ADHS‘ler mit CI Träger

Hallo zusammen. Ich: mitte 20/M

vor mehr als zehn Jahren habe ich die Diagnose ADHS erhalten, meine Mutter hat dummerweise das Medikament abgelehnt, aufgrund ängstlicher Mutter die Nebenwirkung abschreckt wurde…

Ich ging dann selbstständig in der Pubertät zum Psychiatrischen Behandlung und erzähle meine innere depressive Symptome und Unruhe.

Ich bekam Fluctin und Promethazin verschrieben, ich rutsche immer mehr zur Psychose und kiffte, um meine Paranoia im Griff zu haben. Ich erzählte dass meiner Psychiaterin und sie hat mir dann mirtazapin verschrieben, ich kiffte weiter.

Ich fiel dann in ein Loch und habe mir versucht das Leben zu nehmen, bis heute bereue ich das, weil ich schwere Schäden davon an meinem Körper angetan habe.

Ich kam dann ins Krankenhaus und nach der Entlassung wurde ich mit Seroquel 400mg behandelt. Ich habe 30 Kilo zugenommen und war ständig müde und depressiv.

Ich erzählte das meiner Psychiaterin und fragte Sie nach Abilify und Sie sagte mir dass ich keine Psychose oder Schizophrenie habe, ich habe sie überredet, weil ich das Seroquel loswerden wollte.

Das war auch ein großer Fehler, weil seitdem Abilify mein ADHS verschlimmerte und ich sehr impulsiv wurde.

Dann habe ich mich daran wieder errinnert, dass ich als Kind die Diagnose ADHS hatte, dies erzählte ich meiner Psychiaterin, aber ich war in dem Zeitpunkt Tilidin und Codein abhängig.

Ich machte dann einen Entzug und habe am 26.11 wieder einen Termin bei meiner Psychiaterin.

Ich habe jetzt mehr als paar Wochen kalt alle Medikamente abgesetzt: Bisoprolol, Sertralin und Abilify.

Ich trage ein CI und nur auf einer Seite hörend. Ich habe dadurch eine Konzentrationschwäche und kann schwer Diskussionen folgen, dann noch bin ich sehr impulsiv und unruhig, z.B. mit den Beinen und Händen, oder ständig irgendwas machen, also aufstehen bla bla bla…

Ich nehme dennoch aktuell Amphetamine und Abends zum Einschlafen Cannabis, aber das soll sich alles am 26.11 ändern!

Ich werde am 26.11 eventuell auf Ritalin oder ähnliches Eingestellt. Meine Erfahrungen nach sind Ritlain und Amphetamine (aus dem Schwarzmarkt) sehr ähnlich.

Ich vertrage es relativ gut.

Dennoch bin ich sehr sauer und habe das Gefühl keiner will mein ADHS ernst nehmen… Meine Familie beschimpfen mich, weil diese Tabletten wie Kokain wirken…

Ich vertrage keine Antidepressiva und Antipsychotika!
Ärzte bevorzugen leider diese Mitteln… :frowning:

Wer kann helfen und sagen wie ich es weiter machen soll?

Abwarten auf dem Termin?

Hallo und Willkommen im Forum!

Ja, warte den Termin ab und besprich dann, welche die geeignete Medikation für dich ist.

Und lass alle die reden, die keine Ahnung von ADHS und der Medikation haben. Dass dem so ist, zeigt sich ja schon an dem Kokain-Vergleich.

Und informiere dich bitte selbst möglichst gut über ADHS und die Medikation. Dazu gehört u.a., dass Elvanse (Lisdexamphetamin) das Mittel der Wahl bei Erwachsenen ist, erst danach kommt Methylphenidat (Ritalin und co) und dann irgendwann auf Platz 3 Atomoxetin (Strattera).

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Hallo und willkommen, Impulisiv! Da hast du auch schon einiges erlebt. Wie du schreibst, hast du dir etwas ermöglicht, was Hilfe verspricht. Abwarten ist jetzt sicher sinnvoll aber auch schwierig. Was tut dir gut, die Zeit zu überbrücken?

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Zur Entgiftung will ich auf keinen Fall, den Entzug von Drogen schaffe ich alleine. Dennoch nehme ich jeden morgen nach dem Aufstehen oral mit Wasser konsumiere ich Amphetamine.
Mir hiflt es gut, aber dennoch habe laut Messgerät hohen Bluthochdruck, was mir aber nicht wirklich stört.

Ich behandele es zur Selbstmedikation und warte noch bis 26.11, dann höre ich auf mit den eigenmächtigen Konsum.

Meine Sorge und Angst ist nur, dass meine Psychiaterin mich fragt, ob ich Drogen nehme und sie eventuell Bluttest machen wird.

Was würdest du sagen? Ohne Medikamente oder Drogen schaffe ich es nicht…

Ich konsumiere ja nur Amphetamine, soll ich damit auch aufhören?

Von Elvanse bin ich begeistert und bevorzuge es auch als irgendwelche andere Medikamente die man mehrmals nehmen musst am Tag…

Selbstverständlich musst du mit deiner Ärztin offen über deine Drogenvergangenheit bzw. -Gegenwart reden.

Es ist schließlich ein Unterschied, ob man Amphetamine als Droge oder als ADHS-Medikament in Form von Elvanse konsumiert.

Die Ärztin wird sich mindestens davon überzeugen wollen, dass du den Unterschied verstehst und entsprechend handeln kannst.

Diese Überzeugungsarbeit zu leisten ist deine Aufgabe…

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Als ich damals meiner Psychiaterin erzählte, dass ich Cannabis konsumiere, wurde sie misstrauisch und ablehnend, irgendwann sagte sie, sie konsumieren es zur Selbstbehandlung, obwohl ich von ihr die Diagnose bekam: schädlicher Gebrauch von Cannabionide.

Später mit der Neugiere von Tilidin und Codein sagte sie mir dass ich einen Entzug machen musst, dies habe ich auch gemacht und sie dann dann den Termin auf 26.11 gestreckt.

Ich glaube nicht, wenn ich sage das ich momentan Amphetamine konsumiere zur Selbstmedikation, sie dann erkennt, dass ADHS dahinter steckt…

Sondern mehr ist meine Befürchtung, dass sie sagt, dass ich wieder einen Entzug machen musst, dann geht wieder alles von vorne los, wenn das passiert, dann werde ich Lebensmüde und werde dann weiteres nachdenken wie es mit mein Leben weiter gehen soll…

Ich will studieren und glücklich sein, aber irgendwie habe ich das Gefühl, keiner will mir helfen.

Naja das sehe ich ein bisschen anders… Kenne zB jemand, der in der Kindheit die ADHS Diagnose bekommen hat, aber sich im Studium nicht neu für Medis diagnostizieren lassen wollte - hat sich also Amphetamin in Apothekenqualität (über Kontakte) in Leerkapsel mit einer Feinwage zu jeweils 10 mg abgefüllt und eben als Medikament genommen.
Wo ist da der Unterschied zum Medikament aus der Packung?

Wenn @Impulisiv sagt, dass er Amphetamin „von der Straße“ nimmt, gehen bei vielen Ärzt*innen die Ohren sofort zu und er kann eine offizielle Therapie mit Stimulanzen abhacken.
Möglicherweise gibt es welche, bei denen man

leisten kann, aber die sind ganz sicher rahr gesät… Finde ich echt schwierig.
Das Ziel sollte doch sein, dass @Impulisiv sich nicht mehr strafbar machen muss, um sein ADHS adäquat (!) zu behandeln oder?

(Edit Rechtschreibung…)

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@Impulisiv
Hat deine Psychiaterin Ahnung von ADHS? Falls nicht, hast du natürlich keine Chance mit deinem Anliegen.

Falls doch, so gibt es keinen Grund, warum sie den Zusammenhang zwischen deinem Amphetaminkonsum und deiner ADHS nicht sehen sollte.

Eine Diagnose hast du?

Ich habe viele Diagnosen bekommen, aber das meiste sind Fehldiagnosen!! :rage:

Am 26.11 hoffe ich das ich endlich eine gründliche Diagnose bekomme, da der Test mehr als zehn Jahre her ist, musst neulich einen neuen Test gemacht werden, um die Diagnose ADHS zubekommen…

@Mondkind
Wir können froh sein, dass BTMs für uns unter der Voraussetzung, dass sie nur bei feststehender Diagnose und unter ärztlicher Beaufsichtigung eingenommen werden dürfen, zugelassen sind.

Deine Argumentation ist mE dazu geeignet, dass das infrage gestellt wird.

Die Konsequenzen für jeden einzelnen hier kann sich jeder ausmalen…

Ich fürchte, du hast falsche Vorstellungen davon, was am 26.11. passieren wird. Es wird sicher nicht so sein, dass du bis dahin Amphetamine von der Straße konsumieren kannst und dann sofort mit Elvanse eingestellt wirst.

Ich glaube kaum, dass das irgendein Arzt verantworten wird…

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Das befürchte ich auch!!

Soll ich also nichts konsumieren und verrückt werden? :frowning:

Diese Medikamente Abilify und Sertralin unf Blutdrucksenker nehme ich auf keinen Fall mehr, die haben meinen Körper geschadet, heute noch habe ich Zuckungen von Abilify, da der Entzug einen Monat dauert bzw. einen Monat im Körper bleibt.

Ich bin fassungslos und enttäuscht…

Hm verstehe die Argumentation nicht so richtig… du meinst, dass wenn „raus kommt“, das manche ADHSler sich mit Amphetamin selbst behandeln, könnte das die Verschreibungsfähigkeit von ADHS Medikamenten beeinflussen?
Ich sehe nicht so richtig, warum das so sein soll. Gras z.B. gab es ja in Deutschland bis vor kurzem nur auf dem Schwarzmarkt und Patienten haben sich damit selbst behandelt. Jetzt kann man es unter großem monitären und zeitlichen Aufwand vom Arzt bekommen. Trotzdem medikamentieren sich viele noch selbst, weil der Weg über den Arzt einfach nicht für jeden möglich ist. Aber das beeinflusst doch nicht die verschreibungsfähigkeit?

Wir haben es hier in D zwar schon „gut“ medizinisch gesehen, aber das System ist von gerecht weit entfernt. Und wenn Ärzte einem eine Leitlinientherapie verwehren, weil man sich mal selbst behandelt hat, finde ich das persönlich nicht richtig.
Natürlich muss man das stark vom Konsum als Droge abgrenzen!! Aber da er es ja oral einnimmt, ist es faktisch nichts anderes als Attentin. Da muss man halt ehrlich zu sich selber sein. (Edit: hier meine ich den TE!)

Hach man, das ist schon ein schwieriges Thema - wir haben ja auch nur die Infos über die Situation, die hier stehen. Aber ich fände es halt schade, wenn die Therapie wegen Drogenvergangenheit scheitert. Sie soll ja das Risiko für Missbrauch senken und nicht durch Verweigerung erhöhen.

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Ein Medikament ist es, wenn es vom Arzt verschrieben wird. Ansonsten ist es eine Droge. Punkt.

Wir tun gut daran, hier im Forum auf diesem Unterschied zu bestehen, aus eigenem Interesse.

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Ok, ich habe nochmal drüber nachgedacht. Deine Aussage ist natürlich richtig und die Abgrenzung ist wichtig, gerade im Bezug auf die ganzen Fehlinformationen und Vorurteile die über ADHS und ADHSler existieren!

Ich wurde schon von so vielen Ärzt*innen nicht ernst genommen, weggeschickt ect (nicht im psychiatrischen Feld) - dass ich mich bei der Aussicht, Impulisiv könnte auch direkt weggeschickt werden, sehr getriggert gefühlt habe. - nur damit du vllt besser einordnen kannst, was ich geschrieben habe.

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Das tut mir leid. Dies kenne ich zu gut.

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An @Impulisiv erstmal viel Erfolg für den Termin am 26.11. Stell dich am Besten darauf ein, dass die Re-Diagnose mehrere Termine in Anspruch nehmen könnte. Nüchtern kommen, ist auch eine gute Idee :wink:
Bis dahin könntest du als Überbrückung vllt ein paar Stunden therapeutische Sprechstunde in Anspruch nehmen? Bekommt man über die kassenärztliche Vereinigung deines Bundeslands.
Ansonsten gibt es hier im Forum viele Quellen (zb Youtube) und Tipps für den Alltag…
:sunflower:

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Hallo zusammen.

ich hatte vor einer Woche einen Medikamentenüberdosis mit Bluthochdrucksenker, Benzos und Alkohol überlebt. Einfach weil ich nirgendswo Hilfe bekomme mit meiner Erkrankung.

Ich habe schriftlich von der Kindheit die Diagnose F90.1 mit Depression.

Dennoch kann ich damit nichts anfangen, weder beim Arzt noch beim Neurologen.

Ja! Ich habe ein Suchtproblem und habe mich bisher mit allen möglichen Mitteln versucht mich selbst zu behandeln.

Hier ist mein Statement:

Kinder mit ADHS haben im Erwachsenenalter ein erhöhtes Risiko, süchtig zu werden. Mit Zigaretten, Cannabis, Kokain oder Alkohol behandeln sich die Betroffenen anscheinend selbst. Ob das häufig zur Therapie eingesetzte Methylphenidat vor einer Sucht schützen kann, ist noch unklar.

Doch, ich z.B. selbst musst mich mit Angst und Panik aus dem Schwarzmarkt meine Medikamente kaufen und mit der Angst jeden Tag zu leben, das man im Knast kommt ist einfach ekelhaft.

Eine von Sun et al. im Jahr 2019 veröffentlichte, groß angelegte Studie, in der Daten von 86.670 schwedischen Menschen mit ADHS-Diagnose ausgewertet wurden, zeigte ein um ein Neunfaches erhöhtes Suizidrisiko auf. 31,4 % der unnatürlichen Todesfälle gingen auf Suizid zurück.

Hier ist mein Protest: Hört endlich auf die Abhängige und ADHS‘ler zu unterdrücken!

Ich weiß nicht wann, aber bald schließen sich meine Augen und kann mich nur aus tiefer Seele hoffen und wünschen, dass ADHS‘ler Hilfe bekommen und akzeptiert werden für die Zukunft. Ich hoffe und wünsche mir für die Betroffenen Hilfe bekommen und ich hoffentlich durch diese Aufmerksamkeit des Volkes einiges klar gemacht habe und gemeinsam die Zukunft bessern.

Das ist eine Krankheit und keine ausgedachte Verwöhrungstheorie.

Das ist mein Protest und mein Statement.

Danke für das Lesen.

Bitte schön!

Allerdings sind nicht wir die richtige Adresse für ein solches Statement, denn wir sind hier ja weder Ärzte noch Politiker.

Ja, ADHS-ler sind unbehandelt in überdurchschnittlicher Gefahr, suchtkrank zu werden. Ich bin aber nicht sicher, ob ein/e Ärzt/in dir von jetzt auf gleich Stimulanzien verordnet, wenn du unmittelbar davor noch konsumiert hast.

Der erste Schritt, eine Sucht zu überwinden, ist für sich Verantwortung zu übernehmen. Zur Zeit scheinst du noch in einer Phase zu sein, in der du allen anderen Verantwortung für deine Sucht geben willst.

Was meinst Du denn mit „Ich weiß nicht wann, aber bald schließen sich meine Augen“, @Impulisiv?

Denkst Du darüber nach, den Versuch noch einmal zu wiederholen? Bist Du jetzt noch in einem geschützten Umfeld?

"Gemeinsam die Zukunft bessern" kann man nur lebendig. Auch wenn viele von uns hier wissen, dass das Leben weh tun kann und Hilfe manchmal schwer zu finden ist, gerade, wenn man neben Schwierigkeiten auch noch Vorurteile überwinden muss. Es gibt hier viele Beiträge, die zeigen, dass es sich lohnt, die Hoffnung wachzuhalten.

Für ein Forum ist es ziemlich heftig, so eine Art „Vermächtnis“ zu lesen, insb., wenn wir neue Mitglieder noch gar nicht kennen und das nicht einordnen können.

Wenn Du akut Hilfe brauchst, vermittelt Dir die Telefonseelsorge über 0800 111 0 111 oder auch per Chat über www.telefonseelsorge.de sicher auch jederzeit Kontakte in Deiner Nähe.

Guck vielleicht einfach mal auf deren Seite: Da wartet ein sehr niedliches Eichhörnchen. Das ist nicht umsonst das Wappentier der ADHSler. Und bild Dir bloß nicht ein, so eine Art von Protest wäre von einem Toten wirkungsvoller als von einem Lebenden . So funktioniert das nicht. Das haben schon andere ausprobiert. Aufgeben zählt nicht.

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