Wird das nicht als AVWS (f80.20 ) bezeichnet und kommt Komorbid vor bei ADHS, hat glaube ich nicht jeder?
„Differenzialdiagn. sind AVWS von Aufmerksamkeitsstörungen, insbes. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), Sprachentwicklungsstörungen, Intelligenzminderung und Dyslexie abzugrenzen. AVWS gelten als ein neurokogn. Risiko für schulisches Lernen.“
Beschallung wäre auch naheliegend, aber so humorvoll sind die in der Forschung i.d.R. nicht. In Marburg der Prof für allgemeine Psychologie war berüchtigt für seine Unfreundlichkeit und Abneigung gegen Studenten
Deine Idee finde ich richtig obercool! Das passt genau in die Strategie von Captain Cook, nur in Form von Simulationen ist es wahrscheinlich noch greifbarer und effektiver.
Eine gewisse Tradition für solche Ansätze gibt es bereits, z.B. Dunkelcafé oder anschauliche Vergleiche wie „Stell dir vor, du bist bei Ikea und musst dringend aufs Klo, aber du wirst nur durch Wegweiser von einer zur nächsten Abteilung geschickt, ohne am Ziel anzukommen.“
Ich glaube aber, damit so etwas tatsächlich Empathie wecken kann, darf man nicht die Sinnesbehinderung als solche simulieren, sondern man muss die Einschränkung und den Struggle einfangen. Wenn man Leuten das Sehen wegnimmt, erlebt ihr Gehirn nicht dasselbe wie eines, das sich lange daran gewöhnt hat. Viele erleben dann verständlicherweise erst mal große Angst und Desorientierung. Ich habe manchmal schon bei so was mit ausgeholfen und erstaunt festgestellt, dass Menschen in einer solchen Lage plötzlich sehr dankbar für emotionalen Support und souveränität sind. Oder wenn man mit sehenden Bekannten als Gast da ist, hatten manche so viel Angst, dass sie ständig meine Hand festhalten wollten.
Aber was ich damit meine, das ist eben nicht, was wir empfinden. So eine VR-Simulation müsste vermutlich den Sehsinn so beschränken, dass die Informationsfülle und Geschwindigkeit etwa der des Tastsinns entspricht. Sie könnte z.B. dein Blickfeld verengen, sodass du immer nur eine Sache anpeilen kannst und nie einen Gesamtüberblick hast. Außerdem müsste deine Blickbewegung verlangsamt werden. Du musst also ordentlich Memory Muscle spielen, um irgendwie durch den Tag zu kommen. Dann kann man vielleicht noch Farben und Auflösung runterdrehen und die Blickdistanz so weit verkürzen, dass sie ungefähr den Händen entspricht, evtl. etwas darüber hinaus. So würde ich sagen, kann man sich dem Erleben empathisch annähern, statt das Gehirn lediglich zu schockieren.
Auch, aber selbst ohne sie kommt man dadurch mit ADHS schon völlig aus dem konzept, wenn man so vielen konkurrierenden Reizen ausgesetzt ist. Bei der ganzen Idee geht es auch mehr um das Nachempfinden der Symptome. Dass unterschiedliche Störungen zu ähnlichen Symptomen führen, ist sogar eher praktisch, weil man die alle gleich auf einmal damit erfasst bekommt.
Hm, ich habe auch schon mal überlegt, ADHS für Leute zu simulieren, etwa indem ich ihnen Aufgaben gebe, die sie lösen sollen, während Leute von beiden Seiten ihnen in jedes Ohr verschiedene Dinge zurufen und verlangen, sie sollen auch noch diese oder jene Aufgabe - mit Priorität - erledigen.
Wenn Du zB solche text-to-speech-Beispiele in Deiner gewohnten x-fachen Geschwindigkeit einbindest, ist das sicher auch nochmal eine interessante Information. Noch mehr Respekt als Empathie. Kann ja auch zur Barrierebeseitigung motivieren.
So eine Art Postkorb-Übung wie aus Assessment-Centern - hinter Barrieren.
Auweia … Ich habe bisher noch kaum ein Tool für Projektmanagement kennengelernt, das mich nicht völlig zur Verzweiflung gebracht hätte. Selbst wenn die ganzen visuellen Pfeile und Verknüpfungen zugänglich wären, ist es soooo viel Information parallel auf einmal gleichzeitig.
Gut möglich. Ein bisschen habe ich den Eindruck, dass das Lerntempo bzw. die Anpassung bei YouTube schneller geworden ist.
Habe gerade Supervision mit meinem Medienmensch gehabt und der findet die Strategie auch sinnvoll.
Genau, Benecke wirkt durch seine bräsige und selbstverliebte Art nicht glaubwürdig und vertrauenserweckend auf mich. Ich kann ihm die Wokeness bzw. die Fürsorge um Randgruppen auch nicht so recht abnehmen. Er mischt ja auch bei Autismusthemen mit und dieses elitäre Unicorn-Superkraft-Framing finde ich schon sehr grenzwertig. Die ersten ein bis zwei Absätze sind noch ok, Empathie und Verständnis für andere Lebenswelten entwickeln und zu überlegen, wie wir gemeinsam leid vermeiden können, ist auf jeden Fall wichtig. Dann wird es Stuss, den ich nicht mehr als empathisch werten kann. Fehlt nur noch die Kühlschrankmutter. Ich würde auf keinen Fall wollen, dass man meine Behinderung glorifiziert und der Gesellschaft die gesamte Schuld für meine probleme zuschiebt, mich also für dieses überhebliche Narrativ vereinnahmt. Schuld ist da ohnehin meistens ein schwachsinniger Ansatzpunkt.
War mir bis zu dem Moment auch nicht klar, ist aber eine typische Situation. Bei Mensa gehört das ein bisschen zum Rätselsport, deren spontan ausgedachte Abkürzungen zu entschlüsseln.
Stimmt, wäre mal was anderes. Allerdings verleite ich die Leute subversiv zum preisbewussten Kaufen.
Captain Cook hat sich dieses unsäglichen Themas bereits angenommen. Ihre Vermutung abseits von diesem allgemeineren Video ist, dass die CAPTChA-Verschlimmerung in letzter Zeit keinen speziellen Zweck erfüllt, sondern dass die bei Google das einfach nur kaputt gespielt haben.
Arbeitstitel: Der Tag, an dem Google das Internet kaputt gemacht hat
„Es ist heutzutage technisch nicht mehr notwendig, Captchas zu benutzen.“ - So tröstlich! Werde mir den Satz - nach dem Dahinscheiden durch den nächsten Captcha-Kontakt - als famous last words auf den Grabstein schreiben lassen. Und dazu vielleicht noch ein kleines interaktives Element, bei dem die Friedhofsbesucher auf dem Stein erst alle Hydranten markieren müssen, bevor sie um mich trauern dürfen.
Ich mochte ganz besonders Dein beruhigendes Summen ab 2:50!
Vielleicht auch ein guter Roman-Stoff: Im Himmel kommt niemand mehr an, weil der Sensenmann jetzt mit Captchas arbeitet, um nicht zu viele Bots nach oben zu bringen. Es stirbt niemand mehr, weil alle in der Zeitschleife des Ampel-Ankreuzens hängenbleiben. Freund und Feind versöhnen sich im gemeinsamen Rätseln, ob der Ampel-Mast ebenfalls zu markieren ist. Dadurch Weltfrieden. Zack, neue Religion. Captchismus. In die Hölle kommen nur noch Programmierer, die Captchas einsetzen.
Dabei wusste ich im Moment der Aufnahme gar nichts davon, was mich da gleich erwartet. Ich hatte mich selbstberuhigend darauf eingesummt, gemütlich einen Onlineshop auseinanderzunehmen und vielleicht am Ende Kaffee zu kaufen. Da das Ganze aber schon an der Himmelspforte eskalierte, wurde das Konzept spontan umgestellt. Wäre sonst für die Rösterei doch etwas gemein gewesen, die an dieser Stelle in den Fokus zu rücken. Eine Yelp-Kritik für den Himmel, obwohl man schon bei Petrus gescheitert ist …
An Ohrwürmern mangelt es nicht, in dem Sinne kann ich gern öfters tröstliche Wiegenlieder für dich und andere summen. Wenn ich noch deutlicher Summe, ließe sich ein Ratespiel daraus machen.
Könnte fast schon ein Sequel sein zu „Der liebe Gott macht blau“ von Arto Paasilinna.