62 Prozent aller ADHS ler haben laut Barkley schwere finanzielle Probleme

Ach so. Daran hab ich mich gewöhnt :sweat_smile:.

Mein „age of money“ ist 110 days.

Wenn ich mich den den Anfang erinnere, wie lange es mal dauerte bis ich 30 hatte!

@Justine Oh ich bin neidisch. Ich habe nur 54.
ich bin allerdings stolze Besitzerin mehrerer Sparpläne (ETF) pro Kind und für mich. Da geht direkt einiges rein. Mit dem „Sparen was übrig bleibt“ bin ich nicht klar gekommen. War ja nie was übrig bzw. noch schlimmer.
:sweat_smile:

Oh man, das erinnert mich unangenehm daran, dass ich mich demnächst mit Altersvorsorge beschäftigen muss :upside_down_face:

Ja, hab ich auch ein bisschen spät gemacht. Ich kann dann mit 75 in Rente gehen. Zum Glück mag ich meinen Job. Aber wie das in 30 Jahren ist, weiß ich ja natürlich nicht. :face_with_peeking_eye:

1 „Gefällt mir“

Ich glaube das klappt bei den wenigsten. Bei YNAB hatte ich von Anfang an eine Kategorie mit Budgets zum Sparen. ETF hab ich erst seit ungefähr einem Jahr.

Bevor ich YNAB hatte wusste ich ja schon nicht, wie ich ne Autoreparatur bezahlen sollte, oder den nächsten Urlaub. Was hat mich da die Rente interessiert :thinking:.
War ja immer auch so weit wech.

Und dann war ich ganz plötzlich doch schon über 40. :sob::see_no_evil:

Weihnachten kam auch immer ganz plötzlich. Immer noch - aber jetzt ist wenigstens immer genug im Weihnachtsbudget :joy:.

Buchhaltung ist für (fast) jeden ADHSLER das schlimmste. Und mit YNAB hab ich’s total automatisiert. Das entlastet mich echt extrem.

2 „Gefällt mir“

Oh yes. Beruflich hab ich einen Steuerberater mit App. Lade alle Papierbelege möglichst sofort hoch. :sweat_smile:

Generell finde ich das Thema Finanzen sehr spannend und muss ehrlich zugeben, dass es mich auch schon viele Jahre begleitet / beschäftigt. Ich kenne diese Zeiten / Momente auch sehr gut in denen man sich nicht traut die Konto - App zu öffnen oder einen Kontoauszug zu öffnen.

Ich bin gerade dabei dieses Thema aktiv anzugehen und habe in den letzten Jahren auch schon gravierende Fortschritte gemacht. Allerdings ist da noch Luft nach oben und dein Thread @Justine motiviert noch einmal zusätzlich.

(Zumal ich mir vorstellen kann, dass das Thema „Existenzängste“ ja tatsächlich der / dem einen oder anderen UserIn nicht unbekannt sein dürfte. Selbst, wenn diese Angst nicht immer real begründet ist. Und da stellt ein Haushaltsbuch oder die langfristige Kontrolle über die eigenen Finanzen sicher auch ein gutes Tool dar um sich zumindest diese Last von den Schultern zu nehmen.)

3 „Gefällt mir“

Danke nochmal für den Thread und den Hinweis aufs Budgeting.
Ich hab meine Finanzen sortiert und meinen Freund dazu genötigt, das Gleiche zu tun. Das Ergebnis ist ernüchternd, aber nicht hoffnungslos. :smiley: Uns eint die Erkenntnis, dass wir keine Ahnung haben, wo unser Geld hin ist, aber dass wir das ändern können, wenn wir am Ball bleiben.
Leider ist das Thema Hauskauf dadurch in etwas weitere Ferne gerückt (und das potentielle Haus hat einige qm eingebüßt), aber zumindest mein ungutes Bauchgefühl diesbezüglich ist weg.
Hab eine realistische Kostenaufstellung gemacht, frei von der für mich typischen „Das geht schon irgendwie“-Einstellung, hab Budgets drumherum geplant und weiß jetzt ganz genau, auf was wir uns da einlassen.

Das Schöne ist ja, dass das ganze Wissen für den Umgang irgendwo im Internet vorhanden ist und man nicht mehr wie früher auf die finanzielle Bildung der Eltern oder die Expertise des Sparkassen-Beraters angewiesen ist.

4 „Gefällt mir“

Ich klink mich da mal ein, danke @Justine für die Tipps!

Ganz ehrlich, ich hatte die letzten Tage zwar so viele Aha-Erlebnisse, die aufgrund von neuen Tools/Apps entstanden sind, dass man denken könnte ich würde einfach hinterm Mond leben, obwohl ich super technik affin bin und den ganzen Tag am Rechner verbringe.
Aber ich glaub das liegt schon auch massiv an der Erkenntnis, dass all der finanzielle Mist bei mir nie funktioniert hat, weil ich ADHS habe und NICHT, weil ich halt arm bin…
Was ich definitiv nicht mehr bin, trotz ständiger finanzieller Engpässe.
Wir haben ein Haus „gekauft“ vor zwei Jahren (also die Bank hats uns geliehen für die nächsten 35 Jahre…) und zwei Autos und drei Kinder, denen es an nichts mangelt.
Kein Vergleich zum Leben meiner Eltern.
Leider isses ja so, das ADHS meistens nicht ausm nichts entsteht, sondern genetisch weitervererbt wird und damit werden Menschen mit ADHS glaub ich auch oft in finanziell prekären Situationen aufgezogen und lernen da anstatt Möglichkeiten wie man gut wirtschaftet, sondern die ganzen schlechten Strategien, die man dann selber weiterführt.

Ich habs zwar Zeit meines Lebens versucht, irgendwie da rauszukommen, aber is tatsächlich so wie bei Leuten die mit Diät kämpfen: Wenn man zu lange zu krampfhaft versucht zu sparen oder einfach nur nicht weiter ins Minus zu rutschen und dann sind plötzlich paar Euro mehr aufm konto…„Dann muss ich jetzt vielleicht mal kurz NICHT mehr jeden Cent ausgeben.“ Und paar Wochen später hat man noch weniger als vorher und paar Wochen später geht einem auf, warum man eigentlich was zur Seite hätte legen müssen.

Und dann noch der ständige Dopaminmangel und das ständige Gefühl gegen Langeweile/Leere/Depri/Stress ankämpfen zu müssen…das macht das kontrollieren von Impulskäufen unglaublich schwer.

Aber nicht nur das, man hat eben auch einfach kein „Gefühl“ dafür wieviel ein paar EUR hier und ein paar EUR da eben auf Dauer ausmachen.
Oder verschätzt sich gewaltig.

1 „Gefällt mir“

Bei mir kommt eben noch erschwerend dazu, dass meine Freundin auch ADHS hat und in einigen Bereichen auch noch massiver als ich.
Aber während ich Zeit meines Lebens mit „optimierung“ verbracht habe (bis zur Diagnose halt meist erfolglos), besteht ihre Überlebensstrategie aus:
-Ignoranz/Verleugnung („Das Problem hab ich gar nicht, das klappt alles wunderbar“)
-Externalisieren („Das liegt ja nur an dieser unvorhergesehenen Sache, sonst hätte das alles geklappt“)
-Schuldzuweisungen („Das liegt ja nur daran dass du/der/die das gemacht hätte, sonst hätte alles geklappt“)
-unbewusstes „delegieren“ an andere („Du musst das ja nicht machen, das hätte ich schon noch gemacht“)

Vieles davon mach ich auch in vielen Bereichen, aber seit ich mich mit ADHS beschäftige, geht mir halt auf, wo das alles quatsch ist und dass es eben Lösungen gibt, die auch für MEIN Gehirn funktionieren.

All die wichtigen Informationan dazu, wie man ein Budget macht, wie man es einhält etc, das sind ja alles Informationen, die ich schon seit JAHREN weiss, das is ja jetzt nicht grad erfunden worden.
Aber dass es jetzt Apps gibt, die einfach den ganzen Kram automatisieren, den ich aufgrund meiner Einschränkungen einfach nie hingekriegt habe, das hilft schon enorm und motiviert mich grad total, das endlich in den Griff zu kriegen.

Ich hab halt in meiner Beziehung das Problem, dass wir Jahrelang kein Vertrauen in einander entwicklen konnten, weil bestimmte Sachen ADHS bestimmt eben nicht funktionierten bei uns.
SIe hat ein extremes Bedürfnis nach Autarkie, sie will kein gemeinsames Konto, damit ich nicht wieder Geld ausgeben kann, dass uns dann woanders fehlt, weil das eben schon vorkam in der Vergangenheit.
Aber natürlich auch nicht nur weil ICH nicht vorausplanen konnte, sondern weil sie das auch nicht konnte.
Ich hab ihr das Geld ja nicht ausm Geldbeutel geklaut…
Und ein Teil kommt auch daher, weil sie ja auch ständig Mist baut (nicht unbedingt finanzieller Natur, einfach generell) und einfach keine Lust hat, dafür ständig zur Rechenschaft gezogen zu werden:
Wenn sie Tagelang den Abwasch nicht macht, kann sie das schwer verstecken vor mir, wenn sie einfach Geld ausgibt, dass für was anderes gedacht war, ist das schwieriger.

Klar, wir haben grade objektiv einen Engpass, sie arbeitet dieses Jahr nicht so viel und wir mussten grad viel ins Haus investieren, damit da wieder Geld reinkommt über die Einliegerwohnung, aber dass wir grad zu wenig Geld haben, liegt trotzdem daran, dass wir kein gemeinsames Budget haben und keine Möglichkeit uns da vernünftig auszutauschen.

Mit 20 hatten wir nicht mal nen Bruchteil von dem Geld, was wir jetzt verdienen und einen Bruchteil der Verantwortung und hatten trotzdem immer Geldprobleme…

Ich kämpf grad trotzdem noch bisschen mit der Umstrukturierung mit App Hilfe, vielleicht kann mir da ja noch jemand ein paar konkrete Tips geben, aber dazu nochmal die Grundprobleme bei uns:

Ich hab ein festes Gehalt und von meinem Konto gehen zu 90% nur fixkosten ab.
Der Rest is Semi-flexibel für Benzinkosten und gelegentlich was Einkaufen im Supermarkt, wenn was fehlt/vergessen wurde.
Sie hat nur sehr wenig reguläres Einkommen (Kigeld/Unterhaltsvorschuss für die Kids vom Ex) und verdient mehrmals im Jahr dann was dazu als selbstständiger Coach.
Deshalb zahlt sie nur ihre eigene Krankenkasse, aber sonst vor allem die jährlichen Rechnungen und die flexiblen Ausgaben (Essen, Kleidung, Freizeit etc).
Ne Zeitlang ging das, da ich trotzdem noch bisschen „Taschengeld“ übrig hatte und eben ab und an einen „Bonus“ wie Steuerrückzahlung und auch mal einfach selber entscheiden konnte, wofür ich mein Geld ausgebe. Und sie hatte noch nen zweiten Job, wovon dann etwas mehr reinkam, das sie zur freien Verfügung hatte.
Der ist allerdings jetzt weggefallen und ich springe ausserdem ständig ein, wenn sie mal nicht einkaufen kann
oder will oder zu krank/zu gestresst ist und jetzt ist eben momentan mein monatliches „Taschengeld“ auf 50 EUR geschrumpft. „Taschengeld“ heisst dann halt nicht nur „Ich kauf mir was schönes bei Amazon“ sonder auch „Meine Sonnebrille ist kaputt“ oder „Mein bester Freund hat Geburtstag“ oder „Wir brauchen neue Mausefallen“, also einfach alles was nicht in meinem Budget drin ist.
Das heisst, sobald ich das Geld von ihr nicht sofort zurückkriege, weil sie „Grad zu gestresst ist“, oder eben grad selber nichts mehr hat, gehn sofort die ersten Rechnungen nicht mehr ab.

Und wir haben weder Rücklagen für Probleme, noch für Urlaub oder ähnliches: Entweder es ist zufällig genug übrig, oder eben nicht.

Ich nehm fast mal an, dass diese Konstellation bei Paaren mit Kind/ern gar nicht so selten ist und zu ähnlichen Problemen führt.

Ich muss ständig dafür Sorgen, dass sie mein Budget rechtzeitig ausgleicht, ich hab nie das Gefühl wirklich selber Geld ausgeben zu können, ich hab aber auch keinen Überblick darüber, obs mal realistisch wirklich nicht geht grad und reiss mich dann manchmal auch nicht genug zusammen, oder rechne GENAU aus, ob ich noch genug aufm Konto habe oder obs halt „pi mal daumen passt“

Weil es halt auch immer wieder so ist, dass sie behauptet kein Geld zu haben…aber wenn dann wirklich die Rechnungen nicht mehr abgehen würden, dann gehts plötzlich doch.

Das alles auf einmal zu ändern ist ne ziemliche Herausforderung, aber solange die Technik den Kram erledigt, für den wir nicht genug exekutiv-Funktion haben, bin ich da jetzt viel optimistischer als zuvor.

Ist halt nicht unbedingt die beste Zeit dafür Budgets zu machen, wenns eh vorn und hinten nicht reicht wegen akuten Problemen.
Aber das is ja genau das Problem:
Wenn man Geld übrig hat und hat vor allem ja keinerlei Idee dazu, wieviel man denn tatsächlich ausgeben dürfte.

So, nach der ganzen Vorgeschichte jetzt doch nochmal paar praktische Fragen:

Ich denke das ist auch einfach das beste - wenn jeder sein Geld selbst verwaltet. Denkbar wäre höchstens ein gemeinsames Konto fürs Haus oder für die gemeinsamen Fixkosten.

Ich hatte sämtliche Konzepte usw immer wieder ausprobiert. Haushaltsbuch, excel, verschiedene Apps. Nix hat funktioniert auf Dauer. Aber YNAB jetzt seit einigen Jahren! Deshalb find ich das so gut.

Ohne System kann es bei niemanden gut funktionieren - auch nicht bei neurotypischen. Keine Firma könnte so arbeiten (alles aus einem Topf ohne Kontrolle).

Und diese finanziellen Probleme haben einfach enorme Auswirkungen. So viele ADHSler leben von der Hand in den Mund.

1 „Gefällt mir“

Paar Fragen sind eher emotionaler Natur: Es führt halt kein Weg vorbei an einem gewissen Mass von transparenz und einschränkung, bis es funktioniert und die Angst vorm Scheitern ist gross nach all den Jahren.
Ein paar Fragen sind eher praktischer Natur, wie man das ganze aufbaut und mit welcher App das alles funktioniert.
Ich hab mich bisher nur mit „Finanzguru“ und „Finanzblick“ beschäftigt, beide sind nicht optimal:
Finanzguru ist sehr übersichtlich (EInnahmen/Fixkosten+Budgets werden einfach als „voraussichtlicher Kontostand am Ende des Monats“ in der Übersicht gezeigt), aber es gibt keine Webapp und man kann keine Kontobewegungen vollziehen (Sachen umbuchen etc), sondern nur sortieren und tracken.
Finanzblick kann bisschen mehr was Kontobewegungen angeht, aber Budgets einstellen finde ich irgendwie mühsamer und die Übersicht/Prognose ist ziemlich unflexibel.
Dafür hats ne Webapp und ein Forum.

Gerade wenns um flexible Einkommen geht, find ichs schwierig rauszufinden, wie man die in diesen Apps einbindet in Budgets.
Und wie man eben Budgets über verschiedene Konten aufteilt ist auch noch nicht klar für mich, da muss ich mich noch mehr mit beschäftigen.
@Justine Ich schau mir die App auf jedenfall nochmal selber an, aber vielleicht magst du ja nochmal kurz zusammenfassen, wie du das mit Familie eingerichtet hast, wenns nicht zuviel Arbeit ist.

Ich bin bei der Postbank und die wird anscheinend leider noch nicht komplett unterstützt.
Da ich da grad nen ziemlich hohen Dispo hab, den ich so schnell nicht ausgeglichen kriege, kann ich halt auch nicht einfach die Bank wechseln, auch wenn ich das sowieso schon lange vorhatte.
Meine Freundin ist ebenfalls bei der Postbank.
Aber das grössere Problem ist ja sowieso das fehlende flexible Konto für gemeinsame Budgets, da sind wir auch noch flexibel in der Bankwahl…

Ich weiss ich weiss, ich nehm schon wieder viel zu viel Raum ein hier, ich muss halt „laut nachdenken“ und vielleicht gibts hier ja doch schon Leute mit genau denselben/ähnlichen Problemen und dann hilfts nicht nur mir…
Also.
Hier nochmal ein paar konkrete Gedanken zu den problematischen Punkten bei uns:

  1. Gemeinsame Budgets
    Ich hab meine Freundin jetzt soweit, dass wir uns mal gemeinsam hinsetzen und Budgets machen für die gemeinsamen Ausgaben.
    Ich versuch da soviel wie möglich vorzuarbeiten, weil sie das einfach nicht hinkriegt alleine und dann schnell so überfordert ist, dass sie emotional wird (und ich dann natürlich auch) und dann kommt gar nichts bei raus.
    Aber um da ein realistisches Budget zu machen, müsste sie halt eigentlich EINMAL alle Einnahmen offenlegen. Zumindest für dieses Jahr.
    Wie gesagt: Auf meinem Konto ist so gut wie kein Spielraum, irgendwas in irgendein gemeinsames flexibles Budget einfliessen zu lassen. Ich kann noch zwei-drei Sachen canceln oder ihr das Essenkaufen eben komplett überlassen (was in 20 Jahren noch nie funktioniert hat).
    Ich hab schon sowas überlegt wie irgendwie was einzurichten, wo sie selber ne Tracking/Budget App nutzt und mit Kategorien/tags versieht und ich das dann irgendwie bei mir einbinden kann, aber eben nicht alle ihre Kontobewegungen sehen kann, sondern nur die fürs gemeinsame Budget relevanten.
    Sie gibt halt viel Geld vor allem für Kinder/Feiertage aus und erträgt den Gedanken nicht, sich da einschränken zu müssen, weil ich das Geld für was anderes ausgegeben habe, was ihr unwichtig ist oder objektiv unnötig war.
    Ich denk daher an gemeinsame Budgets für:
    -Essen/Alltag (das lässt sich einfach nicht sauber trennen)
    -Bekleidung Erwachsene
    -Haus/Renovierung/Einrichtung
    -Freizeitaktivitäten (ich finds halt nich so fair, wenn sie ständig Sachen mit den Kids macht, die in meiner Arbeitszeit stattfinden und ich dann kein Geld hab um mir abends mal nen Film bei Amazon auszuleihen)

Andere Budgets wie Urlaub/Feiertage und so soll sie meinetwegen eben weiter „diktatorisch“ verwalten, da bin ich weder so interessiert noch so gut drin wie sie.

Wie macht ihr das denn so? Und funktioniert das überhaupt, wenn das Einkommen so unterschiedlich hoch oder irregulär ist?
Würde es vielleicht „besser runterrutschen“, wenn man die ganzen Budgets nochmal hälftig aufteilt und eine Hälfte kann jeder selber ausgeben und nur die andere landet auch physisch auf einem gemeinsamen Konto, oder ist das quatsch?

  1. Gemeinsames Konto.
    Dafür ein gemeinsames Konto zu haben macht natürlich am meisten Sinn:
    Da würden wir beide Geld drauf einzahlen und jeder hätte ein Budget für die Bereiche in seiner Tracking App, in voller Höhe, was sich aus dem Geld auf dem Konto speist.
    Wenn ich da also was ausgebe, wird getrackt wofür und dann sollte das bei uns beiden vom gemeinsamen Budget abgezogen werden, so dass wir beide Wissen „aha, für Essen nur noch XY ausgeben diesen Monat“.

Da seh ich jetzt gerade noch zwei Probleme:
A) Ihr irreguläres Einkommen.
Da sie mit ihrem regulären Einkommen eben gerade mal so eben Lebenshaltungskosten und ihre eigenen Fixkosten (krankenkasse) bestreiten kann, kann sie also nur dann was einzahlen, wenn sie eben gearbeitet hat und nicht als Dauerauftrag jeden Monat. Alles was man jeden Monat braucht, müsste von ihren fixen Einnahmen bestritten werden. Alles andere könnte man eben immer frühestens ausgeben, wenn wieder was drauf kommt.
Ich kann da so gut wie nichts einzahlen, weil bei mir nicht viel Geld übrigbleibt, aufgrund der ganzen Fixkosten.
B) „Ansparphase“
Wenn WIRKLICH bei ihr grad nichts mehr da ist, dann haben wir eben kein Budget für flexible Ausgaben, ausser Lebensmittel/Alltag: Keine Geschenke, keine Kleider, kein Urlaub, keine Freizeit.
Und keine Reparaturen, wenn was kaputt geht.
Man müsste also erstmal die Zeit übebrücken, bis überhaupt was reinkommt bei ihr und dann nochmal die Zeit überbrücken, bis genug da ist um alle Budgets aufzufüllen.
Sonst heissts halt:
„Liebe Kinder, ihr kriegt dieses Jahr leider keine Geburtstagsgeschenke, weil die Waschmaschine kaputt ist und nicht genug Geld aufm Konto ist für beides“.
Das ist noch nie so hart gekommen bei uns, aber eben auch, weil immer wieder Geld hin und hergeschoben und geliehen und zurückgegeben und der Dispo immer weiter ausgereizt wurde, weil Budgetieren mit zuwenig Geld für die Ansprüche halt keinen Spass macht…bis keiner mehr den Überblick hatte.
Was mich in der Vergangenheit halt auch immer wieder davon abgehalten hat, überhaupt ein Budget zu machen: Wenns in diesem Monat nicht klappt, klappts ja im nächsten Monat auch schon nicht mehr, weil das Geld was jetzt fehlt einfach nicht wieder reinkommt, wenn keiner von uns nochn zweiten Job anfängt…

Ich glaube das ist halt auch die Hauptangst bei meiner Freundin:
Wenn wir jetzt für ALLE gemeinsamen Budgets EIN Konto haben, dann fehlt plötzlich Geld zum Essen kaufen, weil ich dachte ich kann mir nen Pulli kaufen.

Die Idee ist ja natürlich, dass man dafür ja das Budget tracking hat und ich trau mir schon zu, meine Impulseinkäufe im Griff zu haben, wenn ich wirklich weiss, wieviel Budget ich habe.
Ich kann das nur nicht, wenn ichs nicht weiss, oder es sowieso nicht aufgeht.
Und ich würde eben am Anfang wirklich versuchen, dass wir uns da wöchentlich Zusammensitzen und eben darauf verzichten IRGENDWAS aus dem Budget auszugeben, ohne das vorher abzusprechen oder wenns eben doch nicht anders geht/passiert, dann rechtzeitig darauf reagieren kann.

Trotzdem frag ich mich, obs dafür Sinn machen würde, NOCH mal ein extra Konto aufzumachen.

Wir haben beim Hauskauf ja schon ein Konto aufgemacht für Renovierungen etc, wo auch Beispielsweise das Baukindergeld draufgeht.
Ich schau mir auch nochmal Revolut an, aber ich hatte vor allem auch Sorgen, dass noch ein Konto vielleicht meinen Schufascore kaputt macht.
Könnte ja sein, dass ich irgendwann noch nen weiteren Kredit aufnehmen muss (Auto oder Hausreparatur etc).

Gemeinsame Budgets machen keinen Sinn. Und gemeinsame Konten schon gar nicht.
Außer vielleicht für die Kinder - und da müsst ihr besprechen wer für was zuständig ist.

Ansonsten würde ich dir vorschlagen erstmal nur dein Geld zu organisieren. Ihr müsst halt ganz klar abgrenzen wer für was zuständig ist oder zuständig sein möchte.

Wir haben die Fixkosten ganz klar wer was bezahlt und da ändert sich nix.

Für Lebensmittel habe ich ein Budget und mein Freund organisiert sein Geld selbst. Man könnte sich auch wochenweise abwechseln mit dem einkaufen.

Die Fixkosten kann man ja einfach abgrenzen und ausrechnen. Am besten jeder von euch hat ein Konto nur für Fixkosten und eines für die flexiblen Kosten.

Anfangs hatte ich sogar die Idee, für jedes Budget ein Konto zu eröffnen - aber das bildet jetzt quasi meine App digital ab.

Ich kann mal versuchen ein Screenvideo von meiner App zu machen, dann kann man das besser verstehen.

Die Grundidee ist glaube ich in diesem Video gut erklärt:

Eigentlich ist es eine Umschlagmethode! Nur digital.

Wie gesagt, hab mich lange und intensiv damit beschäftigt. Nur YNAB hat funktioniert.

Ja, wie gesagt, sauber getrennte Budgets funktionieren für uns nicht.
Ich kann nicht nur einkaufen, was ich esse und andersrum auch nicht.
Und es funktioniert einfach nicht, dass nur sie einkauft.
Eine Reiher der Probleme da sind ADHS bedingt, aber sie arbeitet viel zu unregelmässig und ist viel zu oft krank und aus unserem flexiblen monatlichen, regelmässig verfügbaren Budget ist das eben der grösste Posten.

Ich hab schon auch öfter vorgeschlagen, dass wir die Fixkosten anders aufteilen.
Wäre schon ne Überlegung, dass ich einfach alles was ich ausser Essen/Benzin noch an flexiblen Kosten dann einfach selber verwalten kann/muss.
Aber auch dafür funktionierts halt nur, wenn EINMAL transparenz darüber herrscht, was die jährlichen Einnahmen sind bei beiden:
Woher soll ich denn wissen, wieviele Fixkosten sie regelmässig bezahlen kann und ausrechnen wieviel ICH dann noch für Klamotten ausgeben kann, wenn ich nicht weiss wieviel übrig bleibt nach Abzug von all den gemeinsamen Budgets, die SIE verwaltet?

Ich hör schon auch selber, wie bekloppt das klingt, aber ich bin eben seit Jahren am Verzweifeln, weil ich nicht checke, ob das Problem nicht doch bei mir liegt (wo ganz klar Probleme liegen) und es doch am besten ist, wenn sie sich einfach um alle flexiblen Ausgaben kümmert.
Was mehr oder weniger ist, woraufs halt bei allen bisherigen Streits zu dem Thema hinauslief…

@mrstardust hab dir mal ein Video gemacht! Erkläre anhand des Screenvideos die App und wie ich das mache. Wer es sehen möchte kann sich gerne melden, ich möchte es nur nicht veröffentlichen. Über einen Link lässt sich das anschauen.

Ich hab mich mal da angemeldet, aber zwei Sachen haben mich direkt gestört:

  1. Import meiner Bankbewegungen hat nicht funktioniert. Bei beiden anderen Apps waren sofort alle Bankbewegungen der letzten Monate verfügbar.
    Kann sein, dass das eben nur bei meiner Bank ist, ich hab mal den Support kontaktiert.
  2. Die Transaktionen DIE übertragen wurden, musste ich alle manuell kategorisieren.
    Bei den anderen beiden Apps wurde das ziemlich zuverlässig automatisch erledigt.

Ansonsten sieht das schon recht übersichtlich aus, aber wenn die App in der Funktionalität nicht mehr kann, als die anderen beiden, lohnt sich das insgesamt glaub ich nicht für mich.
Aber App muss sein, soviel is schon klar…:slight_smile:

2 „Gefällt mir“

Ah, supi, danke, schau ich mir an…:slight_smile: