Jedenfalls scheint es mir persönlich ein weit aus grösseres Problem zu sein, dass Menschen nicht frühzeitig lernen sich selbst zu organisieren, was übrigens auch hier in unserem geschätzten Forum, immer wieder ein Thema ist, ich selbst bin übrigens davon nicht ausgeschlossen, sondern im Gegenteil, ist gerade das sogar nach wie vor eine von meinen grössten Baustellen.
Und bevor Menschen nicht gelernt haben ihre eigenen Baustellen zu bewältigen, to do Listen, Pläne, Daten, Uhrzeiten ect. einzuhalten, wie zum Geier sollten sie dann in einer Gruppe besser dazu fähig sein?, als wenn sie erst mal gelernt haben das für sich selbst zu tun?.
Was ich meine ist: man kann ja erst für andere sorgen, wenn man gelernt hat für sich selbst zu sorgen, und das ist eine unumstössliche Tatsache.
Wie auch immer das jeder einzelne hier sehen mag, ich sage jetzt gute Nacht und macht’s alle gut.
Liebe @AbrissBirne,
Gruppenarbeit heißt ja gerade NICHT, einer Person einfach die Arbeit von einem anderen zu übertragen, sondern jeden so einzubeziehen, dass jeder das macht, was er oder sie am besten kann und sich gegenseitig zu motivieren.
In einer Gruppenarbeit/Teamwork ergänzt man sich und merkt man, dass es auf jeden einzelnen ankommt. Und wenn mal jemand „schwächelt“, dann holen ihn die anderen wieder ab und ziehen ihn mit.
Teamwork führt im besten Fall dazu, die eigenen Talente zu erkennen und diese einzusetzen. Das ist ja doch eher dem Selbstbewußtsein förderlich und nicht kontraproduktiv.
In der Schule muss Gruppenarbeits selbstverständlich von den Lehrer/-innen professionel moderiert werden und darf nicht dazu führen, dass einzelne Schülerinnen und Schüler ausgegrenzt werden, sondern im Gegenteil - deren (unbekannte) Talente erst zum Vorschein kommen.
Die Abschaffung von schulischer Gruppenarbeit wäre in unserer momentanen Gesellschaft absolut kontraproduktiv, da sie den Narzissmus und den Egoismus noch stärker Vorschub leisten würde.
Ich habe bis zu meiner jetzigen Position von Teamwork immer sehr profitiert, weil ich von den anderen mitgerissen wurde und meine Neigung zum Aufschieben dadurch ziemlich gut aufgefangen wurde. Ich weiß dann, dass mein Beitrag wichtig ist und der Erfolg des Teams auch von mir abhängig ist und daher strenge ich ich mehr an und gebe mehr Gas.
Außerdem war ich manchmal sogar von unangenehmen Aufgaben befreit, weil es eine meiner Kolleginnen übernommen hat, die das lieber und besser macht als ich. So konnte ich mich dann genau auf die Aufgabe konzentrieren, die ich gut bewältigen konnte.
Vielleicht hast du einfach ein vollkommen anderes Verständnis von Teamwork.
Liebe @Andromache nein ich habe kein anderes Verständnis von Teamwork, ich habe nur andere Erfahrungen gesammelt als Du.
Heisst Deine Beschreibung von Teamwork existiert zwar in der Theorie, mancherorts mag es sogar funktionieren, aber andernorts ist Teamwork je nachdem eben einfach „toll ein anderer macht’s“.
Jedenfalls habe ich es oft erlebt das es in diesen Gruppen ja zum Beispiel nie ohne einen Gruppenleiter läuft, jemand der den Auftrag hat den anderen Feuer unterm Arsch zu machen, gäbe es diese Person die die Gruppe beaufsichtigt nicht, würde die Gruppe vermutlich genauso kläglich aussehen wie in der Schule, wenn der Lehrer die Gruppen nicht beaufsichtigt sondern lieber Kaffee trinken geht.
Und deshalb ist eine Gruppe immer von einem Gruppenleiter abhängig, ist der Gruppenleiter gut dann arbeitet auch die Gruppe gut, wenn nicht, dann wohl nur so lala.
Wobei wir wieder bei der einen Person wären die die anderen anleiten muss und den Personen die ansonsten ihren Arsch nicht hoch bekommen.
Und aus diesem Grund müssen Kinder zuerst mal lernen das sie selbständig und selbstsicher werden, damit sie fähig dazu sind für sich selbst zu sorgen, dass sie lernen vor anderen zu sprechen und sich selbstsicher behaupten können im Leben.
Das sie sich nicht immer darauf verlassen können das jemand anderes ihnen den Karren aus dem Dreck zieht.
Das erste und wichtigste was ein Mensch lernen muss ist Selbständigkeit, seine Persönlichkeit zu stärken, vor der Klasse oder vor Arbeitskollegen zu sprechen ohne Schweissausbrüche oder einen roten Kopf zu bekommen, und wenn man das gelernt hat, dann ist man auch fähig effizient und zuverlässig in Gruppen zu arbeiten.
Andernfalls wird jemand der nie gelernt hat selbständig, selbstsicher, zuverlässig, organisiert und motiviert zu sein immer nur in einer Gruppe mitschwimmen, wird immer davon abhängig sein das andere für ihn mitdenken.
Und deshalb ist jeder Mitarbeiter der selbständig, gut organisiert, zuverlässig und selbsicher in seinem Auftreten ist immer die erste Wahl, statt jemand einzustellen der unsicher und chaotisch wirkt, oder bist Du nicht dieser Meinung?.
Haben nicht genau viele hier von uns genau diese Probleme?, dass wir unseren Kram nicht gut alleine geregelt bekommen?, jemand brauchen auf den wir uns verlassen können?, wir lernen müssen uns selbständig und zuverlässig um unsere Angelegenheiten zu kümmern weil uns das nie jemand richtig beigebracht hat?.
Und dabei hilft einem auch Methylphenidat nur begrenzt, dass Medi hilft ja nur die Konzentrationsfähigkeit zu steigern, die Arbeit muss man aber trotzdem selbst verrichten.
Und wenn man nie gelernt hat sich zu organisieren, einem das als Kind niemand gezeigt hat wie man das richtig macht, dann lernt man es später nur noch sehr schwer, und manche sogar nie.
Und deshalb bin ich der Meinung, dass es wichtiger ist Kindern in der Schule beizubringen wie man selbstsicher und selbständig für sich selbst sorgt, statt in Gruppen zu basteln und solchen Quatsch.
Genau dazu sind doch Gruppenarbeiten da, um dies zu lernen. Wie sollen es Kinder denn lernen, sich zu behaupten, wenn nicht durch Agieren in der Gemeinschaft?
Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich war 11 Jahre im Internat und war dort zunächst die absolute Außenseiterin, die bei jedem Konflikt vor Selbstmitleid zerfloss. Mit der Zeit lernte ich jedoch mich zu behaupten und habe an Selbstbewußtsein gewonnen.
Selbstbewußtsein erlangst du in der sozialen Interaktion durch schwierige Situationen, die du bewältigst und nicht nur durch ständige Harmonie.
Das ist bei Menschen nicht anders als bei Tieren, die in jungen Jahren durch Herumtollen und Kabbeleien mit den Geschwistern sowie Konflikte in ihrem Rudel die soziale Interaktion lernen.
Ich kann dir nur bedingt recht geben. Ich denke, familiäre Strukturen und auch die sozialen (Kita, Schule, Ausbildung, etc.) sind u.a. dazu da, dass wir genau das lernen.
Für mich gesprochen kann ich sagen, dass ich Dinge teilweise nicht geregelt bekomme, auch in Gruppenarbeiten eher Schwierigkeiten hatte, lag nicht an den Gruppenarbeiten selbst oder an den Gruppen, in denen ich bestimmte Aufgaben zugeteilt bekommen habe, sondern an der Tatsache, dass es mir in der Gruppe schwer fiel, meinen Platz zu finden.
Und auch hier: ja klar, wenn einem das nie jemand gezeigt hat, dann lernt man es nicht bzw. vielleicht sogar nie. Aber genau dafür benötigt es eben Gruppenarbeiten, um das zu lernen. Fällt es einem dennoch schwer, so ist, denke ich, nicht zwingend das Konzept des gemeinsamen Arbeiten das Problem.
Ich versuche es mal so zu erklären: Es benötigt stets den Gegensatz, um den Umfang einer Sache voll zu verstehen. Im Prinzip: um Licht sehen zu können, benötige ich den Schatten als Kontrast.
So verhält es sich mit nahezu allen Dingen im Leben.
Und m.M.n. auch mit Selbständigkeit vs Gruppenarbeiten. Meine Selbständigkeit in einer Gruppe zu etablieren fordert mich anders als für mich alleine selbständig zu arbeiten.
Das eine mag gut funktionieren, ist aber noch lange kein Garant für das die Fähigkeit zum anderen…
Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln ist nicht Aufgabe der Schule. Dafür haben in 1. Linie die Eltern zu sorgen. Es regt mich ehrlich auf, wenn die Erziehung immer mehr auf die Schule abgeladen wird, um vom Versagen der Eltern abzulenken.
Ich wurde von meinen Eltern immer ständig kontrolliert und musste immer Höchstleistungen erbringen , nichts war gut genug!
Daher hatte ich auch in der Schule null Selbstbewußtsein.Meine Leistungen waren immer in 3 erbereich ind später habe ich auch noch mehr Ehrgeiz entwickelt und meine Noten wurden besser.
Ich habe auch einen passablen Realschulabschluss erreicht.
Meine Eltern haben mir kaum Freiraum gelassen um mich induviduell zu entwickeln , ich wurde auch noch mit 17 von meinem Vater um 23:30 aus der Disko abgeholt.
Meinen Jungs habe ich mehr Freiraum gelassen, daher sind siecauch viel Selbstbewusster als ich
Liebe @Andromache , liebe @Kittylaboom , ich glaube ihr habt nicht richtig verstanden um was es mir geht.
Ich versuche es mal so, ich selbst „musste“ schon früh lernen für mich selbst zu Sorgen, hatte keine Mami und keinen Papi die alles für mich gemacht haben.
Als ich ungefähr 15 war ging ich freiwillig in ein Jugendheim, ich wollte dorthin, weil ich wusste das ich dort wenigstens ein sauberes Bett habe, ein geheiztes Zimmer und dreimal am Tag was zu Essen auf dem Tisch, was ich zuhause nicht hatte.
Ich musste sehr früh lernen mich um mich selbst zu kümmern, in manchen Dingen ist mir das damals auch wirklich sehr gut gelungen.
Jedenfalls war ich aufgrund meiner Erfahrungen schneller erwachsen als andere in meinem Alter, was dazu führte das andere sich gerne an mich dran hängten, ich in der Schule, trotz meines Aussenseitertum, in Gruppen sehr oft die Führung übernahm, später auch an Arbeitsplätzen, dass ich Gruppen angeleitet habe.
Die anderen waren selbstunsicher, haben sich nichts getraut, konnten auch zuhause nichts, weder ihre eigene Wäsche waschen, noch sich ein Rührei kochen.
Es geht mir darum das es extrem wichtig für junge Menschen ist Selbständigkeit zu lernen.
Das fängt im Grunde zuhause an, dass Kinder auch dort schon provitieren wenn sie ihr Zimmer sauber halten lernen, bei der Hausarbeit mithelfen, ihre Hausaufgaben selbständig und alleine machen können, lernen für etwas Verantwortung zu übernehmen, lernen Zeiten und Aufgaben einzuhalten ect. ect.
Heisst je früher ein Kind lernt wie das Leben funktioniert, was im Leben von einem erwartet wird, dass man fähig sein muss seine Probleme selbst zu lösen, dass man seine Aufgaben alleine stemmen können muss, desto besser für das Kind.
Denn wenn Kinder nur in Gruppen funktionieren, ihr Leben aber ausserhalb der Gruppe, alleine, nicht geregelt bekommen, dann sind sie im Grunde nie richtig erwachsen und selbständig geworden.
Dann brauchen sie immer irgend jemand im Hintergrund der sich um sie kümmert.
Und genau das ist ja zum Beispiel hier bei uns Adhs’lern immer wieder nachzulesen, dass wir am Arbeitsplatz, in der Gruppe funktionieren können, weil wir dort mitgetragen werden.
Sind wir aber alleine zuhause, bricht das Chaos über uns herrein.
Nur glaube ich nicht, dass es bei Adhs mit einem fehlenden Heranführen ans Selbständigkeit in der Kindheit zu tun hat, sondern ganz simpel: mit dem Gehirn.
Das was du erlebt hast klingt traumatisch und nach einer sehr herausfordernden Erfahrung, die ich keinem Kind wünsche, und von der ich verstehe, dass du verletzt bist.
Dennoch bin ich davon überzeugt, dass Selbständigkeit in der Gruppe sehr gut erlernbar ist, um nicht zu sagen: sogar notwendig.
Oder anders gefragt: jetzt, wo ich deine Kindheitserfahrungen kenne und deine damit verbundenen Bewertungen, was schlägst du denn vor?
Wie sollen Kinder außerhalb von Gruppen Selbständigkeit erlernen? Was findest du dafür notwendig?
Da gebe ich dir absolut recht, aber darum geht es hier doch gar nicht!
Hier geht es um allgemeine Sozialisation, zu der Kindergarten und Schule beitragen. Nicht mehr, aber ganz gewiss auch nicht weniger.
Selbstverständlich sind die Eltern dafür da, ihre Kinder zur Selbständigkeit zu erziehen und müssen ihnen eigentlich auch Selbstbewußtsein mit auf den Weg geben.
Aber die Erziehung durch die Eltern ist eben nur eine Komponente der Sozialisation. Der Kindergarten erfüllt diesen Zweck selbstverständlich mehr als die Schule, die in erster Linie der Wissensvermittlung gilt.
Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben von klein an- und dazu zählen Kindergarten und Schule nun einmal - trägt eben auch in hohem Maße zur Prägung bei; mal positiv und leider nicht selten auch negativ.
Aber ich gebe da auch @AbrissBirne recht; wenn du schon sehr früh negativ durch dein Elternhaus geprägt wurdest, fällt es dir natürlich sehr viel schwerer, deinen Platz in Gruppen und auch in der Gesellschaft zu finden, aber unmöglich ist es nicht.
Da spielt dann wohl die Rejection Sensitivity eine große Rolle. Die erschwert das Agieren in Gruppen ungemein…
@Kittylaboom das Kinder schon im Elternhaus lernen wie man einen Haushalt führt, dass Kinder lernen was nötig ist um selbständig eine Tagesstruktur zu erlernen, klare Regeln und Tagesabläufe, Termine einzuhalten, zu putzen, zu kochen, einzukaufen, Geld zu verwalten.
Aufgaben alleine zu bewältigen, ohne Hilfe von aussen, mit Niederlagen und Misserfolgen umzugehen, etwas aushalten zu können, Lernstrathegien zu erlernen, die Erfahrung zu machen Ziele aus eigener Kraft erreichen zu können.
Denn wenn man sich nur mal hier im Forum durchliest, liest man immer wieder, dass jeder auf nichts anderes so stolz ist, als wenn er aus eigener Kraft ein Ziel erreicht hat.
Nichts anderes schüttet so viel Dopamin aus, wie die Freude darüber wenn man alleine etwas geschafft hat.
Natürlich müssen wir lernen in Gruppen zu funktionieren, dass streite ich ja garnicht ab, aber zuerst müssen wir lernen uns selbständig zu behaupten, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln, und dann sind wir auch fähig in der Gruppe zu funktionieren.
Und sogar ganz besonders bei Adhs ist das alles wichtig, nichts ist so wichtig wie eine gesunde Struktur in einem liebevollen Elternhaus, die liebevolle Anleitung zur Selbständigkeit.
Und damit hast du ganz wunderbar den Kreis geschlossen zu dem Ausgangspunkt meines Threads, liebe @AbrissBirne!
Denn genau darum ging es mir.
Ich hatte eine ganz andere Kindheit als du: meine Eltern sind trotz Verständnis und Geduld schier an mir verzweifelt, weil sie mir eben dies so sehr beibringen wollten. Und meine Lehrer, ja vielleicht sogar die Gruppen, in denen ich Aufgaben zugeteilt bekommen habe, ebenfalls.
Und so sehr ich es auch versucht habe, viele der gesellschaftlichen Vorgaben habe ich schlichtweg nur unzufriedenstellend erfüllen können.
Mit gesellschaftlichen Vorgaben meine ich tatsächlich die unausgesprochenen Selbstverständlichkeiten, die du soeben aufgezählt hast. Das funktionieren im gesellschaftlichen Kontext.
Achso , und vielleicht noch wichtig zu erwähnen:
Trotz Liebe, Verständnis und Geduld in meiner Kindheit habe ich noch immer so meine Schwierigkeiten mit eben diesen Themen.
Daher gebe ich dir recht: es ist äußerst wichtig, dass Kinder liebevoll an diese Dinge herangeführt werden.
Aber dies hier ist ein adhs Forum und geht es daher nicht umso mehr um die Schwierigkeiten, die sich aus eben dieser adhs ergeben und wie man damit umgeht?
Aber genau da beißt sich doch die Katze in den Schwanz!
Wie soll zum Beispiel ein Einzelkind - und davon gibt es nicht wenige - ohne Gruppe lernen, sich in einer Gruppe durchzusetzen?
Das können Eltern alleine gar nicht vermitteln.
Eine Sprache lernt man auch nur indem man sie spricht und nicht nur durch Vokallernen und Grammatik paucken.
@Andromache aber genau darum geht es mir ja, ein Kind, egal ob Einzelkind oder eines mit Geschwistern, dass schon zuhause gelernt hat seine Selbständigkeit zu entwickeln, dadurch das es fähig ist Arbeiten im Haushalt, innerhalb der Familie, was ja auch bereits eine Gruppe darstellt, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln, weil es dort lernt gute Erfahrungen mit der Selbständigkeit zu machen, auch schon Verantwortung zu übernehmen, aber auch lernt das Scheitern genauso zum Leben gehört, dass das normal ist, deshalb aber nicht die Welt untergeht, oder man ihm den Kopf abreisst, wird schon früh ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln, demzufolge ein selbstsicheres Auftreten haben, weil es weiss was es schon kann, lernt stolz auf sich zu sein.
Und so ein Kind wird sich auch in einer Gruppe besser behaupten können, als eines das nicht weiss wie man ein Ziel erreicht.
Liebe @AbrissBirne,
das nützt bei AD(H)S-Kindern in vielen Fällen nicht viel.
Im Internat hatte ich 9 Jahre lang ein absolut feste Struktur:
- Mahlzeiten immer zum selben Zeitpunkt
- Feste Schlafenszeiten
- Feste und beaufsichtigte Hausaufgabenzeiten
- Regelmäßige Kontrolle der Schränke, um zu schauen, ob auch alles ordentlich ist
- Anfänglich auch noch Taschengeldausgabe und danach ein fester Betrag, mit dem ich haushalten musste
…wenn jemand eine MEGA-Struktur hatte, dann ich!
ABER: Es hatmir trotzdem nichts gebracht!!! Leider!
Oh Mann liebe @Andromache das tut mir wirklich sehr leid für Dich, ich verstehe Deinen Frust, denn solange in einem Internat leben zu müssen ist natürlich mehr als hart.
Aber siehst Du, ich bin dagegen der komplette Kontrast zu Dir, ich wo zuhause vernachlässigt wurde habe mir nichts so sehr gewünscht wie ein geregeltes Leben, Struktur, Zuverlässig usw., ich war unglaublich glücklich als ich das endlich hatte, habe mich mit Freude dem Ämtliplan gewidmet, war glücklich in einem sauberen, ordentlichen Umfeld zu leben, während Du Dich wahrscheinlich unbewusst gegen die geltenden Regeln aufgelehnt hattest.
Ich glaube, das überschätzt du.
So, wie ich die von dir erwähnten Fähigkeiten allesamt sehr früh erlernt habe, aber doch damit immer noch ziemliche Probleme habe, so haben zwei Freundinnen von mir das alles nicht gelernt (eine davon hat mich sogar im Alter von 20 Jahren gefragt, ob man Nudeln nun in kaltem Wasser aufsetzt oder ins heiße Wasser gibt) und kommen super im Leben zurecht.