Abhängigkeits- & suchtpotenzial bei methylphenidat & amphetamine/elvanse

Es ist und bleibt eine leistungsteigende Stimmulanz. Die bei sachgemäßer Anwendung, ADHS Betroffenen Menschen sehr gut hilft und daher auch für Betroffende zugänglich sein sollte.

Aber weil es sich auch um eine leistungsteigernde Substanz handelt, ladet das auch zu unsachgemäser Dosierung ein. Die Tatsache das der Wirkstoff retadiert vorliegt und langsamer in den Körper frei gegeben wird, schwächt diese Problematik vieleicht ab, hebt es aber nicht gänzlich auf.

So könnte man unabgesprochen man bei einer wichtigen Prüfung, „einmalig“ die Dosierung verdoppeln, mit dem Ergebniss das Sie richtig viel Spaß bei der Prüfung haben, besser abchneiden, aber dannach nicht mehr so gut fühlen, weil die eigentlich beabsichtigte Wikrung immer mehr nach lässt. Aber davon merken anfangs sie nicht viel, denn Sie haben ja die Prüfung erfolgreich abgeschlossen und so werden es die Meisten die so verfahren, es nochmal verfahren.
Anmerkung: Das funktioniert gar nicht. Zu viel Stimulans macht wacher, aber nicht erfolgreicher!
Hat ja einmal „gut“ geklapt. Dazu kommt das nachweislich die eigentlich beabsichtigte Wirkung bei überdosierungen stark abnimmt.

Ganauso kann ein unerfahrere bzw unachsamer Arzt mit dieser Substanz den Stoffwechsel seines Patienten in Deppresion kicken, trotz zugelassener Dosen. Es braucht nicht einmal ein beabsichtigten Missbrauch. Bin vielleihct selber davon betroffen und ruderte von 60mg auf 50 und jetz auf 40mg, weil ich das vermutlich icht ernst genug genommen habe. Und Elvanse wirkt nicht nur auf den Dopamin Stoffwechsel.

Um Elvanse handelt es sich bei Sachgemäßer Anwendung um ein hervorandes Medikament. Das ist allerdings auch nur möglich wen man sich die Poblematik bewusst macht und versucht herunter zu spielen.

Aber die doppelte Dosis bedeutet ja nicht doppelte Wirkung! Im Gegenteil, das doppelte der optimalen Dosis (also die Dosis die man normalerweise nimmt) ist dann eine überdosierung, bei der die ADxS Symptome bei vielen wieder schlimmer werden. Zu viel Dopamin ist halt genauso verkehrt wie zu wenig. Ich zumindest hätte keinen Spaß an einer Prüfung, die ich überdosiert schreiben müsste.

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Ich bin der Meinung werden die Medis Sachgemäss verwendet kann keine Sucht entstehen - dies kommt erst mit dem Missbrauch.

Ich denke Stimulanzien, allem voran mph sind wohl die einzigen Psychopharmaka die nicht abhängig machen!!!

Ok bei hohen Dosierungen würde ich schon über wenige Tage runterdosieren (z.b. 1x 30mg mph für 2 Tage statt 2x30mg…) aber nur, damit ich am Tag des Absetzens nicht zu müde bin, da ich mir das nicht leisten kann… man kann mph schon von heute auf morgen problemlos absetzen!

Bei Elvanse habe ich tatsächlich etwas mehr Zeit gebraucht um abzusetzen, da ich sonst von 70mg auf „0“ ebenfalls morgens nicht hoch kommen würde… aber andere ADHSler haben auch damit keine Probleme…

Aber auch Elvanse kann man was absetzen betrifft in keinster Weise mit Antidepressiva oder Schlafmitteln vergleichen!!! In absolut keinster Weise!!!

Ich frage mich heute noch, warum mph und Co auf BTM Rezept gehen und Benzos und z.Drugs und Antidepressiva nicht!?! Für mich ist das eine verkehrte Welt…

Lg Canary

Dem stimme ich zu, die Nebenwirkungen sind bei Antidepressiva oder Neuroleptika oder stark sedierenden Mitteln wie Atosil im Gegesatz zu Ritalin oder Elvanse kein Sonntagsspaziergang.
Auch notwendig hochdosiert Vitamin D3 zu nehmen lässt einige Ärzte den Puls ansteigen, ohne Magnesium und K2 in der Tat korrekt.

Insbesondere der Warnhinweis das bei Eindosierungsphase Lebensgefahr besteht, aufgrund drastischer Symptom Verstärkung sollten alle Alarmglocken schlagen. Mit Citalopram war der Weg zum Fenster nicht weit, in 7m Höhe.

Dazu kommen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten die kaum ein Arzt wirklich berücksichtigt und drauf hinweist, das ich bei Ritalin kein Kaffee, Alk, Cola, Energy nehmen sollte habe ich mich selbst informiert.

Und der letzte Punkt, die Dosis macht das Gift. Wird genau die passende Menge gegeben die der Körper braucht passiert in der Regel nichts. Habe lange Zeit bei Bedarf Tillidin 50mg/4mg genommen in einer Zeit vor der ADHS Diagnose damit konnte ich dem Mobbing und innerlichen Explosions Druck aus Wut, Hass, Trauer, Verzweiflung gut standhalten. Ohne wäre ich vermutlich in der Forensik beim Bruch der Hemmschwelle gelandet.

Diazepam zum einschlafen unter der Voraussetzung der Hochanspannung und Gedankenkreisen haben 10mg gut geholfen. Lediglich Bedarf Medikation.

Zur Abschreckung kannte jemanden der bei uns im Haus wohnte der am Alkoholsuff elendig verreckt ist live. Auch einen vollgepumpten Ex Kollegen der so mehr als 10 Medis Schluckt aufgrund starker Nebenwirkung von Antidepressiva und Neuroleptika.

Den Vitamin D3 Speicher zu füllen erzielt bei weniger Nebenwirkungen Symptomatik Verbesserung.

Dieser Thread ist zwar alt, aber ich ja auch :slight_smile:

Für einen Test habe ich Ritalin abgesetzt und bin innerhalb weniger Stunden in einen sehr miesen Zustand gestürzt. So wurde ich wieder daran erinnert, warum ich Ritalin nehme.

Ich habe Angst vor Psychopharmaka, aber als ich endlich ein Stück Stolz in Weisheit verwandelte
und darum mit einem Arzt, dem ich vertraute, den Selbstversuch wagte, änderte sich mein Leben.
Seit 4 Wochen habe ich wieder Hoffnung doch noch endlich ein freudvolles Leben zu finden.
Bei mir ist so: Ritalin = Leben // ohne = Qual, Stress, Depression

Nicht immer ist BIO der richtige Weg „IronieOFF“

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Hallo UlBre

Ich finde es Interessant, was Du da schreibst und deine Gedanken erzählen von meinen eigenen Befürchtungen.

Doch ohne Ritalin geschieht bei mir viel weniger erfolgreicher Leistung
bei genau gleicher oder noch höherer Belastung. Und ich werde trotzdem Müde genug am Abend.

Bei mir zeigt sich eher eine Abhängigkeit im Sinne: Es geht mir gut oder eben gar nicht gut. (Zum Leidwesen meiner sozialen Umgebung)

Gestern mit 1x 10mg Ritalin mal nach Jahrzehnten normal gefühlt. Heute mit 1x 10mg so wie immer.

Sprich da ich mit den ausfüllen der Mängel von Vitamin D meine Depressionen beiseite schieben konnte, dürfte der Rebound milder ausgefallen sein als wenn ich voll in der Depri Phase gewesen wäre.

So ist es. Und ich weiß auch schon einen Titel für das Buch: „Depressionen überleben trotz Psychiater.“ :slightly_smiling_face:

Ich hab das mit den Antidepressiva auch probiert. Hatte zwar weniger (nicht keine!) depressiven Symptome - aber mir war auch alles furchtbar egal. Da hab ich lieber Depressionen - und kann mir überlegen, ob ich was an meinem Leben ändern muss. Und v.a. ist meine Erfahrung auch, dass es echt schwer ist, mit den überlaufenen Arztpraxen eine vernünftige Versorgung hinzukriegen.

Ich glaub bevor ich nochmal ADs nehmen würde, würde ich mich einweisen lassen / irgendwas in Richtung Tagesklinik oder sogar Stationär. Flächendeckende Betreuung ist das Stichwort. 1x im Quartal kurz mit dem Arzt sprechen reicht nicht, wenns wirklich im Argen ist.

Was Sucht angeht. Mein Partner ist suchtkrank (u.a. Methamphetamin). Der hat auch ADHS und hatte mal Elvanse probiert. Das hat bei ihm aber den ärgsten Suchtdruck ausgelöst, von daher nimmt er es lieber nicht.

Ich hatte auch meine überschwängliche Drogenphase in Berlin. Aber die ist eher mit ADHS Behandlung ordentlich zurückgegangen. Jetzt funktioniere ich halt auch in anderen Bereichen des Lebens so gut, dass ich den Ausgleich/den Exzess gar nicht mehr möchte. Wobei ich auch keinen Suchtdruck habe. Mein Arzt meinte damals, ich sei nicht süchtig sondern habe lediglich ein risikobehaftetes Abusus ohne erkennbare Abhängigkeit. Der Suchttherapeut von meinem Freund meinte im Angehörigengespräch zu mir: „Glück gehabt“. :smiley:

→ insgesamt sehe ich überhaupt kein Suchtpotential bei ADHS Medikamenten. Im Gegenteil. Wenn man ADHS hat.

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Ich geb jetzt auch mal hier meinen Senf zu dem Thema, aus aktuellem Anlass.
Wird wieder viel zu lang, daher vorab wie immer das TL;DR:

Ich glaube nicht, dass Elvanse zu Abhängigkeit führt, allerdings kann es zu Selbstüberschätzung in Sachen Produktivität führen, unter anderem weil es die ADHS typischen Energieschwankungen über den Tag verteilt ausgleicht und generell etwas stimmungsaufhellend wirken kann.
Was wiederum darüber hinwegtäuschen kann, dass man bereits überdosiert ist, da die EIGENTLICHE Wirkung im so subtilen Bereich liegen sollte, dass man nichts konkret davon spürt, sondern „lediglich“ die progressive Verbesserung in diversen Lebensbereichen feststellen kann (aufgrund von mehr Durchhaltevermögen, weniger frustration und leichtere motivation zu weniger erfreulicheren Aktivitäten).

Nachdem mein BFF wegen Tinnitus/Kieferkrämpfen und einem generellen Abhängigkeitsgefühl beschlossen hatte erstmal wieder komplett aufzuhören, hab ich meine aktuelle Dosierung auch nochmal hinterfragt.

Ich bin jetzt schon seit ner ganzen Weile bei 30-30 oder 30-30-10 (Spritzendosierung) und fuhr damit eigentlich ganz gut.
Ich hatte auch noch nie Abhängigkeitsgefühle, aber er meinte das käme bei ihm auch erst ab dem zweiten Tag.
Er hatte das Abhängigkeitsgefühl aber auf ne Art auch schon vor dem Absetzen.
Er sagt zwar, er hätte das erst bekommen, als er paar mal ausgesetzt hat und dann sooo krass das Gefühl hatte gar nicht mehr zu funktionieren, dass er dadurch Angst vor der Abhängigkeit bekam.

Nun ist es ja so, dass das Medikament ja genau für die Leute da ist, die das Gefühl haben ADHS bedingt nicht richtig zu funktionieren.
Dass man vergisst wie schlimm das sein KANN, wird einem dann vielleicht auch dann erst bewusst, wenn mans mal weglässt.
Dazu kommt auch, dass es meiner Erfahrung auf jedenfall einen gewissen Energieeinbruch gibt, wenn mans absetzt, der das Gefühl noch zusätzlich verstärken kann.

Zusätzlich hatte aber auch schon von Beginn an gewisse Bedenken, dass es ihn gewissermassen Zombifiziert, sprich, nicht nur die emotionalen/kreativen spikes nach unten abschwächt, sondern eben auch die nach oben.
Zwar nicht so doll wie bei Methylphenidat, aber trotzdem auch (für ihn) bei Elvanse deutlich merkbar.

Nachdem er es dieses mal vorerst auf Dauer abgesetzt hat, berichtete er auch genau von dem Effekt wieder:
Erstmal krasser Energieeinbruch, dann aber „wiederfinden der Lebensgeister“.

Ich habe hingegen eher den Verdacht, dass er deutlich überdosiert war, vermutlich weil er generell im Gegensatz zu mir noch viel mehr mit Impulskontrolle und…Mässigung zu kämpfen hat.
Er nahm zuletzt 50-30, wobei er fast zwei Köpfe kleiner ist und entsprechend weniger wiegt.
Zwar gibt es ja Zweifel daran, ob das wirklich aufs Gewicht aufgerechnet werden kann und er hat das auch mit Zustimmung seiner Neurologin so gemacht, aber ich glaub allein Anhand der Beschreibung und der Nebeneffekte (die alle aber auch vorher schon mal vorkamen), dass er doch deutlich überdosiert war.

Was dann aber letzten Endes trotzdem dazu geführt hat, dass ich meine aktuelle Dosierung nochmal hinterfragt habe.
Die male, wo ich 70 auf einmal genommen habe, hatte ich immer ein deutliches Gefühl von Überdosierung, mit überhöhter Energie und Stimmung.
Bei weitem nicht in einem Mass, wie ich das von ähnlichen illegallen Substanzen aus der Vergangenheit schon gewohnt war, aber trotzdem recht deutlich.
Auf der anderen Seite hatte ich die ganzen letzen Monate mit meiner aktuellen Dosierung noch nie Einschlafschwierigkeiten, selbst wenn die letzten 10mg erst Abends um 19 Uhr genommen wurden.
Mein Problem war noch nie nicht einschlafen zu gehen, sondern einfach nicht natürlich so müde zu werden, dass ich nicht noch Lust hätte länger wach zu bleiben. Gibt ja IMMEr soooo viel zu tun…:slight_smile:

Nach meinem 4 wöchigen Auslandsurlaub habe ich aber jetlag bedingt enorm schwierigkeiten, wieder einen normalen Schlafrythmus zu bekommen.
Wobei das sicher nicht der einzige Grund war, ich war noch ne Woche ohne familäre Verpflichtung allein zuhause im Anschluss und hatte keinerlei objektivem Stress, was beides normalerweise bei mir strukturgebend wirkt.
War jeden Abend bis 4-5 Uhr wach und stand am nächsten tag trotzdem pünktlich zu Arbeitsbeginn wieder auf der Mathe.

Und dass ich da dann so absolut keine Probleme hatte aus dem Bett zu kommen und kein bisschen müde war den ganzen Tag, hat mich dann doch etwas beunruhigt.

Ausserdem fiel mir auf, dass ich zwar schon öfter mal nen Tag lang ausgesetzt hatte (meist aus organisatorischen Gründen), aber noch nie mehr als das (meines Wissens nach) und mein BFF ja behauptet hatte, die „Entzugserscheinungen“ seien erst ab dem 1./2. Tag eingetreten, das wäre also eine gute Gelegenheit zwei Fliegen mit einer klappe zu schlagen.

Das Ergebnis:

  1. Ich war am ersten Tag wirklich saumüde.
  2. Am zweiten auch. am zweiten Tag hatte ich allerdings morgens auch einen super wichtigen Termin und schaffte es auch deswegen früher ins Bett zu kommen.
    Seither ist mein Schlafrythmus wieder einigermassen ok.

Emotional hab ich allerdings sogut wir gar nichts gemerkt von irgendeinem Entzug oder einer Abhängigkeit.
Vielleicht so ein bisschen leichter gereizt, vielleicht bisschen empfänglicher für „hach…“ und „OMG“ Momente, also bisschen mehr moodspikes in beide Richtungen.

  1. Da ich also offenbar entweder besser dosiert bin oder weniger emfänglich für so Abhängigkeitsängste bin, fing ich wieder an mit meiner normalen Dosis.
  2. Schlafrythmus blieb einigermassen ok.

Mir fiel dann aber auch auf, dass ich seit ner Weile (also bereits vor dem Urlaub) schon das Gefühl hatte enorm tatkräftig und produktiv geworden zu sein, diverse lang schwelende Probleme angegangen war…aber auf ne gewisse Weise auch enorm viel „scheinproduktivität“ geleistet hatte:
Sprich, stundenlang im Internet recherchiert, in Foren rumgeschrieben und viel zu viele Listen und Tabellen angefangen hatte…

Und dass ich auch deswegen bisher noch nie länger als einen Tag abgesetzt hatte, weil ich mich ja so viel besser fühlte, soviel emotional stabiler und in der Lage Sachen zu Ende zu bringen.
Und trotzdem jedesmal, wenn ich mal überlegt hatte etwas länger auszusetzen (vor allem um mir bei der Wahrnehmung zu helfen, ob ich noch unterdosiert oder schon überdosiert sei, was mir bei Elvanse ja viel schwerer viel aufgrund der subtileren Wirkng), mich dagegen entschieden hatte, weil ich mir dachte:
„Hm, ne, grad schlechter Zeitpunkt, hab doch so viel zu tun wo ich funktionieren muss und mir auch keine 2 Tage aussetzen leisten könnte“.

Das würde ich also doch Irgendwie schon als Abhängigkeit bezeichnen.

Wobei ich nach wie vor nicht nachvollziehen kann, wie man da eine qualitative Unterscheidung machen kann zwischen dieser Art von Abhängigkeit (ohne nicht so gut zu funktionieren) und einer die rein körperliche „abhängigkeit“ zur Folge hat (Insulin/Schilddrüsenhormone etc)

Leztzten Endes versuch ich aber jetzt die Dosis auch wieder zu reduzieren, auf 30-20 erstmal, weil ich das Gefühl habe, dass das Elvanse es schon auch etwas leichter macht, sich von einem generellen Gefühl „produktiv“ zu sein antreiben zu lassen, anstatt die erhöhte „Ruhe“ wahrzunehmen und aus der heraus Dinge zu Ende zu bringen, anstatt immer noch mehr anzufangen…

Hab gelesen, dass bei ADHSlern oft das Problem ist, dass das sich VORSTELLEN ein Problem zu lösen/etwas zu erledigen schon zu der Art von „Belohnungsausschüttung“ im Gehirn führen kann, die neurotypische Mitmenschen erst bekommen, wenn sie es TATSÄCHLICH erledigt haben.
Und dass man da schnell in die „falsche Produktivitätsfalle“ tappen kann, wenn man dann aufgrund erhöhter Dopaminwerte sich NOCH MEHR VORSTELLEN kann zu erledigen, ohne es tatsächlich zu tun…
Damit hängt das Thema meiner Meinung auch zusammen.

Mein BFF zum Beispiel nimmt ausschliesslich die Medikamente, informiert sich aber nicht allzuviel über andere Strategien und nimmt auch keine Therapie/kein Coaching in Anspruch.

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Also, ich grätsche mal hier rein, auch auf die Gefahr hin, das ich mich unbeliebt mache. Ich als trockene Alkoholikerin hatte ein massives Problem mit dem Rebound von Medikinet adult retard. Ich habe massives Craving gehabt und habe dann auch die Medikamente missbräuchlich verwendet.
Aber ich denke, das nicht das Medikament der potenzielle Bösewicht ist, sondern eben mein Suchtgedächnis der Auslöser für den Suchtdruck war. Es ging mir ja durch die Medikamente besser und das sollte verdammt noch mal auch so bleiben und da ich ja als süchtiger Mensch immer den einfachsten Weg wähle, kamen mir die Medikamente sehr gelegen.
Das Phänomen ist beschrieben als „zwanghafte Nachdosierung“.
Also ich würde abschließend sagen, das die Medikamente an sich kein Suchtpotenzial haben, allerdings muss man immer nach der Vorgeschichte gucken.

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An dieser Stelle muss man Dir einen Umstieg auf Amphetamin empfehlen und zwar eigentlich auf unretardiertes, dort fällt der Crush am sanftesten aus.

Runterkommen vom Medikinet kann sich, insbesondere bei Depressions- und Angstbelasteten oder auch nur bei Sensibelchen - wie ein kleiner Nervenzusammenbruch anfühlen. Das Positive: die Sache gibt sich nach 1 bis 2 Stunden.

Die Landung fällt generell sanfter aus, wenn man 1 bis 2 Stunden vorher ein SSRI zu sich nimmt.

Gegen akutes, sehr starkes Craving kann eine Volldröhnung Seroquel helfen: 1oo mg. Keine Dauerlösung, natürlich. Aber im Gegensatz zu Benzos „relativ“ ungefährlich.

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Bestimmte SSRI als Erfahrungswerte? Die meisten sind ja Spiegelmedikamente :thinking:

Zur Kontrolle hier nochmal die wichtigsten Amphetaminabhängigkeitsanzeichen:

Tag-Nacht-Umkehrung

Blutdrucksteigerung

Engegefühl in Brust und um Herz

Nervosität, Gereiztheit

starke Depression bei Nicht-Einnahme

Erschöpfung, gesteigertes Ruhebedürfnis

erhöhte Lichtempfindlichkeit

nächtlicher Schweiß

Juckreiz

Appetitabnahme

gesteigertes Amphetaminbedürfnis

gesteigertes Alkoholbedürfnis

gesteigertes Nikotinbedürfnis

verringertes Koffeinbedürfnis

sinkende Kreativität, Abnahme der schöpferischen Fähigkeit

Eine echte Amphetaminabhängigkeit ist für ADHSler auf gängigem Einnahmeweg so gut wie nicht zu erreichen. Da starke Überdosierungen keine Euphorie auslösen, sondern unangenehme Zustände der Übereregtheit. Etwas größer ist die Chance bei Komorbiditäten, wenn das Amphetamin gar nicht in erster Linie für die ADHS, sondern bewusst oder unterbewusst für die Behandlung der Komorbidität „missbraucht“ wird.

Japp, möglichst saubere (=selektive), also Escitalopram, Citalopram, Sertralin.

Spiegelmedikamente ist richtig; nur kann man die Tageszeit der Einnahme variieren.

Ein gängiger Fehler bei ADHSlern ist es, SSRIs morgens einzunehmen, weil der Arzt sagt, dass das Zeug stark antriebssteigernd wirkt; was bei ADHSlern aber nicht der Fall ist.

Achso, Du meinst, ob das auch funktioniert, wenn man das SSRI gar nicht regelmässig nimmt?

:adxs_gruebel: Tja, da bin ich überfragt; ich glaube eher nicht, d.h. dass da wohl eher die Nebenwirkungen dominieren könnten.

In diesem Fall würde ich es eher mal mit 5HTP und/oder L-Tyrosin probieren.

Was sicher was bringen würde, ist SAMe, 8oo mg, das hat bei fast jedem Menschen unmittelbar nach Einnahme einen leichten antidepressiven Effekt. Ist nur zu empfehlen, aber arschteuer.

Achso, Geheimtipp für Fettsüchtige: Auch eine Tafel Schokolade kann Wunder bewirken. Auch ein Energy-Drink kann Wunder bewirken; Vorsicht: es kommt wie in der Schokolade auf den Zuckerschock an; also Red Bull Zero, d.h. Coffein allein funktioniert nicht; macht nur fickrig; Zucker beruhigt die Seele. Gehört in das Kapitel frag einen Diabetiker.

Bei eigentlich trivialem Problem wie MPH-Rebound muss man nicht gleich den Wirkstoff wechseln, und deswegen ein Antidepressivum oder ein Antipsychotikum einsetzen ist ja nun sowas von unverhältnismäßig! :adxs_ai:

Das Einfachste, um einen Rebound abzufangen, ist rechtzeitiges Nachnehmen mit absteigender Dosis, und als letzte Dosis dann ganz wenig - ich nehme am frühen Abend 5 mg unretardiertes MPH.

Meine Morgendosis ist 40 mg Medikinet Adult. Das und dann gar nichts mehr wäre äußerst unangenehm - aber warum sollte ich das tun, da wäre ich ja schön doof?

Ich glaube schon das der Rebound von Medikinet am stärksten ist. Ritalin adult ist schon sanfter und Concerta noch sanfter.

Was Amphetaminmedis angeht- das kurz wirksame Attentin (sowieso nicht für erwachsene zugelassen) macht auf jeden Fall mehr Rebound als Elvanse.

@dienika76 ich habe jetzt gar nicht aufm Schirm wie es dir inzwischen damit geht?

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Meine Erfahrung definitiv gegenteilig.

Aber von der Depression beeinflusst; alles, was retardiert ist, verstärkt die Depression.

Bei trivialen Problemen nicht.

Wenn allerdings ein Alkoholiker durch den Rebound wieder zum Saufen verleitet wird, ist dies durchaus nicht trivial; und da darf man ruhig mit allen Geschützen schiessen.