ADHS + Sport = Einschlafprobleme?

Hallo,
ich hatte schon immer Probleme einzuschlafen… und ich meine wirkliche Probleme! Manchmal lag ich Stundenlang rum und musste dann den nächsten Tag nach nur 2-4 Stunden Schlaf rumkriegen. irgendwann (so ungefähr als Corona anfing), ging das weg! Ganz plötzlich. Das blöde ist: jetzt fängt es wieder an… das einzige was ich als mögliche Ursache erkenne: Sport! Als Kind ist man eh immer sehr aktiv, auch als Jugendlicher, junger erwachsener oder erwachsener war ich immer eher aktiv. Ich habe Sportarten zwar immer relativ schnell gewechselt, aber irgendwas war immer. Mit Corona bin ich sehr inaktiv geworden. Und irgendwie konnte ich plötzlich schlafen. Ich habe damals noch keinen vermeintlichen Zusammenhang gesehen. Aufgrund von Gesundheitlichen Problemen (Bluthochdruck) wurde mir eindringlich geraten wieder Sport zu machen… Ich bin seit ca. 6 Wochen wieder sehr aktiv… und jetzt geht es wieder mit den Problemen los! Medikinet Adult nehme ich seit Anfang Dezember. Eindosierung war im januar abgeschlossen. Schlafen ging hier immer problemlos. Schlafprobleme habe ich seit etwa einer Woche vielleicht auch 2 oder 3 teilweise massiv - zwar nicht jede Nacht, aber auffällig öfter. Medikinet als Ursache würde ich eigentlich ausschließen, vor allem weil ich ja auch früher ohne Medikinet solche Probleme hatte. Meine Frau zieht Medikinet als Ursache in Betracht - was fatal wäre, weil es mir so extrem gut hilft (siehe anderen Beitrag von mir). Kennt jemand dieses Phänomen (Sport und adhs = Problem) oder bin ich alleine? Gibt es andere Theorien für meine einschlafprobleme? Ideen für Lösungen?

Sport hat ja laut Studien eher einen positiven Effekt auf die ADHS Symptomatik.
ADXS.org Sport

Es kann natürlich auch eher an der Schlafhygiene leigen?
Sport ist ja eher erregend und nicht so gut wenn man kurz danach gleich schlafen will.
Sehr anstrengende Sportarten sollte man ca. 3 bis 4 Stunden vorher nicht mehr machen.
Kann es daran liegen?

Du kannst natürlich auch andere Maßnahmen zur Unterstützung probieren. Mir persönlich hat geholfen, dass ich schon 2 bis 3 Stunden vor dem Schlafen gehen, das Licht sehr zurückzufahren und eher sehr wenig Beleuchtung zu nutze.

Schlafstörung sind aber auch vielseitig zu verstehen. Welche Probleme sind es denn genau? Einschlafen, Durchschlafen, … ?

Einschlafen. Das wollte mir nie gelingen. Ich habe die letzten Jahre daher wirklich sehr genossen (abgesehen von dem verantwortlichen COVID und dem resultierenden Sport/Bewegungsmangel).

Ich habe seit letzter Woche keinen Sport mehr gemacht, daran kann es also die letzten Nächte nicht gelegen haben.

Wochenende war Alkohollastig und daher Medikinet frei. Das ist aber seit ca. 3 Jahren die Ausnahme. Und als Kind war Alkohol natürlich kein Faktor. Von 17-38 war Alkohol aber ein großes Thema bei mir!

Aber wie gesagt, das kann ich als generelle Ursache eigentlich ausschließen.

Wenn Du Dir die erhebliche Effektstärke von Sport ansiehst, könnte es auf eine Addition mit dem MPH rauslaufen?

Siehe bereits hier: Kann Ausdauersport Medikamente aushebeln?

und hier ADHS und Sport

Interessant. Also vielleicht an Trainingstagen niedriger dosieren… :thinking: müsste ich mal ausprobieren

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Wenn du schreibst, dass du während Corona plötzlich schlafen konntest…
Könnte es denn nicht sein, dass du während dieser Zeit viel weniger Stress hattest und daher beim Einschlafen viel weniger denken musstest (Stichwort Kopfkino)?
Es kann außerdem glaube ich schon sein, dass du mit den Medikamenten so gut drauf bist (es sind ja Stimulanzien), dass du nicht gut einschlafen kannst.
Man sollte auch keinen Sport zu spät am Abend machen, das kann sich auch schlecht aufs einschlafen auswirken.
Es gibt auch andere ADHS Medikamente, mache dich diesbezüglich unbedingt schlau.
Von Atomoxetin (kein Stimulanz) kann man gut einschlafen.
Guanfacin (auch kein Stimulanz) senkt auch den Blutdruck.
Hat mir unser Psychiater so erklärt. Deshalb wird Guanfacin bspw. für Kinder als letzte Wahl erst verschrieben.
Vielleicht wäre es ja für dich geeignet?
Frag einfach mal direkt beim Arzt nach.

LG

Die ganze Corona Sache hat mich eher extrem gestresst, damit wird es nicht zusammenhängen. Ich bin Hypochonder und hatte eher Angst (hatte es dann irgendwann und es war bei mir halb so schlimm). Nebenbei war/ist mein Job kein sicherer, wie ich während der Lockdowns gemerkt habe. Viele Freunde haben gesagt, dass der Lockdown eine „Entschleunigung“ war, für mich war es Existenzangst :frowning:

Ja, vielleicht habe ich tatsächlich manchmal zu spät meine zweite Dosis genommen. 15:30 Uhr 20mg Medikinet, dann um 20 Uhr eine Stunde sehr anstrengenden Sport… aber liegt man dann bis 4 Uhr wach?

Ich bin so zufrieden mit Medikinet. Es wirkt wirklich gut, ich habe praktisch keine Nebenwirkungen… (außer evtl. die Einschlafprobleme). Ich würde ungern jetzt noch lange mit anderen Medikamenten rumexperimentieren. Vor allem weil mein Psychiater in einer anderen Stadt ist und das immer mit Kosten und Zeit verbunden ist. Bin froh das ich in meiner Stadt einen Arzt gefunden hat, der mir nach Rücksprache mit meinem Psychiater das Medikament verschreibt, aber ich glaube nicht das ich schnell und unkompliziert die Gelegenheit bekomme andere Sachen auszuprobieren… Aber trotzdem vielen Dank für den Tipp!

Übrigens: die letzten Nächte habe ich wieder besser geschlafen.

Eins davon kann m.E. auch schon dafür reichen.

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Ich habe meine Dosis immer ziemlich so eingenommen, wie das letztendlich mit dem Arzt besprochen war. Seit dieser Aussage von mir (siehe Zitat) probiere ich ziemlich munter drauf los. Fahre zum Beispiel am Wochenende die Dosierung auf nur einmal täglich runter oder nehme einfach etwas weniger. Genauso halt an Sporttagen. Ist das überhaupt okay da so wild hin und her zu switchen?

Kann Dir verbindlich nur Dein Arzt sagen.

Meine Arbeitshypothese: Ziel ist, effektiv weniger zu switchen bzw. die Wirkkurve konstanter zu halten.

Der Ansatz ist ja gerade, dass auch Sport eine Effektstärke hat, die sich aufaddieren kann. Um die gleiche Summe und weniger Geswitche zu erhalten, lassen sich andere „Summanden“ dann ggf. anpassen. In der Menge oder auch zeitlich.