Hallo zusammen, da ich voraussichtlich demnächst operiert werden muss, habe ich gerade versucht Informationen zu finden, ob und wenn ja, wie lange ich das Elvanse vor der OP nicht nehmen sollte
Habe hier und im Netz dazu nichts gefunden, könnte mir aber vorstellen, dass Stimulanzien und Anästhesie nicht so gut zusammenpassen.
Hat da jemand Erfahrung?
Bei der Suche bin ich darauf gestoßen, dass auch ohne Medikamente bei ADHS Anästhetika anders wirken können, teilweise wohl paradox.
Ich hatte zum Glück noch nicht so viele Operationen, habe aber im Hinterkopf, dass ich Vollnarkose nur sehr schlecht Vertrage.
Habe starke Kreislaufprobleme und eine ambulante OP ist gar nicht möglich, weil ich mich nach dem aufwachen erst mal ein paar Stunden am Stück übergeben muss
Obwohl ich das vor meiner letzten OP dem Anästhesisten gesagt habe, war es danach doch leider wieder genauso
Allerdings wusste ich damals noch nichts von ADHS
Wie ist das bei euch?
Zu Elvanse direkt habe ich auch nichts gefunden. Beim Ritalin habe ich gelesen, dass man es am OP Tag selber nicht nehmen soll, da es unter der Narkose zu einer Blutdruckkrise kommen kann. Normalerweise sagt dir der Anästhesist ja beim Vorgespräch, welche Medikamente du am OP-Tag noch nehmen und welche du weglassen sollst.
Was die Übelkeit angeht: Ich habe, glaube ich, während der OP Fortecortin bekommen, das gegen Übelkeit wirkt.
Einmal geht es ja um die Wechselwirkung und einmal um die Verträglichkeit.
Mein Kieferchirurg hat bei mir z.B das Adrenalin aus der Betäubung gelassen und ist mit der niedrigsten Kinderdosis angefangen.
Ich meine dass ich vor Jahren hier mal ein Dokument für Ärzte im Bezug zu Narkose gepostet habe ??? Ich schau mal später nach, ob ich es bei mir noch finde
Besprich das bei der OP Beratung unbedingt mit dem Anästhesie Arzt @Minzli . Elvanse könnte dich in der OP "aufwecken " und darf nicht vor der OP genommen werden.
Hier im Link wird Methylphenidat als Beispiel genannt, hierbei kann der Narkosebedarf gesteigert sein
Ein anderes Thema was mich immer noch aus beruflichen Gründen sehr beschäftigt - ist der Zusammenhang zwischen ADHS und postoperativem Delir:
Leider sind die meisten ADHSler die ich (vermutlich) erlebe nicht diagnostiziert und wissen auch nichts von ADHS.
Aber für mich ist das ein wichtiges Thema, da die Intensivmedizin bzw der Aufenthalt auf einer Intensivstation (und auch Operationen / eine Narkose an sich) oft traumatisierend erlebt wird.
Auch interessiert mich das Thema sedierungsfreie Intensivstation sehr.
Nun ja in dem Sinne ja doch, wenn es pauschal mit in der Betäubungsspritze bei mir drin ist und er es dann bewusst weggelassen hat , oder verstehe ich dass falsch? Ich weiß ja nicht wo ansonsten Adrenalin sonst noch so mit drin ist.?
Es gibt Medikamente zur Sedierung - die würde man nie zusammen mit anderen Medikamenten in einer Spritze „mischen“ und Adrenalin hat damit wirklich gar nichts zu tun.
Das ist ja ein Katecholamin. Normalerweise setzt man es ein um auf den Kreislauf einzuwirken indem man damit den Sympathikus stimuliert (bzw. direkt die Alpharezeptoren, auch Beta).
Wenn ein Kieferchirug Adrenalin zur Blutstillung anwendet muss er es lokal anwenden, nicht systemisch und dann geht’s da um ein Lokalanästhetikum welches das Gewebe lokal betäubt. Das hat mit einer Narkose nichts zu tun und mit dem Kreislauf dann auch nicht.
Auch nicht mit der lokalen Betäubung direkt - aber es sorgt dafür das sich die Gefäße zusammen ziehen.
Bei dieser lokalen Anwendung wirkt das Adrenalin aber normalerweise weder auf den Kreislauf noch auf das ZNS. Da wäre ADHS eigentlich überhaupt kein Thema
Das Adrenalin hat er halt weggelassen weil ich vom ADHS und meiner Überempfindlichkeit erzählt hatte.
Aber wohl ehr so intuitiv glaube ich . Er war aus Ungarn vielleicht hat er da auch was anders gelernt ?
Muss bald am Knie operiert werden. Das wird ambulant erfolgen und kann auch ohne Vollnarkose gemacht werden. Das präferiere ich eh. Die letzte Narkose war die Hölle auf Erden für mich. Zwischendurch wach geworden und dann überdosiert inkl stundenlang Schwindelgefühl und Übelkeit. Kein Bock drauf.
Aber ich werde wegen einer Blutgerinnungsstörung (Faktor V) danach Heparin spritzen müssen.
Weiß jemand ob sich Methylphenidat mit Heparin verträgt?
Bis zum Vorgespräch dauert es noch, aber ich muss das vorher wissen, damit ich die OP so legen kann, dass ich evtl 2 Wochen ohne Medikament klar komme. Wäre ja Wahnsinn wenn die OP dann genau vorm Urlaub meines Kollegen ist und ich dann im Homeoffice mit Knieschmerzen und ohne Medikament ein dauerklingelndes Telefon managen muss