Vielen Dank
Sehr interessant.
Mir fiel vor allem das in’s Auge:
„7q = Autismusgen, das auch bei AD(H)S, LRS und Anorexie nachgewiesen wurde“
Ich würde mein Kind beschreiben als jemanden mit ADS und teils autistischen Zügen (teils grenzwertig, aber es passt in Summe nicht mit ASS), aber LRS ist ein Thema und mein Kind hat schon eine gewisse Form von Essstörung (von Baby an seeehr schwierig beim Essen und untergewichtig „spindeldürr“). Anorexie wäre jetzt sehr übertrieben, aber irgendwie passt es ein wenig doch in’s Bild.
Und im zweiten Link stolpere ich über das hier "In der kli -
nischen Praxis zeigt sich immer wieder, dass Menschen mit
ASS sehr viel geringere Dosierungen an Medikation benö-
tigen und zudem eine ausgeprägtere Empfindlichkeit für
Nebenwirkungen haben." Neurologe meinte gleich, dass er beim Sohn davon ausgeht, dass eine niedrige Dosis schon anschlägt.
„. Liegen ADHS und ASS vor können Stimulanzien eingesetzt
werden. Bei Vorliegen beider Erkrankungen scheint die
Wirkung im Vergleich mit einer alleinigen ADHS abgeschwächt zu sein, dennoch können diese gut eingesetzt“ steht auch noch drin…
bleibt am ende individuell.
Ja, das steht aber bezüglich Erwachsener, meine ich. Mich interessiert die Aussage bezüglich Kindern.
„Es gibt wenige Studien zur Behandlung, wenn beide Störungen vorliegen. Diese stammen aus dem Kinder- und Jugendbereich, nach Wissen der Autoren liegen keine spezifischen Studien aus dem Erwachsenenbereich vor. Liegen ADHS und ASS vor können Stimulanzien eingesetzt
werden. Bei Vorliegen beider Erkrankungen scheint die
Wirkung im Vergleich mit einer alleinigen ADHS abgeschwächt zu sein, dennoch können diese gut eingesetzt werden, alternativ auch Atomoxetin oder Guanfacin.“
Meine Tochter hat AuDHS und reagierte bisher „normal“. Ich nehme an, dass bei den zitierten Studien einfach etwas genauer hingeschaut wurde und man erkannte, dass einige Patienten sehr niedrige Dosen benötigten, andere wiederum hohe. Das bezog man dann irgendwie auf den Autismus.
Solang man nicht mal sicher beide Diagnosen erkennt und kaum nennenswerte Mengen an Leuten untersucht hat würde ich auf solche Aussagen gar nichts geben.
Ja, ich finde den Text nicht ganz eindeutig. Ich hätte das so interpretiert, dass bei Erwachsenen es noch nicht klar ist, man aber davon ausgeht, dass mehr Stimulanzien gebraucht werden.
Weil es steht oben ja, dass weniger Dosis „in der Praxis“ gut „bei Menschen“ wirkt und hier dass die Studien aus dem Kinder- und Jugendbereich stammen und keine aus dem Erwachsenenbereich bekannt sind.
Aber das ganze hätte man besser, eindeutiger und klarer formulieren können. So kann man eh fast alles rauslesen. Oder die beiden Abschnitte direkt hintereinander widersprechen sich auch einfach…
Eine sorgfältige Diagnosestellung wäre schonmal ein Anfang ob es sich um Asperger und oder Adhs handelt, ist nicht ganz so leicht zu unterscheiden für Wald und Wiesen Psychiater, außer bei schwerer Symptomatik und „passendem?“ Lebensverlauf direkt dazu. Dafür gibt es Spezialisten um Falschdiagnosen zu vermeiden.
Ich meine mich noch zu entsinnen das Kinder höhere Dosen pro Kg/ Körpergewicht laut Studien benötigen als Erwachsene. Findet man aber bestimmt selber raus und das Kg/Körpergewicht auch nicht immer die beste Faustregel ist. Individuell das ganze.
Die Erwachsenen Doppeldiagnosler in meinem Umfeld, die ich so kenne bekommen sehr hohe Dosen mich eingeschlossen. ( 2x70mg Elvanse am Tag wenn nötig ( bis zu 0,5mg/ kg Dexamph hatte ich mal gelesen zu langjähriger klinischer Erfahrung bei Kindern. )
Edit: Persönliche Meinung: Im Grunde ist es Wurst wie es sich nennt, bei der ADHS Diagnose gibts nur schneller Medis von der Kasse, profitieren tun beide von mit richtig abgestimmter Dosis bei einem Aufmerksamkeitsdefizit vor allem die mit Impulsivität und unangenehme Komorbiditäten die man sich so „anlachen“ kann gibt es auch noch.
Sport und Achtsamkeit ist wie immer toll machen nur viele sehr ungern, mich eingeschlossen.
Muss nochmal in den Thread jetzt reinfragen.
Heute ist mir bei meinem Sohn wieder aufgefallen, dass er bei aufregenden Situationen (Videospiel vom Großen zusehen oder aufregende Fernsehsendung) mit total zappelig wird. Er springt auf, hebt dann die Hände und fuchtelt so neben seinem Gesicht. Teils ist er früher vor allem auch dann gern weggelaufen.
Wenn im Sendungen zu krass werden schaltet er um, weil er das nicht aushält (zum Glück spürt er das inzwischen sehr gut). Vor allem, wenn es „peinliche“ Situationen sind. Oder es sehr aufregend wird.
Generell mag er an sich keine neuen Situationen oder neue Leute kennenlernen. Wenn die neue Situation dann ist, dann ist er aber komplett ADHS typisch. dann kommt richtig das Hyperaktive raus und er kann nur mehr rumhampeln und dauerreden…
Normalerweise - in gewohnten Situationen - ist er gar nicht so. In der Schule wird er als in sich gekehrt beschrieben und auch zu Hause, ist es wunderbar mit ihm solange er seinen Tätigkeiten nachgehen kann. Langeweile hat er daher nicht. Er ist insoferne ein angenehmes Kind, weil er im Zweifelsfall in sein Zimmer verschwindet und einfach spielt.
Beim Arzt ist es auch „ungewohnt“, daher sehen die eher das zappelige. So versteht seine Ärztin auch nicht, warum ich zu Hause einfach keine Wirkung vom MEdikament bewerten kann. Wie soll ich das merken?
Er fokusiert ja zu Hause wunderbar auf seine Sachen und sonst empfinde ich sein Gezicke zu HAuse „im Rahmen“. Ich merke daher echt nicht viel von den Tabletten.
Schule ist ja was ganz anderes und er muss seinen Fokus ganz anders lenken - was ja auch das Problem einer ADS ist.
Was mich insgesamt umtreibt, ob ich nochmal in Richtung AuDHS untersuchen lassen soll. Kinderneurologe hat das letztens mit „nicht jedes Kind, das sich auffällig verhält ist autistisch abgetan“. Und ja bei der ADHS Diagnostik wurde es als „nicht signifikant“ eingestuft… teils aber grenzlagige Bereiche.
Ich meine aber ich sehe bei ihm nicht diesen Hunger nach neuem, der immer beschrieben wird. Wobei vielleicht der ja vielleicht auch einfach nicht so ausgeprägt sein muss.
Wie alt ist denn dein Sohn?
Das Flattern mit den Händen ist ein typisches Stimming. Zu Stimming kannst du dich ja generell mal informieren.
AuDHS ist ne besondere Kiste, weil sich Symptome ähneln oder auch widersprechen können. Weißt du aber schon.
Je nachdem wie alt dein Kind ist, rate ich dazu, das Kind selber zu seinem Erleben zu befragen.
Meine Tochter war 12 bzw. dann 13, als ich mit ihr die Fragebögen von Embrace Autism gemacht habe. Ist das Kind noch zu jung, würde ich die Fragen geschickt im Alltag einbauen.
Kinder verraten ihren Eltern viel weniger, als man meinen mag. Man muss schon gezielt nachfragen. Vor allem, wenn die Kinder ihr Erleben und ihre Schwierigkeiten oder ihre Ängste als normal und notwendiges Übel sehen. Und man fragt bei einem Aufreger im Alltag in den seltensten Fällen nach dem Warum und nimmt sich die Zeit, auch aktiv zuzuhören. Und selbst wenn - man bringt das Gesagte nicht in Zusammenhang oder gleicht es mit Diagnostikkriterien ab. Warum auch?
Meine Tochter war in der Schule auch “unauffällig”, bis die Lehrer durch Nachfragen dann doch Auffälligkeiten bemerkten. Die leisen Kinder fallen nur weniger auf und leiden still.
Hyperaktivität findet bei ihr im Kopf statt. Unstrukturiertheit ist auch leise und stört den Lehrer nicht. Er bemerkt maximal ihre Langsamkeit. Da sie als Autistin eine sehr gute Beobachtungsgabe hat und Menschen analysiert, kann sie sich extrem gut anpassen (maskieren) und hat eine beinahe perfekte Schulpersönlichkeit geschaffen. Kostete extrem Kraft und endete im Burnout. Jetzt hat sie das besser im Griff.
Wie gesagt, Kinder erzählen das nicht einfach so. Du musst nachfragen, ob z.B. heimlich vor dem Spiegel Mimik und Gestik geübt wird, ob es oft Missverständnisse mit anderen Menschen gibt, ob Grußformeln anstrengend sind, ob das Geräusch und die Unberechenbarkeit von Insekten Angst machen, etc.
Wenn man dann weiß, wonach man suchen muss, sieht man es auch.
Meine Tochter hat mit 14 die Diagnose ASS bekommen. Zusätzlich zu ADHS. Vorher haben wir es alle nicht gesehen. Jetzt ist es für uns offensichtlich. Aber ich musste erst gezielt nachfragen.
Danke. Ich finde es sehr schwierig. Er ist 8.
Und ja, besser wäre, wenn er die Fragebögen selber beantwortet. Ich tue mir mit diesen Fragebögen immer sehr scher. Vor allem, da ich ihn in verschiedenen Situationen ganz anders wahrnehme.
Also z.B. eben erst will er neue Menschen nicht treffen. Wenn er sie dann mag, ist er aber so total oversharing und aufgeregt, was wieder doch so typisch ADHS ist.
Wenn er eine Situation oder jemanden nicht mag, wird er gern einsilbig und erklärt ziemlich flott „Ich will nach Hause!“ War mir manchmal etwas peinlich, inzwischen stehe ich drüber.
Ich weiß auch nicht, ob er manchmal Sachen wortwörtlich nimmt. z.B. fragte ich letztens, als wir ein Cafe verlassen haben, ob er seine Jacke braucht. Als er bejahte reichte ich sie ihm, dass er sie anziehen soll. Er meinte dann „nein, mir ist heiß.“ Ich war dann verdutzt und er hat mir dann erklärt: „Ja, ich ziehe sie nicht an, aber wir können sie doch nicht hier im Cafe liegen lassen!“
Er ist sprachlich total fit schon immer. Weiß nicht, ob mir daher nur solche Sachen zwischendurch mal auffallen. Vielleicht überinterpretiere ich das ja und das ist einfach „Kindermund“ .
Ganz ehrlich, wenn man als Elternteil “so ein Gefühl” hat, sollte man dem nachgehen.
Du musst ja erstmal keinen großen Wind machen. Schau dir die Fragebögen auf Embrace Autism mal an und entscheide dann, in welcher Form du sie deinem Sohn gibst. Die sind auf Englisch und du musst sie daher sowieso erstmal übersetzen (es gibt sie teils auch auf Deutsch, dann ist die Übersetzung aber manchmal leicht “off”).
Wenn ich eins gelernt habe als Mutter, dann dass ich mehr auf mein Bauchgefühl hören muss. Besser, du hast jetzt mal einen Verdacht abgeklärt, als dir in 5 Jahren Vorwürfe zu machen, weil man alles schon eher hätte wissen können.
Nur mal als Anekdote: Ich weiß genau, dass ich mal der Psychiaterin meines Sohnes von den Geschwisterrivalitäten und den Problemen mit der Tochter, damals etwa 4 Jahre alt, erzählt habe. Sie meinte dann “Das klingt ja so, als müssten wir eher bei der Tochter mal einen Autismustest machen als beim Sohn.” Habe mir dann den “Klischee-Test” wie ich ihn nenne angeschaut und nicht wirklich meine Tochter darin erkannt. Übrigens auch den Sohn nicht. Habe wohl selber die Fragen zu wörtlich genommen. Fast forward: Tochter hat beide Diagnosen, Sohn sieht sich jetzt als Erwachsener auch im Spektrum.
Ich hätte der Sache damals mehr nachgehen sollen. Aber ich habe mich auf die Einschätzung einer einzelnen Fachkraft verlassen und nicht weiter recherchiert. Naja, und Social Media mit all dem guten Content von Betroffenen gab es auch noch nicht.
Geh der Sache nach. Deine Beschreibungen klingen auf jeden Fall so, dass da etwas sein könnte. Wenn sich der Verdacht nicht bestätigt, hast du mit der Nachforschung aber immerhin nichts falsch gemacht.
Du ganz ehrlich, die Antwort ist lediglich logisch / rational.
Bei mir ist ebenfalls der Verdacht auf ASS,
Und dass beides gemeinsam auftritt, ist nicht ungewöhnlich.
Zudem:
Es ist als Erwachsener ein Spießroutenlaufen eine Möglichkeit zur Diagnose zu bekommen.
Für Kinder ist es ebenfalls schwer, jedoch noch Verhältnismäßig einfach.
Daher lieber frühzeitig abklären lassen, als hinterher nur noch mehr Probleme.
Zumal eine Diagnose so einiges erklären kann.
Schwierig… Ich glaube ja, dass er irgendsowas dazwischen ist.
An sich hatte er ja schon einen Check (Nachtrag: das war quasi mit der ADHS Austestung in einem - es wurde zwischen diesen Dingen entschieden/diagnostiziert).
Einiges passt wohl anderes gar nicht. Bei Befundbesprechung hieß es in etwa:
- Sprache ist auffällig
- einiges passt, aber einiges auch wieder gar nicht - er ist ein „einfühlsames Kind“ (hmm, wäre das nicht an sich dann eh schon fast ausschließend?)
- er ist noch sehr verspielt
- erwähnt wurde noch: er dreht ein Buch für das Gegenüber so, dass der andere sieht, was er zeigen möchte (er kann sich also gut in andere reinversetzen)
Bei der Testung hat er gut abgeschnitten - er kann Emotionen in Fotos gut bewerten und er kann Situationen gut erfassen (teils sogar überdurchschnittlich), was er nicht kann ist sich zu helfen - er brauchte Hilfe von anderen, bei Konlfiktsituationen
Im Fragebogen, den ich ausgefüllt habe, ist er teils grenzwertig
→ insgesamt nicht signifikant
Seine Ergotherapeutin, die ihn sehr gut kennt und von der ich sehr viel halte, meint dass sie ihn schon auch im Spektrum sieht und sie meint, dass sie auch sofort glaubt, dass er Emotionen auf Bildern erkennt (wohl auch, da einigermaßen schlau) , aber in Realität sich sicher schwerer tut (sie kennt ihn auch in Interaktion mit anderen Kindern). Sie war nicht so zufrieden mit der Diagnose.
Mein Mann und ich sehen es daher wie sie immer so, dass er „ADS mit autistischen Zügen“ hat.
Aber ich frage mich auch ein wenig, ob die Diagnose so viel ändern würde… einzig, denke ich mir manchmal, dass wir die Probleme echt nur wegen der Schule haben und halt manchmal wenn er aufgeregt ist, aber das ist so gut handelbar…
Wenn ich weitere Diagnose wollte, müsste sicher was intensiveres als 1-2 Termine sein?
Achso: Einfühlsam finde ich ihn auch. Aber wenn im Fragebogen dann so was gefragt wird, a la „tröstet sie ihr Kind?“, tat ich mir mit der Frage auch wieder schwer. So aktiv tröstend finde ich ihn jetzt nicht? Weiß aber nicht, wie ich das beschreiben soll. ah, ihr seht schon, warum ich mit den Fragebögen nicht kann.
Was ihm immer sehr wichtig ist ist FAIR! Es muss immer alles FAIR sein. Wehe, es ist etwas in seinen Augen nicht fair, dann gibt’s aber Donnerwetter.
Aber das ist ja auch ADHS-typisch.
Einfühlsam ist meine Tochter auch. Sie liegt in allen Tests deutlich über dem Cut-off. Sie ist so einfühlsam, dass sie oft die Emotion des Gegenübers als ihre eigene wahrnimmt. Sie kann dann nicht trennen und benötigte früher viel Hilfe in solchen Situationen. Ko-Regulation.
Es gibt nicht die autistischen Symptome/Verhaltensweisen. Es ist ein Spektrum. Regler können in Nullstellung sein, aber auch ins Plus oder Minus gezogen sein.
Autist A kann keinerlei Emotionen lesen. Er entspricht dem alten Stereotyp. Er muss mit Bildern von Gesichtern lernen sie zu lesen. Autist B hat eine hohe Beobachtungsgabe und kann Emotionen sehr gut lesen. Er entspricht zunächst nicht dem typischen Bild eines Autisten. Er kann auch auf die Emotionen reagieren. Bei genauerem Hinsehen kann aber auch er die Emotionen nicht intuitiv erfassen. Er muss sie auslesen und einzelne Daten zusammenfügen und interpretieren. Und da liegt der Unterschied zum Nicht-Autisten.
Ich will deinem Sohn keine Diagnose andichten oder dich überzeugen. Ich will dir nur zeigen, dass es nicht Nicht-Autismus ist, nur weil ein Regler nicht eindeutig auf dem Level vom Klischee-Autismus steht. Besonders dann, wenn Kinder schon sehr gut maskieren, was enorm viel Kraft kostet und unweigerlich zum Zusammenbruch führt (wenn es denn unbewusst angewendet wird).
Meine Tochter hat im umfangreichen Test, der verschiedene Teilbereiche umfasst, auch einen unauffälligen Teilbereich. Darin findet sich der Teil von ihr wieder, der sie in sozialen Situationen recht gut klarkommen lässt. Dafür hat sie Bereiche, wo sie sogar in der Vergleichsgruppe der Autisten über dem Durchschnitt liegt. Sie ist aber trotzdem bis zum 12. Lebensjahr “unauffällig” gewesen. Maskiert eben.
Am Ende entscheidest du, was du willst. Reicht dir ein ADHS mit autistischen Zügen und kommt dein Sohn klar, dann super
Hat er Schwierigkeiten, fühlt sich manchmal schlechter als Andere, hat Selbstwertprobleme und Zweifel, dann würde ich weiter nachforschen.
Was jetzt richtig ist, kann dir hier keiner sagen.
Nur, dass man bei Verdacht lieber eher schaut aus später.
Mein Tipp: schau dir Videos von Autisten an. Wo sie Stimming zeigen, ihre Probleme im Alltag benennen, wie sie maskieren und so weiter. Lerne, was Autismus für den Einzelnen bedeuten kann. Dann erkennst du vielleicht Parallelen zu deinem Kind oder eben nicht und du kannst es verwerfen. Oder es bleibt bei den paar autistischen Zügen. Achte aber darauf, dass du die dazugehörigen Herausforderungen erkennst, um dann helfen zu können. Salopp gesagt können 4 von 5 autismusrelevanten Eigenarten unproblematisch sein, aber die 5. macht einem das Leben schwer. Dann muss man wissen, womit man es zu tun hat.
Ach so, als diagnostische Mittel hatten wir den ADOS (Beobachtungstool) und ADI-R und FSK.
Fragen, die ich nicht verstanden habe, habe ich mir von ChatGPT erklären lassen. Also was damit gemeint ist.
Erkennbares Stimming ist bei ihm auf alle Fälle:
Er hat dauernd was am Mund. Beim Fernsehen immer die Fernsteuerung - da gab’s schon einige Dramen, weil er die quasi „aufarbeitet“. Er kann da keine 3min davon lassen.
Oder wenn es sehr aufregend ist, quietscht er auf und fuchtelt mit den Händen, oder muss mal kurz rauslaufen. Naja, und dann muss er den Film öfters auch noch kommentieren oder fragt (er fragt generell extreeeeem viel) jede Minute etwas zur Handlung.
Kinobesuch ist auch schwierig, da dann teils laut UND aufregend…
Gestern haben wir wieder einen Film geschaut. Das ist immer etwas mühsam. Das hält er fast nicht aus. Der Große ist dann immer schnell genervt und ich muss gestehen, ich nach einer Weile auch… Ich merke, dass er mich dann mit seiner Unruhe ansteckt. Aber das passt ja auch wieder zu ADHS genauso
Was genau hält dich denn jetzt davon ab, nochmal eine richtige Diagnostik machen zu lassen?
Auf mich wirkt es so, dass du eigentlich schon weißt, dass sich dein Verdacht bestätigen könnte.
Aber vor irgend etwas hast du Angst. Oder?
eigentlich hält mich nur ab, dass ich wieder das Gefühl habe gegen Windmühlen angehen zu müssen… und ja, ich bin zwischendrin sehr verunsichert, ob es echt Sinn macht
Aber das packe ich auch noch. Ihr habt mich bestärkt. Vorher stehen aber noch ein paar andere Baustellen an - eines nach dem anderen…