Naja, ich bin ja auch noch eher neu im Thema und so richtig aufschlüsseln kann ich es nicht.
Das zum Beispiel sehe ich bei mir nicht. ADHS ist bei mir eher wie eine Ansammlung schlechter Angewohnheiten, aber nichts Charakterdefinierendes. Klar haben die Folgen davon sich auf meine Persönlichkeit ausgewirkt, aber ADHS selbst?
Vielleicht ist das bei Dir anders, weil Du andere Symptome hast oder Deine Grundpersönlichkeit eh schon mehr mit den ADHS-Merkmalen übereinstimmt. Verstehst Du, was ich meine?
Für mich äußert sich ADHS hauptsächlich in Sachen wie Vergesslichkeit, Schusseligkeit, mangelnder Impulskontrolle … das sind für mich keine Persönlichkeitsmerkmale. Das stark assoziative Denken hab ich, aber das muss nicht daher kommen.
Also bleiben von ADHS eigentlich nur hinderliche Sachen übrig, ergo eher pathologisch. Dass durch die Medikamente und vor allem durch ein Bewusstwerden und Ändern der Coping-Mechanismen diese Dinge auch noch stark abflachen, macht sie noch weniger zu einem Bestandteil meines Ich-Erlebens.
Die autistischen Traits hingegen bestimmen stark, wie ich inhaltlich mit meinem Umfeld interagiere und wie ich mein Umfeld überhaupt wahrnehme.
Um vielleicht mal mit einem Bild zu arbeiten: unser aller Leben ist wie der Bau eines Hauses. Meine Persönlichkeit wird in der Struktur sichtbar: sind es gerade Gänge oder eher verwinkelte? Gibt es Nischen? Sind nur die wesentlichen Räume da oder noch weitere? Hier fänden sich dann die autistischen Traits wieder.
ADHS kommt dann bei der Ausführung ins Spiel: die ein oder andere Wand wurde nicht bis zum Ende gemauert, im Wohnzimmer findet sich ein Brunnen, bei dem jemand nicht an den Deckel gedacht hat, und die Küchensteckdosen sind so montiert, dass die Kabel der Küchengeräte unterm Wasserhahn durchlaufen müssen.
An der Grundstruktur des Hauses hat sich dadurch nichts geändert, nur an der Benutzbarkeit.
Keine meiner besten Beschreibungen, aber das ist gar nicht so einfach.
Ich glaube, ich verstehe jetzt schon etwas besser, wie du das unterscheidest und warum. Vielen Dank für deine Mühe. Du hast das sehr anschaulich und nachvollziehbar beschrieben.
Wenn ich das versuche auf mich zu beziehen, dann fällt mir auf, dass ich halt vor allem die Aspekte, die meine Wahrnehmung betreffen, als prägende Persönlichkeitsaspekte sehe. Also die Reizoffenheit und vermutlich auch das assoziative Denken. Da aber das Wahrnehmen und Denken im Autismus-Spektrum ebenfalls beeinflusst wird und vermutlich auch „umfassender“, macht es irgendwie Sinn, dass es dann im Falle von ADHS und Autismus eher mit Autismus zusammenhängt oder halt zumindest nicht klar voneinander abzutrennen ist. Gerade Aspekte von ADHS, die eigentlich im Gegensatz zu autistisch ausgerichteten Bedürfnissen und Strukturen stehen könnten, werden auf dieser Basis vermutlich einen gewissen Leidensdruck aufgrund der wahrgenommenen Diskrepanz verursachen?
Bitte entschuldigt das thematische Abschweifen. Und danke für die geduldige Erklärung, @yoshii.
Vielleicht kannst Du die Reize besser verarbeiten und Dich von daher z.B. besser in Menschen einfühlen? Für mich ist es eher so, als ob ich von ihnen beprasselt würde (den Reizen, nicht den Menschen…) - manchmal wie bei einem Nieselregel, öfter aber wie bei einem Hagelschauer mit fußballgroßen Hagelkörnern, und meine Schuhe stehen dank eines Blitzes auch noch in Flammen.
In jedem Fall ist es eher etwas, was mir zustößt und nichts, wo ich mich irgendwo beteiligt sehe.
Das assoziative Denken ist sicherlich etwas, was mit ADHS in Verbindung stehen kann - ohne passende kognitive Verarbeitungsfähigkeit aber letzten Endes ohne Wert.
Es ist für mich aber nichts, dass ich unbedingt ADHS zuschreiben würde, sondern anderen Dingen - ADHS gibt aber ein gewisses willkürliches Element hinzu. Musik zum Beispiel.
Leidensdruck habe ich aktuell zumindest hauptsächlich dort, wo ADHS und ASS Hand in Hand agieren und sich gegenseitig verstärken.
Du musst wissen das Kinder mit ADHS ab 125 IQ punkten als Hochbegabt eingestuft werden.
Zudem haben viele von diesem Schlag auch eine Dyslexie oder Dyskalulie.
Die Intelligenz bei Hochbegabten bedeutete nicht zwingend ein Kind zu sehen das Klassen überspringt oder schulisch ein Highperformer ist.
Unsere Tochter tut das auch nicht. Sie denkt einfach anders. ZB ist 1+1 eben nicht nur: 2, sondern auch 11 und wenn man es in Stunden betrachtet dann auch 2=120. da die stunden ja auch aus 1ern besteht. Bzw. Die zahl/der Wert 1 auch aus kleineren Werten besteht.
Die Fragestellung lässt ihr oft zu viele Variabeln=nicht verstehen, bzw. Lieber nichts mehr tun als es wieder falsch zu machen.
Ich bin nicht Hochbegabt, Bin ADHSlerin mit Dyslexie. Hatte/hab die selben Probleme wie unsere Tochter aber halt mittlerweile mit Workarounds.
Seit der ADHS Medikationen kommen einige ASS Anteile stärker hervor. AAAABEEEER: Sie hat einen Reizfilter!!! Und der hat uns und ihr das leben sooo viel einfacher gemacht!
Ich habe eben deinen Beitrag gelesen und wollte dich gerne Fragen wo du den Differentialdiagnostischen test gefunden hast? das würde mich sehr Interessieren. i
Ich vermute bei mir auch eine Komponente mit dem Autismus zumal das Neurodivergente Spektrum in meinen Augen generell, sehr fließend ist und ich denke, das man zum Beispiel ADHS als Hauptmerkmal hat und einzelne Nuancen sich ebene auch mit dem Autismus dann decken. Also eine Art Komorbidität nur eben dass das Hauptmerkmal die ADHS ist. weißt du was/wie ich das meine?
Ich (w/32) habe Anfang des Jahres die Diagnose Autismus erhalten und vermute eine Korrelation mit AD(H)S.
Leider haben mich bisher 2 Therapeuten mit dieser Vermutung nicht wirklich ernst genommen und sind (vermutlich auch) fachlich nicht ausreichend fortgebildet worden.
Da ich während der Schulzeit eher unauffällig war (ich war das typische verträumte & schüchterne Mädchen, das immer gut in der Schule war), war es für meine erste Therapeutin ausgeschlossen, dass ich neben der ASS auch ADHS haben könnte.
Dennoch sehe ich nahezu alle von euch oben genannten Symptome in mir wieder… Manchmal mehr, manchmal weniger ausgeprägt.
Der zweite Therapeut hingegen meinte, ASS und ADHS würden sich grundsätzlich gegenseitig ausschließen. Damit war für mich die Sprechstunde bei ihm bereits nach 10 Minuten beendet und leider absolute Zeitverschwendung.
Es ist schade, dass Therapeuten, wenn sie sich nicht auf das Feld spezialisiert haben, Zusammenhänge nicht sehen, verstehen und damit einer Vielzahl von vermeintlich Betroffenen das Leben schwer machen; sie eventuell sogar demotivieren weiter nach einer Erklärung für ihr individuelles Empfinden (und teilweise Leiden) zu suchen.
Ich für meinen Teil, gebe nicht auf, und werde weiter Therapeut nach Therapeut abklappern, bis ich das Gefühl habe, jemanden gefunden zu haben, der sich in dem Bereich auskennt und mir dann (egal ob mit positiver oder negativer Diagnose) bei meinen alltäglichen Problemen helfen kann.
Habt ihr bereits (ähnliche) schlechte Erfahrungen mit Therapeuten gemacht? Wurdet ihr von einem Spezialisten für ASS/ADHS diagnostiziert?
Habt ihr vielleicht sogar Tipps für mich, wie ich (zeitnah) an einen Therapeuten komme, der sich WIRKLICH in diesem Bereich auskennt?
Ich wurde mit 29 überraschend mit ASS und ADHS diagnostiziert – ursprünglich war ich nur zur ADHS-Abklärung da. Seitdem fühle ich mich in einer Identitätskrise, besonders weil mein Umfeld hauptsächlich aus neurodiversen Menschen besteht. Ich hinterfrage ständig, was „normal“ ist und ob ich bei der Diagnose nicht irgendwie „geschummelt“ habe. Eigentlich hätte ich lieber keine Diagnose bekommen.
Vorher wurde ich jahrelang wegen Depressionen behandelt, ohne dass es wirklich besser wurde. Ich hatte immer gehofft, irgendwo eine Lösung zu finden. Jetzt zu akzeptieren, dass meine Probleme quasi dauerhaft in meinem Kopf liegen, fällt mir schwer. Wobei ich in meiner Therapie genau an dem Punkt schon angelangt war, nachdem ich alle anderen „Variablen“ schon bearbeitet hatte. Eine Freundin von mir hat ihre Autismus-Diagnose regelrecht vorbereitet, während ich mich von meiner Diagnose überrollt fühlte. Hab ich es dann überhaupt, wenn ich es selbst nicht vermutet habe? Schließlich dachte ich lange ich sei nur hochintelligent, wie meine Therapeutin vermutet hatte.
Mittlerweile probiere ich ADHS-Medikamente aus, habe aber das Gefühl „zu schauspielern“, weil ich selbst nicht klar benennen kann, was mein Hauptproblem ist oder was überhaupt „normal“ sein sollte. Ich lese gerade Unmasked von Elli Middleton und erkenne mich teilweise darin wieder, aber sehe auch so viele Widersprüche in ihren Texten. Ich habe oft das Gefühl vieles ist durch Social Media selffulfilling prophecy.
Ich will auch mein Umfeld nicht groß auf meine Diagnosen sensibilisieren, wie es diagnostizierte Freunde machen – meine Schwestern wissen es, meine Eltern nicht. Aussagen wie „haha, mein ADHS wieder“ oder diese strikte Trennung zwischen neurodiversen und neurotypischen Menschen, die dauernd irgendwie gemacht wird, nerven mich. Klar werden neurodivergente Menschen in der Gesellschaft ausgelassen und solange man nur nicht „stört“, sind diese Diagnosen gesellschaftlich akzeptiert. Ich möchte mich trotzdem nicht „guten“, zumal ich denke, dass mir viele ohnehin nicht glauben – schließlich bin ich „erfolgreich“, und gerade scheint es, als bekäme jeder solche Diagnosen.
Das war viel Text, I am sorry. Aber ich habe mich hier gerade sehr sehr angesprochen gefühlt.
Ist schon nicht so einfach, wenn man davon überrascht wird…
Ich kommentiere oft, dass irgendwas bei jemandem nah ADHS aussieht.
So viele Menschen gegen nicht zum Arzt und die Ärzte kommen auch nicht drauf…
Aber für mich ist es alles eben ein Spektrum und das heißt ja nicht, dass man anderen eine Diagnose aufsetzen will, sondern gewisse Verhaltensweisen fallen einem halt ständig auf…
Die meisten Menschen sind ja eine Mischung aus ganz vielen Eigenschaften und viel mehr als die vielleicht 5% haben Eigenschaften von ADHS und oder ASS weit unter dem Diagnose Level oder knapp drunter…
Ich finde, man sollte diese Beobachtungen nicht als ein „wir“ und „die“ ansehen…
Ich kenne auch Leute, die sowas von deutlich ASS oder ADHS haben, aber bei einer Diagnostik ohne Ergebnis raus kamen, bloß weil sie oder die Eltern nicht wussten, worauf die Fragebögen hinaus wollen. Das ist dann auch Mist…
Also so rum und so rum - ein schwammige Gebiet…
Aber eigentlich haben alle Menschen irgendeine Besonderheit, jeder ist anders…
Und das finde ich ist das Wichtige…
Dass man nicht auf die mit der Diagnose zeigt, sondern eigentlich einfach so weiter macht… und schaut, dass man bestimmten Menschen nicht das Leben unverhältnismäßig schwer macht.
Das ist irgendwie interessant, da ich gerade andersherum denke: Alle Menschen sind irgendwie gleich, keiner ist sonderlich anders…
Ich glaube eher, dass der immer mehr hervorgehobene Individualismus (der westlichen Welt), der als Erstrebenswert gilt und dass jeder ja ach so besonders ist, diese Denke erst erschaffen hat.
Weil, unterm Strich sind wir alle gleich. Das mag aber (fast keiner) hören. Man will ja was besonderes sein… nicht wie die Anderen…
Das ist MEINE Interpretation und Sicht der Dinge!
Es wäre schön, wenn dann im Arbeitsleben nicht so krass herumoptimiert werden würde, das „an sich normale Menschen“ unter diesen Bedingungen nicht nur nicht klar kommen, sonder „krank“ werden… oder halt ganz feinmaschig aussortiert werden…
Das ist der Grund… wenn alle in das selbe Schema passen sollen… dass die andere Denke überhaupt erst notwendig wurde…
@Apfelblüte „unter dem Strich sind wir alle gleich“ kann ich nicht unterschreiben, dass sind wir nämlich beileibe nicht, es hängt nämlich z.B. verdammt viel davon ab in welchem Land, mit welcher Religion, oder mit welchem Geschlecht man geboren wurde.
Nur schon wenn man als Frau geboren wurde wird man, je nach dem wo man als Frau auf der Welt lebt, keineswegs „gleich behandelt“ als wenn man im selben Land als Mann geboren worden wäre.
Nur schon ausgehend von dieser Realität, kann ich diese Aussage von wegen wir wären doch alle „gleich“ nicht unterschreiben.
Und nicht nur das Geschlecht das ich als Beispiel aufgezeigt habe macht einen Unterschied was die „Gleichstellung“ unter Menschen ausmacht, sondern auch noch genug andere Dinge, welche ich jetzt aber hier nicht alle im einzelnen aufzählen kann.
Nur eins ist mir persönlich jedenfalls absolut klar: Menschen werden keineswegs überall „gleich“ behandelt, sehr oft eben vor allem „nicht gleich gut“, und es gibt auch Leute die genau das auch nicht möchten das alle gleich gut behandelt werden, und das sind sehr oft die Reichen und mächtigen welche die schlechter gestellten Menschen beherrschen und ausbeuten möchten.
P.s. und was die „Besonderheiten“ angeht, bin ich persönlich jedenfalls sehr froh wenn jeder Mensch seine „eigenen Besonderheiten“ hat und auch haben darf, statt das alle Menschen nur noch irgendwie „gleich“ wären, also ohne ihre Besonderheiten, die jeden Menschen zu einem eigenen Charakter werden lässt, und somit zu einem eigenständig denkenden Menschen.
Denn wäre das nicht so, dann wären wir irgendwann wahrscheinlich alle nur noch „gleich geschaltet“, und sowas stelle ich mir fucking beschissen vor.
@AbrissBirne Ich glaube, ich muss meine Aussage etwas präzisieren: Mit „schlussendlich sind wir alle gleich“, meine ich, warum wir tun, was wir tun, was die Beweggründe sind, woher das kommt.
Da sind wir alle gleich! Alle sind geprägt, durch die Umwelt, in welche sie hineingeboren worden sind. Alle haben die primitivsten der primitiven Bedürfnisse, wie Hunger, Durst, Sex, wie jedes andere Lebewesen auf diesem Planeten, von der Amöbe bis zum Blauwal. Wir sind halt auch nur Tiere!
Alle handeln aus denselben Beweggründen heraus: Liebe, Hass, Egoismus, sich gut fühlen wollen, Überlebenswille usw.
Ich habe mal ein Interview von einer Psychologin (oder Psychotherapeutin) gelesen, welche nach Jahren dieselbe Feststellung gemacht hat: erst denkt man, die Menschen sind alle anders, so verschieden. Wenn man aber mal das Große und Ganze betrachtet, hinter die „Fassade“, dann sind eigentlich alle gleich.
Worauf du dich beziehst ist, wie jemand behandelt wird, darum ging es mir aber kein bisschen. Sondern darum, wie wir sind, von unserem Wesen her. Was uns antreibt.
Natürlich sind wir auch äußerlich auf den ersten Blick verschieden. Manche haben blaue Augen, andere braune, manche grüne. Aber schlussendlich sind das alles Augen, mit der gleichen Aufgabe und Funktionsweise. So in etwa meine ich es.
Hast Du viel mit nicht westlichen Kulturen zu tun, dass Du das so hervorhebst?
Denn das ist ja wieder noch etwas anderes.
Ich hatte früher viel mit Asien zu tun und habe auch mal eine Weile dort gelebt.
Da fiel es mir dann auch sehr auf, wie viel Zeit man in Gruppen verbringt, auch mit Verwandtschaft.
Erstmal habe ich auch bemerkt, dass unser westliches Ideal des Individualismus dann übertrieben wirkt.
Aber ich habe auch erlebt, dass diese Form des Zusammenleben die Menschen irgendwie „dumm“ macht… keine Gespräche zu zweit so ganz in Ruhe… eigentlich sehr viel Lärm und Oberflächlichkeit, Gesicht wahren, Konventionen einhalten, die Älteren haben immer recht…
So sind die asiatischen Philosophien bestimmt nicht entstanden, die hier gerne rezitiert werden…
Und das Hordenleben, jetzt mal übertrieben ausgedrückt, das liegt längst nicht jedem „Asiaten“.
Auch dort gibt es Individuisten, aber sie haben es nicht leicht in dieser Gruppenwelt.
Die Arschkarte hast Du gezogen, wenn Du als Frau im Ausland studiert hast und nicht im Ausland heiraten konntest. Denn zurück in den asiatischen Ländern bleiben sie komplett außen vor und die Männer wollen keine „denkenden“ Frauen… Zumal nicht solche Christmas Cakes… Also ich kenne mehrer solcher Fälle persönlich …
Jain, ich arbeite seit Jahren in einem internationalen Konzern, wo ich täglich mit Kollegen aus der ganzen Welt zu tun habe, war geschäftlich schon ein paar Mal in China und einmal in Südkorea.
Genau das meinte ich damit. Nirgendwo auf der Welt, wird darauf so abgezielt und das einem auch als so erstrebenswert eingeredet (ja, ich nenne das mal so), wie in der westlichen Welt.
Das will ich gar nicht bestreiten. Ich möchte keine der Ansätze in irgendeiner Weise werten. In dem Kommentar davor habe ich nochmal versucht etwas darzulegen, worum es mir mit „alle sind gleich“ ging. Die Beweggründe der Asiaten sind schlussendlich die gleichen wie bei uns… man will dazu gehören (Überlebenswille), man will profitieren (Egoismus), man möchte sich gut fühlen, man hasst, liebt… was weiß ich. Die Gründe sind die gleichen, die Auswirkungen können unterschiedlich sein, aber die Treiber für das Tun unterscheiden sich schlussendlich nicht.
Auch wenn die westliche Welt gerne etwas anderes verlauten lässt, weil wir ja alle einzigartig sind…
@Apfelblüte wie gesagt, ich persönlich habe ein Problem damit wenn wir über „alle“ sprechen, denn so einfach funktioniert die Welt nicht, und auch der Mensch an sich „funktioniert alles andere als einfach“, weil eben jeder Mensch ein bisschen anders tickt.
Wenn es Dir rein um die absoluten Grundbedürfnisse ging die jeder Mensch zum überleben braucht, ja sicher in dieser Beziehung braucht letztendlich jeder Mensch das selbe damit er überhaupt überleben kann, aber das ist dann auch schon alles was das „alle Menschen sind gleich“ Thema meiner persönlichen Meinung nach angeht.
Ansonsten gibt es so viele Unterschiede im täglichen Leben von den verschiedensten Menschen auf unserer Erde, dass man meiner persönlichen Meinung nach wirklich nicht behaupten könnte das alle Menschen auf der Erde gleichgestellt sind.
Aber Du darfst Deine Meinung vertreten, und ich habe meine eigene Sichtweise zu diesem Thema, mit Dir streiten, oder Dich um jeden Preis von meiner Sichtweise zu überzeugen habe ich persönlich jetzt aber jetzt absolut keine Lust.
Nochmal, es geht nicht um so Dinge wie gleichgestellt sein. Es geht darum, dass alle Menschen schlussendlich von den gleichen Beweggründen getrieben werden. Jeder möchte glücklich sein, niemand will verletzt werden, jeder möchte seine Interessen durchsetzen (niemand ist komplett altruistisch!), jeder reagiert, wenn er verletzt wurde, usw. Dass das alles zu unterschiedlichen Auswirkungen, Taten usw. führt, ja, aber der Ursprung der Handlungen ist der gleiche. Z.B. glücklich sein: ein Mensch strebt den Porsche 911 an, ein anderer kann das überhaupt nicht verstehen, der möchte eine einsame Hütte im Wald. Jau, auf den ersten Blick total unterschiedlich, aber im Kern das gleiche: beide wollen glücklich sein. Dass das Glück des Einen das Leid des Anderen sein kann, ist dabei auch ein anderes Thema.
Und vielleicht noch ein kleines Individuum-Paradoxon: Wenn alle einzigartig sind oder sein wollen, sind alle ja doch wieder gleich.
? Darum geht es hier auch nicht. Aber ich glaube, mein Beitrag wird von dir in eine völlig falsche Richtung interpretiert. Aber ich glaube auch nicht, dass man das hier geklärt bekommt. Dazu kann ich mich nicht gut genug ausdrücken. Leider ist an mir kein Philosoph oder Schriftsteller verloren gegangen
Liebe @Apfelblüte
Ich habe ja garnicht abgestritten das alle Menschen Essen und Trinken müssen und vermutlich mehr oder weniger wahrscheinlich alle Menschen gerne glücklich wären, und vielleicht sogar reich, oder wenigstens gut versorgt, und sich wahrscheinlich auch viele eine gute Gesundheit wünschen.
Und wenn man gesund geboren wurde, ja dann funktionieren wohl auch die Körper Funktionen eines Menschen mehr oder weniger alle gleich, was allerdings nur zutreffen würde wenn man wirklich das Glück hatte und vollkommen gesund und ohne irgendwelche Beeinträchtigungen geboren wurde, denn ein Mensch der z.B. blind oder taub oder taub-stumm geboren wurde dessen Sinnesorgane funktionieren eben leider nicht gleich wie die von einem Menschen der sehen hören und sprechen kann, und in diesem Fall leider auch nicht „gleich“.
Was mich aber unabhängig von dieser Diskussion über die Definition was Du mit „alle sind gleich“ eigentlich damit aussagen wolltest, dass würde mich wirklich sehr interessieren.
Und warum hast Du das so hervorgehoben das wir in „der westlichen Welt“ so einen grossen Wert auf Individualität legen würden?, stört Dich denn irgendwas an dem westlichen Wunsch nach Individualität?.