Aktueller Stand Elvanse in Österreich?

Hallo, liebe Leute.
Kurzversion: Kann mir jemand verlässliche Informationen dazu geben, unter welchen Bedingungen Elvanse in Österreich zugelassen ist bzw. die Kosten übernommen werden (Meine Kassen sind ÖGK und SVS)?

Längere Version:
Ich bin Student und seit Anfang letzten Semesters in Behandlung mit MPH (zuerst Medikinet, derzeit Concerta 36 + optional Medikinet). Es hat mir soweit im Studium sehr geholfen, und ich hatte erstmals das Gefühl in meinen Fächern kompetent zu sein und sogar anderen helfen zu können. Der Effekt ist bei mir vor allem viel konzentrierter zu Arbeiten und Aufgaben strukturiert und mit weniger Fehlern abschließen zu können.

Ich merke aber kaum Verbesserung in manchen anderen Bereichen. Mir fällt es nicht wirklich leichter Dinge anzufangen und oft bleibe ich mit dem erhöhten Fokus nur stärker an Ablenkungen hängen. Ich bin auch weiter gleich extrem unruhig und verärgert wenn mich etwas ein bisschen stresst, und lasse das auch oft ungewollt an anderen aus.
Ich würde als Vergleich eigentlich gerne einmal Elvanse probieren, da es ja etwas anders wirken soll.
Ich habe bald einen Termin bei meiner behandelten Psychiaterin, und habe mir überlegt das anzusprechen.

Es gibt aber nur sehr wenig, teilweise widersprüchliche Informationen dazu, wie da in Österreich die Lage zur Verschreibung davon ist. Habe eigentlich nur herausgefunden dass es sehr kompliziert sein soll, und man zuerst andere Medikamente testen muss. Kann mir jemand dazu genauere Informationen geben?

Danke und liebe Grüße.

Da es vielleicht noch für andere interessant sein könnte ein kurzes Update:
Ich habe den möglichen Wechsel bei meiner Psychiaterin angesprochen und sie war sehr offen dafür. Die Verschreibung war kein Problem, sie hat als Begründung nur den besseren Wirkverlauf (Concerta wirkt bei am Vormittag zu schwach ) und längere Wirkdauer angegeben. Mit dem Befund dann beim Hausarzt das Rezept abgeholt, dabei dauert die Bewilligung einige Minuten da es der Chefarzt freigeben muss.

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Danke für deinen Erfahrungsbericht! Magst du vielleicht auch berichten wie die Umstellung bei dir angeschlagen hat?
Elvanse ist in Österreich ja seit 2017 zugelassen, allerdings ist es nicht im offiziellen Erstattungskodex der Krankenkassen angeführt - das bedeutet, dass es bei Verschreibung nur durch gute medizinische Bergündung von der Krankenkasse bezahlt wird und wie du richtig schreibst auch chefärztlich bei der Kasse genehmigt werden muss. Von einem Bekannten habe ich auch gehört, dass das in der Regel heißt, dass man zumindest zwei andere Medikamente schon probiert haben muss, und der Arzt bescheinigen muss, dass diese Medikamente nicht gut vertragen wurden/ nicht gut genug gewirkt haben, und an desshalb das Elvanse verschreibt. Ist aber sicher auch vom individuellen diensthabenden Chefarzt abhängig ob der/die das jetzt genehmigt oder nicht.

Also ich bin mit der Umstellung recht zufrieden. Von der Wirksamkeit ist es vergleichbar mit MPH für mich, aber der Wirkverlauf ist deutlich angenehmer.

Wegen der Erstattung ist es, wie du sagst, eben etwas schwieriger als bei den anderen Medikamenten. Ich habe meine Psychiaterin noch mal deswegen gefragt und sie meinte dazu nur, dass es gut begründet sein muss und dass es bei ihr noch nie Probleme mit der Genehmigung der Kasse gab.

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Der Beitrag ist ja schon ein bißchen älter, aber gibt es mittlerweile vielleicht noch mehr User aus Ö, bei denen Elvanse durch die Kasse übernommen wird? Bei mir ist das nämlich ein ziemlicher Kampf und auf Dauer selber zahlen finanziell für mich sehr schwierig.

Ich kann nur von meiner Seite berichten, dass es weiterhin keine Probleme gab, und die Genehmigung immer innerhalb weniger Minuten durchging (ÖGK). Meine Apotheke hat das Medikament seit kurzem sogar lagernd; „weil es jetzt öfter gebracht wird“.
Damit ich das richtig verstehe, bei dir wurde das Medikament verschrieben, aber dann nicht von der Kasse genehmigt? Falls dir das nicht viel persönliche Information ist, darf ich fragen, welche Kasse und Bundesland?

Ich wäre auch sehr über weitere Erfahrungsberichte dankbar, da ich im Moment gar nicht einschätzen kann, ob eher meine Erfahrung oder die von @Gimufi typisch ist.

Steiermark, ÖGK. Ich habe sogar bereits 2 mph-Präparate ohne Erfolg ausprobiert (das scheint ja irgendwie ein Kriterium zu sein).

Na ja, die Hoffnung stirbt zuletzt, wir werdens bald wieder probieren, vielleicht klappt es dann. Ist nur irgendwie paradox, dass Elvanse zwar in Ö nichtmal unter das Suchtmittelgesetz fällt, sie sich aber dann andererseits so zieren…

Ok, seltsam, dann haben wir nämlich die exakt gleiche Kasse. Kann mir nur vorstellen, dass es vom Arzt, bzw der gegebenen Begründung abhängt. Eventuell spielt es auch eine Rolle, dass ich davor über ein halbes Jahr lang MPH-Präperate probiert habe.

Ich glaube den Kassen geht es hier vor allem um die Kosten. Wir sind ja auch in der speziellen Lage, dass unretardiertes MPH leichter verschrieben werden kann als retardiertes. Das Missbrauchsrisiko ist höher, aber dafür ist es vergleichsweise halt spottbillig. Elvanse ist halt nochmal ein Stückchen teurer.

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück, dass es beim nächsten Mal klappt.

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Ja, das mit den Kosten ist natürlich ein großer Faktor seufz danke jedenfalls :slightly_smiling_face: