Ähm, jetzt verstehe ich dich nicht. Bei deiner Ausgangsfrage hast du doch geschrieben, dass es dir zu sehr um die störenden Faktoren geht.
Die gehen bei Hochsensiblen immer ins Extrem, da sie zwar nicht (immer) extrem sind, jedoch extrem (störend) wahrgenommen werden.
Gerade das macht HSP doch aus.
Das ist auf jeden Fall eine interessante Fragestellung. Ich werde darüber nachdenken.
Momentan aus dem Bauch:
Das ist für mich momentan bereichernd: die damit einhergehende ausgeprägte Vorstellungskraft. Da ich bildlich denke, kann ich Perspektiven wechseln und allein durch das Imaginieren Welten erschaffen. Allerdings geht das nur im Zustand von Ruhe, sonst fehlt der Fokus.
Der gute Geschmacksinn, wenn ich koche, dann muss das richtig sein. Gut gewürztes Essen ist das Paradies.
Ansonsten taumle ich durch den Alltag: Kinderstimmen, Gerüche (Parfum und Kosmetika sind fast am schlimmsten und ja auch Weichspüler), grelles Licht, die Geschwindigkeit der Autos, die an mir vorbei fahren, plötzlich bellende Hunde, das Tschilpen der Spatzen, Abgase, Zigarettenqualm, Musik…Berührungen können Schmerzen auslösen, genießen kann ich sie nicht. Vor allem Kopf und Haar bitte nicht anfassen.
Im Umfeld habe ich Viele, die sagen:
Das geht doch jedem so. Ich mag Weichspüler auch nicht.
Oder
Wenn Du ADS hast, dann habe ich das auch. usw
Ich sage dann stets, dass für mich die Trennlinie der Leidensdruck ist. Du empfindest Außenreize intensiv und kannst ihre schönen Seiten genießen? Das ist doch toll! Leidest Du unter Sinneseindrücken? Nein? Vielleicht geht es doch nicht allen gleich.
Oder du bist liebenswert verpeilt und das schränkt Dich gar nicht ein. Klasse! Es könnte sein, dass Du kein ADHS hast.
Oh, wie sehr ich mit dir fühle!
Habe 3 Tage Wellness in einem Ressort hinter mir und der letzte Tag hat mich derart gestresst, dass die Entspannung der beiden ersten Tage sofort wieder futsch war.
Ja, es geht mir zuviel um die störenden Faktoren und zu wenig um die, die als sehr angenehm empfunden werden. Und nachdem ich nun die Schilderungen von dir und @Lupine gelesen habe, bemängel ich an diesem Test auch noch, dass die extremen Auswirkungen der Faktoren keine Beachtung finden. Es ist viel zu leicht, sich anhand dieses Testes (der auch noch damit beworben wird, dass er sich an wissenschaftlichen Skalen orientiert), als HSP zu diagnostizieren. Es wird auch nicht abgefragt, wie lange die „Symptome“ auftreten müssen, bis sie einer HSP würdig sind. Eine reine Momentaufnahme. Kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein. Wenn jemand diesen Test liest, der von HSP betroffen ist, wird er ihn so lesen wie du, mit all den extremen Auswirkungen auf´s Leben. Wenn jemand wie ich, oder jemand der sich noch weniger in diesen Bereichen auskennt, diesen Test macht, wird er das lesen, was da steht. Und da steht nix von extremen Auswirkungen. Gar nichts. Die Person, die hier ein positives Ergebnis erzielt, denkt sich: Okay, HSP. Sie trifft eine Person, die wirklich hochsensibel ist und sagt: „Klar, kenn ich alles. Ist doch halb so schlimm, schließlich habe ich das auch. Durch einen wissenschaftlichen Test bestätigt.“
Übrigens gibt es in dem Artikel noch einen Link zu einem weiteren Test. Der besteht aus mehr Fragen, die verschiedene Bereiche expliziter abdecken. Außerdem sind die Abstufungen in 7ner-Schritten und die höchste Stufe heißt extrem. Zusätzlich werden noch Alter, Geschlecht und Nationalität berücksichtigt. Nach diesem Test bin ich keine HSP.
Ganz ehrlich: Wenn ich einen Test wie diesen Schnelltest für ADHS sehen würde, ich käme mir echt verarscht vor.
Ich diagnostiziere mich nicht nach solchen Tests. Ich habe noch gar keine Diagnose. Allerdings gibt es nicht zu übersehende Anzeichen, dass ich ADS habe. Nächste Woche starte ich ärztlich verordnet mit der Einnahme von Ritalin adult. Das fußt in keinster Weise auf Fragebögen. Ich habe momentan extremen Leidensdruck, auch was Sinneseindrücke betrifft.
Deshalb habe ich diesen Thread gestartet, weil mich diese Fragestellung interessiert hat. Mittlerweile gab es doch schon gute Erkenntnisse hieraus, wie z Bsp dass es noch nicht genug Forschung zu HSP gibt, aber alles mit Reizfiltern zusammenhängt, ADHS nicht gleich HSP ist. Es kann natürlich sein, dass es ausführlichere Testbögen zu HSP gibt, aber es sind doch nur Richtungsweiser: „lass das mal vom Profi abklären“
Zudem finde ich den Hype um HSP nach wie vor verdächtig. Ich denke, dass damit einer bestimmten Klientel einfache Antworten geliefert werden. ADHS kann schön weiter Stigma haben, aber HSP ist etwas gaaanz besonderes.
Ach, ADHS erhält Aufmerksamkeit. Je mehr sich drüber das Maul zerrissen wird, umso mehr steht es im Fokus. Wir müssen „nur“ die Vorurteile wegräumen und sind dabei auf einem guten Weg. Die stichhaltigeren Argumente sind auf unserer Seite und sie werden nicht weniger. Rausgehen und Aufklären, dann wird das was. Wünsche dir, dass Ritalin dich weiter bringt.
Ich weiß nicht, warum du diesen Test so zerflückst, denn hier geht es um generelle Symptome und nicht um Momentaufnahmen. Es geht nicht um eine Woche, in der man mal zum Beispiel sehr empfindlich auf Gerüche, Lärm und Licht reagiert, sondern um Empfindungen, die immer vorhanden sind.
Deine Fragen habe ich mir gar nicht gestellt, sondern davon bin ich ausgegangen. Diesbezüglich sind die Fragen des Tests korrekt gestellt, wie ich finde.
Kann es sein, dass du da etwas hineininterpretierst?
Ich nicht. Ich durfte mir zusammenreimen, was wohl wie gemeint ist. Wenn man erst HSP-Experte sein muss, um mit diesem Test herausfinden zu können, ob man eventuell HSP sein könnte, welchen Sinn macht dann der Test? Und wie soll ein Test mit so einem Interpretationsspielraum in so einer Kürze valide sein?
Ich habe den Test jetzt noch einmal gemacht und kann deine Einwände noch weniger verstehen.
Es wird danach gefragt, wie „häufig“ und wie „sehr“ bestimmte Eigenschaften auftreten und andere Fragen zielen darauf auf, ob eine bestimmte Eigenschaft vorliegt oder eben nicht.
Was bitte ist daran nicht zu verstehen? Denn je mehr oder je intensiver eine Eigenschaft vorliegt, desto eher besteht die Möglichkeit, dass HSP vorliegt.
So ist zum Beispiel die Frage nach Lichtempfindlichkeit eine generelle Frage. Denn entweder bist du lichtempfindlich oder du bist es eben nicht. Lichtempfindlichkeit ist ein Symptom, das permanent auftritt und nicht nur gelegentlich.
Nein, eben nicht, denn es gibt ja auch Nuancen, wenn die Frage nach der Lichtempfindlichkeit mit Ja beantwortet wird.
Bei einigen mag etwas Blinzeln gegen die Lichtempfindlichkeit ausreichen, während sich andere ohne Sonnenbrille gar nicht der Sonne aussetzen können. Und mittlere Lichtempfindlichkeit muss noch kein Indiz für HSP sein, dennoch muss für diejenigen, die keine besonders ausgeprägte Lichtempfindlichkeit aufweisen, die Möglichkeit einer korrekten Antwort gegeben sein.
So verhält es sich auch mit der Geruchsempfindlichkeit. Von einem unangenehmen Empfinden bis hin zur Kopfschmerzattacke und Übelkeit ist alles möglich. Und jeder Geruchsempfindliche kann seine Reaktionen darauf ganz eindeutig zuordnen.
Deine Kritik ähnelt meines Erachtens etwas der Suche nach dem berühmten Haar in der Suppe, denn die Nuancen der Antwortmöglichkeiten sind identisch mit denen zahlreicher anderer psychologischer Fragebögen. Und die Profis werden wohl wissen, wie sie die Fragebögen formulieren müssen, damit sie brauchbare Antworten erhalten.
ps: Genau wie du es kritisierst, dass ein Ja oder Nein ausreichen würde, würden umgekehrt andere in diesem Fall kritisieren, dass es keine Angabe zu Nuancen gibt, wenn sie keine extrem starke Ausprägungen ausweisen.
Auf diese Weise hat jeder die Möglichkeit, die Fragen authentisch zu beantworten.
Meine Kritik rührt daher, dass ich diesen Test als zu oberflächlich und indifferent empfinde. Wenn ich ein Haar in der Suppe finde, nehme ich es heraus und gut is. Und suchen tue ich danach nicht.
Also ich kenne es auch diese Überreizung durch Alltagsgeräusche.
Musik beim Autofahren, Gespräch und Radio gleichzeitig, Licht, Straßenlärm.
Gerüche, Geräusche etc pp.
Auch ich benutze kein Weichspüler, weil es stinkt.
Macht zudem Waschmaschinen langfristig kaputt, ohne ist es billiger und man bekommt mit, wenn die Wäsche mal nicht sauber geworden ist.
Meine Mutter hat es allerdings Weichspüler verwendet und mich hat es nie gestört. Ist vllt auch eine Sache der Gewöhnung.
Ich mag auch keinen Duftmix an mir tragen: die Haare riechen nach Haarspray, die Achseln nach Veilchen, der Hals nach Lacoste Pour femme (<3) und die Hose dann noch nach Lenor Frühlingsbrise?
Bäh, ne.
Was diese Überreizung durch Geräusche des Alltags angeht bin ich der Meinung, dass das stark mit Depressionen und Erschöpfung korreliert.
Ich sitze auch gerade im Auto (als Beifahrer - dont panic!), es läuft Musik und die Autobahn ist laut. Regen prallt gegen die Frontscheibe.
Stört mich 0.
In schlechten Phasen war das die absolute Hölle für mich.
Auch bei sozialer Interaktion den ganzen Tag über würde mich sowas jetzt mehr nerven und mir wäre nach Ruhe.
Es ist immer ein Balanceakt. Hatte ich viel Trubel brauche ich Ruhe, hatte ich Ruhe kann ich so etwas aushalten ohne dass es mich stört.
Ich nehme auch nur parfumfreies Deo und Haarspray sowie parfumfreie Bodylotion, wenn ich Parfum benutze.
Meine beste Freundin benutzt leider ein schrecklich aufdringliches süßes Parfum und ich leide jedesmal Qualen, wenn ich neben ihr im Auto sitzen muss. Ich versuche jedes Mal kurz noch zu rufen, dass sie bitte nicht so viel auftragen soll…aber dann ist es leider meistens schon zu spät.
Liebe @Irrlicht ich bin immer überempfindlich unabhängig davon ob ich gerade eine depressive Phase habe oder nicht.
Meine Augen sind seit ich mich zurück erinnern kann empfindlich auf grelles Licht, also seit früher Kindheit.
Genauso habe ich schon als Kind extrem empfindliche Ohren gehabt, und mit der überempfindlichen Haut ist es auch nicht anders.
Manche Dinge bleiben einfach immer gleich, dagegen bin ich machtlos, wie zum Beispiel das ich seit meiner Kindheit nichts mit Zwiebelringen drauf essen kann, wenn mir der Geruch von Zwiebelringen auf einem Salat oder belegten Brötchen, was auch immer, in die Nase steigt dann bekomme ich einen Brechreiz, dann lieber Weichspüler, naja kommt drauf an welcher, aber das könnte ich 100 mal besser ertragen als den Geruch von Zwiebelringen, da muss ich würgen.
Übrigens bekomme ich auch auf den Geruch von Knoblauch einen Brechreiz, aber nur bei anderen, bei mir selbst geht’s, aber wenn zum Beispiel beim Einkaufen jemand neben mir steht wo nach Knoblauch stinkt, da muss ich fast erbrechen, muss dann so schnell wie möglich weg von der Person.
Jedenfalls sind bei mir die meisten Empfindungen immer da, also nicht Stimmungsabhängig.
P.s. interessant fand ich noch die Erwähnung von @ads66 mit den Haaren und dem Kopf, dass mochte ich auch als Kind schon nicht, oder Berührungen im Gesicht, mag ich überhaupt nicht, darauf reagiere ich auch total überempfindlich.
Uahhh das ist schlimm! Da stimme ich dir absolut zu. Eine wirklich liebe Kollegin umarmt mich immer stürmisch und sie hat auch so ein süsses Parfum an sich, dass ich den ganzen Tag dann an mir rieche. Mir ist dann immer unterschwellig übel und die Klamotten wandern nach Feierabend sofort in die Waschmaschine
Liebe @Lea obwohl ich Raucherin bin, finde ich den Geruch von Zigaretten Rauch ganz schrecklich, wie empfindest Du den Geruch von Zigaretten Rauch?, dass hängt ja auch überall fest, einfach grässlich.
Ich möchte endlich davon wegkommen, auch wenn ich jetzt mehrheitlich dampfe statt rauche, denn auch dass Zeug riecht ja stark, auch wenn es nach Erdbeeren und Menthol, was auch immer riecht.
Hallo liebe @AbrissBirne
Ich mag frisch angezündete Zigaretten eigentlich gern riechen, aber keinen alten Rauch in Tapeten, Kleidung oder abgestandene Aschenbecher
Sonst rieche ich das ab und an echt gern …solange ich nicht im Raucherraum bei uns in der Firma stehen muss, da steht man trotz Lüftung im Nebel
Ja abgestandener Rauch riecht echt eklig, dann lieber den Rauch einer Zigarette die man frisch anzündet, ich rauche eh immer draussen, nie in geschlossenen Räumen, wegen den Nikotinflecken in den Ecken oder in den Polster Möbeln.
Übrigens fällt mir gerade ein, dass ich gelesen habe das die Queen den Geruch oder Geschmack von Knoblauch anscheinend nicht mochte, dass war glaube ich ein Schweizer Koch der für sie kochte und sagte das für die Queen nicht mit Knoblauch gekocht wurde. Bei mir ist das mit dem Knoblauch so, dass wenn ich selbst und Leute die mit mir zusammen etwas mit Knoblauch gegessen haben, es mir nichts ausmacht. Wenn ich aber selbst keinen Knoblauch gegessen habe und ich es dann an anderen rieche, mir sehr unangenehm ist, was ich auch schon von anderen gehört habe, dass es ihnen ähnlich damit geht.
So oder so sind die Empfindungen, zum Beispiel mit Parfum oder starkem Blumenduft, wie zum Beispiel Flieder oder ähnliches, bei Hochsensiblen Menschen auch total unterschiedlich, eben auch hier nicht jeder Mensch gleiche Empfindungen hat, dass ist doch sehr interessant, und irgendwie auch wieder normal, ich mag zum Beispiel den starken Duft von Flieder dafür nicht von Rapsblüten.