Die innere Kritikerin übertreibt so gerne. Wenn man das nur immer parat hätte.
Ich habe Urlaub und erlaube mir, Dinge ganz gemütlich durchzuführen. Pausen machen, in Ruhe kochen, lange baden, Podcasts hören, ausschlafen. Es tut so gut, mich nicht ständig nur mit Impulsen von außen auseinandersetzen zu müssen.
Bei mir ist die in dieser Beziehung total verquer. Im privaten Bereich dagegen wird mir immer gespiegelt, dass ich sehr authentisch rüber komme. Und so fühlt es sich auch bei mir an.
Genau bei dem Thema bin ich auch immer unsicher. Bemühe mich, aber manchen werde ich dennoch immer zu schnell sein (erst recht wenn man von einander noch nicht so das Klangbild kennt) und so ist es mit der Selbstbeobachtung immer ein wenig schwierig für mich, weil ich mich dauernd evaluieren und zügeln muss/müsste.
Ein Hoch darauf, wenn wir privat einfach wir selbst sein können/die professionelle Maske ablegen können
Ok, gut getan hat mir:
ich habe es geschafft in mein „one line a day“ Büchlein reinzuschreiben.
Man kann da über 5 Jahre hinweg jeden Tag ein wenig reinschreiben, sich dann zurückerinnern zwischendurch (auf jeder Seite ist ein Kalendertag, dann ein paar Zeilen für diesen Tag für das aktuelle Jahr und paar Zeilen für die nächsten Jahre etc.).
Das ist iwie fein, um ganz kurz den Tag Revue passieren zu lassen und das für einen selbst Wesentliche niederzuschreibseln.
Normalerweise bleiben solche Bücher bei mir liegen, habe auch grad ein paar Tage nachholen müssen - aber das war ok so.
Vllt wird es diesmal was mit diesem Buch, weil es eben wirklich nur so minimalanfordernd ist.
Habe heute beschlossen mal wieder eine Suppen Diät zu machen, damit habe ich in der Vergangenheit immer gute Erfolge erzielt, ausserdem habe ich meine sportlichen Aktivitäten vernachlässigt, will wieder öfters mit dem Fahrrad fahren.
Meine Handyzeit habe ich bis jetzt tatsächlich etwas besser im Griff, dafür habe ich mehr TV geschaut.
Heute geht es mir gut bin aber irgendwie sehr müde.
Ich habe heute dank Urlaub wieder einen langsamen Wursti -Tag, bei dem ich Dinge langsam vor mich hinwurschtelnd mache und das ist wie Balsam.
Während der Arbeitszeit hetze ich oft von Anforderung zu Anforderung, jetzt gebe ich das Tempo vor und es ist gemüüüüütlich und langsam und trotzdem bekomme ich Dinge gebacken.
Ich habe außerdem in meinem Kopf das Nachlesen interessanter Themen hier im Forum gereframed (lol. Umbenannt und neu betrachtet?): Von „Da rumsumpfen“ zu „Psychoedukation“, das stimmt und beinhaltet keine Vorwürfe an mich.
Gestern hat mir gut getan, dass ich ohne Medis fast alle Punkte meiner ToDo-Liste abgearbeitet habe. Nur eine Aufgabe habe ich nicht geschafft.
Momentan habe ich das Gefühl, mit 30mg überdosiert zu sein. Werde wohl auf 20mg am Morgen und 10mg am frühen Nachmittag zurückkehren.
Unter Strom bin ich momentan sowieso; ob mit oder ohne Medis.
Ich hab mir heute Abend leckeren Tee gekauft und freue mich sehr darüber, wie lecker der jetzt gerade schmeckt, wenn es Draussen wieder schmuddelig und kühl wird.
Ich habe Wildgänse beobachtet, wie sie auf einem Feld gelandet sind um Rast zu machen.
Die Vögel, ihr wunderschönes Flugmanöver und ihre Schatten auf dem Feld, die Herbstsonne, meine kalte Nase und knirschendes Laub unter meinen Schuhen … das war ein sehr schöner Moment
Oh da war ich schon oft, das weckt in mir Kindheitserrinnerungen.
Auf dem Weg nach Italien sind wir jedes Jahr durch Friaul gefahren
Nach der Übernachtung in Österreich Semmeln in Matrei und dann über den Pass Turn auf nach Italy
Mir hat bereits am Freitag mal wieder die Erkenntnis gut getan, in welch guter Atmosphäre ich arbeiten darf.
Zu all meiner Arbeit kam noch am Freitag ein Softwareproblem hinzu. Deshalb meldete ich sofort beim Anbieter ein Support-Ticket an. Der Hotline-Mitarbeiter meldete sich sogar noch am Freitagnachmittag und stellte auf unserer Seite einen Serverstillstandfest. Als ich daraufhin meinen Kollegen von der IT per Teams anfunkte, dass ich ihn ganz dringend bräuchte, schrieb er zurück: „Wann immer du mich brauchst, ich bin sofort da.“ Und 3 Minuten später war er da und hat mit dem Hotline-Mitarbeiter das doch etwas hartnäckige Problem gelöst und ich konnte meine Arbeit beenden. Es tut sehr gut, mit netten Profis zu arbeiten.
Dafür hat er sich dann einen Kuchen zum Geburtstag nächste Woche verdient.
Beim Zeitungen ausmisten, bin ich heute doch mal wieder in die „Ich schau doch mal durch, ob das auch Weg kann-Falle“ getappt und bin auf einen guten Artikel über Selbstliebe und dort auf einen sehr hilfreichen Satz gestoßen:
„Selbstliebhaber sind sogar bessere Lebensgefährten, denn sich selbst zu lieben, macht den Unterschied zwischen „Bedürfnisse haben“ und „bedürftig sein“ aus.“