39 Jahre alt, geregeltes Leben, plötzlich kriminell?

Sorry. Dafür gibts keine Entschuldigung, auch nicht „verheiratet sein“.

1 „Gefällt mir“

Hallo, vielen Dank für die vielen Reaktionen, Antworten und Meinungen.
Ich möchte kurz auf einige mehrfach genannten Dinge eingehen und kurz aufklären.
Was die Adhs Behandlung angeht, bin ich einmal in Verhaltenstherapie bei einer Psychiaterin und gleichzeitig in einer Adhs Gruppentherapie, weiterhin werde ich medikamentös erfolgreich mit Elvanse behandelt.

Es wurde mehrfach der Alkohol und Amphetaminkonsum sowie die Aggressivität genannt, den meine Frau jahrelang aushalten musste.
Dazu muss ich aber eins richtigstellen. Es gab von 10 Jahren Beziehung, 9 Jahre nie Probleme, alles verlief harmonisch. Von den Amphetaminen hatte meine Frau nie etwas gewusst… erst am ende, als ich ihr alles zu erklären versuchte.
Auch der Alkohol hielt sich jahrelang mit 1-2 gläser Wein am Tag in Grenzen und löste keinerlei Aggressionen aus.
Das ganze mit der Impulsivität und dem erhöhten Konsum bezieht sich alleine auf die letzten 12 Monate der Beziehung, wo ich zunehmend nur noch arbeitete, kaum Freizeit hatte, und ich zunehmend merkte, das das ganze zuhause immer weniger wertgeschätzt wurde.
Wenn es dann sporadisch zum streit kam, wurde ich nie handgreiflich, alles nur auf verbaler Ebene.
Was den iCloud Account angeht, ist sowas normal auch nicht meine art… _ Aber ganz ehrlich? Wenn für jemand völlig überraschend nach 10 Jahren nur wegen 1 schlechtem jähr plötzlich mit deinem Kind in dem arm vor dir steht, die Beziehung beendet und dir keinerlei antworten gibt, macht man was einem möglich ist um das „warum“ zu verstehen.
Was mich am meisten gestört hatte war wie ich von sämtlichen stellen aufgrund der amphetamine verurteilt wurde,obwohl meine behandelte Ärztin in mehreren Zeugnissen die Hintergründe darstellte und auch das die Wirkung und Motivation zum Konsum die Linderung der adhs Symptome und nicht zur berauschen war.

3 „Gefällt mir“

Ja das adhs ist mit eingeflossen, aber hat nichts groß geändert am Ergebnisses:/

Dieses letzte Jahr war dann auch das wo Sie dann schon fremdgegangen ist oder?

Habt ihr die Jahre davor eure Beziehung gepflegt oder sagst du es ist gut gelaufen, wegen fehlender Streitigkeiten oder Verdachtsmomente?

Ich kenne eine ähnliche Geschichte von meinem Ex-Stiefvater. Minus den Alkohol bei ihm , plus ADHS komorbide Depression, Burnout bei meiner Mum.

Die Geschichten die beide so erzählen sind aus ihrer Seite immer sehr schlüssig. Ich kenne halt beide Perspektiven plus die meinige. Das Thema hatte ich nach der Scheidung für mich abgehakt mit der Notiz, beide lügen oder verschweigen Sachen. Im Endeffekt halte ich aber doch eher zu meiner Mutter. Da ich ihre ganzen Fehltritte in der Beziehung einfach nur als Ausbruchsversuche verstehe.

Sie ist auch immer wieder fremdgegangen.

Mir selbst eine Teilschuld gebe da ich echt ein anstrengendes Kind war.

Die Perspektive meines Stiefvaters war ähnlich wie deine.
Das das Problem erst in den letzten beiden Jahren aufgetreten sei. Kurz nachdem Ende der Familienbetreuung durch die AWO, wegen meiner Diagnose.

Er war halt gleichzeitig auch ein Kind seiner Zeit: psychische Krankheiten nicht mal halbwegs auf dem Schirm. Aufgezogen von einem arg traumatisierten Kriegsheimkehrer in der ehemaligen DDR. Hang zum Narzissmus und sehr kontrollieren. All die „deutschen“ Traits waren ihm halt in der Erziehung wichtig: Treue, Ehrlichkeit, Disziplin, Angepasstheit. Durchgesetzt hat er das mit viel Kontrolle und Schuldzuweisung.

Meine Mutter habe ich schon mehrmals gefragt wieso sie das nicht früher beendet hat. Oft ist die Antwort das Sie nicht wusste wie Sie das mit uns (Schwester und mir), sonst hätte schaffen sollen.

Schaden haben wir alle davon getragen.

Worauf ich hinaus will:

Das Leben ist halt einfach so. Menschen betrügen, lügen, verdrängen.

Das Warum ist anfangs für die Gelackmeierten immer ganz WICHTIG, impliziert aber ganz schnell die Schuldzuweisung.

Irgendwann kommt man dann zu dem Schluss, daß es nichts bringt sich den Kopf zu zerspalten wegen vergangenem.

Du kannst halt nur versuchen es in der Zukunft besser zumachen.

1 „Gefällt mir“

Ich muss kurz einlenken, Worum es mir eigentlich ging bei dem ganzen Artikel …
Ich denke das viele glauben ich würde der Frau nachtrauern und könnte nicht mit ihr abschließen
Das ist aber definitiv nicht der Fall.

Ich wollte in dem Bericht auch keinesfalls klären wer schuld an der Trennung ist.

Was mir nicht in den Kopf gehen will, und was mir schwer gefallen ist zu verstehen, das heutzutage eine Ehe keinen Wert mehr hat.
Das 9 Jahre Beziehung die eigentlich gut verliefen einfach nichts mehr wert sind, nur weil 1 Jahr mal nicht so toll lief. -und am schlimmsten damals fand ich das es nicht mal wert war daran zu arbeiten das es besser laufen könnte.

Was ich vom Gericht und der Gesellschaft schwer zu verstehen finde,
Ist das einzig alleine meine Fehler bestraft wurden, obwohl meines Empfindens die Taten meiner Frau schwer wiegender waren.

hätte sie sich nachdem 1. Streit im Dezember getrennt , - okay.

Aber nicht mit einer Liste mit Dingen die ich ändern solle zurück kommen und meinen wenn ich mich daran halte starten wir nen Neuversuch.
Unter Vorspielung falscher Tatsachen hatte ich meine gesamte Karriere aufgegeben, nur um 2 Wochen nach Kündigung meines alten Jobs zu erfahren das sie ne neue Wohnung bezieht….
Bis zuletzt wurde mir über 6 Monate was vorgespielt , und dann einfach mitgeteilt das ich alles so akzeptieren soll und sie mir keine Antworten auf Fragen geben würde….

2 „Gefällt mir“

Dieser Beitrag ist gar nicht blöd. In der Zeit vor meiner Medikamentierung war ich ein, sagen wir mal Weiberheld, als Single immer auf der Stenz. Kontakte zu knüpfen, primitiv ausgedrückt „Frauen aufzureißen“ gelang mir sehr gut. Auch bei Frauen, die eigentlich jeden Tag mehrmals angegraben wären.
Wenn ich nicht so ein Gegner von ONS-Aktivitäten und immer auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau wäre, d. h. nicht nur eine Frau für eine oder ein paar Nächte sondern den seelenverwandten, treuen Freund fürs Leben, die Frau mit der man eins wird, hätte ich wahrscheinlich hundertmal soviele Kerben im Revolvergriff. Nach der Medikamentierung ist das Ganze übrigens schlagartig abgeflaut. Möglicherweise spielt da auch eine andere Lebens- / Familiensituation eine Rolle, die zeitgleich erfolgte, aber wesentlich war m. E. schon die Medikamentierung.
Allerdings kommen wir jetzt immer weiter vom Thema weg und das von mir gerade angesprochene Thema ist eigentlich Stoff für einen eigenen Strang. Ich nehme mir mal vor, bei Gelegenheit nach einem passenden vorhandenen Strang zu suchen oder einen neuen zu eröffnen…

2 „Gefällt mir“

Und das ist - insbesondere in der Kombination, also der Konsum einer Substanz auf illegalem Wege welche bei der vorliegenden Erkrankung / Störung auf legalem Wege als Medikamentierung erfolgt - schlimm.

Eigentlich hatte ich gedacht (oder / und gehofft), dass in dem Strafverfahren wegen BTM noch nichts vom vorhandenen ADHS bekannt war.

Aber dass es bekannt, als Entlastung ins Verfahren eingebracht und offenbar als nicht relevant bewertet wurde, ist schlimm. Früher hätte ich mich jetzt aufgeregt; da hätten mich solche Ungerechtigkeiten dazu gebracht, ein paar gepfefferte Briefe zu schreiben, rumzutelefonieren und das Problem anzuprangern. Früher hatte ich auch noch mehr Energie. Und heute habe ich schon seit längerem erkennen müssen, dass in unserem Rechtsstaat neben vielen positiven Aspekten auch jede Menge Ungerechtigkeiten sind.

In vielen Strafverfahren wird jeder Scheiß hervorgekramt, um ihn als mildernden Umstand für den Angeklagten einfließen zu lassen. Nicht nur die populistisch immer ausgeschlachtete Phrase der „schweren Kindheit“ sondern alle möglichen Lebensumstände, Befindlichkeiten, Sensibilitäten, in einschlägigen Kulturen erfolgte Sozialisation, angeblich oder tatsächlich erlebtes Unrecht (z. B. Rassismus) usw. Und das kann ich zum Teil sogar nachvollziehen. Wenn z. B. ein Junge im Söhnchenkult aufwächst, von der Wiege an lernt dass Frauen Menschen 2. Klasse sind, dem Mann zu dienen haben und freilaufende Frauen in knapper Bekleidung Flittchen sind, ist für den der Mißbrauch einer solchen Frau natürlich kein verwerfliches Unrecht. Das ist jetzt aber keinesfalls mit deinem Fall vergleichbar.

In deinem Fall war dir das Unrecht bewusst, aber dein Körper hat nach der Substanz verlangt, aus biochemischen Gründen heraus. Das erstere wird wohl maßgeblich der Grund gewesen sein, warum das Gericht auf ADHS nicht einging. Es ist die juristische Systematik, die da recht stur die einzelnen Sachverhalte für sich behandelt.

Man kann es vielleicht mit den Fällen vergleichen, in denen sich jemand illegal eine Schusswaffe besorgt hat, also illegal eine Schusswaffe besitzt und als er überfallen wird, sich mit dieser Schusswaffe wehrt und den Angreifer erschießt.

Den Angreifer zu töten war rechtens, es handelt sich um zulässige Notwehr. Aber der Besitz der Schusswaffe war illegal und dafür bekommt der Betreffende eine Strafe.

1 „Gefällt mir“

Das ist auch bei jeder Sucht so, egal ob Nikotin, Alk oder illegale Substanzen. Es mutet etwas seltsam an, dass für AD(H)S eine Spezialregelung gelten sollte. Wo sonst noch? Wo würde man die Grenzen ziehen wollen? Mein ADS lässt mich da in Sekundenbruchteilen die ganze Palette durchgehen, die ich hier gar nicht aufzählen will, denn es wird rasch ziemlich gruselig.

Entschuldige, wenn ich mich einmische: Mir fällt kein einziges Beispiel ein, bei dem jemand in zulässiger Notwehr ein Gegenüber erschossen hätte. Mir fallen aber ohne Nachdenken gleich drei Beispiele hier aus der CH ein, bei denen definitiv keine Notwehr vorlag und die Schiessenden verurteilt wurden. Ob der Waffenbesitz legal war (war er zumindest in einem Fall) spielt schlicht keine Rolle.

Meines Empfindens nach lehnst du dich hier sehr, sehr weit aus dem Fenster. Ich bekomme beim Lesen den Eindruck, hier würde versucht etwas zu entschuldigen, wofür es keine Entschuldigung gibt. Es gibt Erklärungen, das sehr wohl, Gründe rsp. Beweggründe. Das ändert schlussendlich aber nichts an einer Tat und deren juristischer Beurteilung. Und auch nicht daran, dass es Alternativen dazu gegeben hätte.

Ich bin kein Heiliger, gewiss nicht, den Scheiss, den ich veranstaltet habe, mag ich gar nicht erzählen. Irgendwann macht man halt doch einen Punkt dahinter und geht weiter, um eine Erfahrung reicher und mit der Weisheit, denselben Mist nicht ein zweites Mal zu machen.

jm2c
Felixyz

1 „Gefällt mir“

Huhu @Michi083
Ja, das verstehe ich gut. Es ist sehr schmerzhaft sowas zu erleben und mehr als verständlich an der Ehe oder langjährigen festen Beziehung zu zweifeln.

Es ist nur logisch dass du durch das Erlebte bestärkt wurdest, dass alle Menschen so sind. Aber diese Sicht wird sich nach deiner Phase der Verarbeitung mit der Zeit verändern und du wirst wieder neue, auch sehr positive Erfahrungen machen mit ganz tollen Menschen.

Auch das verstehe ich gut. Manche Urteile die so durch Presse gehen sind schlichtweg unbegreiflich. Das sehe ich oft auch so. Macht wütend…

Sieh mal, aus der Sicht des Richters hast du eine Straftat begangen, während deine Frau vermeintlich „nur“ moralisch verwerflich gehandelt hat. Das eine ist Gesetz, das andere menschliches Verhalten ohne gesetzliche Relevanz.

Ich nehme an, dass dein Anwalt alle Register gezogen hat für dich, ggf wäre es sonst noch ungünstiger ausgegangen, könnte das sein?

Bitte nicht falsch verstehen, aber ist es nicht so, dass alles bis zu 1 Jahr Bewährungsstrafe recht schnell aus dem Führungszeugnis gelöscht werden kann?
Wenn ja dann wäre das doch ein Lichtblick für dich :blush: erkundige dich da bitte mal!

Hat dein Anwalt eigentlich versucht das Urteil anzufechten, um ggf das Thema Adhs vor einen neuen Richter noch einmal zu platzieren? Das wäre / ist ggf nochmal eine Chance (falls das noch geht natürlich)

Weisst du, ich bin traurig dass du sowas erlebt hast. Unterm Strich bleibt allerdings ein einfacher Fahrplan für dich: akzeptieren, verarbeiten, aufstehen, neu orientieren, weiter gehen. That’s it. So leicht, so schwer…

Such dir Gleichgesinnte ggf in einer Selbsthilfe Gruppe vor Ort, einem Therapeuten, usw.
Verarbeite alles in Ruhe, stell dich innerlich deinen „Taten, Fehlern“, aber zweifle nicht an dir selbst. Denn du bist ein liebenswerter Mensch , der das Pech hatte Opfer der Umstände zu werden. Mach dir niemals Vorwürfe, zurück blicken und grübeln bringt garnichts, macht nur verbittert und traurig.

Schau nach vorn, du bist jung und kannst noch vieles erreichen, erleben und glücklich werden! Und dafür sind meine beiden Daumen ganz fest für dich gedrückt :fist: :slightly_smiling_face:

4 „Gefällt mir“

Doch, gibt es.
Ist aber hier nicht das Thema, finde ich.
Ich denke, es geht mehr um Grautöne als um Extreme.

Ich nehme es nicht so wahr, dass es um ein entschuldigen des eigenen Fahlverhaltens geht. Er hat doch klar gesagt, dass es falsch war, was er getan hat?

Ich nehme es so wahr, dass er das auch so sieht.
Oder hab ich was überlesen?

Ich kann sehr gut verstehen, dass man in so einer Situation Fehler machen kann.
Das ändert nichts daran, dass es Fehler waren.

Ich nehme es so wahr, dass er seine Situation und auch seine Fehler berichtet und einen Anker sucht, sich und die Situation besser zu verstehen - auch, damit es nicht wieder passiert.

Wenn jemand seine Fehler so offen beichtet hat das meinen Respekt. Sogar umso mehr, je größer die Fehler waren.

Wenn er die verteidigen würde, sein Verhalten als richtig darstellen würde, wäre das was anderes.
Aber das lese ich nicht raus.

Dass jemand daran leidet, dass die eigenen Fehler geahndet werden (hier: zu recht, weil strafbar) und das anderer nicht (rechtlich gesehen auch zu recht, weil nicht strafbar, aber moralisch waren es eben auch Fehler) kann ich durchaus nachvollziehen.
Und wie er sich hier öffnet und seine Schwäche zeigt, finde ich höchst respektabel.
Das bedeutet aber noch nicht, dass er deshalb meint, er hätte richtig gehandelt. So nehme ich es jedenfalls nicht wahr.

Deshalb finde ich es ein bisschen hart, wie er hier angegangen wird.

1 „Gefällt mir“

Hmmm. Bin nun nicht sicher, ob ich das richtig einordnen kann. Meine Anmerkungen gehen ja nicht an Michi083, sondern an Faultier.

Was Michi083 anbelangt, bin ich voll und ganz einverstanden, es braucht Mut und verdient Respekt, sich hier zu öffnen. Ich habe auch durchaus Verständnis, dass er das Urteil als ungerecht empfindet. Wie ich ziemlich weit oben schrieb, ist Fremdgehen, Untreue etc. halt einfach kein juristischer Tatbestand, den man in die Waagschale werfen könnte.

1 „Gefällt mir“

„eigentlich“ will ich persönlich hierzu nichts mehr schreiben, mir persönlich fällt es hier bei solchen Themen einfach extrem schwer mich auf „eine“ Seite zu schlagen, wiederstrebt mir in meinem tiefst inneren, da es eben IMMER zwei Seiten gibt, heisst eine die sich als Opfer sieht, und eine die aus der Sicht des Themen Erstellers "der/die „schuldig ist“, heisst: aus der Sicht des Themen Erstellers: "der* „böse“ schlecht hin ist.
Leider ist das in Beziehungsfragen aber oft so vielschichtig und verworren, dass aussenstehende nicht wirklich erfassen können, wie und warum es "wirklich " soweit kam das ein Partner sich dazu „entschlossen“ hat den anderen Partner* zu „verlassen“.
Aus meiner eigenen Erfahrung ist es alles andere als einfach seinen Partner* zu „verlassen“, sich zu trennen oder sogar scheiden zu lassen, sondern bedeutet sehr viel Schmerz dem man sich selbst stellen muss.
Ich persönlich war dazu erst fähig, als ich persönlich wirklich nicht mehr anders konnte, keinen anderen Ausweg mehr sah, zum Beispiel um mich selbst noch aus meiner extrem tiefen Depression zu retten.
Um meine Kinder vor meinem eigenen Versagen zu retten, mein Leben zu Gunsten der Kinder wieder in einen neuen Fokus zu bringen.
Hätte ich diesen Schritt nicht getan, wäre ich heute womöglich eine Alkoholikerin, weil ich zuuu lange Dinge verdrängt hatte die mir in meiner Beziehung zu meinem Exmann „nicht gut taten“.
Nicht weil ich meinem Exmann vorhalten will das er ein schlechter Mann war oder ein schlechter Mensch, nur einfach: ER und ICH, dass kam auf lange Zeit einfach nicht wirklich „gut“, wir taten uns gegenseitig nicht „gut“, war wohl das was viele Menschen heute als toxische Beziehung bezeichnen würden.
Ich selbst und mein Exmann haben wahrscheinlich erst seit unserer Scheidung darüber gelernt das wir in einer toxischen Beziehung waren, denn heute leben wir beide in sehr glücklichen und harmonische Beziehungen und es geht uns beiden gut.
Deshalb gelingt es uns auch heute Freunde zu sein und auch zu bleiben, und das allerwichtigste: für unsere gemeinsamen Kinder für immer gemeinsame Eltern zu bleiben.
Wie auch immer, eine „Trennung“ ist NIE leicht, trotzdem passiert sowas „normalerweise“ nicht von heute auf morgen sondern ist meistens ein längerer Prozess.
Heisst meist gibt es auf beiden Seiten schon im VORAUS "Erkennungsmerkmale ", in Wahrheit passiert sowas, besonders in Mehrjährigen Beziehungen, nicht einfach „so“ oder aus "heiterem Himmel ", egal wie die eigene Geschichte einer Beziehung verläuft, sondern kündigt sich meist schon „Jahre“ im VORAUS an.
Heisst: es gibt immer sogenannte „Warnzeichen“ bis es zur tatsächlichen Trennung kommt, und eben meist schon „Jahre VORAUS“, dass WEISS man heute.
Eigentlich will ich mich hier nicht mehr einbringen, geschweige denn für irgendwen Partei ergreifen müssen, denn wie gesagt: meiner Meinung nach braucht es zwei die sich auf eine Beziehung einlassen, zwei die eine Beziehung führen, egal wie auch immer sie diese „führen“, ob positiv oder negativ, und es braucht auch immer zwei wenn eine Beziehung scheitert.
Die „Schuld“ nur einem zu schieben zu wollen, ist weder erwachsen noch reflektiert.

1 „Gefällt mir“

Lieber @Michi083 , wenn ich hier überhaupt eine „gescheite“ Empfehlung abgeben kann, dann die das Du Dir von aussen eine professionelle Hilfe suchen solltest, heisst heutzutage vielleicht wirklich in Betracht ziehen solltest Dir wirklich echte Hilfe von einem Psychiater* oder Psychologen* zu suchen um das erlebte verarbeiten zu können, im Idealfall von jemand wo auf Adhs spezialisiert ist.
Jedenfalls glaube ich nicht das Dir hier irgendjemand von uns Laien in einem Forum wirklich weiter helfen könnte, auch wenn es vielleicht viele davon gut mit Dir gut meinen.
Wenn Du eine professionelle Adhs Diagnose erhalten kannst, dann wird sich das eventuell gesamthaft positiv auf Dich aufwirken, nicht nur weil Du Adhs Medikamente erhalten könntest, sondern auch weil Du sehr viel über Dich selbst lernen könntest.
Auch wenn der Weg bis dorthin weder einfach noch leicht wird, Du von Selbstzweifeln geplagt wirst, so begibst Du Dich doch letztendlich zu einer Reise zu Dir selbst.
Und ja, diese Reise reisst vielleicht alte Wunden auf, ist nicht immer angenehm, wirbelt Dich hierhin und dorthin, manchmal als befändest Du Dich im Auge eines Wirbelsturms, und aber trotzdem: Leben heisst lernen, und wie Du hier im Forum zum Beispiel siehst bist Du damit nicht allein.
Wir alle machen Fehler, suchen nach Antworten.
Manchmal scheinen Situationen festgefahren, bis man sich selbst wieder nach vorne bewegt, nach dem positiven sucht, und danach was einen im positiven Sinne wieder nach vorne bringt, „lebensbejahend“ ist.

Also blicke nach vorne, auf das positive im Leben, lass das „alte“ los, denn das Leben geht immer weiter, egal wie sehr man sich an „vergangenem“ festklammern will, lass los und blicke in die Zukunft.
:+1::heart::four_leaf_clover:

Da hast jetzt du wieder recht. Als Nichtraucher, ganz-wenig-Trinker und einer, der noch nie Hasch oder sowas probiert hat, habe ich nicht daran gedacht.

Der Standpunkt ist, dass durch einen Zusammenhang zwischen Erkrankung, Störungen etc. als Voraussetzung, für die der Betreffende keine Schuld hat, und der Straftat eine Milderung der persönlichen Schuld gegeben ist.

Diesen Standpunkt habe nicht ich erfunden sondern er ist Gegenstand der Rechtsphilosophie und strafrechtlicher Grundsatzdiskussionen. Der Standpunkt wird grundsätzlich bejaht, allerdings bei zunehmender Konkretisierung ausgebremst, weil die Realisation ausufern würde.

Beispiel: Vor einiger Zeit haben Hirnforscher (u. a. der Universität Marburg) bewiesen, dass bei Menschen die wegen Nichtigkeiten ausrasten und dann zu Gewalttaten neigen, eine unterbewusste, nicht steuerbare Gehirnfunktion ursächlich ist.

Versuchsreihen dazu erfolgten u. a. in der Weise, dass Probanden in einem CT mit weiteren Meßsytemen waren und ihnen dort Videoaufnahmen von Alltagssituationen mit Provokationen vorgespielt wurden. Beispielsweise dass ihnen im Straßenverkehr jemand die Vorfahrt nimmt.

Man hat herausgefunden, dass das Unterbewusstsein die Situation erfasste, sofort als schwerwiegenden Angriff einordnete und damit einen Gegenangriff auslöste bzw. auslösen wollte, bevor der Proband bewusst über die Situation nachdenken konnte. Er kann also eigentlich nichts dafür, dass er bei sowas ausrastet und das Gegenüber umhauen will.

Wenn man nun diese Erkenntnisse vertieft und mangels bewusster Herbeiführung der Affekthandlung, welche das Unterbewusstsein einleitet, die persönliche Schuld verneint, müsste ein großer Teil aller Gewalttaten straffrei bleiben.
Und das geht nicht.

Oh sorry, dann hatte ichs falsch verstanden.

Na, das dauert aber einige Jahre.

Allgemein werden Eintragungen über Ermittlungsverfahren und Verurteilungen werden an verschiedenen Stellen gesammelt.

Da gibt es das Bundeszentralregister, welches auch das Erziehungsregister enthält sowie das Führungszeugnis und dann noch die Aufzeichnungen bei Polizei, Führerscheinstelle und ggf. anderen Behörden.

Die Beispiele gibt es. Und es gibt noch viel krassere Beispiele als den Gebrauch einer Schusswaffe. Da wurde beispielsweise bei einer durch mehr als 60 Hieb- und Stichverletzungen mit einem Messer erfolgenden Tötung die als Verteidigung angeführte Notwehr als möglich erachtet und der Angeklagte vom Vorwurf des Totschlages freigesprochen.
Übrigens beziehe ich mich dabei immer auf die Lage in Deutschland.

Wo ich mich allerdings korrigieren muss ist die Sache, in denen sich jemand im Rahmen einer (gerichtlich festgestellten) Notwehr mit einer Schusswaffe gegen einen Angreifer zur Wehr setzt, wobei er die Schusswaffe illegal besitzt. Da wird nicht automatisch der illegale Besitz geahndet. Einige Gerichte haben in höherer Instanz entschieden, dass wenn der Einsatz der Schusswaffe eine Notwehr darstellte und damit legal war, der Besitz der Schusswaffe zu diesem Zeitpunkt nicht illegal gewesen sein kann.
Kann sein, dass in diesen Fällen die Schusswaffe kurzfristig bzw. spontan und schon zum Zwecke der Notwehr an sich genommen wurde. Oder die verwendete Schusswaffe formell illegal war, z. B. im Gegensatz zu anderen Waffen des Betreffenden nicht ordnungsgemäß registriert, nicht nur (legal) besessen sondern (illegal) geführt wurde etc.

Wenn der Betreffende unabhängig von dem Notwehrfall sich illegal die Waffe besorgt hat, wird er mit Sicherheit dafür bestraft werden.

Danke für die Ausführungen. Spannend.

Ich muss mich meinerseits erklären und präzisieren: Mit „mir fällt kein Beispiel ein“ meinte ich keinesfalls, dass es diese nicht gäbe. Das war mir klar. Diese Fälle sind mir einfach nicht präsent, weil sie sehr selten sind. Ich mag jetzt nicht suchen, aber ich vermute, dass das Verhältnis „tatsächlicher Notwehr“ (samt den angelehnten Umständen) zu „keine Notwehr“ sehr ungleich ist. Wie gesagt: Ich kann ohne zu zögern mehrere Ereignisse aufzählen, bei denen vor Gericht keine Chance bestand, dies als Notwehr durchzubekommen. Für andere Beispiele müsste ich recherchieren.

Aber wir sind hier wieder weitab vom Thema.
Bist du juristisch bewandert? Oder einfach nur AD(H)S? :slight_smile:

Grüsse!
Felix

Sagen wir juristisch interessiert. Und das andere sowieso.

Was man bei Gerichtsurteilen zu Strafverfahren nie vergessen darf - Das Urteil erfolgt nicht auf das, was tatsächlich passiert ist, sondern auf das, was man den Angeklagten mit einer für die Verurteilung ausreichenden Sicherheit beweisen kann.

Wenn der Angeklagte sagt, er habe in Panik aus Notwehr dem anderen 60 Mal das Messer reingehauen, müsste die Staatsanwaltschaft beweisen, dass das nicht so war bzw. eine Tötungsabsicht gegeben war. In diesem Fall konnte sie es nicht und der Angeklagte wurde freigesprochen. Übrigens hat er nach dem tödlichen Zusammenstoß die Leiche seines Opfers abtransportiert und vergraben.
ADHS hat der Angeklagte nicht, möchte ich noch anmerken.

Gruß
F