ADHS und Autofahren

Hat von euch jemand Erfahrungen mit den Drogentests bei der Polizei?

Zum Fahren selber: Für mich ist das wie „Meditieren“. Ich fahre gerne und auch gerne lang Auto. Ich rauche aber immer beim Fahren, so alle 20-50km. Bei mir ist das Adhs aber auch nicht stark ausgeprägt.
Zug und Busfahren hasse ich wie die Pest. Die warten einfach nicht auf mich… Man braucht ewig bis man da ist wo man hin will. Und die ganzen Menschen…

Seit ich mit „OK google“ Notizen speichern kann funktioniert das ganze noch besser :wink:

Hallo zusammen,

bin bzw. sehr impulsiv. Jetzt mit Medis deutlich besser/entspannter.

Fühle mich denoch oft „herausgefordert“, rege mich über Fahrfehler anderer auf, besonders wenn ich zu dicht überbolt werde, da wiederum besonders als Fahrradfahrer, oder wenn man mir auf meinem Fahrstreifen in einer Kurve entgegenkommt. Gab schon heftigste Wortgefechte.

Ich kann echt chillig fahren, halte mich meist an die Geschwindigkeiten, fahre aber auch trotz Begrenzung mal schneller. Ich darf das, andere aber nicht!

Also ganz normal bei mir, denke ich! :wink:

Schöne Grüße

DU

Mir soll absolut niemand erzählen, wie toll es angeblich ist, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrad statt Auto von A nach B zu kommen… ich war mangels Finanzmitteln über 10 Jahre lang auf Straßenbahn, Linienbus, Flixbus und die Bahn angewiesen… seit ich ein eigenes Auto habe, ich will wirklich nicht mehr zurück zu dem Gequäle, Gepäck-Geschleppe und Herumgewarte oder Herumgehetze zum Anschlusszug, -bus mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln … in Berlin, Paris, Mailand, London, wenn man selber in der City wohnt, dann hat U-Bahn und Straba Vorteile gegenüber ständig im Stau stehen… insgesamt ist es aber ein weniger an Lebensqualität, wenn man ewig warten muss, bis Bahn oder Flixbus oder die Bahn zur Flixbushaltestelle kommt und wie gesagt, mit dem Auto kann ich in 3 Wochen Urlaub spontan in 1 Minute entscheiden, wo ich hinfahre am jeweiligen Tag, auch Sonntags und nachts, wenn kein Bus fährt…

Für mich ist Autofahren auch Meditieren… auf der rechten Spur auf der Autobahn auf der A5 Freiburg nach Karlsruhe z. B. wenn spätabends nichts los ist…

Bei gewissen Situationen reagiere ich auch heute schon noch mal impulsiv, aber dank der Medikamente ist dies bedeutend weniger geworden.

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Zur sehr häufigen dissoziativen Störung (soll in dem Fall heißen, dass die Seele sich ein Ventil sucht.) bei ADHS auch im Kontext Autofahren siehe übrigens die Antwort von Martin Winkler unter dem Kommentar von mir. <LINK_TEXT text=„https://steemit.com/adhs/@nightshadow12 … 105058496z“>RE: ADHS Vorurteile und Unwissen : Teil 1 — Steemit</LINK_TEXT>

„Oder eben noch genauer : Ich glaube, dass ADHS mit Krankheitswert fast immer mit einer dissoziativen Störung einher geht. Die lebenslangen Anpassungsversuche an die „Normalwelt“ und die dadurch ausgelösten Hilflosigkeitserfahrungen machen die Krankheit aus. Nicht die ADHS-Konstitution selber.“

„Ein reines ADHS ohne Komorbiditäten ist definitiv keine Behinderung“, schreibst du dort.

Hm… nicht funktionierende Exekutivfunktionen behindern also nicht?

Ah ja, das würde dann also bedeuten, dass die Unaufmerksamkeit des AD(H)Slers diesen also beim Autofahren nicht behindert???
Also ich finde Aufmerksamkeit beim Steuern eines Wagens essentiell!!!

PS: Ich widerspreche deiner Aussage entschieden. In einem ADHS-Forum auf Facebook haben einige beschrieben, dass sie die Koordination ihrer Aufmerksamkeit auf mehrere Vorgänge gleichzeitig - wie das beim Fahren eines PKW häufig vorkommt, definitiv nicht geregelt kriegen und daher das Autofahren sein lassen.
Und diese Entscheidung finde ich sehr vernünftig und verantwortungsbewußt.

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Ja, Mensch, hallo @ Andromache :hugs: :wink:… ich hatte jetzt auch nichts anderes von dir erwartet als Antwort :sunglasses:… der von dir zitierte Satz ist btw der von Martin Winkler.

ADHS ist beim Autofahren und insbesondere beim Erlernen des Autofahren eine Beeinträchtigung, die man ernst nehmen sollte. Ob ADHS selbst in maximalem Schweregrad das Autofahren an sich aber unmöglich macht? Subjektiv und objektiv können (nicht müssen) 2 unterschiedliche Dinge sein.

Allzu oft wird bei ADHS der Faktor Sozialisation beim Krankheitserleben und beim Erleben von Insuffizienz von den Betroffenen bzw. den Patienten unterschätzt.

Ach Overthesky, wie schön, dass du mich schon „so gut kennst“, dass du meine Antworten bereits vorhersehen kannst! :wink:

Ich bin ja eine große Freundin von Differenzierungen, aber bzgl. des Einflusses der ADHS-Symptomatik auf das Autofahren empfinde ich den Hinweis auf die Sozialisation als Spitzfindigkeit.
Den Führerschein macht man bekanntlich um den 18. Geburtstag herum oder sogar bereits mit 16. Ich bezweifle, dass die Sozialisation bzgl. des Handicaps ADHS zu diesem Zeitpunkt schon so tiefe Spuren hinterlassen hat, dass sich ein ADHSler den Führerschein dann nicht mehr zutraut oder diesbezüglich Angststörungen entwickelt hat. Denn fast jeder Jugendliche fiebert ja sehnsüchtig dem Führerschein entgegen.

Außerdem zeigt sich in der Bewertung, dass man sich mit der Verkehrssituation einfach überfordert fühlt, eher die Fähigkeit zur Selbstreflexion als eine problematische Sozialisation…finde ich auf jeden Fall.

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Mal im Ernst, overthesky:

Aufmerksamkeitsprobleme beim Autofahren sind ein Problem, das ist offensichtlich. Und es gibt zahlreiche Untersuchungen, die belegen, dass ADHSler weniger sicher Auto fahren als Nichtbetroffene, was ja auch nicht verwundert. Wurde gerade erst wieder im Buch von Thomas Brown bestätigt.

Was Winkler meint, trifft auf einen Teil der Symptomatik zu, aber nicht auf alles. Das weiß Winkler auch und ich deute seinen Satz als undifferenzierten, impulsiven Schnellschuss, wobei möglicherweise auch persönliche, emotionale Motive eine Rolle spielen.

Auf der Alm mögen viele ADHS-Symptome verschwinden, aber eben nicht alle. Unaufmerksamkeit ist eine objektive Einschränkung, die beim Auto fahren sehr hinderlich ist.

Klar, erlernte Hilflosigkeit gibt es bei ADHS auch. Und es mag auch beim Erlernen des Auto Fahrens eine Rolle spielen. Da wirken eben wie so oft primäre und erworbene Symptome zusammen.

Das fällt mir jetzt erst auf! Eine kleine Tour de France hättest du doch mit dem Fahrrad machen müssen! :lol:


:wink: :slight_smile: :smiley: :lol: Hihi, wo er recht hat…

Ich denke aber auch, dass viele (nicht alle!) Adhs’ler nicht nur kein Problem mit dem Autofahren haben, sondern es sogar gerne tun. Ich erkläre mir das so, dass die beim fahren nötigen Automatismen tieferliegende Hirnstrukturen beschäftigen, die einem im ‚Leerlauf‘ (Alltag) sonst gerne mal ‚dazwischenfunken‘. Das ist natürlich nur so’ne Idee… auf jeden Fall führe ich regelmäßig erstaunlich sinnvolle Gespräche mit meiner Frau, auf längeren Autofahrten :sunglasses:

Trotzdem… Pauschalisierungen, EGAL in welche Richtung… bringen uns hier nicht weiter! (Oder irgendwo anders…) :roll:

Ich bekomme auf der Autobahn Probleme, weil dann der Mittelstreifen hypnotisch auf mich wirkt und die Gefahr besteht, dass ich einschlafe. Also eher zu beruhigend für mich…
Aber ansonsten halte ich mich für eine gute, sportliche Fahrerin. Ok, den einen oder anderen Aussetzer gabs kurz nach dem Führerschein, 4 Blechschäden in einem Jahr. Aber Papas Auto war auch ein großes Auto :oops: .
Ich bin immer sehr gerne und souverän gefahren, solange genug aber nicht zu viel Betrieb auf der Straße war. Bis die Augen nachgelassen haben (Nachtblindheit, räumliches Sehen…), jetzt macht es mir keinen Spaß mehr.

Alles, was mit Fort-Bewegung zu tun hat kann ich gut und tut mir gut. Interessant ist, dass mir jetzt beim Schreiben erst auffällt, dass das entweder meine Konzentration fördert oder mich seeeeehr ruhig macht.
A rolling stone gathers no moss. Ich kann mich beim Zugfahren hervorragend konzentrieren, beim Auto-Mitfahren brauche ich allerdings Augenkontakt mit dem Horizont wegen Reiseübelkeit. Wandern, früher Joggen über längere Entfernungen, Radfahren (obwohl ich tatsächlich auch mal auf dem Fahrrad eingedöst bin!!) - leider geht das alles nicht mehr aus gesundheitlichen Gründen und fehlt mir sehr, ich denke, dass ich ansonsten keine Medikation bräuchte…
Laufband, Radeln auf der Stelle oder sogar ein Rudergerät - macht mich wahnsinnig!


Ja, kann ich mir auch gut vorstellen.
So wie der Dudelfunk beim Arbeiten. Das Plapperhirnchen will halt beschäftigt sein …

Ich denke, es ist eher andersrum: was automatisiert ist (wie geübtes Autofahren) läuft in eben diesen tieferen / posterioren Hirnregionen ab und braucht eben kein bewusstes denken, so dass die Probleme des dlPFC vulgo: Arbeitsgedächtnis) da nicht zutage treten.

hallo in die Runde,
ich bin 31 Jahre alt, habe keine gesicherte Diagnose und keine Meds und habe meine Fahrerlaubnis erst seit 1 Jahr.
Und was soll ich sagen - ich fahre furchtbar schlecht :smiley: Ich habe die Hoffnung, dass da noch viel über Routine passiert oder später mit Medis.
Interessant finde ich jedoch, dass ich am besten fahre, wenn ich allein bin. Da bin ich am konzentriertesten und ruhigsten. Geht das euch auch so?

Wenn ich alleine im Auto sitze und fahre ist es für mich auch angenehmer, als wenn noch jemand mit im Auto sitzt. Da bin ich dann einfach zu
abgelenkt.

LG Murmel

Ich bin letztens durch München gefahren und seit 8 Jahren das erste Mal wieder eine lange Strecke auf der Autobahn.
Danach war ich eine Woche lang platt :lol:

Ich bin beim Fahren immer ein wenig rappelig. Fahre aber schon ganz viele Jahre unfallfrei.

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Ich habe mit 32 meinen Führerschein gemacht. Habe ca. 120 Fahrstunden gebraucht, der Fahrerlehrer hat drei Kreuze gemacht als ich die Prüfung geschaft habe. Bei den Stunden kam ich mir immer wie eine Vollidiotin vor.
Na ja, seitdem fahre ich regelmäßig. Ich habe zwar die Situation im Blick, bin aber ständig damit beschäftigt, die Quersumme der Autoschilder auszurechnen, zu gucken wer was hinter/neben mir so macht, Ich bin die Raserin und hasse es hinter einem LKW auf Landstraßen/Bundesstraßen zu fahren. Bis jetzt habe ich nur zwei Mal die Vorfahrt genommen, eine rote Ampel übersehen und wurde zwei Mal geblizt, sonst alles gut. Parken hasse ich, kann ich nicht!
Zu Fuss bin ich auch nicht fokussierter, wurde mehrmals fast entweder von PKWs oder Bussen überfahren worden.
Mit Medikamenten ändert sich nur, dass ich weniger schimpfe und etwas ruhig bin, nicht so schnell anzünde.

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Aber das ist doch schon mal was… :slight_smile: