ADHS Bullshit Bingo

Typische Folge von Überdosierung von Stimulanzien.
Stimulanzien dämpfen das limbische System. Keine Absicht, bei ADHS.
Falls das passiert: Stimulanz niedriger dosieren. In den meisten Fällen ist es eine Folge von Überdosierung. In ganz seltenen Fällen ist es eine Folge einer Überempfindlichkeit der Betroffenen. Dann empfiehlt es sich, Nichtstimulanzien wie Atomoxetin oder Guanfacin zu verwenden. Falls die nicht ausreichen, kann man diese durch geringere Mengen von Stimulanzien komedikamentieren.

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Sorry wollte niemandem dumm kommen, oder jemanden sein Recht auf Medikation absprechen…

Meine Aussage zielte eher auf die gefühlte Arroganz in Apfelblüte’s Aussage, es besser zu wissen als die Kids, ab.

Das mag ja in Teilen der Realität entsprechen, aber trotzdem finde ich es nicht in Ordnung, so von oben herab zu Argumentieren, auch wenn es wahrscheinlich lieb gemeint war.

Wenn sich aber jemand dazu entschlossen hat keine Stimulanzien zu nehmen, weil die Nebenwirkungen stören könnten, sollte man das Akzeptieren und nicht ins lächerliche ziehen und den anderen als dumm darstellen, nur weil er eine andere Meinung vertritt.

Es ist und bleibt nunmal ein Amphetamin-Derivat, was zur Anwendung kommt, auch wenn es eine vorteilhafte Wirkung auf unseren Hirnstoffwechsel hat, ist es keinesfalls das Wunderheilmittel, wir haben nur nichts besseres, aber es ist keineswegs Ungefährlich für unsere Mentale Entwicklung!

Sorry :man_shrugging:

Habe ich noch nicht aus qualifizierten Quellen gehört.

Es vorzuenthalten, kann noch schlimmer sein…

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(Woher nimmst Du diese Arroganz?)(So klingt es für mich…)

(Für mich als Mutter zweier Kinder, die wirklich sehr davon profitieren… und die kämpfen muss, damit die Ärzte sich die Zeit nehmen, um das Finetuning anständig zu begleiten… )

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Welche Arroganz? Dass jeder seine Meinung haben darf und sollte?

Edit:

…und eins möchte ich noch klarstellen, ich finde es völlig in Ordnung Medikamente zu nehmen, wenn einem das Leben ohne unmöglich erscheint…

Aber wenn man selbst klarkommen würde, und sie nur nimmt um Gesellschaftskonform zu handeln, finde ich das eher schwierig, weil ich finde, die Gesellschaft sollte mehr Akzeptanz für unsere Neurodivergenz zeigen, und nicht wir sollten uns an diese Erfolgsgeprägte Gesellschaft anpassen, in der es meiner Meinung nach oft nur um Funktionieren geht.

So, nun aber zurück zum Thema…

AD(H)S Bullshit Bingo :wink:

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Jap, rächt sich dann defenitiv ab 30 bis 40 bei manchen wie man immer mal wieder hier liest, kenne das aber auch aus eigener erfahrung und von verwandschaft, denen es vorenthalten wurde trotz diagnose in der kindheit, mit dramatischen folgen leider. der nebel ist aber mittlerweile so dicht das man auch keine ratschläge mehr annimmt, leider.

gilt natürlich nicht für jeden und alle, manche kommen auch ganz gut ohne medikation klar. hört man auch immer mal wieder. der überwiegende teil, so entnehme ich das aber der fachliteratur, verliert im schlimmsten falle bis zu 15 jahre lebenszeit bei unbehandelter adhs.

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Kann aber auch genau anders herum sein, in unserer Familie ist AD(H)S weit verbreitet, meine beiden Neffen haben seit der Einschulung Medikamente und Therapie bekommen.

Der eine verteufelt Ritalin nach 15 Jahren Einnahme komplett und würde es nie wieder nehmen. Er behauptet es habe ihm den Kontakt mit sich selbst zerstört, er war nicht mehr er selbst, trotz regelmäßiger Dosisanpassung. Wer bin ich, ihm das abzusprechen…

Ich finde, egal ob diese subjektive Empfindung der Realität entspricht oder nicht, es ist auf keinem Fall schön, sich selbst als „fremd und nicht bei sich“ zu empfinden.

Ich z.B. habe auch sehr gute Erfahrungen mit Johanniskrautextrakt gemacht (hemmt auch die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Dopamin), aber da man kein Geld mit einem Naturprodukt machen kann, findet man in der Fachliteratur meist Berichte, dass es unwirksam sei. Nur wenige Studien legen nahe, das es bei AD(H)S wirksam sein könnte.

Nur, Johanniskraut brauch 3-12 Wochen um einen wirksamen Spiegel im Körper aufzubauen, bis es vollumfänglich wirkt, das wurde natürlich bei keiner der negativen Studien berücksichtigt.

Ich habe auf Medikamente-sind-Drogen-und-zerstören-Kinder-Aussagen von anderen Eltern eine Standardantwort. Danach kann man oft differenzierter Diskutieren. Wir wohnen mit 15min- S-Bahn-Anschluss nach Frankfurt HBF.

Sie lautet:
Ich helfe meinen Kindern lieber jetzt mit Medikamenten bevor sie sich in ein paar Jahren selber die Stoffe, die ihnen helfen, am HBF holen, wie so viele andere.

Allerdings sehe ich bei meinen Kindern auch keinen Suchteffekt. Sie verweigern die Einnahme an schulfreien Tagen und am Nachmittag trotz von ihnen als hilfreich eingeschätzter Wirkung in der Schule. Sie haben also viel Zeit sich zu fühlen…

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→ hier empfand ich vor allem das Emoji als „arrogant“

Das war vielleicht nicht klar genug von mir ausgedrückt…

Man denkt ja immer, dass es für die anderen auch so anstrengend ist…

Dass man trotzdem ständig kompensieren muss und damit unnötig Kraft verbraucht, ist einem ja nicht bewusst, bis man und erst recht Frau mit 40+ schleichend in den Burnout schlappt…

Und da wage ich zu behaupten, dass eine Überdosierung vorlag bzw kein Feintuning stattgefunden hat.

Viele Ärzte fangen doch schon zu hoch an, nutzen nicht die Möglichkeit, mittels 5mg Retardkapsel erstmal nur mit 5mg einzusteigen und die Zwischenschritte wie 15mg, 25 mg zu prüfen…

Und wie sollen die Eltern sinnvolles Feedback geben, wenn sie die Medikamente selber nie genommen haben… und der Arzt ja meist auch nicht…

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Dass du das so rausgelesen hast, wundert mich jetzt ein bisschen, habe ich doch lediglich 1-2 Sätze zu dem Geschehen geschrieben, wo sich nicht rauslesen lässt, dass ich moralisch und bekehrend oder „von oben herab“ aufgetreten bin?!

Es lief grob gesagt so ab: ADHS-Thema angeschnitten. 16-jähriger sagt lachend, dass er das hat.
Ich: Ach, ich auch. :blush:
Er: Ja, deswegen ist er so aufgedreht :laughing:
Wir alle: Haha, lustig, interessant, lockere Atmosphäre.
Ich: Nimmst du Medis?
Er: :adxs_surprised: „Hier Amphetamin-Schock-Aussage einfügen“ Er hat so reagiert, als würde ich fragen, ob er Zeugs von der dunklen Gestalt ums Eck konsumieren würde. Das fand ich seltsam.
Ich: Kann man nicht vergleichen, die illegale Droge Amphetamin und die Medikamente sind nicht dasselbe! Ich nehme Ritalin. Ich bin gerade unter dem Einfluss von Ritalin!
Er: Wurde nachdenklich.
Ich: Wie geht es dir denn mit deinem ADHS?
Er: Er meint, soweit ist es iO. Der Lehrer denkt auch, er komme gut damit zurecht!
Ich: (innerlich) war da vorsichtig, der junge Mann war extrem aufgedreht, mit innerer und nach außen getragener Anspannung. Hyperaktivität war sehr stark sichtbar. Habe aber gesagt: Wenn das jetzt für dich alles iO ist, dann ist das gut so. Aber bitte behalte das einfach im Hinterkopf (das ADHS) und beobachte das. Mir ging es auch lange gut, bis ich ins Erwachsenenleben gestolpert bin und dann hat sich bei mir alles über Jahre aufgebaut! Er solle das einfach in Gedanken mitnehmen, damit er rechtzeitig reagieren kann, falls sich das mal ändert!

Dann war das Thema beendet. Ich habe ihn zu gar nix bekehrt!
Und auch hier: Mit 16 Jahren ist man noch sehr jung. Die Diagnose hat er nicht seit gestern, d.h., die Mutter hat ihm wohl nie ne ordentliche Aufklärung zukommen lassen, sodass er vielleicht in der Lage wäre, überhaupt zu entscheiden. Die schockierte Reaktion seinerseits auf die Medis hat das gezeigt.

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Ist ja auch Ok, Dir Sorgen zu machen, und wie gesagt, ich wollte niemandem zu Nahe treten, es ging mir um die Sache, nicht um Deine Person (obwohl mich natürlich Deine Aussage getriggert hat :wink: ) nix für ungut…

Aber dir ist hoffentlich schon bewusst, dass

auch als Medikament bei Erwachsenen eingesetzt wird??

Der Elvanse Wirkstoff z.B. (Lisdexamfetamin) wird im Körper zu Amphetamin umgewandelt, wieso glaubst Du, dass, von den Verunreinigungen auf der Strasse abgesehen, Amphetamin und Elvanse unterschieden werden müssen? Beide haben eine vergleichbare Wirkung bei AD(H)S, wenn ich die Literatur richtig interpretiere.

Auch Medikinet gehört zu den Amphetamin-ähnlichen Substanzen und ist aufgrund des Suchtgefahrpotenzials dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt.

Dementsprechend finde ich die Klassifizierung in Legal/Illegal etwas fehl am Platz.

Nein, es wird nicht die illegale Droge Amphetamin als Medikament eingesetzt. Es wird der Wirkstoff Amphetamin genutzt, das ist ein Unterschied!
Ich weiß durchaus, was pro-drugs sind. Gibt es auch bei LSD…

Deswegen ist da durchaus ein Unterschied. Vor allem auch, was die Dosis und Freisetzungsverhalten anbelangt.

… zu dem Suchtgefahrpotenzial bin ich mir jetzt nicht sicher. Meines Wissens nach ist das praktisch nicht vorhanden.

Hat der Gesetzgeber so entschieden, kann ich nix für :woman_shrugging:

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Ja ich Verstehe Deine Sichtweise, wie gesagt das sollte kein Angriff sein, aber von der Dosierung abgesehen ist „Substanz nunmal Substanz“.

Außer der Dosierung ist Elvanse von der Wirkung her nichts anderes als Amphetamin, wenn Du es dementsprechend hoch dosieren würdest, hättest Du die gleiche Rauschwirkung bei beiden Substanzen…

Ja, aber bei Missbrauch durch hohe Dosierung schon…

Ich frage mich gerade wem oder was dieser „Dialog” etwas bringen soll.

Nur zur Drogenthematik:

Je nach Gegend sind andere Amphetamine populärer, liegt an der regionalen Verfügbarkeit.

Je nach Studie sind bis zu 30 % der Konsumenten/Abhängigen von amphetaminartigen Substanzen betroffen von ADHS, meistens undiagnostiziert. Je nach regionaler Präferenz war es

  • Speed
  • Kokain
  • Crystal Meth
  • MDMA
  • 3MMC

Zunächst niedrig dosiert sehen die Personen die Vorteile des Konsums. Der gerät dann schnell außer Kontrolle (Impulskontrollsteuerung), weil die Wirkstoffkonzentration nicht fix ist. Die Substanz kann gerne gestreckt sein, während die nächste Charge sehr konzentriert sein kann. Dann nimmt man die gleiche Substanzmenge wie beim gestreckten Stoff. Dadurch wird das unkontrollierbar. Damit zur Droge und Rauschmittel, womit auch die Abhängigkeit entsteht. Vergeht die Wirkung der starken Dosierung kommt ein starkes Down (mit Rebounds nicht vergleichbar) welches mit weiteren Einnahmen abgefangen werden soll. Willkommen im Teufelskreis der Substanzsucht. Ohne Hilfe kommen da die wenigsten raus. WENN diese Substanzen in kontrollierter Qualität vorliegen würden, wäre die Suchtgefahr niedriger für Personen mit ADHS. Die kontrollierte Abgabe fehlt aber. Diese Probleme sind den wenigsten bewusst. Auch in der Aufklärung (Schule bspw.) war das alles kein Thema „damals”. Der einst aufklärende Polizeibeamte der die Aufklärung machte wurde Jahre später „auffällig”.

ADHS-Stimulanzien sind klar dosiert und inhaltlich kontrolliert. Die Dosierung ist klar angegeben. Womit auch die Wirkung kontrolliert ist. Die Abgabe erfolgt nur auf Rezept. Sollte sich jemand regelmäßig das Vielfache der normalen Dosis reinorgeln, würde schnell ein Problem bestehen: Wir erkläre ich es dem Arzt, dass ich das Rezept viel früher brauche? Einmal funktioniert es vielleicht, aber mit der Zeit wird es auffällig.

Ich bin bei Elvanse noch nie über 60 mg gekommen. Zugelassene Höchstdosis sind 70 mg. Ich hab auch kein Interesse an hohen Dosierungen. Ich kenne keinen Fall dass jemand durch medikamentöse Behandlung in die Abhängigkeit von unkontrollierten Substanzen gekommen ist. Tatsächlich kenne ich umgekehrte Fälle wo die Leute die Vorzüge der Medikation verstanden haben und sich von Rauschmitteln distanziert haben.

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Vermute ich auch.

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Bzw eine enge Beobachtung regelmäßig Kontrolle nicht gegeben war um solche Nebenwirkungen zu verhindern oder zu minimieren.

Die Medikation gehört für mich mit den regelmäßigen Basisuntersuchungen ein „lebenslang“ begleitet um eben Nebenwirkungen und daraus zu folgende Langzeitschäden zu verhindern bzw, zu vermeiden.

Ich bin z.B in der Eindosierung und jeder Änderung sehr eng mit guter Erreichbarkeit begleitet worden weil ich mehrer Baustellen hatte und nicht auszuschließen war , das die Medikation nicht vertragen wird oder kontra wirkt .
Wenn dem nicht so gewesen wäre, dann hätte da ordentlich was schief gehen können .

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Dabei musste ich irgendwie an den Artikel mit

„Hinweise auf Entzündungsreaktionen, die fand man bei ungefähr 20 Prozent, sowohl der depressiven Patienten, als auch der Patienten mit Psychosen“, sagt Ludger Tebartz van Elst.“ denken :thinking:
Auch wenn es da natürlich um Schizophrenie, Depressionen und spezifisch auch Psychosen ging.

[Ironie on] Evtl lässt sich Ad(h)s ja auch easy peasy mit Cortisol behandeln :crazy_face: [Ironie off]

Quelle: Fehldiagnose “psychosomatisch" - Die spinnen doch nur!

Das wiederum erinnert mich an den Beitrag hier:

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Ich mach mal weiter, mit Sätzen, die ich letztens gehört habe:

„Kinder mit Adhs können nicht warten bis sie an der Reihe sind, weil sie nicht wissen, dass man warten muss“

Lehrerin an angehende Pädagogen die beruflich mit Kindern mit Adhs und ihren Eltern zu tun haben werden:
„Adhs gibt es zwar auch bei Erwachsenen, aber das ist nicht relevant für euch“

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Mahlzeit :woman_facepalming:

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Ja, das muss man denen doch „einfach“ sagen :see_no_evil:

Erinnert mich an ein Gespräch mit meiner Schwester mit 2-jährigem NT-Kind:

Ich: „Du hast einen Weihnachtsbaum mit echten Kerzen und Glaskugeln im Wohnzimmer am Boden stehen???“ (und daneben noch einen offenen Kübel mit Wasser für den Notfall??) :flushed:

Schwester: „Ja, ich habe ihr einfach gesagt sie darf da nicht dran gehen!“

:adxs_lach: :adxs_lach: :adxs_lach:

(unser Weihnachtsbaum war oben auf dem Aquarium - aus Gründen…)

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