18 jähriger außer Kontrolle

Nee, musst du ja nicht. Solange er dich nicht beklaut oder im Suff euch oder eure Einrichtung schädigt. :wink:

Sie sagt ja, niemals, also wird auch das toleriert werden….ich kann bei sowas gar keine Entscheidungen treffen, das passiert einfach.
Ich habe 1 Jahr versucht mit Jugendamt und Familienhilfe einen Weg zu finden….ich bin daran fast kaputt gegangen.
Nach einem Jahr habe ich die alle rausgeschmissen, habe einen Tagesplan gemacht und alle Konsequenzen aufgeschrieben, sie musste akzeptieren oder gehen….einer meiner besten Entscheidungen im Leben….es läuft und wir kommen bestens miteinander zurecht.

Jeder muss seinen Weg finden….der moderne Erziehungsstiel wird nicht meins….ich bin hart aber fair…das passt.

Ihr redet aber über zwei verschiedene Kinder und ganz verschiedene Konstellationen. Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

Ich finde das ist für Laie immer schwer zu beurteilen. Es könnte natürlich auch nur in Richtung Borderline gehen… Oder eben gar nicht. Das kann nur ein Experte entscheiden.
Aber um Borderline zu entwickeln, ist bei nicht jeder Seele das Selbe nötig. Der eine neigt schneller dazu als der andere.
Auch ähneln sich viele Krankheitsbilder sehr.

Ferndiagnosen würde ich natürlich nie stellen. Schon gar nicht als Nicht-Arzt :slight_smile:

Aber diese Abwehrhaltung gegen Hilfe… Das hat mich an jmd erinnert, den ich kenne. Mehr nicht.

Ich vergleiche nicht, weil nicht möglich.
Ich habe nur von meinem Weg erzählt, das soll kein Ratschlag für andere sein….jeder muss seinen Weg finden!

Schaust Du hier: <URL url="Tendenziell souveräne Reaktion im Notfall bei ADHS text=„viewtopic.php?f=11&t=317“>Tendenziell souveräne Reaktion im Notfall bei ADHS

Selbst die Frau Prof. Philippsen (Alexandra Philippsen) hat in einem Interview (die deutsche Bearbeitung der Doku von Robert McNamara zu ADHS bei Erwachsenen) auf Überlebensvorteile von ADHS (ob das auch für 10 von 10 ADHS gilt, so weit lehne ich mich nicht hinaus) bei Schlachten im Mittelalter hingewiesen… und „der“ ADHSler ist kaltschnäuzig dabei… auf einem Schlachtfeld stehen auf Leben und Tod, da lässt sich leicht darüber philosophieren vom Sofa aus… und auch ADHS ist da keine magische Superwaffe, sondern ein leicht bis mittelgradiger Überlebensvorteil in Relation zu Nicht-ADHSlern und da gab und gibt es Situationen, da kann man selbst nichts machen, auch mit noch so viel Kaltschnäuzigkeit oder eben auch Berserker-artiger Raserei… mal vor einiger Zeit ne Doku gesehen über die Schlacht um die Burg an der Jakobsfurte am Jordan im 12. Jahrhundert, die Salah-ud-Din (so hieß der und nicht Saladin) hat stürmen lassen. Die Besatzung der Burg bestehend aus den Tempel-Rittern soll heroisch gekämpft haben, wurde aber trotzdem bis auf den letzten Mann massakriert und ich glaube auch, wer vergleichbares erlebt und überlebt hat, der hat im Hinblick auf „Heroisches“ keinerlei Sinn für Romantik…

Das greift aber deutlich zu kurz. in mehrfacher hinsicht. Erstens wissen wir über den Fall zu wenig. Zweitens erwähnst du Ausgangsbedinungen, kein Wort zur Symptomatik.
Nur der Vollständigkeit halber: das oben beschriebene ist nicht ausreichend um zu sagen, dass Borderline nicht in Frage kommt.
Ich will damit nicht sagen, dass es im vorliegenden Fall in Frage kommt.
Nur, dass das obige Argument deutlich zu kurz greift.

Es gibt ADHS Spezialisten, die sind der Meinung das Borderline und AD(H)S ein und die selbe Krankheit ist…darüber ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Ich habe meine erste ADHS Ärztin darauf angesprochen, ihre Meinung ist, Borderliner habe ALLE diese Hochs und Tiefs…ein Tag wollen sie am liebsten Sterben, am nächsten Tag könnten sie alle Menschen Umarmen…das kenne ich so gar nicht, also bezweifelt sie meine Diagnose ICD 60.30, Emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Impulsiver Typ: aggressiv, reizbar (explosiv).
Borderlien ist ICD 60.31

Ich habe diese Diagnose auch nie akzeptiert.

So ein Quatsch! Hier mal ein Abschnitt aus einem ADHS Ratgeber: <LINK_TEXT text=„https://www.adhs-ratgeber.com/www/Borde … mation.pdf“>https://www.adhs-ratgeber.com/www/Borderline_ADHS_Patienteninformation.pdf</LINK_TEXT>

„Während die klassischen ADHS-Symptome Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität nicht zu den typischen BorderlineMerkmalen zählen, gibt es im Hinblick auf
Stimmungsschwankungen, Emotionsregulationsprobleme, emotionale Stressüberempfindlichkeit, hitziges Temperament und impulsives Verhalten deutliche Überlappungen zwischen beiden Erkrankungen.
Diese Symptome sind bei der ADHS jedoch schwächer ausgeprägt und eher als „ständige Bereitschaft“ vorhanden, während sie bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung als plötzliche, heftige Reaktion auf emotionalen Beziehungsstress auftreten.
Dieser Stress entsteht z.B. dadurch, dass sich die Betroffenen gekränkt, abgelehnt, ausgeschlossen oder verlassen fühlen. Die Emotionsregulationsschwierigkeiten führen bei Borderline, anders als bei der ADHS, typischerweise zu einer starken inneren Anspannung, die sich in impulsiver Selbstverletzung und Suizidalität entladen kann oder in einer verzerrten Zeit-, Raum- und Körperwahrnehmung mündet.
Sowohl Borderline- als auch ADHS-Patienten bejahen oft die Frage nach Leeregefühlen, beschreiben diese aber unterschiedlich: Während Borderline-Betroffene Leeregefühle kennen, die sie mit befürchtetem oder tatsächlichem Alleinsein verbinden, meinen ADHS-Patienten damit eher ein Gefühl der Langeweile, der Monotonie oder des Unausgefülltseins.“

Ich persönlich bin sogar der Meinung dass eine exakte Diagnose klar zwischen ADHS (neurologisch) und Persönlichkeitsstörung (neurotisch/psychotisch) differenzieren muss.
Das heißt natürlich nicht, dass man nicht beides haben kann, allerdings kann man Persönlichkeitsstörungen kaum mit Medis behandeln (höchstens Nebendiagnosen wie Depression oder Angststörungen), ADHS widerum lassen sich ja in der Regel sehr gut mit Medikamenten behandeln. Wenn sich jetzt das destruktive, impulsive Verhalten einer vermeintlichen Persönlichkeitsstörung durch gabe von ADHS Medis stark verbessert, spricht das aus meiner Sicht dafür, dass man diese klar ausschließen kann.
Just my 2cents…

Nachtrag: Die sog. „Spezialisten“ gehen mir schon seit meiner Jugend gehörig auf die 12… YouTube & Co. mit den vielen Psycho-Kanälen von irgendwelchen Typen die direkt dein Leben um 180° drehen wollen und für alles eine Lösung wissen, setzen aus meiner Sicht jede Menge Fake-Infos über psychische Krankheiten in die Welt. Was hab ich mir schon von Leuten Theorien über ADHS anhören müssen :?

Das stimmt meines Wissens so nicht. Eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung muss nicht immer mit schwerem Trauma einhergehen.
Zum Teil gibt es eine genetische Disposition dafür, zum Teil spielen Umwelteinflüsse eine große Rolle.
Ich kenne Borderlinerinnen die eigentlich eine recht normale Kindheit hatten. Ab wann etwas jemanden Traumatisiert ist ja auch recht individuell.
Manche sind schon traumatisiert, wenn sie als Kind in eine ander Stadt wechseln, andere übersthen faszinierenderweise „unbeschadet“ Kriegserfahrungen etc. Stichwort Resilienz.
Nichtsdestotrotz gibt es natürlich gehäuft Vernachlässigung und oft auch Missbrauch in der Historie von Borderliner
innen.
Wie immer ist es da äußerst schwer genau zu sagen wie sehr welches Ereignis da wie viel Einfluss nimmt.

Mein Sohn hat nun endlich die Diagnose ADHS. Die Auswertungstabelle hatte nicht mal so viel Platz, dass das Impulsverhalten meines Bubs vollständig notiert werden konnte :lol:
Das ging nun doch so schnell, weil in der Praxis ein Patient abgesprungen ist.

Es tat meinem Sohn sehr gut, all das, was ich auch schon versucht hatte, ihm zu erklären, von jemand Fremdes erklärt zu bekommen.
Er war teilweise fasziniert davon, wie gut diese Psychologin ihn beschreiben konnte ohne ihn tatsächlich zu kennen!

Ich hoffe so sehr, dass er sich langsam mit dieser Diagnose anfreunden und sich daran erinnert bevor seine Impulsivität wieder übermannt. Denn die eigentliche Situation zu Hause zwischen Vater und Sohn ist immer noch unerträglich. Und ich weiß nicht wie das ausarten kann wenn 2 Männer ohne impulskontrolle sich nicht mehr zusammen reißen können…

Hat mir vielleicht jemand Tipps zur Impulskontrolle?

Aus dem Weg gehen und Sport, Sport, Sport…die beiden müssen zu müde sein um zu kämpfen…so konnte ich 30 Jahre als Arbeitnehmer überleben…oder zusammen zum Kampfsport…
Ich Gehe jetzt nur noch (Gelenke kaputt)…heute wieder 4h mit meinem Hund, hilft aber nur bedingt gegen meine Impulse…habe gerade wieder in einem Thread geschrieben, den ich mir eigentlich selbst Verboten habe…der Impuls hat gesiegt :neiiin …15mg Elvanse scheint nicht zu Helfen!

Da wird es wohl ein Verhaltenstraing brauchen…
Hat der zugehörige Vater eine Diagnose?

Sport: auch. Am besten Vater mit Sohn…

Tipps, die mal eben auf die Schnelle helfen, kann ich dir leider nicht anbieten. Das blöde an der fehlenden Impulskontrolle ist ja, dass die Impulse nicht kontrolliert werden KÖNNEN.

Das zu überwinden ist zwar möglich, aber es dauert. Dazu bedarf es in der Regel des Wissens über das „Wie“ (durch Verhaltenstherapie) und einer Medikation, damit man dieses Wissen im konkreten Fall auch abrufen und in Handlung umsetzen kann. Und viel üben und reflektieren. Und zwar auf beiden Seiten.

Wenn beide keine Impulskontrolle haben, befinden wir uns im Worst Case: Es schaukelt sich alles in kurzer Zeit hoch und keiner von beiden kommt drauf, dass man mal auf die Bremse treten könnte…

Das ist schon mal ein Riesenfortschritt gegenüber dem, was du im April beschrieben hast.

Manchmal braucht es einen Weckruf von außen. Und hier ist immerhin jedenfalls kein Mensch verletzt worden, wie gut! Schäden können bezahlt werden, Strafen können abgebüßt werden, und wenn es jemand wie deinen Sohn auf die richtige Spur bringt, hat es was gebracht, und das ohne dass jemand seine Gesundheit oder sein Leben verloren hat!

Störungsbildeinsicht ist schon die halbe Miete. Vielleicht lässt er sich auch von der Psychologin überzeugen, dass Medikamente eine gute Sache sein könnten.

Ich glaube, durch den Sport konnte mein Sohn bisher das meiste kompensieren. Von klein an war er Fußballer. 3x die Woche Training und am Wochenende dann das Spiel, wobei er da sogar manchmal in anderen teams aushalf.
Mit 14 oder 15 entwickelten sich dann Schmerzen im Mittelfüßen, was ihn ausbremste. Er bekam Einlagen und den Spruch um die Ohren, dass er wohl kein Profifußballer werden würde.
Als er dann letzten Herbst kaum noch laufen konnte, haben wir nochmals den Arzt gewechselt und siehe da: er hat Wachstumsstörungen in den Füßen plus einen Bruch, der nicht erkannt wurde!
Zusätzlich wurden noch mehr anatomische Defizite gefunden, und Heuschnupfen mit asthma hat er auch. Schon allein das alles ärgert ihn unwahrscheinlich. Und dann noch die Pubertät, die Schule, die Umwelt…Ich glaube, ihr wisst, was ich sagen möchte.

Nein, mein Mann hat weder eine Diagnose noch will er mit psychologischen Themen was zu tun haben. Punkt!

Ich glaube auch, dass Verhaltenstherapie eine gute Idee ist. Gruppentherapie wurde ihm angeboten, wovon er aber überhaupt und kein bisschen erfreut war :lol:
Jetzt hat er zum Glück einen Ferienjob und ist etwas abgelenkt. Vielleicht freundet er sich doch mit neuen Gedanken an.

Ich muss noch kurz erzählen! In dieser speziell auf ADHS bezogenen Praxis, das war ein wirklich angenehmes Gefühl. Auch die Empfangsdamen, entweder auch ADHSler oder echt top angepasst, es war einfach eine top Atmosphäre in diesen Räumen. Ohne schräge Blicke oder gerümpfter Nase oder sonstigem Unverständnis! Ich habe mich sogar getraut mich „bequem“ hinzusetzen :smiley:

Vielen Dank für eure Antworten und Ratschläge! Ich weiß nicht, was ich ohne dieses forum - ohne euch - machen würde…

Schöön! Das hört man doch gerne!

Was Deinen Sohn betrifft - wie schauts denn da mit dem Vitamin D aus? Ich weiß - ich hör mich da manchmal wie eine Pharmaverteterin an, aber nach meiner Erfahrung knallt ein Mangel stimmungsmäßig fett rein. Und das Fußproblem deutet da schon auch auf ein konstitutionelles Problem hin…

Auf die Idee kam leider sonst noch niemand. Wäre doch auch interessant, mal in diese Richtung zu schauen! Das werde ich gleich beim nächsten Termin ansprechen!! Danke!

Also 1000 iE pro Tag kann man in unseren Breiten wohl durchaus standardmäßig verkraften… spätestens in sechs Wochen wird sicher Ulbre oder sonst jemand daran erinnern, dass ADXS ler ab September Vit D3 supplementieren dürfen und sollten.

Und was ist mit den Leuten, die ohnehin schon täglich Vitamin D nehmen müssen? Bei mir seit Januar, mittlerweile 2000 i.E. am Tag