ADHS und Autofahren

Hat jemand Erfahrung bezüglich fahrerlaubnis unter der Einnahme von Medikamenten mit dem Straßenverkehrsamt gemacht?

Also bei mir war es immer so, dass wenn ich angehalten worden bin, zwangsläufig ein drogentest gemacht worden ist. Nach dem ich auch einmal positiv getestet worden bin, hat man mir bei der Polizei mitgeteilt, dass man mich jetzt auf dem radar hat und ich jedes mal, wenn ich angehalten werde, einen drogentest machen muss.

Hat von euch schon jemand das mit einem Anwalt bei dem Straßenverkehrsamt durch gebracht?

Edit: ich frage mich einfach was mir eine Diagnose bringen soll, wenn ich sorge bei der Einnahme von den Medikamenten habe.
Letztendlich wäre es nur die Gewissheit, dass ich es habe.

Hallo Rocco,

ich verstehe jetzt nicht, was du in Bezug auf Straßenverkehrsamt, Fahrerlaubnis und durchbringen meinst?

Ich fahre, seit ich meine Diagnose habe und Medikamente nehme, genau so Auto wie vorher. Niemand muss zur Kfz-Behörde gehen und sagen Hallo, ich nehme jetzt BTM!

Wenn du Elvanse verschrieben bekommst und irgendwann positiv auf Amfetamine getestet wirst, kannst du ja nachweisen woher das kommt. Und es ist nicht verboten, verordnete Medikamente zu nehmen und Auto zu fahren.

@Falschparker
Ich bin in einem worst-case-gedankenstrudel.

Man wird angehalten, zeigt den Beamten seinen wisch oder rezept vom psychiater, interessiert die nicht, es wird ein schelltest gemacht, der ist positiv, man wird zur wache gebracht, man hängt 2-3std auf der wache, dann kommt der Arzt der einem das Blut abnimmt…
Am besten das ganze noch vor einem wichtigen Termin wegen der Arbeit. Oder sowas in die Richtung.

Also erst einmal, du musst doch keinem Polizisten einen Wisch zeigen.

Warum sollte die Polizei, insbesondere

, einen Schnelltest machen?

Auf Drogen wird ja eher abends und am Wochenende oder im Umfeld von Discos oder Festivals getestet. Und wenn, musst du einem Schnelltest nicht zustimmen. Für die Anordnung eines Bluttests müsste es einen konkreten Anlass geben, d. h. du müsstest einen irgendwie berauschten Eindruck machen bzw. auffällig gefahren sein.

Allein dass du früher mal positiv warst und man dich jetzt auf dem Radar hat wie du schreibst, reicht nicht aus dafür.

Falls doch ein Bluttest angeordnet wird und ein Arzt kommt, ist immer noch Zeit, diesem den Wisch vom Psychiater zu zeigen.

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Ich lerne gerade das fahren (hab adhs und nehm deshalb au Medikinet) und naja auf der landstraße ist alles super oder wenn man nur kurz durch ein Dorf durchmuss, jedoch in der Stadt bin ich schnell überfordert und übersehe rechts vor links und naja wenn ich angstbekomme trete ich auf die Bremse (was auch nicht grade gut ist v.a. auf Kreuzungen o.ä.). Hab echt das gefühl ich bekomme das nie hin hab riesen angst vor dem Fahren.
Hat jemand irgendwelche tipps ? Egal was, bin für alles offen. =)

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Hey Hallo und :heart: Willkommen @Nadine , Du schreibst ja selbst das Du eine Fahranfängerin bist, es ist völlig normal das man da noch unsicher ist, je öfter Du fahrst wird es zur Routine, dann fährt man schon bald als wäre man schon immer Auto gefahren, also mache Dir keine Sorgen.
Und Angst ist übrigens auch eine angeborene Schutzeinrichtung die uns vor riskantem handeln bewahrt, heisst das man vorsichtig fahrt, nicht zu schnell, keine riskanten Überholmanöver startet, anderen auch mal den Vortritt lassen kann, lieber zweimal über die Schulter blickt bevor man los fährt, und so weiter und so weiter, insofern ist es doch gut, wenn Du vorsichtig unterwegs bist, zum Schutz für Dich selber und andere.
Und wie gesagt, je länger und je öfter Du fahrst desto sicherer wirst Du mit der Zeit unterwegs sein.
:+1::heart::four_leaf_clover:

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Da muss ich dir widersprechen, liebe @Abrissbirne.

Angst ist gerade beim Autofahren gar nicht gut. Vorsicht ist wichtig, aber Angst ist absolut kontraproduktiv, weil sie dich - wie Nadine ja selbst beschreibt - zu Handlungen verleitet, die dich für andere Verkehrsteilnehmer unberechenbar macht. Und genau dann wird man zur Gefahr für andere.

Und je nach Ausprägung des ADHS kann es auch vorkommen, dass das Fahren eben nicht zur Routine wird, sondern Unsicherheit und Überforderung bleiben. Und dann wird man bestenfallls zu einem Verkehrshindernis und schlimmstenfalls zur Gefahr für sich und andere.

Erst gestern habe ich mal wieder genau solch einen Fahrer oder eine Fahrerin erlebt. Auf einer Schnellstraße schlich jemand mit 50 vor sich hin, was dazu führte, dass einige Wagen (90 km/h sind erlaubt), sehr stark abbremsen mussten. Der Wagen vor mir, musste sogar kurz die Warnblickanlage aktivieren.
Irgendwann wurde zwar schneller gefahren, aber immer wieder plötzlich abgebremst.

Diese Schnellstraße ist einspurig und die Fahrbahnen nur durch eine Markierung und nicht durch eine Leitplanke getrennt, so dass man sehr leicht auf die andere Fahrbahn geraten kann. Da kann eine ängstliche Fahrweise und Überforderung leicht zur tödlichen Gefahr werden.

Sorry für meine harten Worte, aber wer Angst vorm Fahren hat, sollte sich nicht hinters Steuer setzen, um sich selbst und andere zu schützen.

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@Andromache ja da hast Du natürlich Recht, da kann ich nicht wiedersprechen, habe es natürlich auch nicht so gemeint, da habe ich mich wohl wieder mal missverständlich ausgedrückt, Sorry.

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Ich sehe dass leider wie Andromache, Autofahren kann sehr gefährlich werden , wenn man wichtige Detais im Strassenverkehr nicht schnell genug wahrnimmt oder zu hektisch reagiert.

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Hallo liebe @Nadine.
Ich würde mir an deiner Stelle Zeit nehmen. Lass dich nicht verrückt machen. Fahre einfach so lange du noch so unsicher bist noch mit dem Fahrlehrer oder mit einer erfahrenen Person im Autofahren. Ich konnte Jahre lang auf Grund von trauma nicht Autofahren. Dann habe ich es gelassen. Aber irgendwann kam der Wunsch von mir aus es nochmal anzugehen mit Hilfe eines Fahrlehrers. Der richtige Fahrlehrer ist hier entscheidend. Erst hatte ich einen der mich komplett nieder gemacht hat. Das klappt natürlich nicht. Ich würde den Fahrlehrer in die individuellen Schwierigkeiten die du hast einweihen. Wie gesagt. Jahre lang wurde mir gesagt ich sollte mal wieder selbst fahren. Aber das musste ich von mir aus wollen

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Also in der Schweiz darf man ja in Begleitung eines Erwachsenen der:die den Fahrausweis hat mit dem sogenannten Lernfahrausweis als Fahranfänger: in/Fahrschüler: in in der gesamten Schweiz Auto fahren, man muss nur das L Schild am Auto anbringen und schon kann’s los gehen, insofern ist es auf diesem Weg natürlich viel schneller und besser möglich eine gewisse Fahrpraxis zu erlangen, ist das in Deutschland nicht so?.

Es ist so dass man seinen Führerschein schon mit 17 machen kann und dann nur mit einem Erziehungsberechtigten fahren darf. Ich habe damals meine fahrerlaubnis mit 15 und den Führerschein mit 16 gemacht. Natürlich nicht in Deutschland :joy:

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@Unicorn Oh Wow, dass ist glaube ich in den USA so, oder irre ich mich?, naja egal wo auch immer, jedenfalls je früher man fahren „darf“, natürlich in Begleitung eines Fahrausweis Besitzers: in, desto besser ist es „eigentlich“, ausserdem sind die Kosten dadurch für Fahranfänger: innen geringer, was „eigentlich“ in Anbetracht dessen, dass man als junger Mensch eh ehr knapp bei Kasse ist, „eigentlich“ auch fairer ist.
Wie auch immer, ich selbst konnte mir den Fahrausweis damals zum Beispiel erst „leisten“ nachdem ich damals einen relativ gut bezahlten und auch sichereren Job hatte, war dort glaube ich 22, da ich keine Eltern hatte die mir diesen Spass bezahlt hätten, mit dem L gefahren bin ich dann mit meinem älteren Bruder, und er war ein wirklich guter und geduldiger „Fahrlehrer“.
Die Theorie Prüfung habe ich erst beim zweiten mal bestanden, die Fahrprüfung dafür beim ersten mal.

@AbrissBirne ja, genau. Habe da gelebt. Das Autofahren war dort komplett anders als hier. Und der Führerschein hat fast nichts gekostet im Vergleich zu hier

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Ich hatte glücklicher Weise noch nie einen Unfall, muss aber regelmässig Strafen zahlen wegen Geschwindigkeitsüberschreitung. Ich schaffe es einfach nicht, auf die Geschwindigkeit zu achten. Selbst wenn ich immer wieder daran denke, habe ich es innerhalb von Sekunden wieder vergessen. :pensive:

Ich verfahre mich auch regelmässig, wenn ich mich nicht auf die Strecke konzentriere oder es eine Routinestrecke ist. Ganz schlimm ist es, wenn ich mich während dem Fahren unterhalten muss oder die Kinder Lärm machen. Dann bin ich schon oft wo ganz anders angekommen, als wo ich eigentlich hin wollte…

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Moin! Dieser thread hat mich dazu bewegt, mich überhaupt in diesem Forum anzumelden. :thought_balloon: Ich entdecke darin mein Leben. Dieser etwas längere Beitrag sei gewissermaßen mein Einstand hier. :slight_smile:

Den Führerschein habe ich als junger Mann in einem der damals kommunistisch diktierten, heutigen EU-Länder. Die achteten mehr auf die Theorie und die ärztliche Untersuchung, die Praxis war eher „ferner liefen“. Ein eigenes Auto hatte eh kaum jemand, auch ich und meine Eltern hatten keines, auf den Straßen stellten eher unbeleuchtete Pferdefuhren eine Gefahr. Die Schulen waren staatliche Stellen und hatten es nicht nötig, Leute durchfallen zu lassen – im Gegenteil, sie hatten ihren Plansoll zu erfüllen… Nach bestandener Prüfung (da hatte ich noch keine Diagnose, ADHS bei Erwachsenen gab es damals offiziell gar nicht) bin ich jahrelang nicht gefahren, danach das Land gewechselt. Erst Anfang 30 musste ich auf einmal beruflich ans Fahren denken, zu Kundenterminen konnte ich nicht immer einen Kollegen als Chauffeur buchen. :wink: Da habe ich ein paar Nachholstunden gebucht. Genauer: so um die 20. Die haben schon sehr geholfen, ich fühlte mich auf deutschen Straßen nicht mehr so voll panisch. Irgendwann kam mit der Praxis noch mehr Sicherheit. Das war alles noch vor der Diagnose. Ich fahre seitdem sehr viel, sehr gern, gern schnell, gern Langstrecken. Jahrelang pendelte ich 70 km zur Arbeit, ergab jährlich samt Urlaubsreisen und Familienbesuche einmal um die Welt (am Äquator) pro Jahr.

Es gibt inzwischen viele Erfindungen, die uns das Autofahren erheblich erleichtern. Ich habe zB immer das Kuppeln/Schalten gehasst. Wie die Pest und Cholera in einem! Ich fand und finde dieses Gefuchtelt absolut vorsintflutlich, entwickelt noch, als die Menschen mindestens drei Beine und drei Arme hatten. Also bin ich irgendwann auf Automatik umgestiegen und will nach einer halben Mio. km damit nie wieder zurück.

Das ging weiter mit all den modernen Assistenten, das geht mit GPS, die einem das Achten auf die Straßennamen, Abbiegungen etc. abnimmt… ich fahre inzwischen ein unauffälliges deutsches Auto, das aber technisch ausgestattet ist fast wie ein James-Bond-Bolide (ok, Raketenwerfer hat es nicht…), sogar mit Radar und LIDAR, und finde diese Helferlein sehr praktisch, überhaupt nicht ablenkend, extrem hilfreich.

Aber auch das eigene Empfinden, das Fokussieren ist im Auto etwas anderes. Ich bemerke als Fahrer Dinge, die ich sonst nie bemerke. Ich kann mich auch nicht durch irgendwas ablenken, weil ich ja ADHS habe – so kann und muss ich mich voll aufs Fahren konzentrieren. Aber dann wie! Das geschieht ganz von alleine. Ich höre zB nur selten Musik im Auto, obwohl ich Musik liebe und die Audioanlage eine ganz gute ist. Radio höre ich sowieso nie.

Wie gut ich fahre, kann ich nicht beurteilen. Doch wenn ich Leute mitnehme, z.B. auf Dienstreisen, wollen dieselben Leute später von selbst gern mit mir mitfahren. Ob das nur an meinem Auto mit allen Annehmlichkeiten der vier Ringe liegt? Obwohl ich, wo es geht, recht zügig fahre, schlafen die Passagiere bei mir im Auto manchmal einfach ein. Das macht niemand, der Angst hat :slight_smile:

Inzwischen habe ich mehr als eine Million km im Auto absolviert, ohne einen einzigen Unfall verursacht zu haben. (Die zwei Male, dass mir jemand hinten reinfuhr, war ich nachweislich ohne eigene Schuld.) Seit mehr als 10 Jahren mit Medikation (erst Medikinet, dann Elvanse).

Zwischendurch habe ich mal eben auch noch meinen Sportpiloten-Schein gemacht :parachute: – das hätte ich vor der Medi-Zeit auch nicht im Traum gedacht.

Ich will vor allem denjenigen Mut und Zuversicht zusprechen, die meinen, sie würden es nie lernen. Auch mit 30+ läßt sich das Autofahren bestens erlernen. Und mit 50 das Fliegen auch noch!

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Ich belebe diesen Thread nach einger Zeit wieder und zwar mit dem Unterthema "ADHSler und Fahrassistenzsysteme…

Heute musste ich mal wieder eine längere Reise mit einem Firmenwagen antreten.
An die Automatik habe ich mich ja jetzt langsam gewöhnt - ich liebe immer noch Schaltung -
aber was mich mittlerweile mehr ablenkt als mich unterstützt, ist diese in alles eingreifene Highend-Assistenz und dieser ganze Medienschnickschnack.
Ich weiß, dass man das zumindest teilweise ausschalten kann, aber einerseits hatte ich keine Zeit, um mich damit auseinanderzusetzen und zweitens: hat schon mal jemand einen ADHSler beim Lesen einer Bedienungsanleitung gesehen.?:joy:

Also hatte ich über 300 km lang mit folgenden Ablenkungen zu kämpfen:
Telepromtermässige Anzeige der Spurführung, Geschwindikeitsbegrenzung, Geschwindigkeit und Navigation in der Windschutzscheibe

Ständiger Farbwechsel auf der Radioanzeige nebst Moderatorenfoto auf dem Monitor.
Liedanzeige nicht nur auf diesem, sondern auch in der Mitte des Tachos im Cockpit

Blinkender Seitenspiegel wenn sich ein überholendes Fahrzeug nähert…

Das mag ja alles ganz nett sein, wenn man nicht unter erhöhter Ablenkbarkeit leidet, aber für mich ist das Horror!

Ich freu mich schon wieder auf mein altes kleines Schätzchen mit Schaltung und ohne Schnickschnack!

Wie geht es euch mit diesen technisch hochgerüsteten Wagen?

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Ich finde das alles eigentlich Sau gefährlich.
„Früher“ konnte man alles Intuit bedienen .
Jeden Knopf für Lüftung , Radio und co konnte man mit quasi „analogem“ Touch ohne Hinschauen bedienen .
Jetzt wird jede einfachsten Bedienung mit Touch und dann wischen und wieder Touch und what ever durch mehrfache Schritte erschwert und man muss ständig hinschauen .
Ich bin stark kurzsichtig und muss dabei noch den Kopf drehen .

Mir geht dass olle geblinke und Gelaber und Gepiepe voll auf den Sack

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Ja, die einzige wirklich gute Funktion ist die Sprachsteuerung, wenn vorhanden.
Dann muss man nicht suchen und wischen, sondern kann fast alles per Sorachbefehl regeln. Es sei denn, es kommt die Ansage: „Diese Funktion ist leider momentan nicht möglich.“ :crazy_face:

Mir auch!
Da wäre weniger wirklich mal mehr!

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