egal, woher die Schritte kommen, sie sind auf der Uhr und das dann auch mit Spaß an der Sache…

2 „Gefällt mir“

Mein Freund hat mal in einem gut eingespielten Startup gearbeitet, das von einem Ami-Großkonzern aufgekauft wurde. Die neue Führung hat ihm und seinen Kollegen echt sinngemäß gesagt: „Wenn Mitarbeiter nicht mehr funktionieren, werden sie halt ausgetauscht.“ Da bestand gar kein Interesse an einer konstruktiven Herangehensweise, weshalb er und seine Kollegen dann die oppositionelle Strategie des Vergoldeten Arschtritts durchführten. War leider nicht ganz unkompliziert, noch die Abfindung aus der Firma rauszuholen.

1 „Gefällt mir“