62 Prozent aller ADHS ler haben laut Barkley schwere finanzielle Probleme

Ich versuch es auf jeden Fall mal. Ein weiterer Schritt hin zum bewussten Handeln. Hab echt den Eindruck, bisher so durchs Leben getrieben zu sein - keine Pläne, keine Ziele… Wäre ja ganz nett, wenn man nicht immer schmerzhaft gegen Hindernisse treiben würde. :slight_smile:

Es gibt mit Lamonee eine deutsche Alternative zu YNAB, die hab ich mir jetzt eingerichtet. Nächsten Monat geht es dann richtig los. Ich entwerfe schon mal meinen Geldspeicher, in dem ich dann in 5 Jahren rumrollen kann wie Dagobert Duck, auch wenn es Cent- anstatt Goldmünzen sein werden.

Genau! Ist günstiger. Ich hatte damals mit dem Entwickler kommuniziert. Ist ein ehemaliger YNAB Nutzer. Lamonee ist quasi ähnlich der alten Version von YNAB. Hat er selbst entwickelt!

Wichtig finde ich, dass man immer sofort die stattgefundene Geldausgabe in der App trackt oder spätestens am Abend.

Bei YNAB kann man inzwischen einige deutsche Konten verbinden. Zufällig meine zum Glück. Das macht es noch ein bisschen einfacher.

Hab mal gerade in einen alten Podcast von ynab reingehört.

Ich finde die Regeln und die Philosophie auch super wenn man die Software nicht benutzt.

Dort heißt es, 70 oder 80 Prozent der Menschen (in den USA?) leben „paycheck to paycheck“.

Wenn das gerade so reicht kann man immerhin überleben. Aber es schränkt die Lebensqualität doch erheblich ein.

Ich hatte es in der Vergangenheit mit zusätzlichen Jobs kompensiert. Und das schränkt aber die Lebensqualität noch mehr ein und ich hatte noch weniger Zeit und Energie privat irgendwelche Strukturen aufrecht zu erhalten.

Come in and burn :fire: out. Yeah

Schade das es für YNAB Werbung keine Provision gibt :rofl:

Hier noch Lamonee:

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Stichwort mobiles arbeiten.
Solange nicht explizit ausgeschlossen / anders geregelt, kann man so theoretisch von jedem Ort aus per Laptop arbeiten, wo es eine stabile Internetverbindung für den Firmen VPN gibt.

Und wenn es zum Sonnenbaden bei proxima zentauri ist.
Oder, wer es etwas näher mag, zum eisbaden auf dem Saturn-Mond Europa :wink:
(Bitte jetzt nur die Problematik mit der fehlenden Atmosphäre außer acht lassen… In meinem Kopf klingt das Grade so toll :flushed: )

Genau deswegen schaue ich, dass ich möglichst viele wiederkehrende Kosten monatlich zahle.

Zumindest wenn dadurch keine Mehrkosten entstehen.

So ist der Betrag fix jeden Monat weg und ich stehe nicht irgendwann evtl da und denke mir „oh fuck…“.

Ist auch so eine tief verwurzelte Panik irgendwie :zipper_mouth_face:

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So hab ich das früher gemacht. Manches ist jährlich günstiger.

Allein schon YNAB. Das wäre fast doppelt so teuer, würde ich es nicht jährlich zahlen. Deshalb habe ich für alles Budgets - und da zahle ich im Fall von YNAB 8,25 monatlich ein. So ist’s für mich trotzdem eine „monatliche Zahlung“.
Wäre sonst ca 80 Dollar teurer im Jahr. Selbst GEZ oder den DAV Beitrag buche ich monatlich. Läuft quasi automatisch.
Also ynab funktioniert wie ein visuelles Briefumschlagsystem - eigentlich total simpel.
Gleiches geht natürlich auch mit Excel.

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Was mir am Anfang total geholfen hat war das Konzept der Kaufdiät aus einem Chefkoch Forum!

Die ganze Idee mit den Budgets usw. und die Erfahrungen von den anderen!

Dort arbeiten allerdings fast alle entweder mit Papier oder mit Excel. Da ich leider kein Papier- und kein Excelmensch bin war ich froh irgendwann ein anderes Instrument gefunden zu haben.
Aber das Konzept bleibt ja das gleiche.

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Ich will doch aber tagsüber radeln, nicht arbeiten. Außerdem ist Chef da etwas old-school. Ich durfte ja nicht mal während der Pandemie ins Home-Office.

Der Threat löst echt böse Flashbacks aus. :sweat_smile:

Früher war das bei mir genau so. Von Lohnzettel zu Lohnzettel. Nie Geld. Wenn mal Geld da war, war es auch schnell wieder bei Anderen. Den Rest spar ich mir mal :sweat_smile:

Die Methode mit den drei Konten ist wirklich klasse.

Mittlerweile sind alle meine fixen Ausgaben und Einkünfte in Excel erfasst. Da sehe ich dann genau was übrig bleibt (theoretisch). Davon dann Betrag x an „Spaßgeld“ abgezogen. Für gemeinsame Fixkosten gibt es ein gemeinsames Konto. Meine Fixkosten laufen über mein eigenes Konto. Der Rest geht aufs Tagesgeldkonto. Das mach ich zeitgleich, wenn ich die gemeinsamen Fixkosten auf das gemeinsame Konto überweise.
Und da profitiere ich sehr von der ADHS. Und zwar dieses „aus den Augen, aus dem Sinn“ Ding. Was ich nicht sehe ist nicht da. Alles was auf dem Tagesgeldkonto liegt seh ich nicht, also existiert es auch nicht.

So ein Miet und „allgemeine Kosten des Lebens Konto“ kann man ja auch allein haben. (Keine Werbung): Comdirekt bietet beispielsweise Konten ohne Kontoführungsgebühr an, wenn ein bestimmter, monatlicher Finanzfluss stattfindet.

Was ich mir mittlerweile auch angewöhnt habe ist:

Alles was ich kaufen will in Arbeitszeit umzurechnen. Also wie lange müsste ich arbeiten, um Gegenstand x zu bezahlen. (Funktioniert natürlich besser, je niedriger der Stundenlohn ist. → Nebenjob als Student, knapp über Mindestlohn). Gefolgt von der Frage, ob es mir das wert ist. Dummes Beispiel: Essen bestellen: Sagen wir Mindestbestellwert 25 Euro. Ist es mir wert gegen schlechtes Essen 2h meiner Lebenszeit einzutauschen? Eher nicht. Also kocht man lieber selbst.

Eine weitere Angewohnheit ist, dass ich vor größeren Ausgaben immer erst mit meiner Freundin drüber spreche. Sie ist da ein bisschen mein Kompass. Funktioniert aber auch nicht immer und funktioniert nur, wenn man jemanden im Umfeld hat der hervorragend mit Geld umgehen kann und zu dem man ein so tiefes Vertrauensverhältnis hat, dass man transparent über seine Finanzen reden möchte.

Funktioniert für mich wunderbar. Ich habe es mittlerweile von einem richtig schlechten Schufa-Score und komplett kein Geld zu einem kreditwürdigen Bürger gebracht (klingt das doof :joy: ) und es geschafft mir während des Studiums von 0 € immerhin einen Puffer von „ich komme einen Monat klar“ anzusparen. Das hätte ich früher auch nie für möglich gehalten.

Ergänzung falls jemand Probleme mit der Schufa bzw mangelnder Kreditwürdigkeit hat:

Man kann und sollte nach Begleichung der Schuld direkt eine Bestätigung beim Gläubiger einfordern. Einige machen das selbst. Ist der Staat (z.B. wegen des Rundfunkbeitrags) der Gläubiger muss man das extra anfordern. Dann kann man einen Antrag auf vorzeige Löschung aus dem Schuldnerverzeichnis stellen und muss nicht die 3 Jahre warten bis es von allein gelöscht wird.

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Gibt viele kostenlose Konten. Hab mittlerweile Revolut als zusätzliches Konto. Hat zwar keine deutsche IBAN, macht aber als einzige Bank kostenlose Echtzeitüberweisungen, soweit ich weiß.

Und keine Registrierung bei der Schufa. Dafür isses ja auch nicht so gut wenn man mehrere Konten hat.

Genau das habe ich eher gemacht, wenn ich weniger Zeit hatte - weil ich zu viel gearbeitet habe. Aber ich musste ja so viel arbeiten, weil ich sonst nicht genügend Geld :moneybag: hatte. :sob::see_no_evil:

Heute klappt’s meist gut dank mealprep. Reißt aber auch immer wieder ein. Aber dann gehts auch phasenweise wieder gut.

Mensch ist das ein spannender Thread. Weil ich genauso ticke und doch ganz anders :sweat_smile:. Ich habe massive Ängste zu verarmen. Ich denke, mein Vater hat ADHS und meine Kindheit war geprägt von wiederkehrender Armut, während der Alte ne schicke neue Lederjacke hatte, oder ne Harpune. Und zwischendrin waren wir dann für 3 Wochen Zelten im Ausland, aber dann wieder kein Geld mehr für’s Essen. Meine Mutter hat immer versucht, Geld zu verstecken, aber aufgrund finanzieller Gewalt keine Chance.
Von meiner Mutter hab ich die Umschlagmethode erlernt. Nutze es aber nicht mehr. Aber ich habe keine Schulden und so viel Angst vor Verarmung, dass ich immer irgendwo Geld verstecke und wenn weniger als 1000€ auf dem Konto sind, kriege ich Schweißausbrüche. Ich weiß nie, wofür ich mein Geld eigentlich ausgebe, aber es bleibt immer genug übrig :face_with_peeking_eye:

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Da ich selbst in einem ärmlichen Elternhaus aufgewachsen bin musste ich lernen vieles zu entbehren, dass was andere Kinder von ihren Eltern geschenkt bekamen, von solchen Sachen konnte ich immer nur träumen.

Als ich dann mein erstes selbstverdientes Geld auf dem Konto hatte, da kam ich mir vor als hätte ich im Lotto gewonnen.

Logisch habe ich dann das ganze Geld auf den Kopf gehauen, erstens hatte ich ein extrem starkes Aufholgefühl, endlich konnte ich mir mal was leisten und selber darüber bestimmen was ich mir kaufen möchte, dass Problem dabei war nur, dass ich dann regelmässig bereits Mitte Monat so gut wie pleite war.

Dieser Zustand hat dann auch ziemlich lange angehalten, mit meinem Geld zu „Haushalten“ hat mir ja keiner beigebracht, und selbst auf die Idee kam ich auch nicht, es war halt so schön überhaupt eigentlich erst mal eigenes Geld in den Fingern zu halten, und die Kohle auszugeben macht halt definitiv mehr Spass als sparen zu müssen.

Jedenfalls habe ich sehr lange viel zu viel Geld ausgegeben statt vernünftig damit umzugehen, und heute wäre ich froh ich hätte die Kohle von damals noch, aber was will man machen?, weg ist weg.

Leider habe ich zu spät gelernt mit meinem Geld das ich zur Verfügung habe vernünftig umzugehen.

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Das kenne ich. Weiter oben wurde der paradoxe Effekt von noch jmd. beschrieben. Ich gebe dann plötzlich mehr aus. Als wollte ich mich vom Gegenteil überzeugen.

Als Kind und Jugendliche hatte meine Mutter auch sehr wenig Geld. Meine Freunde haben nie verstanden, warum ich trotzdem so kacke mit Geld umgehen kann.
Jetzt weiß ich es. :see_no_evil:

YNAB hatte bei mir auch eine Lernphase. Vor allem weil man es regelmäßig, am besten täglich, pflegen muss. Aber wenn man dies tut, wird einem klar, dass eine größere Summe X aufgeteilt auf alle Kategorien dann doch nicht mehr so viel ist. Der Begriff ist „YNAB broke“.
Das hilft mir dann doch psychologisch gesehen.

Früher eher „boah so viel Geld. Das muss alles weg. Juhu!“.

@Züchologin Jetzt schnalle ich deinen User-Namen erst. Oh Mann.

Ich versuche mir auch nicht mehr vor Augen zu halten, wieviel Geld ich haben könnte, wenn ich es nicht komplett in die Wirtschaft investiert hätte. Das wäre zu frustig.

Ja, genau den Effekt habe ich aber nicht. Ich fange dann an, Geld zu „verstecken“ :upside_down_face: und Impulskäufe nehmen dann auch eher ab, im Sinne von reinlegen, wieder rauslegen (virtuell oder im echten Einkaufswagen :joy:). Gefährlich ist es eher, wenn mehr Geld auf dem Konto ist als erwartet :face_with_peeking_eye:

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Hihi :smile_cat:

Was bedeutet das?

@Justine Wenn du das ganze Geld auf die Kategorien aufgeteilt hast, kann es sich anfühlen, als hättest du keins mehr. Hast du natürlich, aber jeder Euro hat ja einen Job. Es gibt kein freies Geld. Dann fühlt man sich pleite obwohl man es gar nicht ist. Im Gegenteil. :see_no_evil:

Zumal ich das auch bin. Mein Sohn sagt immer Züchotherapeutin. :joy:

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