ADHS und PMS in heftiger Form bzw. PMDS (prämenstruelle Leiden) - Betroffene?

Hallo liebe Leserin,
falls Du auch unter der Kombination ADHS und PMDS (bzw. sehr starkem PMS) leidest, würde ich mich riesig freuen, mit Dir in Kontakt zu treten, um sich gelegentlich schriftlich darüber auszutauschen. Ich kenne bisher niemanden persönlich mit genau dieser Kombination.
Ich bin 38 Jahre alt, Mutter eines 4-jährigen Sohnes. Meine ADHS Diagnose habe ich erst vor vor 1,5 Jahren erhalten.

Liebe Grüße
Janide

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Willkommen an Bord. Es gibt hier viele mit der Kombination bzw Wechselwirkung. Vielleicht findest Du für den Anfang über die Suchfunktion (mit PMDS oder PMS) ein paar Threads und versuchst es auch dort nochmal, z.B. PMDS und ADHS - Austausch/Erfahrungsbericht

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Ach vielen Dank, das ist lieb. Ich bin neu hier und hatte, glaube ich, ein falsches Suchfeld benutzt, und habe deshalb die anderen Beiträge mit Schlagwort PMS/PMDS zuerst gar nicht gefunden. Danke für Deinen Link. Dann werde ich dort dieselbe Frage nochmal posten. Hoffe, das ist erlaubt, denselben Beitrag woanders nochmals zu posten.

:+1:t2:Etwas weiter gefasst finden sich auch mit „Zyklus“ ggf viele Beiträge und Erfahrungen rund um die 2. Hälfte.

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Hallo, vielleicht bist du ja mittlerweile fündig geworden aber die Kombination gibt es sehr häufig bei ADHS.
Ich leide auch darunter. Während andere Frauen von Hungerattacken und Schokosucht in der Zeit berichten, spinnt meine Emotionalität komplett vor der Periode.
Ich weiß nicht,ob du Medikamente gegen ADHS nimmst, aber mir hat es geholfen die Dosis in der Zeit anzupassen. Mönchspfeffer hilft auch vielen, bei mir hat es allerdings nicht so viel gebracht und ich bin auch zu ungeduldig bis es die volle Wirkung erzielt.

Liebe Grüße Frieda

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Ohha in meinem Kopf hat es Grad richtig gekracht :face_with_monocle: ich stand auch unter PMDS Verdacht als ich noch nicht die ADHS Diagnose hatte und hab dann extra Tabletten dagegen bekommen aber ich hab da iwie keinen Unterschied gemerkt :melting_face: Kurz vor der Periode bin ich manchmal sogar Selbstmordgefährdet und ich bekomme überhaupt nichtsmehr und weine soviel. Bin gerade sehr dankbar auf das Thema gestoßen zu sein

Danke für deine Nachricht Neef! Auch wenn ich dir das überhaupt nicht wünsche, ist es doch so ein Trost, auf Menschen zu treffen, die das auch kennen. In meiner letzten PMS Phase war es auch wieder ganz ganz heftig bei mir, komplett nach weinen zumute, und am Geburtstag meiner Mutter musste ich , obwohl eine schöne Unternehmung geplant war, die ich selbst organisiert hatte und mich ursprünglich drauf gefreut hatte, plötzlich ohne erkennbaren Grund vor meiner Mutter losheulen am Vormittag ihres Geburtstages. Und suizidale Gedanken und Gefühle kommen dann auch ständig (nie echte Pläne, nur Gedanken), aber ich fühle mich diesen hormonellen Zuständen dann so ausgeliefert, weil ich eigentlich ein total heiterer lustiger positiver Mensch bin und in der Regel positiv denke.

Hi Friedaline,

ganz lieben Dank für deine Nachricht. Tatsächlich hab ich das noch nicht versucht, während PMS meine ADHS Medikamente ein bisschen zu erhöhen. Das möchte ich nächstes Mal versuchen. Meine Ärztin meinte, ich darf zwischen 20mg und 30mg auch mal wechseln je nach Bedarf. Dann werde ich das während PMS mal erhöhen. Eigentlich klingt das auch plausibel, rein hormonell.

Danke danke für den Impuls😘

… ach ja Mönchspfeffer hat mir die 3 Zyklen lang tatsächlich geholfen gegen PMS (wobei dafür die Tage während Periode schwerer wurden🤔), aber beim vierten Zyklus, das war letzten Zyklus, hat Mönchspfeffer wieder gar nicht geholfen und es war wieder so schlimm wie damals immer. Ich werde noch 2-3 weitere Zyklen beobachten. Falls Mönchspfeffer doch nicht langfristig hilft, werde ich es hormonell versuchen mit meiner Gynäkologin.

Hallöchen!
Das, was du schreibst, kommt mir irgendwie vertraut vor. Allerdings habe ich keine Kinder, was ja bestimmt einen Unterschied machen kann wegen des Hormonhaushalts.

Vor der Periode und während des ersten, manchmal auch noch zweiten Tags, ist es so, dass ich extrem emotional und auch sehr instabil bin. Ich raste wegen kleinster Dinge aus, zweifele alles an und falle in ein schlimmes Loch.

Meine Diagnose ADHS habe ich gerade erst erhalten und bei mir fängt auch erst Mitte Juli die zweite Versuchsreihe mit Medikamenten an (die erste musste abgebrochen werden, wegen nicht aushaltbarer Migräneepisoden). Mönchspfeffer hat mir was das betrifft gar nicht geholfen, lediglich die Schmerzen waren ein wenig erträglicher. Laut meiner Ärztin soll ich die Pille durchnehmen, um den Hormonspiegel gleich zu halten und damit dieser Stimmung und auch der Migräne dank Hormonabfall vorzubeugen. Das funktioniert nicht wirklich. Ich merke trotz Pille, jetzt wäre es eigentlich so weit, bin launisch, depressiv und instabil. Wenn auch etwas gedämpft. Und Migräne hatte ich in den letzten zwei Monaten so oft wie bisher nur unter Medikinet und auch heftiger als zuvor.

Das hier kam heute/gestern per Newsletter hereingeflattert.

ADHS & PMDD: Warum viele Frauen vor der Periode emotional abstürzen – und was hilft


Female-specific pharmacotherapy in ADHD: premenstrual adjustment of psychostimulant dosage

Zusammenfassung uff Deutsch
1. Hintergrund

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine häufige neuro­entwicklungsbedingte Erkrankung. Weltweit sind etwa 3,4 % der Erwachsenen betroffen.

Im Erwachsenenalter ist das Geschlechterverhältnis annähernd 1 : 1. Trotzdem werden Mädchen und Frauen oft später oder gar nicht diagnostiziert.

Erste Hinweise deuten darauf hin, dass hormonelle Schwankungen im Menstruationszyklus die Wirksamkeit von Psychostimulanzien beeinflussen können. Geschlechterspezifische medikamentöse Interventionen sind jedoch kaum erforscht und kaum in der Praxis verankert.


2. Zielsetzung

Diese Fallserie untersucht, ob eine gezielte Dosiserhöhung von Psychostimulanzien in der prämenstruellen Woche hilft.

Der Fokus liegt auf Frauen mit ADHS und einer prämenstruellen Verschlechterung von ADHS- und Stimmungssymptomen.


3. Methoden

Eingeschlossen wurden neun Frauen (22–48 Jahre) aus einer ADHS-Fachambulanz in Den Haag.

Alle hatten neben ADHS häufig komorbide PMDD oder Depression. Ihre Grunddosierung war seit Monaten stabil.

Trotzdem berichteten sie von einer deutlichen Symptombesserung vor der Menstruation.

In Absprache wurde die Tagesdosis prämenstruell um 30–50 % für 3–10 Tage erhöht.

Über 6–24 Monate erfassten Ärzt:innen mit einer 5-Punkte-Likert-Skala die Wirkung auf ADHS- und Stimmungssymptome sowie Nebenwirkungen.


4. Ergebnisse

Bereits im ersten Monat nach Dosiserhöhung berichteten alle Patientinnen:

  • Verbesserte Konzentration, Aufmerksamkeit und Impulskontrolle

  • Stabile Stimmung mit weniger Reizbarkeit und höherer Energie

Einige Frauen empfanden weniger Fatigue oder Migräne. Brustspannen wurde tolerierbarer.

Neue Nebenwirkungen traten nur vereinzelt und mild auf. Darum blieben alle langfristig beim prämenstruellen Dosisschema.


5. Diskussion

Die Befunde passen zu Studien, die zeigen, dass Amphetamine in der späten Lutealphase weniger wirksam sind.

Sinkende Östrogen- und steigende Progesteronspiegel können die dopaminerge Übertragung modulieren.

Eine prämenstruelle Dosiserhöhung könnte diesen hormonell ungünstigen Effekt ausgleichen. So wird die monatliche Symptomverschlechterung abgeschwächt.


6. Schlussfolgerung und Ausblick

Diese Fallserie zeigt, dass eine prämenstruelle Dosiserhöhung:

  • praktikabel
  • sicher
  • und effektiv

sein kann.

Es besteht hoher Bedarf an randomisierten, kontrollierten Studien. So lassen sich Dosierungsempfehlungen optimieren, Sicherheitsprofile klären und Leitlinien für geschlechterspezifische Pharmakotherapie entwickeln.

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Danke für diesen Link… !
Ich sehe gerade wie sich ein weiterer Punkt auf meiner „Schmerzliste“ einsortiert.

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Hoffe, ein Ausdruck davon hilft beim nächsten Termin mit dem verschreibenden Arzt, um es wenigstens mal zu versuchen (individuelle Patienten Behandlung und so) :four_leaf_clover:

Sonst könnte ich auch nochmal etwas speziell für den Arzt zusammenstellen.

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Danke, SneedleDeeDoo.
Ich werde auf jeden Fall auch mit einer (neuen) Gynäkologin sprechen.
Ich nehme durch PMS teilweise zwei Tage lang die Höchtdosis an IBU (2400mg), weil es sonst körperlich einfach nicht zu ertragen ist. Dazu kommen dann immer die ganzen zusätzlichen Beschwerden.

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Ihr Lieben alle, die oben schon geschrieben haben!

Ich danke euch vielmals für eure Antworten und Anregungen!

Und danke für den Artikel ADHS und PMDS! Solche Artikel sind soo hilfreich!

Noch mehr danke ich für den Impuls, solche Artikel zum Arzt mitzunehmen! Mega gute Idee. Werde ich bei nächster Gelegenheit machen. Ich finde Aufklärung (auch für Ärzte!) so wichtig!!!

Zur Info:

Nachdem ich in München an die dutzenden gynäkologischen Praxen kontaktiert habe (speziell welche, wo „Hormondiagnostik“ im Leistungsspektrum stand), und von ALLEN eine Absage erhalten habe bzgl ob sie mir mit PMDS weiterhelfen können, habe ich schließlich endlich eine passende Stelle gefunden:

Hab nun Ende August einen Termin im Klinikum Großhadern in der Frauenheilkunde bekommen. Dort können sie mir wohl helfen mit PMDS und wahrscheinlich eine umfassende PMDS-Diagnostik machen (wahrscheinlich Bluttests in verschiedenen Zyklusphasen).

Ich lasse euch sofort wissen, wie es ablief.

Zudem hab ich für September einen Termin bei einer Endokrinologin bekommen. Da lasse mich alles checken bzgl. Hormonen und Organen, die irgendwie relevant sein könnten in meinem Fall:
Also: PMDS (Sexualhormone), Schilddrüse, Nebenniere, Hypophyse, …
Meine bisherigen offiziellen Diagnosen sind:
Rezid. Depression und ADHS, aber meine Schwankungen (zusätzlich zu den PMDS-spezifischen Schwankungen) , werfen in mir manchmal die Frage auf, ob da noch mehr ist als nur ADHS und PMDS, sondern evtl. Bipolare Störung (anstatt meiner ursprünglichen langjährigen Diagnose der rezid. Depression). .

Also ich hoffe auf genauere Erklärungen für meine sämtlichen extremen Schwankungen beim Endokrinologen. Auch dazu halte ich euch auf dem Laufenden.

Ich hätte noch eine Frage:

An diejenigen unter euch, die eine offizielle PMDS Diagnose haben: bei welchem Facharzt habt ihr die Diagnose erhalten? Normale Gynäkologin? Psychiaterin? Klinik?

Vielleicht ist hier etwas Hilfreiches dabei: https://www.rohde-bonn.de/wp-content/uploads/2025/01/2025_PMDS-Diagn-u-Ther_GynEndo_Dorn-et-al.pdf

Oh hallo zusammen, darf ich mich hier dazuhängen?

Ich bin schon länger mit ADHS disagnostiziert, aber es ist erst mein dritter Zyklus, wo ich bewusst Medikamente nehme und Zusammenhänge beobachten kann.

Mein (nicht diagnostiziertes - mich nimmt keiner erst, kennt man das in Ö überhaupt?) PMDS ist wirklich extrem. Ernährung völlig außer Kontrolle (extremes binging), ganz ganz starke Emotionen, und wenn ich spaßhalber sage irgendwann starte ich einen Faustkampf in der Situation, dann meine ich es nur halb im Spaß. Und ich bin sonst echt ein Blümchen! :face_without_mouth:

Momentan wäre es wieder soweit. Derweil bin ich mit meinem Ritalin ganz gut über die Runden gekommen. Ich merke irgendwie, dass es nicht so lange/stark wirkt wie sonst? Aber es ist definitiv ein Unterschied. Allerdings sind meine Syptome auch nicht jedes Monat gleich stark.

Hallo jedenfalls :wink: