ADHS und Derealisation

Habe immer noch nicht verstanden was „biba“ ist, ok vielleicht I dream on it, than i have all the time in the world. No good Addy, no good!

Violater, Songs of Faith and Devotion, Black Celebration? Oder das ganz neue Zeug?

bis
bald,
my own personal @allmighty

Das mit der Derealisation hatte ich früher auch immer wieder mal.
Immer in kurzen Momenten in denen ich mich gefragt habe „ist das was ich gerade erlebe real?“, einfach weil sich auf einmal alles so unwirklich angefühlt hat, als wenn man kurz vor dem Aufwachen steht.
Heute ist das besser geworden (fast nicht mehr vorhanden).

Und das mit „Viel hilft viel“ ist Quatsch, da jeder eine individuelle Dosierung braucht!
Die richtige zu finden, braucht Zeit!

@KryptoTrillionar da ich meine „wilden Jahre“ :wink: :lol: in den 80er Jahren hatte, tendiere ich persönlich natürlich zu den Hits der 80er Jahre, Sorry aber das war halt nicht nur meine Jugendzeit, sondern auch von Depeche Mode.

Viel hilft viel?, wie genau ist das eigentlich gemeint?.

Hallo,

das Video hier kann ich sehr empfehlen.
Es erklärt anschaulich und mE fachlich korrekt die Phänomene Depersonalisation/Derealisation.

Beste Grüße

UlBre

Das meint, ob eine höhere Dosierung mehr bewirkte.
Tut es (jedenfalls bei Medikamenten) nicht.
Die Dosis unterscheidet zwischen wirkungslos, wirkungsvoll und schädlich.

@allmighty @Addy_Haller

Genau das ist auch das Problem des Derealisationserlebens. Das man es nicht genau beschreiben kann:)

Für mich ist es wie abgeschottet zu sein von der Außenwelt. Nichts kommt so wirklich an einen heran. Alles wirkt unwirklich, wie hinter einer Scheibe. Auch das eigene Sprechen und Bewegungen sind wie von einem Roboter. Man weiß daß das alles real ist aber es kommt nicht an einen heran. Gefühle sind abgeschnitten. Dazu ein diffuser Schwindel und Müdigkeit.

Mit Medikinet ist es schon etwas besser. Aber nehme auch ganz geringe Dosierung von 2*5mg

Ich habe halt extremes Gedankenkarussel immer. Tausend neue Ideen und Gedanken. Es hält nie wirklich an. Dann kann man sich auch nicht wirklich anwesend fühlen:).

Kann das alles vom ADHS kommen?

Wie ich bereits schrieb: Dauerhaftes Gedankenkarussel und permanentes Abdriften in Gedanken sind klassische ADHS-Symptome. Aber das andere wird, meiner Meinung nach korrekt, eigentlich anderen psychischen Störungen zugeschrieben.

Super Artikel dazu, so wars bei mir auch:

<LINK_TEXT text=„Wenn du plötzlich nicht mehr du selbst bist, weil du gekifft hast › ze.tt … ifft-hast/“>Wenn du plötzlich nicht mehr du selbst bist, weil du gekifft hast › ze.tt</LINK_TEXT>

Wenn du plötzlich nicht mehr du selbst bist, weil du gekifft hast

Der Horrortrip ist vorbei, doch die Angst bleibt: Betroffene von Depersonalisation oder Derealisation erleben sich oder ihre Umwelt wie in einem Traum. Oft ist Cannabis der Auslöser.

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Also ich habe ja nie gekifftt, habe es vor ewigen Zeiten natürlich auch mal ausprobiert, das war im Alter zw. 15-16 Jahre, aber nur ein einziges mal.

Mir wurde richtig übel von dem Zeug, musste viel erbrechen und hatte Herzrasen, es war als sässe ich auf einem Karusell mit Turbo Antrieb, deshalb habe ich das Zeug nie wieder angerührt.

Habe gehört das Leute durch’s Kiffen schon richtige Psychosen erlebt haben, das muss ziemlich schlimm sein das zu erleben.

Ich habe zum Glück keine Ahnung davon, vermutlich ist das aber ein sehr beängstigendes Gefühl, glaube man hat dann Wahnvorstellungen und Panik Attacken oder so ähnlich?.

Hallo zusammen,

Ich melde mich mal wieder, weil ich für mich persönlich einen Schlusspunkt hinter dieses Thema, das mich jetzt lönger beschäftigt, aber auch weitergebracht hat, setzen möchte.

Wenn ich es richtig verstanden habe, sind Derealisation und Depersonalisierung Symptome einer Dissoziativen Störung, wie sind z.B. als Folge von Traumatisierung vorkommt. Das kenne ich persönlich von mir gar nicht und halte es daher auch nicht für eine direkte Folge von ADHS. Wobei natürlich trotzdem naheliegend ist, dass viele ADHS-Betroffene in irgendeiner Form traumatisiert sind, aber die Ursachen wären dann eben trotzdem verschieden.

Davon abzugrenzen - und das ist das, worum es mir die ganze Zeit ging - sind Alltagsdissoziationen, wie sie jeder Mensch einmal hat. Danke an @UlBre für die Verlinkungen des Videos, in dem dieser wichtige Begriff genannt wird. Auch in dem von @Elementary verlinkten Video geht es im Grunde genau darum, auch wenn hier eine aus meiner Sicht nicht zulässige Vermengung mit der pathologischen Dissoziation vorgenommen wird. Die Ausführungen hier sind zwar interessant und haben mich zum Weiterdenken inspiriert, sie sind aber letztlich nicht konsistent und konnten mich nicht umfänglich überzeugen. Der Urheber selbst hat ja auch selbst seine Zweifel, ob das alles so stimmt. Allerdings hat er für mich das Thema Achtsamkeit als Kompensationsmechanismus bei ADHS nochmal aufs Tapet gebracht.

Meine Quintessenz daraus ist die folgende: Menschen mit ADHS neigen extrem zu Alltagsdissoziationen, möglicherweise ist das auch genau der Kern der Aufmerksamkeitsstörung: Die Gedanken sind immer woanders statt im Hier und jetzt, so dass häufig keine Verbindung zwischen Gedanken und sonstigen Handeln/Erleben hergestellt werden kann. Dazu passt mMn, dass Medikamente bei mir genau hier eine deutliche Verschiebung in Richtung hier und jetzt bewirken, d.h. Ich bin in der Lage, mich besser auf das Erleben im hier und jetzt zu fokussieren.

Fakt ist aber leider auch, dass ich diese Möglichkeit bisher zu wenig gesehen und genutzt habe, obwohl sie ein probates Mittel wäre, meiner täglichen Überforderung entgegenzuwirken. Ich müsste zusätzlich zur Medikatiom einfach weniger dissoziierten WOLLEN. Bisher ist es so, dass ich mich gerne gedanklich wegbeame, um Tagelang irgendeiner Fragestellung nachzugehen. Das macht Spaß, ist aber mit meiner Lebebssituation So gar nicht kompatibel. Wirklich wichtige Dinge in Familie und Beruf bleiben dadurch auf der Strecke. Meine These: Je weniger (unnötige) Dissozation, desto weniger Stress.

Und wo dissoziiere ich am meisten? Natürlich, im Internet, nicht zuletzt in diesem Forum. Für mich ist das Internet ein Fass ohne Boden in Sachen Dissoziation. Ich werde daher versuchen, in Zukunft möglichst wenig im Netz umherzugeistern, sondern mehr Zeit im Real Life zu verbringen. Kurz: Analog statt Digital. Und ich werde versuchen, das Thema Achtsamkeit in diesem Zusammenhang für mich nutzbar zu machen.

Mal sehen, vielleicht klappt’s dann ja auch besser mit dem „Inneren Sprechen“ (die älteren unter euch werden sich erinnern). Und vielleicht werde ich weniger auf Routinen angewiesen sein, von denen ich heute überzeugt bin, dass ich sie nur brauche, um parallel fröhlich dissoziieren zu können. Ist halt nur blöd, wenn es sich bei einer dieser Routinen um einen automatischen Antwortgenerator handelt, den Gesprächspartner meist nicht von meinem eigentlichen Ich unterscheiden können - und ich mich an die Gespräche später oft nur fragmentarisch erinnern kann.

Das möchte ich zukünftig einfach anders haben, entsprechend verändere ich meine Prioritäten…

Hallo zusammen,

sehr interessant und ich erkenne mich gleich wieder.
Die Diagnose ADS habe ich Ende Zwanzig bekommen.
Im Alter von 16 Jahren hatte ich eine starke Depression und es hat damals auch mit diesem befremdlichen Gefühl angefangen. Also als wenn man nicht 100% im hier und jetzt wäre. Ich bin mir nicht mehr sicher wann es damals mit diesem Gefühl angefangen hat aber ich weiß noch das es mir sehr große Angst gemacht hat. Ich frage mich bis heute was der Auslöser war aber ich denke auch das es mit einer Art Selbstschutz zu tun hat von der Psyche.
Über die Jahre habe ich gelernt damit umzugehen und mich stört es auch nicht mehr wirklich aber es ist leider immer noch da. Ich bin mir ziemlich sicher dass es früher einmal anderst war aber ich kann es leider nicht beweisen oder sagen warum ich das denke.
Ich glaub das ich nicht der typische ADS Mensch bin aber ich habe schon immer gemerkt das was nicht stimmt und seit ich elv adult nehme geht es mir besser.
Dieses befremdliche Gefühl beschäftigt mich schon lange und wie ich lese auch immer wieder von „derealisation“ aber leider ist die Medizin noch nicht soweit um wirklich ein Mittel dagegen zu haben.

Ich konnte eigentlich gut mit dem ads leben bevor ich die Diagnose bekommen habe aber irgendwie hatte ich immer Probleme in Beziehungen und ich fühlte mich einfach anderst irgendwie. Der Auslöser das ich dann mal zum Arzt bin war wegen meiner Studienzeit. Dauerndes gedankenkreisen, innerliche Unruhe und wegen dieser Unruhe war ich immer total erschöpft und irgendwie hatte ich das Gefühl das ich anderst lernte als die anderen und viel mehr machen musste als alle anderen um durch die Klausuren zu kommen. Obwohl ich viel macht, war ich oft Opfer meiner Gedanken und ich konnte einfach nicht richtig „filtern“.
Was mir dann erstmal sehr geholfen hat war das antidepressiva escitalophram in einer geringen Dosis.
Ich war nicht mehr wirklich depressiv während dem Studium aber durch das Medikament sind meine Gedanken mehr zur Ruhe gekommen und das hat mir sehr gut getan. Ich nehme bis heute 10mg täglich seit ca. 5jahren und ich bereue es keinen Tag :).

In den letzen Jahren habe ich öfter Psychotherapie angefangen weil ich der Sache unbedingt auf den Grund gehen wollte und warum ich eigentlich so Probleme habe in Beziehungen und mit Nähe etc.
ich bin an sich ein offener Mensch aber ab einem gewissen Punkt blocke ich unbewusst ab.
D.h das ich irgendwie unterbewusst keinen an mich ran lasse und abblocke. Ich kann offen darüber sprechen das ich besonders in intim Momenten Probleme habe mich zu öffnen. Oder besser gesagt nur in diesen Momenten. Es ist egal wie lange ich einen Menschen kenne ich blocke immer ab ab einem gewissen punkt egal wie attraktiv ich diejenige finde oder wie vertraut ich mit der Person bin.

Ich denke es hat einmal mit der Erziehung meiner Eltern zu tun und mit dem Umfeld in dem ich aufwuchs. Es gab keine Gewalt oder so aber irgendwie war die Stimmung zuhause immer sehr bedrückend , schwer zu beschreiben.
Aber ich glaube das mein Körper irgendwann angefangen hat sich selbst schützen zu wollen um unangenehme Gefühle nicht zuzulassen.
Ich denke auch dass das der Auslöser war der Depression und auch der derealisation.
Irgendwann kann ich bis heute nicht ablegen und habe ab einem gewissen Punkt in der Vergangenheit zu gemacht. Es beschäftigt mich sehr oft aber ich konnte noch keinen genauen Grund finden.
Es ist eine Art Trauma das mich über Jahre irgendwie geprägt hat und teilweise bis heute andauert wenn es zu „diesen Momenten“ kommt.

Ich denke das Gefühl der Derealisation hängt irgendwie auch noch mit der Depression zusammen , sozusagen als Narbe die ich davon davongetragen habe.
Nachdem ich die Depression überstanden habe war ich ein anderen Mensch, es ist unglaublich was die Psyche ausrichten kann.

Heute geht es mir sehr gut aber ich kämpfe noch mit Überresten meiner Vergangenheit die ich nur schwer einordnen kann.

Aber vielen danke für die ganzen Beiträge, ich verfolge das Thema weiter

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Herzlich willkommen, @jte Jaaay

Ich denke auch, dass die Derealisation ein Schutz ist. Diese tritt bei vielen Problemen auf wie Angststörung, Depression, Trauma und auch ADHS. Macht einfach Sinn in meinen Augen, dass die Psyche einen schützen will vor Überforderung und deswegen alles um einen ausblendet/abschottet. Wenn man aber mit einem Psychiater spricht oder Psychologen sagen die einem meist, dass es dieses Symptom meist nur bei Angststörung oder Depression gibt.

Die Derealisation kann aber auch als alleinige Störung bestehen. Ich habe mich die letzten 5 Jahre sehr viel damit beschäftigt und gelesen. Leider gibt es im deutschen Raum sehr wenig darüber. Nur ein paar Bücher von Betroffenen und einem Fachbuch von einem Dr. Michal.

@Ulbre: Wie wäre es mit Derealisation als Stresssymptom, sozusagen wenn der emotionale Stress so stark wird, dass die Psyche einfach dichtmacht?

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Genau!

Könnte sein.
Aber was könnte der Stressnutzen von Derealisation in der vorzivilisatorischen Zeit sein ?

Naja, im Angesicht des Todes könnte Derealisation schon sinnvoll sein, wenn man dadurch Angst und Schmerz nicht realisiert. Vielleicht werfe ich da auch was durcheinander, aber gibt es da nicht einen Zusammenhang mit Traumata durch solche extremen Situationen?