ADHS Angst Depression

hm, versteh ich nicht

Hallo,
alleine bist du ganz sicher nicht. Ich kenne nicht viele ADHS-Betroffene näher, aber alle die ich kenne sind auch von Depressionen, zumindest depressiven Phasen, betroffen woraus sich auch Ängste entwickeln. Ängste wie es weitergeht, Ängste zu scheitern u.s.w.
Interessant ist angesichts mancher Gerüchte, die ich gehört habe, dass ADHS-Medikamente Depressionen fördern, die Situation eines der Betroffenen die ich näher kenne. Der ist schon älter, hat ausgeprägtes ADHS, will es aber nicht wahrhaben bzw. relativiert es. Er ist diesbezüglich also unbehandelt. Trotzdem hat er schon mehrere depressive Phasen hinter sich.
Gruß vom Faultier

Hallo @Faultier,

Erst danke für deine Antwort.

Das die ADHS Medikamente Depressionen und Ängste auslösen und versterkt steht bei Nebenwirkungen als sehr häufig. Es steht sogar drin das menschen mit Depressionen oder ängsten die Medikamente nicht nehmen dürfen.

Spricht man mit den Ärzten, heißt es das kann nicht sein.

Es ist einfach ein Teufelskreis!

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Tschuldigung, aber das steht SO ganz sicher nicht bei den Nebenwirkungen.

Musst nur Nebenwirkungen Medikinet googeln, häufige nebenwirkungen Depressionen, Ängste.

Wann soll man die Medikamente nicht einehmen, steht drin wenn man Depressionen oder Ängste hat, weil die verstärkt werden können!

Lg

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Zitat Medikinet:

Gegenanzeigen

Was spricht gegen eine Anwendung?
Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:

Depressionen, auch in der Vorgeschichte

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.

Wenn eine Depression durch ADHS entsteht, wäre es ziemlich doof wenn man nicht die Ursache, sondern nur die Folge mit einem von dutzenden Antidepressiva und unschönen Nebenwirkungen behandeln könnte.

Denn selbst die Depression bleibt, einmal länger erlebt, ein Begleiter fürs Leben. ADHS-Mittel unterstützen dann auch, wenn man wieder ins Loch fällt. Sozusagen Schwimmflügel. Man fällt ins Wasser, versinkt aber nicht komplett und kommt eher wieder raus. So sehe ich das in meinem Fall. :slightly_smiling_face:

Und häufig stehen alle möglichen Sachen unter den Nebenwirkungen, weil sie statistisch 1 von 1000 Personen passieren. Lässt der Hersteller das aus, geht es um Haftungsfragen - a la „Könnte Spuren von Nüssen“ enthalten.

@BrainBuzz

Ja ich versuche es zurzeit trotz Depressionen mit medikinet.

Ich habe mir auch gedacht wenn die Depressionen und ängste durch ADHS entstanden sind, muss man an die Wurzel ran.

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Ich bin nicht der Hirsch, was Beipackzettel anbelangt. Auf die Schnelle finde ich als Nebenwirkungen:

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

- Ängstlichkeit, depressive Stimmung

Das ist nicht dasselbe wie „Depressionen“ und „Ängste“.

Dass Stimulanzien als ADHS Medikamentierung kausal Depressionen und Ängste auslösen, glaube ich nicht so recht.

Plausibler erscheint da, dass die eigentlich positiven Folgen der Medikamentierung, das verbesserte Nachdenkvermögen, die realitätsnähere Erfassung der Situation u. a., eine Rolle spielen.
Weiter bringt wohl das auf und ab von Wirkungsphasen nach Einnahme (tagsüber), die wirkungsfreie Zeit (nachts) und insbesondere der Rebound eine Belastung.

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Bei mir wurde damals zunächst die schwere Episode behandelt, bevor ich dauerhaft Medikinet bekommen habe.

Was ich mir gut vorstellen kann, dass gerade dann, wenn das Medikinet nicht mehr wirkt bzw. wenn man realisiert, wie leicht es mit und wie schwer es ohne ist, es einen aus dem Gleis heben kann. Ich wurde damals vorgewarnt und ich war auch zu der Zeit in einer Klinik, die da sofort gegensteuern konnten.

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Hi @Seven,

Ja da ist was dran, merke nach dem aufwachen immer starke Angst, nach der Einnahme von medikinet dauert es ca 1std und dann lässt die angst nach und ich werde ruhiger.

Wenn die Wirkung etwas nachlässt kommt die angst und Unruhe wieder.

Bei wem ist das auch so?

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Das ist bei mir auf jeden Fall so. Ohne Medikamente bin ich emotional in Schieflage. Deshalb achte ich darauf, wann ich mit der anstrengenden Nachbarin übers Katzenfüttern diskutiere. Wenn die Medis wirken, überdrehe ich nicht und bleibe sachlich.

Durch die Einnahme von ADHS Medikamenten wird die Aufmerksamkeit auch für Probleme verstärkt. Das sind die sogenannten Kanalratten. Das ist durchaus positiv, wenn man Rüstzeug hat, in Form von Therapie und eigenen Strategien (nicht abends komische Telefonate führen…)
So kann nämlich Stück für Stück alter Ballast ausgemistet werden.

Ich beschäftige mich grundsätzlich nicht mit Beipackzetteln. Nur die Einnahmeempfehlungen interessieren mich. Der Rest: Papiermüll. Denn es steht nicht drin, wie ICH drauf reagiere. Antidepressiva sind wichtig, wenn man depressiv ist. Ich musste jahrelang Cipralex schlucken, weil niemand erkannt hat, dass ich ADHS habe. Jetzt nehme ich Ritalin und das Cipralex fühlt sich ganz einsam in seiner staubigen Schachtel und pflegt seine Rejection sensivity.

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@Lupine
Da sind unter ADHS Betroffene sehr viele Gemeinsamkeiten!

Haben bei dir antidepresiva auch keine wirkung gehabt?

Lg

Doch, sie haben gewirkt. Ich hatte eine Erschöpfungsdepression und hatte manchmal suizidale Gedanken: Antidepressiva!
Allerdings gab es auch Nebenwirkungen. Ich hatte permanent Appetit, noch schlimmere Antriebsprobleme und kompletten Libidoverlust. Nach etwa 2 Jahren hatte ich keine depressiven Verstimmungen mehr. Da mein Vater zeitlebens (!) depressive Phasen hatte, galt er als chronisch depressiv. Deshalb wurde mir auch dieses Label aufgeklebt. Das bedeutet, zeitlebens AD einnehmen. Diese Aussicht war für mich kaum akzeptabel. Zudem litt ich schon seit Teenagertagen an Dauererschöpfung. Die blieb auch erhalten.

Zu diesem Zeitpunkt (vor 4 Jahren) hatte ich noch keine Ahnung, dass die bald erfolgende ADS Diagnose meines Sohnes mir einen völlig anderen Blickwinkel schaffen würde. So wurde mir klar, was die Ursache meiner Erschöpfung und Depressionen war. ADHS.

In den letzten 2 Jahren verschärfte sich meine ADHS Problematik dramatisch. Jetzt weiß ich, dass dies mit meinem Alter und den ersten Anzeichen der Wechseljahre zusammenhing. Zum Glück habe ich die Diagnose erhalten. Die Dauererschöpfung ist kaum noch Thema, ich brauche die AD nicht mehr und schaue zuversichtlich in meine Zukunft. Ich habe auch keine Fressattacken mehr und kann mein soziales Leben langsam wieder aufnehmen.

Noch eine kurze Anmerkung: die Antidepressiva habe ich als Abschirmung empfunden. Das ist in akuten Zuständen wichtig. Allerdings haben sie auch die ADHS Symptome gedämpft, weshalb ich mich sehr stark für mich selbst machen musste. Ich habe 2 Diagnostik Anläufe benötigt. Ich hätte auch nach dem ersten Versuch aufgeben können. Ich habe es glücklicherweise nicht getan, denn sonst hätte ich vermutlich für längere Zeit in eine geschlossene Psychiatrie gehen müssen. Ich war vor 6 Monaten nicht mehr gesellschaftsfähig und hatte begonnen, alle meine sozialen Kontakte zu zerschlagen.

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Habe gerade beim Brötchen angerufen… War belegt!

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Also meine Ängste sind schon Recht krass. Unter elvanse werden sie definitiv besser.

Leider habe ich heute dann Mal so festgestellt, dass meine Darmprobleme ca unmittelbar nach Beginn der Einnahme von elvanse begonnen haben. (Krasse Verstopfung, mehrfach am Tag aufs Klo, kommt aber immer nur minimal was, man hat den ganzen Tag das Gefühl, man muss dringend aufs Klo, passiert aber nicht viel…).
Ich hoffe Mal, dass sich das irgendwann legt, weil sich der Körper dran gewöhnt oder so…ich bettel quasi darum.
Weil elvanse vertrage ich sonst super und es hilft mir wirklich gut.
Sonstige ad nehme ich nicht. Hab mehrere ausprobiert, nur krasse Nebenwirkungen aber keine Besserung der Ängste etc. Eher im Gegenteil, die wurden durch die krassen Nebenwirkungen noch mehr befeuert.

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Hallo @Explosionselfe,

Schön das du hier bist und deine Nachricht,

Bei elvanse war es bei mir auch so das die Ängste bei Einnahme weg wahren aber wieder kamen so bald die Wirkung wieder nachlassen hat.

Meine Nebenwirkungen wie appetitlosigkeit und kaum schlafen können, blieben über ein jahr bis zu Abbruch von Medikation.

Wie lange nimmst du schon elvanse?
Hast du schon länger Ängste?

Vlg

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Huhu,
Die Angststörung hab ich seit 2 jahren.
Mit elvanse hab ich Anfang Dezember angefangen, da begann auch dieses „nicht normal zum Klo können“ Drama und hält bis heute an.

Die Tage die „scheiße sind“ haben sich unter elvanse deutlich reduziert, eigentlich.
Wenn da eben nicht diese Nebenwirkung wäre, die die Angst wieder befeuert. Ein Teufelskreis :roll_eyes:

LG

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Ja da sagst du was, ich empfinde es bis jetzt auch als Teufelskreis!

Wie ist dein Appetit und schlaf unter elvanse?

Mit Appetit und Schlaf hab ich null Probleme. :sweat_smile:

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