Bei mir in einer Hobbygruppe ist jemand ü80 und da sagt schon seid Jahren jeder „spaßeshalber“ ob mit Ahnung oder ohne Ahnung , der hat doch ADHS.
Am liebsten würde ich ihm mal heimlich eine Kapsel unterjubeln und dann schauen was passiert ![]()
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Bei mir in einer Hobbygruppe ist jemand ü80 und da sagt schon seid Jahren jeder „spaßeshalber“ ob mit Ahnung oder ohne Ahnung , der hat doch ADHS.
Am liebsten würde ich ihm mal heimlich eine Kapsel unterjubeln und dann schauen was passiert ![]()
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wow - shoppingqueen … das kann ich sowas von nachvollziehen !!!
…
(ich bin nicht sehr oft hier und sehen einfach nicht ob du gerade oder vor 4 Wochen geschrieben hast …)
Vielen Dank für Deinen „Roman“ - es tut mir sehr gut von Dir zu lesen …
und genau deswegen „suche“ die älteren Jahrgänge … kein 20 / 30 jährig jüngerer kann das nachvollziehen was es heißt jahrzehnte (!) falsch behandelt und immer wieder an seine psychischen Grenzen weil das Verständnis und das ADS Hirn zu lange auf Hochtourenläuft um angepasst zu funktionieren …
Ich lerne mich erst wirklich kennen ! Rückwirkend erklärt sich das Leben … viel ist schief gelaufen - mit meiner 27jährige Tochter ist seit Jahren kaum Kontakt möglich …
aber ------- ich WEISS jetzt warum …
Meine Psychiaterin verweigerte mir Elvanse - nach Wochenlangem warten auf einen endlich gefunden Termin bei jemand anders : ich ging mit einem Rezept aus der Praxis ( " Die Sachlage ist klar - was und wieviel möchten Sie denn … ) - !
bin gerade auf dem Sprung ----- höre gerne mehr von Dir …!!!
ganz freundlicher Gruß
Hallo Ursula,
ich bin auch nicht so oft aktiv hier im Forum, aber ich lese mir die Beiträge ziemlich oft durch. Du hast ja recht, uns Senioren hat man durch jahrzehntelange Falschdiagnose und Behandlung einen großen Teil unseres wirklichen Lebens genommen. Jetzt kann ich und will ich mein desorganisiertes Leben auch nicht mehr groß verändern. Ich weiß nun, was mit mir los ist, die Diagnose war für mich eine sehr große Erleichterung . Leider bekomme ich keine Unterstützung aus meinem Freundeskreis, dort ist ADHS bei Erwachsenen noch nicht in den Köpfen angekommen. Mit Psychtherapeuten habe ich auch schlechte Erfahrungen gemacht, da diese von Behandlung der ADHS nichts verstanden. Nun nehme ich mein Ritalin und mache so oft es möglich ist Sport. Ein andermal mehr von mir, liebe Grüße!
hallo Shoppingqueen …heute schicke ich dich Mail an Dich ab -----jedesmal wurde es zu lang, zu umfangreich - .. aber heute schicke ichs ab.
Immer noch versuche ich zu verstehen was ICH bin und was Maske, angelernt, verbogen ist … was mich immer noch erschüttert . Meine 30 Jahre Selbstständigkeit habe ich mehr oder weniger im Burnout überstanden , das ist furchtbar das jetzt zu verstehen …
Derzeit trage ich mich mit dem Gedanken das große Haus + Garten in dem ich seit 30 Jahren wohne zu verkaufen - der Unterhalt - bzw. vor allem das organisieren dazu macht mich gerade fertig … und erst gestern hat mich mein entnervter Bruder wieder zusammengeschissen weshalb ich so unorganisiert bin und nichts lernen will !?( er, der Banker ist perfekt in Papierkram, ist klar und selbstsicher …)
Die Diagnose existiert für ihn nicht und meinen Hinweis darauf schmetterte er ab … ich fing an zu heulen was für ihn dann Hysterie ist … das tut so weh, macht so wütend - erinnert mich so an meine Kindheitsgefühle … sich selbst als falsch fühlen, sich sooo bemühen und doch scheitern - dieses Gefühl des "falsch " seins …
bin gerade im „burnoutfeeling“ — werde aber nicht wie bisher mich einer Depression ausgeliefert fühlen ------ ich kann mich jetzt davon distanzieren ich weiß jetzt ----- mein Hirn KANN nicht strukturiert planen - ich bin weder dumm noch faul noch sonstwas …
nehme jetzt seit 1 Woche elvanse 20 mg, wovon ich allerdings nichts merke .. ist ja auch erst eine Einsteigerdosis .
In meiner ADHS Gruppe sind natürlich Leute zwischen 20 - 45 … die KÖNNEN ja gar nicht wissen wie es ist Jahrzehnte zurückzuschauen … dennoch gehe ich gerne hin ----- der ehrliche Austausch tut unendlich gut !
Was mich auch erschreckt : seit der Diagnose steigert sich meine Unkonzentriertheit etc … fange sogar an unpünktlich zu werden was bisher nicht der Fall war … dafür lasse ich nicht mehr die verzweifelten Depressionsgefühle zu - denn es gibt ja jetzt eine Erklärung.
Du kommst also klar ? Bist 74 ---- ich würde gerne mehr von Dir hören … wie lebst Du ?
Ich habe - bis auf eine Freundin - nur sehr losen Bekanntenkreis … schon immer konnte ich nicht locker auf Menschen zugehen - Kontakte knüpfen … bin in Singkreisen unterwegs - aber eher der stille Teilnehmer … frage mich oft wie andere mich wahrnehmen .
Jetzt werde ich noch mal darüber nachlesen was es heißt ADS zu haben und mir sagen : ich bin NICHT blöd, lernunfähig etc. … die Buchführung für meinen Laden war 30 Jahre eine Tortour - vom ersten bis zum letzten Tag … nie erreichte ich eine Routine .
Die guten Seiten des ADS kann ich gerade nicht so sehen, bzw. aus/erleben … mit dem geplanten Hausverkauf ist natürlich wieder „gutes funktionieren“ erforderlich … zumal ich noch keine klare Vorstellung habe WO und WIE werde ich wohnen ..
Der Gutachter gestern machte auch gestern einige Mängel offensichtlich, das war sehr ernüchternd …
Gerne würde ich in eine „Gemeinschaft“ ziehen … jedoch habe ich bis jetzt noch nicht die Richtige gefunden — und es gibt teilweise einen Alterstopp ------ verständlich . Gemeinschaften sind keine Alternative zum Altersheim .
Wie wohnst Du ?
Braucht es Zeit bis man die richtige Dosis gefunden, das anderssein endlich verstanden, akzeptiert hat … ich möchte " einfach " endlich diese furchtbaren Gefühle des scheiterns loswerden … ich beneide andere glühend die selbstbewust auftreten und sich überhaupt nicht in Frage stellen …
Danke für Dein Ohr !
Und freue mich auf Resonanz … erzähl von Dir — egal was ---------- es tröstet mich sehr zu wissen -------- DA ist jemand der VERSTEHT … und den ich verstehe !
habe einen guten Tag
Ursula
Hi,
erst suchen und finden, wo und wie du leben willst
erst sicher sein, dass das das richtige ist
dann erst verkaufen
Bruder: such dir Menschen, die dir gut tun.
Ja, klar kann und werde ich erst verkaufen wenn ich weiß wo ich hingehe … die Zweifel darüber sind gerade wieder immens groß … also in Bezug auf alles : bin ich nicht doch " einfach nur" psychisch krank …?! In dem Zustand ist Wohnungssuche auch nicht gerade sinnvoll. Die Vorstellung hier alles auszuräumen, zu entsorgen … ist wirklich beängstigend.
Erschreckend ist auch das ich feststelle das andere Menschen offenbar wirklich anders denken und fühlen … meine Empathie ist viel zu groß … spüre nicht wo ich Grenzen setzen sollte … spüre kein gesundes Existenzberechtigunggefühl … ich habe gar keine Persönlichkeit …???
Und wenn ich dann doch meine Meinung äußere ernte ich Unverständnis - werde negativ wahrgenommen - nur sehr wenige Menschen haben Lust mit mir zusammen zu sein .
Ojeh, gerade bin ich einer wirklich häßlichen Gemütsverfassung … da hilft nur Rückzug - wenig und gezielt machen … und das Gefühl er-tragen …
( nehme ab, weil ich nichts mehr essen kann … bin erschöpft weil ich zu wenig schlafe und bemühe mich DENNOCH was runterzukriegen … mich nicht unnötig zu stressen …)
(p.s. habe viel Jahre mit „Persönlichkeitsentwicklung“, bin spirituelle, ganzheitliche Heilwege gegangen - und habe das Gefühl NICHTS hat mich wirklich weitergebracht - das ist so schmerzlich … kennt das auch jemand ? Diese „Anderen“ die sich weiter entwickeln und Du die Einzige bist die es nicht schafft regelmäßig Yoga etc zu machen, die nach der Mediation die einzige bist die nicht „tiefenentspannt“ ist … etc. pp. klar - ich habe ja ADHS … das erklärt ja schon einiges … aber doch nicht alles … )
Und nachher kommt der Bruder zwecks dem fertigen Gutachten …
der erste Kontakt seit dem letzten unschönen Zusammentreffen … unser Kontakt ist eh schon nur auf das nötigste beschränkt …
Und Menschen zu finden die mich mögen und vor allem auch - die ich mag und deren Gesellschaft ich auch wünsche/ suche - finde ich kaum … Smalltalk liegt mir überhaupt nicht … stottere herum … furchtbar … Blackout im Kopf … auch dieses ständige sofortige Umarmen erzeugt in mir heftigen Widerstand … uff … bin wirklich in einer üblen Gemütslage gerade
…
(Habe gedacht ich habe mit einigen hier privat geschrieben ---- finde die Posts aber nicht mehr … )
Hallo liebe Ursula,
ich würde mich sehr gerne weiterhin mit dir austauschen, habe aber nicht immer Lust zum Tippen. Gibt es eine Möglichkeit, dass wir mal telefonieren oder Sprachnachricht en verschicken?
Liebe Grüße
Shoppingqueen
Hallo liebe Ursel, Hallo Zusammen,
ich bin Jahrgang 73, weiblich (auch das noch! ![]()
) und habe ganz frisch meine ADHS-Diagnose. Jetzt geht es bei mir auch um die Medikation und „weil ich schon Ü50 bin“ möchte mir der Psychiater kein Methylphenidad verschreiben. Meine erste Station war demnach Bupropion und es war furchtbar. Schlafstörungen, Kopfweh, Unruhe, Gereiztheit, alles schlimmer als ohne Medikament. Das werde ich nicht mehr nehmen. Ich empfinde diese altersbedingte Einstufung regelrecht als diskriminierend und weiß noch gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich würde mich da gerne mit dir austauschen.
Viele Grüße
Kat
Hallo und herzlich willkommen,
kann es sein dass dein eigentlicher Beitrag ins Zitat gerutscht ist, also dass eigentlich alles von dir ist?
Und wie jetzt - jetzt werden schon die Leute mit Jahrgang 73 in die Seniorenecke gesetzt? Weil du über 50 bist?
Was ist das denn für eine Ärztin? Über 50 sind doch heutzutage quasi alle? Ich bin jetzt 59 und habe keineswegs vor, in absehbarer Zeit mit dem Ritalin aufzuhören. Ich nehme es seit 2003 und es hilft mir nach wie vor sehr sehr gut.
Es gibt auch Über-80-jährige, die noch erfolgreich auf Elvanse oder Methylphenidat eingestellt werden.
Bupropion ist kein ADHS-Medikament. Und auch keines, was keine Nebenwirkungen hätte. Warum das für Über-50-jährige harmloser sein soll, ist doch absolut unplausibel. Abgesehen davon dass es bei ADHS als alleiniges Medikament voraussichtlich wenig oder gar nicht wirkt.
Hallo Falschparker, ja, sieht so aus, als ob mein Beitrag ins Zitat gerutscht ist. Wie auch immer… typisch halt ![]()
Danke fürs Wilkommen Heißen!
Ich habe das Bupropion jetzt abgesetzt. Keine Lust und keine Kraft mehr, mich zusammenzureißen. Das habe ich jetzt wirklich lange genug versucht. Ich bin auch diese überheblichen Ärzte leid, die mir meine Schilderungen nicht „abkaufen“, weil sie vielleicht nicht in ihr veraltetes Lehrbuch passen. Entschuldigt meine Negativität aber im Moment überwiegt meine Erschütterung darüber, dass man meine ADHS in jahrzehntelanger Odyssee von Klinik zu Klinik nicht erkannt hat.
Hallo und willkommen,
“mein” ADHS wurde auch jahrzehntelang nicht erkannt. Bin 54, Diagnose mit 53. Natürlich frage ich mich auch, wie auch Fachleute das nicht sehen konnten. Aber hinterher ist man eben schlauer und das Thema ist halt auch relativ frisch im Fachbereich. Hilft ja auch nichts - ich versuche, nach vorn zu schauen.
Hat der Psychiater sachliche Gründe genannt, warum er kein Methylphenidat verschreiben möchte?
Viele scheuen prinzipiell den Aufwand wegen Betäubungsmittelgesetz, das hätte aber dann mit dem Alter nichts zu tun.
Ich weiß, wie schwer das ist, aber evtl findest du einen anderen Arzt?
Viele Grüße!
Hallo Kernig,
der Arzt meinte, „ich sei ja auch nicht mehr die Jüngste“ wegen Krampfneigung und Herzrhythmusstörungen und so. Aber ohne, dass es bei mir dafür eine Anfälligkeit gibt.
Du hast aber natürlich recht: nach vorne schauen ist die Devise
Hä? Das ist ja dann totaler Quatsch. Also ich soll dann auch mal zum EKG um nach Auffälligkeiten zu schauen, wenn ich aufdosiert bin. Das finde ich auch wichtig. Aber die Medikation verweigern wegen so einer normal wahrscheinlichen Nebenwirkung? Merkwürdig.
Also mit 50 ist man ja wirklich noch nicht alt und gebrechlich. Oder bist du irgendwie vorbelastet oder wirkst vielleicht besonders kränklich? (Das wäre ja dann auch kein Grund, dann muss man eben da genauer hinschauen)
Hallo,
du hast keine Herzrythmusstörungen, aber sollst kein Methylphenidat kriegen, weil du welche kriegen könntest?
Und dass dass Methylphenidat die Krampfschwelle erhöht, ist seit 10 (?) Jahren widerlegt.
Genau so sieht es bei mir aus (60). Vielleicht gibt es ja kein ADHS bei älteren Menschen? (Nein, Ironie!)
Auch hier im Forum fühle ich mich etwas Unterrepräsentiert, hab’ ja schon angeregt, eine extra Rubrik einrichten zu lassen: ADHS bei Senioren, weil, es gibt ja die Rubriken ADHS Kinder, Erwachsene, Frauen, Radfahrer… ![]()
Aber wir sind bei leibe nicht die ältesten hier. Ich komme als Vorruheständler so leidlich mit meinem ADS zurecht, habe aber nicht mehr die Kraft und den Willen, mich amtlich testen zu lassen, auch, weil meine Bezugsärztin mir nie BTM aufstellen würde, und die Hürden einfach zu groß sind. Lange Wartezeiten, massiver Test durchlauf und außerdem stecke ich in einer Dauer Depression. Mich überfordern schon Kleinigkeiten. Amtlich habe ich Chronische Depression, und eine “Persönlichkeitsstörung, nicht näher bezeichnet”.
Lieben Gruß, Hypo…
Umgekehrt wird ein Schuh draus.
Wenn man bedenkt, dass Ritalin bis 1971 rezeptfrei erhältlich war, ergibt sich logischerweise, dass niemand berechtigter wäre, Ritalin zu bekommen, als die ältere Bevölkerung.
Aber Psychiater und logisches Denken, puh, mir ists noch nie begegnet.
Mein Psychiater (ca. 10 Jahre jünger als ich) ist genau so drauf.
O-Ton (da war ich 51):
„Sie sind ja schon so alt, dass man da aufpassen muss…“
Mein Blick: ![]()
Seine Reaktion:
"Ja gut, Sie sind nicht wirklich alt, aber halt auch keine 20 mehr…"
Er fand es dann besser, mir Atomoxetin als Erstmedikation aufzudrängen. Dass die häufige Nebenwirkung „Hitzewallungen“ für eine „alte Frau“ in den Wechseljahren eher suboptimal sein könnte, kam ihm nicht in den Sinn… Und dass sich Atomoxetin bei Erwachsenen ähnlich negativ aufs Herz-/Kreislaufsystem auswirkt wie Stimulanzien, war ihm irgendwie auch nicht bewusst.
Wenigstens hat er nach dem Fehlschlag mit Atomoxetin doch zähneknirschend die Stimulanzien rausgerückt - aber nicht, ohne sich drei Mal rückzuversichern und extra in seiner Akte zu vermerken, dass ich das Risiko, davon tot umzufallen, bewusst in Kauf nehme. ![]()
Ich glaube der wundert sich immer noch bei jedem Termin, dass ich tatsächlich noch lebe, obwohl ich mich inzwischen gefühlt durch die gesamte Stimulanzien-Produkt-Palette durchgetestet habe. ![]()
Liebe Ursel,
auf der Suche danach, ob es auf dieser Plattform Betroffene meines Alters finde, stieß ich auf deinen Beitrag. Mehrfach hatte ich bereits zu antworten versucht, es klappte aus unbekannten Gründen leider nicht.
Nun aber. Ich werde im Dezember 60. Seit der Jugend litt ich unter Problemen, die jedoch eher als „unerzogen, faul, rebellisch, frech“ bewertet wurden. So war das damals halt. Obwohl ich sicher nicht zu den Mädchen gehörte, um die sich Eltern hinsichtlich ausufernder Lebensweise auszeichnete. Dazu war ich viel zu lange auf einer streng katholischen Mädchenschule.
Erstmals richtig zusammengebrochen bin ich aber erst im Studium (hatte vorher eine Ausbildung zur Krankenschwester und das Abitur auf dem 2. Bildungsweg gemacht). Seitdem in unterschiedlichen Abständen ambulante Therapien oder auch bei schwereren Depressionsphasen stationäre Behandlung.
Je nachdem, wer gerade behandelte, oder mich diagnostizierte, erhielt ich die unterschiedlichsten Diagnosen. Inwieweit sie denn zutrafen, ist für mich nicht wirklich beurteilbar. Von einfachen monothematischen Depressionen, über bipolar, bis zu verschiedenen PS Störungen, komplexer PTBS, also einmal quer durch den Garten.
Die Diagnose AD(H)S erhielt ich mit 49 mit Komorbiditäten, wie erwähnt. Aber eine echte Diagnostik fand niemals statt. Die Diagnosen basierten rein auf Beobachtung.
Behandelt wurde zunächst mit Bupropion, weil ich begleitend depressiv war und zusätzlich Sertralin hochdosiert. Eine Veränderung bemerkte ich nicht. Dann wurde in der Uniklinik Lübeck MPH empfohlen, aber meine Hausärztin wollte nicht. Sie hielt es für Mumpiz (ich habe diese Frau später in der Notaufnahme kennengelernt, in der ich tätig war, ich war entsetzt über die grundsätzlich eingeschränkte und durch Überheblichkeit verstärkte Inkompetenz, diese Einschätzung wurde mitgetragen sowohl vom ärztlichen, als auch pflegerischen Personals). Sie meinte, weil sie 1 Jahr nach dem Studium in einer psychiatrischen Klinik tätig gewesen sei, sei sie Expertin.
Sie wollte jedenfalls nicht. Ich hätte jedoch gestützt auf den Entlassungsbrief einen Versuch mit Stimulanzien unternommen. Nach viel Druck verschrieb sie mir MPH. Erst inform von Ritalin, dann Medikinet. Die Dosierung habe ich nicht mehr erinnerlich. Ich konnte Beides überhaupt nicht vertragen, sie war mir aber auch keinerlei Hilfe. Ich selbst noch recht unbedarft gab auf.
Etwas später war dann die Psychiaterin mit Praxis in der Klinik, an der ich in der ZNA tätig war bereit, mich zu unterstützen. Zunächst nur medikamentös mit Dominal, das Thema AD(H)S kam noch garnicht zur Sprache, meine Berichte hatte ich ihr jedoch zur Verfügung gestellt.
Einige Jahre ging es auf einigermaßen stabilem durch Kompensation Mittel beherrbarem Level so weiter, aber ich bemerkte schon, daß ich zunehmend emotional und energetisch überfordert war, auch wenn ich nur eine 35% Stelle am Schluss hatte (ich konnte viele Jahre nicht mehr, als Minijobs ohne jeden geistigen Anspruch machen) Das Medizinstudium, sowie Biologie/Philosophie auf Lehramt hat mich durchdrehen lassen. Musste komplett abbrechen., obwohl ich hochbegabt getestet war.
Nun ja, ich kündigte in der ZNA, weil ich nicht mehr lange durchgehalten hätte, ohne in Burnout zu rutschen. Wobei es nicht ausschließlich um persönliche Überladtung ging. Auch ständiges Herausholen aus dem frei, kein geregelter Schichtdienst, sondern ständig im Wechsel, häufige Krankheitsvertretungen besonders nachts. Irgendwann ging es nicht mehr. Durch einen glücklichen Zufall dann erfuhr ich von einer Freundin von einer frei werdenden Stelle als Schulkrankenschwester in einem Internat in Hinterzarten. Eigentlich wie für mich gemacht. Erst 35%, jetzt 40%, wobei ich in der Unterrichtszeit Überstunden aufbaue (überhaupt kein Problem bei dem Streß), aber ich habe sämtliche Schulferien plus je eine Woche mehr, als externe Schulen. Ich bin die Einzige, die Ärztin kommt nur für 1 Stunde je Woche, ich bin meine eigene Chefin.
Trotzdem merkte ich seit dem letzten Schuljahr (bin jetzt 3,5 Jahre dort), dass ich immer gestresster, reizbarer, und weniger arbeitsfähig war. Meine Kräfte gingen immer weiter in den Keller, zuhause konnte ich höchstens an den Wochenenden noch bissel erledigen. In den Ferien erholte ich mich nicht mehr. Die wirklich tolle Psychiaterin glaubte an Depression. Also erst mal Venlafaxin bis 300mg. Nicht wirklich. Dann noch einmal Bupropion, auch nicht wirklich, aber im Laufe der Monate stabilisierte ich mich auf niedrigem Niveau. Dann wieder schlechter. Mir kam ADHS wieder in den Sinn. Da sie aufgeschlossen ist, auch wenn die Diagnose nicht sicher von ihr (oder mir) betrachtet ist, Versuch mit Elvanse. Da ich mit MPH überhaupt nicht klar kam und ich durch meine SchülerInnen recht gute Erfahrungen hatte, Versuch. Erst 20mg, weil ich panische Angst vor potentiellen Nebenwirkungen hatte. Ungefähr 3 Tage dezente sehr angenehme Wirkung im Sinne von zwar körperlicher Unruhe, aber mental ruhiger, nicht so durchgängig quälend Überdrüber bei gleichzeitiger extremer Erschöpfung. Nach 1 Woche Aufdosierung auf 40mg. Über 3 Tage keine Steigerung der positiven Wirkung bei gleichzeitiger Zunahme unangenehmer Nebenwirkungen im Sinne von schmerzhaftem Herzklopfen, Rastlosigkeit, Getriebensein. Hm. Und nun seit 5 Tagen massive Erschöpfung und extreme Schwäche, komme kaum hoch. Kein Appetit, bringe auch nicht genug Disziplin auf, wenigstens etwas zu essen.
Heute ganz leichte besser. Ich habe jedoch immer noch nicht diese entsetzliche Gedankenraserei ohne Sortierungsfähigkeit. Ich hoffe noch, dass es sich um einen Eingewöhnungseffekt handelt, der sich zurück entwickelt. Oder vielleicht nicht optimal dosiert. Da ich aktuell tatsächlich weitgehend in der Horizontalen liege, kann ich noch nichts über Fokussierung und Gedächtnis sagen. Gedächtnis war ebenfalls stark eingeschränkt. Ich hatte schon Sorg vor dementieller Belastung. Aber Gedächtnisstörungen sind ein weites Feld. Nächste Woche beginnt die Schule wieder, da werde ich sehen, ob sich diese überbordende Erschöpfung gelegt hat und vielleicht eine Besserung der Fokussierung u, Antireb und Abgrenzung (zwingend notwendig in dieser Funktion)festzustellen ist.
Liebe Grüße
Mechthild
Hey @Mechthild2912 , ich würde unbedingt zurück auf 20mg. Dann mal eine Woche bei 20 bleiben. Die Wirkung darf ruhig subtil sein, muss nicht einschlagen wie eine Bombe. Falls es dann wirklich zu wenig sein sollte, auf 30 steigern, nicht gleich auf 40.
Hallo @Mechthild2912 ,
Vorname und Geburtstag, du gibst sehr viel von dir preis, weißt aber nicht wer es liest. Vielleicht solltest du wenigstens den Wohnort und das halbe Gesicht aus deinem Profil wieder entfernen, nicht dass es dir irgendwann leid tut was andere Leute von dir wissen?
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