Das ist bei mir auch so. Deshalb glaube ich, hat mir das Bupropion auch so gut geholfen.
Ich habe immer die Erfahrung gemacht, dass eine Erhöhung des Medikaments immer zur Verbesserung geführt hat, die ich schnell nicht mehr gefühlt habe. Daher habe ich oft die Dosis verändert, obwohl das sicher nicht optimal ist und meine Psychiaterin auch gar nicht gut findet. Mir ging es dann halt immer schlechter mit niedriger Dosis, aber wusste, dass es mit höherer Dosis dann wieder für ein paar Wochen gut ist.
Ich habe dazu das gefunden:
In Betroffenenforen berichten etliche (aber nicht alle) Atomoxetin-Nutzer, dass Atomoxetin nur in den ersten Tagen, bis maximal etwa 14 Tage lang hervorragende Wirkungen entfaltete, die dann deutlich nachgelassen hatten bzw. ganz verschwunden waren. Dies konnte sich nach Dosierungserhöhungen wiederholen, auch mehrfach.
Wir meinen hierin ein Muster zu erkennen, das bei vornehmlich tonisch noradrenerg wirkenden Medikamenten bei ADHS öfter auftritt und vermuten, dass dies darauf hindeutet, dass bei ADHS im Allgemeinen und bei den entsprechenden Betroffenen im Besonderen eher der phasische Noradrenalinspiegel beeinträchtigt ist als der tonische.
Phasisch ist das kurzfristig (bei Stress oder Anstrengung anlassbezogen) veränderte Niveau eines Neurotransmitters oder Hormons.
Tonisch ist der dauerhafte Spiegel und seine typischen circadianen Pegeländerungen über den Tag.
Phasisch verhält sich zu tonisch wie Wellen zu Dünung.
Ist der langanhaltende Noradrenalinspiegel in Ordnung, bewirkt eine Erhöhung regelmäßig eine Rezeptor-Downregulation, also eine ausgleichende Anpassung der Rezeptoren in Richtung einer verringerten Empfindlichkeit.
Als unverifizierte Hypothese überlegen wir, ob eine intermittierende Gabe (alle 2 bis 4 Tage oder Unterbrechung der Gabe alle 3 Tage) derartige Rezeptoranpassungen verhindern könnte. Betroffene, bei denen Atomoxetin zu derartigen Anpassungsreaktionen geführt hat, könnten dies mit ihrem Arzt besprechen. Vor nicht mit dem Arzt abgesprochenen Experimenten wird dringend abgeraten!
Ich meine, zu Bupropion etwas ähnliches gelesen haben über Spiegelmedikamente, finde es aber nicht mehr. Vielleicht war es auch an ganz anderer Stelle.
Bupropion ist ja vor allen Dingen ein Antidepressivum. Wobei ich bis heute nicht den Zusammenhang verstanden habe. Auf mich hat gefühlt die kurzzeitige Wirkung den guten Effekt und der führt langfristig zu einer besseren Psyche. Meine Psychiaterin meint aber, das mit dem kurzfristigen Effekt könne man gar nicht merken und der langfristige Effekt kommt durch vermehrtes Serotonin. Irgendwie fehlen mir da die Informationen zu der Serotonin-Sache oder es ist ein Henne-Ei-Problem. Was ist zuerst da? Zu wenig Serotonin oder schlechte Stimmung?
Ich merke (wenn es denn wirkt) nach ca. einer Stunde, dass ich langsam wach werde. Ohne die Einnahme werde ich erst nach mehreren Stunden wach. Das war bei mir schon immer so. Auch als Kind brauchte ich gefühlt den halben Vormittag, um hochzufahren. Nach ca. zwei Stunden fühle ich mich aktiv und nach ca. 4 Stunden hellwach, klar, Energie-voll, einigermaßen konzentriert. Ich muss sagen, dass ich mir angewöhnt habe, mich an dem Zeitpunkt mit grünem Tee weiter zu puschen, um die Wirkung bis zum Abend zu verlängern. Während der Einnahme brauche ich abends lange zum Einschlafen, was ja nichts macht, weil ich morgens wieder wach gemacht werde.
Ich merke mit Bupropion so eine konstante Nervosität. Und wenn ich besorgte Gedanken habe, merke ich wie sich diese beiden Sachen gerne zu einer diffusen Angst zusammentun. Da ich spüre, dass sie unbegründet ist, kann ich mich aber immer ganz gut davon ablenken. Habe ich ohne Bupropion tatsächlich nicht.
Ich finde es auch doof, dass es nur zwei Dosierungen gibt. Und man darf auf keinen Fall die Tabletten teilen, das ist lebensgefährlich!
Ich habe wie gesagt sehr schwankend die Medikamente genommen, um mich zu regulieren. Meine Ärztin war null begeistert.
Ich merke schon sehr starken Einfluss auf Blutdruck und Kreislauf. Ein schwankender Blutdruck ist um einiges gefährlicher als ein konstant leicht erhöhter. Das sind wohl so Risiken bei unregelmäßiger Einnahme und keine Ahnung was noch. Vermutlich gibt es zu wenig Daten dazu. Ich würde es mit dem Arzt besprechen. Wenn es das Leben stark verbessert, ist es letztendlich eine Kosten-Nutzen-Rechnung mit Risiken, finde ich persönlich.
Meine Ärztin hatte mir vorgeschlagen, abends was Beruhigendes zum Schlafen zu nehmen und dann morgens wieder das Bupropion. Das wäre vielleicht auch eine Lösung für dich.
Sei froh! Ich habe zahlreiche (Stoffwechselveränderung, Hautprobleme, Schwitzen, Blutdruck-Schwankungen, Übelkeit bei nüchterner Einnahme, Zittern bei Dosiserhöhung, …)
Also ich glaube dieses Gefühl kommt vom erhöhten Noradrenalin. Ich merke das bei allen Amphetaminen bei zu hoher Dosierung aber eher körperlich als geistig.
Körperliche Aktivität hilft ein wenig dagegen.
Na du hast da ja mal eine Spezialistin. Das ist alles Quatsch was die sagt. Bupropion ist abgesehen davon ein atypisches AD, da es ein Amphetaminderivat ist und ganz anders wirkt als andere ADs.
Du wirst hier im Forum jedenfalls viele Berichte über Sofortwirkungen finden.
Serotonin gibts bei Bupropion übrigens keins zu haben. Abgesehen davon dass der antidepressive Effekt einer Serotonin Steigerung nicht nachgewiesen werden konnte.
Ja, das merke ich auch. Trotz Pregabalin.
Naja, der Körper ist ja immer in Alarmbereitschaft.
Zur Nacht nehme ich 50mg Trimipramin. Das regelt das Adrenalin wieder runter. Aber es erniedrigt auch die Krampfschwelle. Bupropion ist auch Krampfauslösend. Daher gehe ich auch nicht höher mit Trimipramin.
War bei mir auch schon immer so. Der Morgennebel.
Mit Bupropion bin ich schon um 6.00h unterwegs.
Mit der Rezeptoranpassung geht es wohl bei vielen Psychopharmaka so. Ist ja auch logisch. Das Gehirn wehrt sich sozusagen.
Fehlt dann der Stoff, geht der Rebound dann los.
Übrigens merke ich die Antriebssteigerung auch noch 1-2 Tage nach absetzten oder unterbrechen.
Als ich letztens eine Weile 150 mg Bupropion genommen hatte (die waren noch da, Arzt im Urlaub, und ich wollte es mal ausprobieren, ob das reicht), kam ich nach einer Woche morgens wieder nicht mehr aus dem Bett und ich hätte ewig weiterschlafen können.
Mit 300 mg ging es schnell besser. Ob ein täglicher Wechsel zwischen den beiden Dosen sinnvoll wäre?
In einer super anstrengenden Zeit vor drei Jahren bekam ich wegen allem Angst und konnte gar nicht mehr schlafen. Meine Ärztin verschrieb Opipramol, die angstlösende Wirkung konnte ich sehr schnell spüren und abends besser einschlafen. Ohne am nächsten Tag völlig daneben zu sein. Ab und zu nehme ich es noch, wenn ich zwei/drei Nächte Probleme mit dem Schlaf habe.
Ja. Ich habe allerdings normalerweise einen extrem niedrigen Blutdruck (Werte bei 90 zu 50 sogar häufig). Machnchmal ist er so niedrig, dass ich sogar ohnmächtig werde.
Mit Bupropion ist er nie unter 110 zu 80. Meistens bei 120-130 zu 80-90. Der untere Wert geht hingegen leider manchmal ziemlich hoch, vor allen Dingen bei einer hohen Einnahme. Ich hatte schon 120 zu 100 gemessen. Meine Ärztin meinte, wenn der untere Wert hoch ist und der Abstand zwischen beiden Werten klein ist, wäre das nicht so schlimm. Ich finde es aber sehr unheimlich, wenn sich der untere Wert einfach mal verdoppelt. Ich habe auch schon überlegt, ob es ein Messfehler ist oder ich eine andere Erkrankung habe. Aber ohne Bupropion ist es nie so.
Mein Ruhepuls ist auch erhöht mit Bupropion. Ohne liegt der bei 50 bis 60, mit immer über 70. 70 bis 90 messe ich mit Bupropion.
Mich würde interessieren, ob andere Leute auch so Veränderungen bemerken.
Hi, laut gelber Liste und den Beipackzetteln ist nicht mit einer sofortigen Wirkung zu rechnen. Siehe ausführlich gelbe Liste. Auf die Schilderungen im Forum zu vertrauen, ist Glücksspiel. Ich denke bei vielen ist da eher der Placeboeffekt da. Ebenso wie eine Nebenwirkungsschilderungen auch darauf zurückzuführen sind. Mein Tipp: Ausprobieren, dann weiß man es.
Mein Psychiater hat mir ein Infoblatt mitgegeben, da stand drauf dass unmittelbar mit einer Antriebssteigerung gerechnet werden kann. Die depressive Wirkung sei erst nach 6-8 Wochen zu erwarten.
Abgesehen davon sind Placebo Effekte selten so stark dass man von morgens nicht in die Gänge kommen von 0 auf 100 plötzlich den ganzen Tag durcharbeitet.
Bei mir funktioniert Placebo sowieso nur in den seltensten Fällen.
War z.b. mal 100% davon überzeugt dass mein Mist von Vitamin D Mangel kommt aber das Vitamin D hat bei mir dann ganz im Gegenteil fiese Nebenwirkungen gebracht, die nirgends aufgelistet waren.
Ich wiederhole nochmals, Bupropion ist ein Amphetamin. Zeig mir ein Amphetamin das keine unmittelbare Wirkung hat.
Ich bin recht erfahren mit allerlei Substanzen und kann nur bekräftigen, dass Bupropion eine deutliche Direktwirkung hat.
Das ist dort in Bezug auf die Wirkweise als Antidepressivum beschrieben. Das sind ja auch die Zahlen, die zu dem Medikament erhoben werden: ob es antidepressiv wirkt. Und das tut es nicht nach ein paar Stunden sondern erst nach ein paar Wochen.
Da steht aber auch, dass nach zweieinhalb bis drei Stunden die maximale Plasmakonzentration erreicht ist. In dieser Zeit treten bereits bemerkbare körperliche Veränderungen auf. Wenn diese Veränderungen einen Einfluss auf die Psyche bei Menschen haben, die vielleicht gar keine Depressionen haben sondern etwas anderes, ist das ja nicht keine Wirkung. Nur gibt es dazu halt vom Hersteller keine Untersuchungen und daher auch keine Angaben. Das Medikament sollen ja eigentlich Menschen mit Depressionen nehmen und nicht mit ADHS.
Hallo! Bin neu hier, frisch diagnostiziert.
Nehme auch die Bupris, da ich wieder eine schlimme Phase von Depression hatte.
Hab mich anfangs gestreubt.
Kannste nur SSRI und die hab ich gar nicht vertragen.
Also ich fand 150mg angstlösend, der Kopf drückt irgendwie, alles „dumpf“ und ganz am Anfang hatte ich Kieferprobleme (vllt auch stressbedingt), Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfe. Meinte mein Psychoonkel ja „kann nicht sein, das macht nicht solche Nebenwirkungen“ ok. Hab durchgehalten.
Bin jetzt bei 300 morgens und merke jetzt, nach ca 6 Wochen auch die antidepressive Wirkung.
Am meisten nervt mich das alle Gefühle nur so „angedeutet“ werden.
Achja und müde machen die mich! Müde müde müde. Kann das sein?
Hey, willkommen! Und herzlichen Glückwunsch für die Diagnose. So weit bin ich noch nicht. Was der Hauptgrund war warum ich auch Bupropion genommen habe. Besser als nix!
Interessant was du über Gefühle sagst. So nach 8 Wochen mit 150mg fing es bei mir an, dass ich mich komisch fühlte, irgendwie fremd in mir drin. Gleichgültig gegenüber fast allem. Hab mich nicht mehr gekannt.
Die aufputschende Wirkung die noch blieb wurde durch den schlechten und wenigen Schlaf auch zunichte gemacht. Also im Prinzip auch ständig müde aber gleichzeitig agitiert.
Habe versucht, das meinem dickköpfigen Psychiater klar zu machen aber war so bedröselt in der Sitzung, dass ich ziemlich willenlos zu allem Ja gesagt habe was der von mir wollte. Jetzt hab ich 90 Pillen mehr. Und habe in einem Anfall von Selbstermächtigung die Pillen abgesetzt.
Jetzt nach ca einer Woche fühle ich mich wieder halbwegs normal.
Also am Anfang hat mir dieses Medikament wirklich aus dem Loch geholfen, aber mit der Langzeitwirkung kann ich nichts anfangen.
Als ich meinem Psychiater sagte, ich fühle mich wie auf Drogen und ich wäre mal gern wieder nüchtern meinte er nur warum ich denn dann so sehr Methylphenidat von ihm verschieben haben wollte.
Er kennt sich leider nicht so gut mit ADHS aus.
Japp, ich habe nach ca 2 Stunden am Anfang immer einen deutlichen Energieschub bemerkt. Die erste Wirkung spürte ich bereits nach einer halben Stunde. Nach ca 6 Stunden dann ist es abgeflacht.
So gesehen ist dieser Wirkmechanismus vielleicht schon sinnvoll für ADHSler aber wie oben schon beschrieben flachte die Wirkung bei mir irgendwann stark ab und die Langzeitwirkung empfand ich als unangenehm.
Bin aber auch nicht überzeugt ob ich wirklich eine Depression hatte oder es einfach Überlastung in Verbindung mit Dysphorie bei Inaktivität war was mich so runter zog.
Ich hatte gestern nach wochenlanger Einnahme das erste Mal das Gefühl dass du Bupropion antidepressiv wirkt.
In Kombination mit Ausdauersport war ich gestern fast Hypomanisch.
Oder ist es das gesunde Gefühl wenn man nicht depressiv ist? Ich habe vor mich hin gepfiffen und alles war irgendwie sehr leicht.
Wir schreiben ja viel zu schnell irgendwelche Symptome den Medikament zu.
Bupropion ermöglicht es mir jedenfalls in Handlung zu treten, und mehr Ausdauersport zu machen. Ich habe mehr Erfolgserlebnisse und schaue deshalb positiver in die Zukunft.
Auch in sozialen Kontakten bin ich gelassener und stabiler. (RSD).
Also ich muss aufpassen, dass ich nicht zu viel mache und auch meine Pausen strikt einhalte.
Zum Blutdruck, der ist bei ADHSler sowieso ständig mal oben, mal unten, und schwer Einstellbar, aber ich habe meine Blutdrucksenker-Dosis verdoppelt, und messe dreimal täglich und habe ein recht gutes Ergebnis. Allerdings habe ich auch Arrhytmien. Von welchem Medikament weiß ich nicht.
Habt ihr bemerkt dass ihr vom Bupropion noch verpeilter wurdet?
Also umso mehr Tasks man abzuarbeiten hat, umso mehr Fehler macht man auch. Durch das Mehr an Energie mache ich auch vieles gleichzeitig und verhaspel mich. Also mehr Konzentration habe ich nicht.
Dass ich Aggressiver wurde, hat sogar den Vorteil, dass ich mir nicht mehr alles gefallen lasse.
Zum Schlafen nehme ich ja Trimipramin. Also morgens ein Upper und Abends ein Downer.
So schlafe ich zurzeit meinen 7 Stunden durch, und habe morgens auch nicht so einen Überhang wie ohne Bupropion.
Also ich sage mal so: Wenn ich nur auf der Couch liege und die Decke anstarre, es nicht mal schaffe aufzustehen, um mir ein Glas Wasser zu holen oder so, dann kann ich auch kein Chaos um mich herum verursachen… Chaos im Kopf ist natürlich immer.
Oder es kommt vom Pregabalin.
Das Zeug nehme ich ja schon so lange und es macht echt so matschig im Kopf aber sobald ich versuche es abzusetzen ja, was dann…Angst Unruhe, Schlaflosigkeit, der ganze Kram.
Hab ich mir vor ein paar Tagen auch gedacht
„Was wollte ich nochmal? Was wollte ich in der Küche?“ Oder irgendwie zerstreut…
Finde bin auch sozialer, wir hier jemand schrieb. Gehe nicht so schnell in die Luft, lass auch mal 5e gerade sein. Gefühle so relativ auf einem Level halten kann ich besser.