Der beste Tag meines Lebenes (Elvanse Erstberührung Tag 1-5)

Hallöchen,
gerade kickt meine absolute Motivation was zu schreiben und euch etwas an meiner, zwischendurch noch aufkommenden, Euphorie teilhaben zu lassen.

Ich bekomme seit Samstag endlich ELVANSE 30mg und wollte euch kurz teilhaben lassen wieso weshalb warum, welche Fragen ich noch habe und ein zwei Themen anschneiden.

Hat auch was therapeutische und ist so ne Art Tagebuch, würde ich sagen.
Aber da ich selbst, bevor ich meine erste Kapsel geschluckt habe, hier zig Berichte gelesen habe, dachte ich es hilft vielleicht auch einer Person in der Zukunft.


Zu mir und meine ersten 5 Tage!

Seit ich klein bin, stehen die bösen Buchstaben AD(H)S im Raum. Ich war immer der Zappelbasti, und stets unkonzentriert. Laut, lustig, voller Energie… mit 14 dann einen hohen IQ diagnostiziert bekommen und leider auch ADHS.
Da ich in der Pubertät nen kleiner dummer Rebell war, hatte ich aber kein Bock auf Psychologen und Pillen - zudem fand ich die Wirkung der Tabletten (habe damals Medikinet bekommen) scheiße. Folgendes wird ggf wichtig. Denn auf die Tabletten reagierte ich mit Gedankenkarussell, Overthinking, Angst, Unsicherheit und Überforderung.
Es endete damit das ich heimlich die Pillen absetzte und nie wieder zum PsychoDoc ging. Mein Medikinet nutzte ich irgendwann mit 16/17 zum feiern…

Sprung 20 Jahr nach vorne.
Verheiratet, Haus, 1 Kind und einen unfassbar geilen aber anstrengenden Job. Nach Jahren harter Arbeit wurde ich endlich befördert. Mehr Geld, mehr Freiheit, VIEL MEHR Verantwortung und neue Herausforderungen. Zusätzlich kam Corona und meine sozialen Kontakte konnten nicht gepflegt werden. Ich bin ein Gruppenmensch und liebe Gruppen, ich war aufeinmal oft „alleine“. Trank gerne dann mit meiner Frau eine Flasche Wein und redeten. Später trank ich oft eine Flasche Wein und sie nur 1 Glas. Das dann gerne auch schon ab Donnerstags denn es war ja eh nichts zu tun. Um so mehr freute ich mich auf meine neue Erfahrung in dem Job und wieder Leute sehen zu dürfen, ich kam endlich wieder raus…

Aber seit dem 30ten Lebensjahr wurde ich deutlich ruhiger und nachdenklicher, manchmal melancholischer. Ich stellte fest das ich mich irgendwie fühlen will bzw gar nichts fühlen will. Das ganze ging so 1-2 Jahre vor Corona langsam los.
Ich probierte mehr aus, bin aber eigentlich der absolute Schisser.
Durch Medikinet und durch lange Erfahrung mit DMAA/DMAH Fitnessboostern
- also mit Amphetamin(ähnlichen)Stoffen. zT in Verbindung mit ganz wilden Kombis damit man beim Sport dabei bleiben soll! Beispiel gefällig? Fitness Booster mit extra viel Koffein und dann zB. Asperin, Viagra, DMAA, Ephenedrin usw usw… alles andere als Gesund eigentlich…
Naja also durch eben Medikinet und diese Booster war ich offen für Speed (da das ja sehr ähnlich ist und ich wusste was mich erwartet!), Codein, erst CBD, dann THC, ich war am Ende sogar Happy wenn mir ein Arzt Ortodon wegen meiner Rückenschmerzen verschrieb. Hauptsache ich muss nicht im hier und jetzt sein und fühle nichts mehrr bzw mich komplett anders.
Ich experimentierte etwas, ABER nichts davon hatte für mich suchtpotential - zum Glück!
Ich kiffte 2-3x, nahm 4x Speed und die Packung Codein war auch zu schnell leer so das ich ein riesiges Problem öffnete. Die einfachste und auch meiner Meinung nach perfekt zu dosierende Droge: der Alkohol!
Meine Stimmung verschlechtert sich durchgehend, ich war die Woche über einsam ohne es zu sein und am Wochenende trank ich 2-4 Tage durch, hatte dann ein neues tief und es lief nichts besser. Nach ca 2-3 Monaten beschloss ich ALLEN Substanzen den Rücken zu kehren, erfolgreich. Denn wenn ich was will, dann schaff ich das auch.
Nur beim glücklich werden scheitere ich…
Trotzdem lief es relativ gut, aber richtig glücklich war ich immer noch nicht. In den letzten 3-5 Jahren ist irgendwas passiert und ich wusste nicht was.
Nach 11 Monaten monotonem und melancholischen existieren, mit einigen wenigen Hochphasen, ging es los.
Die erste verpasste Deadline im Job und es knallt voll rein. Es war nichtmal meine Schuld, dennoch muss ich herhalten. Ich bekomme Anrufe, sehe die ganzen Probleme und bekomme eine Panikattacke wie sie im Buche steht
Da ich mir nun noch tagtäglich (beim aufwachen, so wie beim einschlafen) vorstelle wie ich in Folge der ganzen Situation zu 100% nie mehr froh werden kann und auch nie wieder sein werde und dann sehr wahrscheinlich auch noch alleine sein werde, worauf hin ich alleine sterbe und keiner bekommt es mit und dann erben meine Kinder auch noch meine Schulden die durch den Fehler entstehen KÖNNTEN der gerade das Problem ja ist, weswegen ich ja nie wieder Froh sein kann usw…

Dazu kommt dann eine immer weiter ausbreitende depressive Verstimmung und eine absolute Ausweglosigkeit. Aus den absoluten Tiefphasen komme ich nicht mehr raus und ich funktioniere gar nicht mehr. Ich fange wieder an zu trinken, komme aber allen Aufgaben gut nach, funktioniere (realisiere zu spät das ich das neue Problem jetzt richtig aufmache, nämlich - die Alkoholsucht).
Ich versuche immer wieder. - sogar sehr erfolgreich - den Alkoholkonsum zu beenden und schaffe das regelmäßig sehr gut. Dann bin ich wochenweise RICHTIG gut drauf, besonders wenn dann noch die Sonne scheint, Ich trinke nicht, habe wenig Stress, alles ist super - aber sobald der Job richtig drückt, oder auf einmal ein neues ungeplantes Problem auftritt, komm ich nicht weiter und breche unter dem Druck zusammen. Dann greife ich wieder schnell zur Flasche. Nicht so viel wie man es von nem Alki erwartet, manchmal nur 0,2L Wodka für einen ganzen Tag, oder zwei Bier auf einen Tag verteilt, aber der Start ist dafür 7:30 Uhr . Da ich zu dem Zeitpunkt schon solche Angstzustände habe, dass ich nicht weiß wie ich weiter machen kann/soll. Diese kommen sowohl in den Phasen wo es mir schlecht geht, aber auch Wochen in den alles super ist. Es kann sein das ich morgens aufwachen und komplett niedergedrückt wurde und aufeinmal ein Problem aufgemacht wird was nie da war. Das skurillste war die Angst das ich bei einer Steuerrklärung eine 1 zuviel geschrieben habe, woraus aus 13tausend, vielleicht 113tausen wird - ich aufgrund dessen sicher verhaftet werde und ins Gefägniss muss und ALLES verliere. UND GENAU DAS SZENARIO ist für mich absolut greifbar und realistisch und nicht abzuschalten.

Eine Sache ist seit dem ca 30ten Lebensjahr durchgehend anders, mein Spaß am Leben, meine Energie, meine lustige aufgedrehte, wilde, zappelige Art ist weg… einfach nicht mehr da.

Durch einen dann lang überfälligen absolut heftigen Alkohlabsturz um 11:30 Uhr in der Mitte des letzten Jahres, begebe ich mich schließlich auf Druck meiner Familie in eine Sucht-Therapie. Diese sagt ich nutze das trinken nur als „Lösung“ für meine tieferliegenden Probleme. (ACH WAS!) Ich sei zwar aktuell sehr suchtanfällig, bzw erfülle alle Anzeichen für einen Suchterkrankten, bin aber sehr wahrscheinlich einfach nur selbstzerstörerisch und suche eine Bewältigungsstrategie. Ich soll die Ursache bekämpfen und eine Verhaltenstherapie starten.

Durch einen Zufall finde ich einen Therapie Platz in fußläufiger Umgebung, ich bekomme innerhalb von 2 Monaten (!!!) einen Termin.
Es werden mittelschwere Depressionen, neben einer sehr stark ausgeprägten Angststörung, welche in Panikattacken enden, diagnostiziert. Natürlich verstärkt durch den Alkohol - eine wichtige Regel und Aufgabe: Ich muss trocken werden und dann bleiben. Das klappt und wir beginnen eine Therapie.
Dabei kommt immer wieder das Thema AD(H)S zum Vorschein. Ich sehe mich nicht (mehr) als unruhigen und typischen ADSler und sehe da keinen richtigen Zusammenhang! Das ich durchgehend neue Hobbys anfange, meine ganzen Fingerkuppen und meine Nagelbetten blutig geknibbelt sind, das ich alles um mich herum in einer Sekunde wahrnehmen - lesen - deuten - und wiedergeben kann, das ich eine riesen Liste unbearbeiteter Dinge habe, dann doch den ganzen Tag auf dem Sofa sitze weil ich ja Abends nen Termin habe und durchgehend viel zu scharf oder zu sauer esse, plus zig weitere Symptome, nehme ich gar nicht mehr wahr…

Letztendlich stimme ich aber einer Diagnostik zu und kümmere mich um einen Psychologen, welcher auch innerhalb von 3 Monaten (!!!) einen Termin hat.
Inzwischen falle ich wieder mehr in ein Loch und kämpfe nun einen unfassbar schweren Kampf.
Den Kampf gegen den Drang Alkohol zu trinken, zusätzliche Angst- Panikattacken, ein IMMER WIEDER KEHRENDES NIE ENDENDES Gedankenkarussell, Depressionen, kaputtes Selbstwertgefühl, Essstörung in jegliche Richtungen uvm… an. Der Druck ist so doll, das ich neben ständigen Kopfschmerzen, 3-4x Tinitus pro Tag, regelmäßigem erbrechen eine Verspannung im Nacken/Kopf/Kiefer Bereich habe, die wiederum dazu führt das ich regelmäßig meine Zahnschiene durchbeiße und inzwischen einen Eckzahn komplett abgerieben habe…

Long Story Short:

Mir graut es vor Weihnachten und seit langem bin ich wirklich am kompletten Tiefpunkt, so das ich mir schon innerlich den Freifahrtschein gegeben habe, mich nun doch über die Feiertage komplett abzuschießen und einfach 14 Tage durch zu trinken um dann „mal zu gucken“. Doch dann…

… kommt der lang ersehnte Psychologentermin. Nach einem langen Vorgespräch, Einsicht der ganzen Unterlagen der damaligen Psychologen, Therapie und der Voruntersuchungen (Blut, Urin, Herz, Nieren etc,…), der Zeugnissen usw. fragt er mich bei dem letzten Termin nach meiner Wunschlösung.

Ich antworte resigniert „Ich will einfach wieder ein normales Leben führen.
Wir besprechen ob Medikamente in Frage kommen.
Ich erkläre das sich „jetzt mein Leben genauso anfühlt wie damals unter dem Einfluss von Medikinet, so als konnte ich damals in die Zukunft blicken!“ einigen wir uns auf einen Elvanse 30MG Testlauf, mit der klaren Option deutlich höher zu gehen.
Mein Psychologe meinte in den ersten Gesprächen, dass er mich eher auf einer 50er als einer 30er Dosis sieht, wir jetzt aber langsam anfangen wollen und auch müssen, denn;
Schon beim ersten Moment an zeigte ich ihm wohl (zu)viele ADHS Merkmale und diese Diagnose stellte er nun auch sehr deutlich aus.

Ich bin vom Kopf her jahrelang am oder sogar über meinem Extremwert gewesen. Dieser ist bei mir deutlich stärker ausgeprägt ist als bei einem „normal funktionierendem“ Gehirn und durch das ständige Arbeiten meines Kopfes, hat mein Gehirn irgendwann die Notbremse gezogen.
Ich bekam, wahrscheinlich in meinem 30ten Lebensjahr (+ /-) einen, so wie er es nannte, „ADS Burnout“ . Es war einfach zu viel los. Zu viele Trigger, zu lange sich gut durchgemogelt. Zu viel unterdrückt…
Ich habe schließlich Jahrelang funktioniert und mir diverse Verhaltensmuster angeeignet um Sorgenfrei durch das Leben zu gehen. Aber durch mehr Stress im Job, die daraus resultierende Unsicherheiten und keine funktionierenden Bewältigungsstrategie und wahrscheinlich auch Corona mit den ganzen negativen Aspekten der Isolation und Einschränkungen, sorgte all das dafür, dass es mir durchgehend schlechter ging.
Und da meine einzige funktionierende Bewältigungsstrategie irgendwann der Alkohol war, habe ich es natürlich kein bisschen besser gemacht. (Bevor das irgendwann mal Kritikpunkt wird. Joa, das war keine Glanzleistung.
Die Alkoholphase hatte ich 2-3 Jahre lang, da würde ich behaupten war ich genauso oft nüchtern wie ange- oder betrunken. Ich habe mich die meiste Zeit nur auf den richtigen Pegel gebracht. Alle 14 Tage war ich dann aber doch mal zu betrunken, aber abgestürzt bin ich bis auf das eine mal nie! Bin nicht stolz drauf und hilfreich war es definitiv nicht! Dont judge me)

Tag1:
Als Samstag dann endlich der erwartete Anruf kam, habe ich Elvanse sofort aus der Apotheke geholt, ich bin förmlich hingerannt. Ich habe die Kapsel geschluckt und nach 30 Minuten bekam ich die ersten Wirkungen (ich glaube das war aber auch mehr psychosomatisch!).
Eine schöne Wärme - sehr positiv, Euphorie und Freude. ABSOLUTE FREUDE. Das ist wahrscheinlich der Honyemoon Effekt den ich hier oft gelesen habe, oder?
Ich bekam ein Pappmaul (trockenen Mund), und Laberflash - also alles was ich von meinen 2-3 Drogenerfahrungen durch Speed oder Fitness-Booster mit DMAA (DMAH etc) auch kannte.
Also konnte ich mir ungefähr vorstellen was kommt, doch falsch gedacht.
*Es war der BESTE TAG MEINES LEBENS. *, also zumindest der letzten 3 Jahre

Ich habe die Tablette, gegen den Rat des Docs geschluckt. Denn es war schon nach 14:30 Uhr und mir wurde empfohlen nur Vormittags die Kapsel zu schlucken. Aber das war mir tatsächlich egal.
Nach 45 Minuten war ich komplett bei der Sache und nach 70 Minuten war ich 100% on Point. Ich habe zum ersten mal ein Gespräch führen können ohne;
das ich dabei Gerüche analysiere und zuordnen will, dabei einen Ohrwurm im Kopf mitsinge und überlege welche Instrumente ich davon wohl wann selber erlernen könnte, was der Sänger noch gesungen hat und ob das mal gecovert wurde. Das mein Gegenüber einen komische Pickel hat und ob ich wohl auch welche habe. Aber vor allem ob mein „nein“ eben gerade wohl negativ rüber kam und er mich jetzt nicht mehr mag oder evtl sogar meinen Freunden von meinem arroganten „nein“ erzählt. Wenn er das tut und ich dann in zwei Wochen Hilfe brauche, zum Beispiel weil ich ein Unfall hatte, kommt keiner und ich werde sicherlich alleine sterben, und das nur weil ich „nein“ gesagt habe… ich denke ich sollte darauf nochmal eingehen und evtl können wir ja dann was zusammen kochen, wobei mir gerade auffällt das ich kein Hunger hatte… (alles innerhalb von 2-3 Sekunden durchdacht!)

Ganz ehrlich, sowas hatte ich noch nie erlebt.
Ich konnte reden, aufmerksam zuhören, nachfragen und war kein bisschen abgelenkt. Es war nichts ausgeblendet, aber ich war einfach bei der Sache.
Zusätzlich war ich sehr ruhig, gelassen, konnte meine Probleme sehen - und das ganze ohne Angst. Ich konnte sie reflektieren und war Herr der Lage. Hatte keine Sorge das sie mich umhauen und selbst ein Anruf von meinem Chef (Ich war seit 3 Tagen mit diversen Zahlen hinterher und bekam sonst Schweißausbrüche wenn er auf nen Samstag anrief) konnte mich nicht aus der Bahn werfen.
Ich habe alles geschafft was ich schaffen wollte und sogar mehr. Ich bereitet die kommende Woche vor und konnte Punkt 22:30 Uhr ins Bett gehen und schlief durch, so gut wie lange nicht mehr, ohne Zähne knirschen!

*Tag 2 verlief ähnlich, nur das ich ELVANSE Morgens direkt nahm und echt Angst hatte das der Rebound (damit meint ihr das runter kommen, oder?) doller wird als erwartet.
Ich erwartete so etwas wie ein Kater Tief - doch es war ganz ok. Jedoch merkte ich wie direkt Morgens mein Gedanken-Karussell VIEL ZU SCHNELL anging und so nahm ich direkt eine ELVANSE um 7:10 Uhr und um 8:30 Uhr war ich genauso gut drauf wie den Tag davor. Mein Leben war endlich schön! Und tatsächlich fing ich an Witze zu reißen, war albern, zappelig aber nie negativ sondern eher positiv, so das mir mehrere Personen sagten „du bist ja so wie früher!“
Aber es trat ein Problem auf. Ich aß nichts, wirklich gar nichts: Hallo Essstörung! Ich freute mich das ich endlich mal kein Appetit hatte und dachte irgendwie nicht weit genug…
Und so kam ich um 14:30 Uhr in nen mega tief. Ich haute mir schnell ein paar Snacks rein, es ging wieder langsam bergauf aber ab 15:30 Uhr war trotz Traubenzucker, Banane, Knäckebrot und Trinkjoghurt nichts mehr zu holen und die Wirkung war komplett weg. Leer! Ich habe trotzdem aus vollster Überzeugung meine letzte Flasche Alkohol in den Abfluss gekippt, denn mir war klar. Ich werde alles schaffen und will auch alles schaffen! Der Tag verlief relativ ruhig, ich ging etwas später als sonst ins Bett und schlief durch.

Tag 3 war tatsächlich genauso. Ich konnte alles erledigen aß aus Routine mit, jedoch merkte ich ab 15Uhr wie immer mehr kalter Schweiß und eine generelle Kälte mir durch den Körper schoss. Ab 16 Uhr fing ich an mir mehr „Sorgen“ zu machen und ab 17 Uhr war ich komplett im „Sorgenkarussell“ aber tatsächlich nicht so stark wie sonst. War aber jetzt schon etwas genervt und hatte die Sorge, dass das jetzt jeden Tag so ist.

Tag 4 Kaffe am morgen, dazu nen Wasser und danach eine weitere ELVANSE.
Ich merkte direkt wie keine Euphorie mehr da war, ich war dennoch glücklich und sorgenfrei, aber nicht so „HAPPY“ wie die Tage davor. Das war echt schade! Ich arbeitete und vergaß komplett zu essen was mich um Punkt 15 Uhr in ein so tiefes Loch stürzen lies, das ich dachte ich bin zurück bei den Depris und muss was machen.
Ich aß direkt eine gute Portion Mittag, 3-4 Traubenzucker und trank ne Cola mit Zucker. Aber ich kam nicht mehr zu dem Hoch zurück. Ich versuchte mich durch den Tag zu kämpfen und habe echt richtig gelitten. Also beschloss ich um 17:00 Uhr nach langer Recherche einfach nochmal eine 30mg Kapsel zu nehmen (selber mischen um zB nur 20mg zu testen, traute ich mich nicht!).
Durch meinen langjährigen (sehr starken) Koffein Konsum und die Fitness Booster (ihr erinnert euch), war ich vorbereitet wie der Worstcase aussehen konnte. 60mg ist zudem nicht „gefährlich“ vor allem nicht mit einem Abstand von 8-9 Stunden zwischen der 30mg einnahme. Somit war ich auf alles eingestellt - KURZE FRAGE DAZU, oder habe ich da was übersehen und zu impulsiv gehandelt? Was wäre besser gewesen?

Es dauerte extrem lange bis eine Wirkung kam, doch gegen 19 Uhr kam ich zu einem enormen positiven hoch. Nicht von der Stimmung, ich war wieder nicht euphorisch, aber es war gut! Richtig gut. Also ich war wieder einmal Sorgenfrei und funktionierte. Ich hatte keine Ängste und Sorgen im Kopf und konnte alles perfekt erledigen. Ich machte mir pünktlich um 20 Uhr was zu essen um diesmal kein tief zu haben und konnte um 23 Uhr schlafen und schlief durch.

Tag 5 aka HEUTE bzw GESTERN (scheiße ich sitze schon seit 23:30 Uhr dran und überlese den Text jetzt ein drittes mal, so hatte ich mir das auch nicht erhofft! ^^)
30mg am morgen mit Wasser und Kaffe. Inzwischen wurden alle sonstigen Soft- und KoffeinDrinks ggn Wasser getauscht. Punkt 10 Uhr gab es nen Snack (da ich nie Frühstücke muss das jetzt wohl so sein!), 12 Uhr gab es meine Therapie welche mich nicht negativ beeinflusste sondern eher glücklich machte. Dort ist aufgefallen wie ausgeglichen ich auf einmal wirkte, was mich natürlich mega glücklich machte, und es gab echt gute Gespräche. Reden tue ich gerade sehr viel und gerne unter der Medikation.
Punkt 13 Uhr klingelte der Wecker für Mittagessen und Punkt 19:00 Uhr gab es Abendbrot. Dennoch merkte ich HEUTE ab 14/15 Uhr wie ich immer mehr runter kam und um 16 Uhr war einfach alles weg… kompletto. Heute gings, aber davor habe ich MEGA schiss…


Meine Fragen und Fazit:

· Ich habe zum Glück Freitag noch ein Termin beim Psychologen und so wie es vorher besprochen wurde, werde ich (hoffentlich) zeitnah auf 50mg eingestellt. Ich merke einfach das die Wirkung viel zu schnell, zu stark nach unten geht.
Aber wahrscheinlich ist das mit dem Essen halt auch echt ein Problem. Ich MUSS wahrscheinlich einfach echt Frühstücken und dann auch Mittags genug zu mir nehmen, dass eben Nachmittags kein Stimmungsabfall kommt, oder?
Ich kann dann ja - Abends die Nahrungsaufnahme etwas reduzieren, da dann ja auch langsam kein ELVANSE mehr im Körper sein sollte, oder was denkt ihr?

· Ist es evtl Sinnvoller 30mg 2x täglich zu schlucken und sollte ich lieber das vorschlagen machen, anstatt 50mg? Was wäre der Vorteil von 2x 30/30 oder 1x 50?

· Was ist das besagte „hochdosiert“ von dem ihr sprecht? Zittern, kalter Schweiß, Kopfschmerzen, Schwindel, Unwohl - oder noch mehr?

· Ich lese immer, dass das Medikament MINDESTENS 5-Tage getestet werden muss. Wenn ich aber wie jetzt ein Tief habe, bin ich echt kurz davor wie an Tag 3 selber meine Erfahrungen zu machen und zu gucken was mir gut tut. (JA!! Das Essen ist wichtig, I know… und das war auch mein Fehler). Also ich will damit nicht spielen und experimentieren, aber Tag 3 war mit der zweiten Einnahme, nach Tag 1 der beste. Definitiv!

· Wie „schlimm“ wäre eine 50mg Dosierung und Nachmittags eine weitere 30er Dosierung? Spricht da irgendwas gegen bzw kann man ggf auch so eingestellt werden? Macht es überhaupt Sinn direkt auf die 50mg zu gehen und lieber 30/30 bleiben - würde nur gern ne Meinung dazu hören, weil habe Angst das nachher es so ist wie jetzt das 3 von 2 Tagen eher ungeil sind. Wie kann ich hier einfach die besten Erfolge erzielen?

· Ich habe seit der Einnahme keine Nebenwirkungen, außer ein Druck auf der Brust und das Gefühl von einer Eislunge - keine Ahnung wie man das nennt. (kennt ihr das, wenn ihr im Winter joggt und es dann beim einatmen weh tut. Das Gefühl habe ich, zwar nicht so stark, aber dennoch das… ) Das nervt etwas, hatte jemand was ähnliches und wie lange?

· für die Zukunft gedacht: Kann man auf Dauer ELVANSE auch einfach nur nehmen wenn man wirklich eine schlechte Phase hat, bzw weiß das eine kommen könnte. Also wenn alle anderen Trigger weg sind und man gerade zurecht kommt, aber weiß bald kommt was stressiges?
Denn so wie ich das verstanden habe, baut man ja auch eine starke und schnelle Toleranz auf und evtl ist es besser dann nur ab und zu was zu nehmen, oder sind einmalige Einnahmen eh nicht förderlich?

· Wie ist das mit ELVANSE und Koffein. Kaffe am morgen will ich gerne behalten und max einen weiteren am Nachmittag. Wenn sonst nur Wasser - spricht dann da was gegen, ich hatte sogar die Hoffnung das es vielleicht vor einem Tief schützt, ist da was dran?

· Last but not least: Stimmt es das auf die Dauer gesehen, jetzt vielleicht gerade eine Erkrankung bekämpft wird und in der Zukunft aber die Angststörung einen neuen Weg findet um zum Vorschein zu kommen, da ich jetzt zB nur ADS bekämpfe etc? Wie schätzt ihr das ein, oder habt ihr Erfahrungswerte?

Habt ihr Abschließend noch irgendwelche Tipps für mich? Ideen, Anregungen, selber Fragen zu irgendwas? Wenn ja, sagt Bescheid ich versuche alles zu beantworten und ich muss einfach hier nochmal sagen wie sehr es mich freut das es wohl ein Medikament gibt, mit dem ich mein Leben wieder leben kann!

Ich werde zeitnah meinen Job beenden und etwas stressfreies beginnen, da ist gerade einiges in Planung. Ich hoffe das ich dann mit der Therapie, der guten Dosis ELVANSE und einem gesunden Lebensstil auf Dauer positiv(er) durchs Leben gehen kann. Ich bin da sehr optimistisch und ich freue mich über alle Schritte die ich jetzt in den wenigen Tagen bereits gehen konnte. Das hätte ich niemals gedacht.

SORRY FÜR DEN LANGEN TEXT. Ich hoffe es war dennoch ok?!

Aktuell bin ich mega zuversichtlich und freue mich enorm.
So jetzt ist es viel zu spät, aber ich wollte den Text zu ende bringen. Gute Nacht <3

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schlimm wirds, wenn der Ohrwurm nicht weggeht und man das Lied ja eigentlich gar nicht mag und richtig nervt und man es eigentlich durch ein anderes Lied ersetzen will und dann zwei Ohrwürmer parallel hört :crazy_face:

herzlich Willkommen hier

3 „Gefällt mir“

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schlimm wirds, wenn der Ohrwurm nicht weggeht und man das Lied ja eigentlich gar nicht mag und richtig nervt und man es eigentlich durch ein anderes Lied ersetzen will und dann zwei Ohrwürmer parallel hört :crazy_face:

herzlich Willkommen hier

Da sagst du was, aber dank allem bin ich auch heute wieder Ohrwurmfrei. Vor der Medikation war es eine Woche lang „Floriday Lady von Alexander Markus“ und davor „Girl you know its true von Milli Vanilli“ das ist und war ganz schlim…

Tag 6 läuft ok:

Toast und Kaffe zum Frühstück.
8:3o Uhr gabs 30mg
10:15 Uhr war die Wirkung so da, dass ich sie das erste mal positiv merkte. Ohne Euphorie, aber zufrieden. Die Angst die Morgens mal wieder kurzzeitig aufkam ist nicht mehr durch gekommen und wurde pragmatisch betrachtet, analysiert und (wahrscheinlich leider nur für heute) abgearbeitet und zur Seite gelegt. Ich befürchte aber das diese Ab 16 Uhr wieder stark an meiner Gehirntür klopft und rein will. Aber man weiß ja nie …

Gegen 11:00 Uhr gab es eine Banane und gegen 14:30 Uhr ein Brötchen mit Hummus. Stimmung ist ok, KEIN TIEF wie die letzten Tage. Dafür hatte ich aber heute zwischendurch echt gute Kreislaufprobleme, lag aber sehr wahrscheinlich an meiner Tätigkeit. Habe den Keller leer geräumt - bücken, aufheben und oben ins Regal - bücken, aufheben und oben ins Regal. Aber so motiviert, schnell und ordentlich ging das noch nie.
ALLERDINGS fiel mir auf das wenn ich ein neues Projekt sehe, dann echt im Zwiespalt bin, weil ich ALLES abschließen will. Manchmal pausiere ich dann das aktuelle und beende meine Sidequest, kehre aber danach zu der alten Aufgabe zurück. Generell fällt es mir schwere „Aufgaben“ zu übersehen und ignorieren.
Seit 14:30 Uhr fühle ich mich minimal gedämpft im Kopf und mir läuft langsam nen kalter Schleier über den Nacken…

Ich kann/soll/darf nach telefonischer Rücksprache mit meinem Psychologen heute gerne weitere 30mg nehmen wenn die Wirkung nach 8 Stunden drastisch nachlässt wie die Tage davor.
Da ich heute Abend auch noch auf einer Weihnachtsfeier bin, kommt mir das sehr gelegen - damit ich dann keine Panikattacke heute Abend auf der Party bekommen würde und auch nicht diese doofe Alkohol Versuchung habe. Also alles in allem eine ganz schöne Entwicklung und tolle Lösung. Bin froh das mein Doc da relativ entspannt ist. Seine „off Label“ Devise ist. ELVANSE ist etwas wo jeder Patient selber besser merkt was er braucht, mag, kann und verträgt. Er empfiehlt keine Experimente, aber wenn man seine optimale Dosis und Lösung gefunden hat GO FOR IT!

Zusätzlich nahm er mir auch nochmal die Angst, dass wenn doch mehr psychische Probleme zum Vorschein kommen sollten, wir entweder mit weiteren Medikamenten Gegenwirken können. Es sei aber nicht unwahrscheinlich, dass sich das ganze langfristig mit der perfekten ELVANSE Dosis eh einspielen könnte…

So oder so, ich halte euch auf dem laufenden :stuck_out_tongue:

Habt nen tollen Tag <3 DANKE

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Passt. Hätte ich auch so „empfohlen“, da die 30 für dich ja an sich zu passen scheinen, nur eben zu kurz.
Teste mal so weiter.

2 „Gefällt mir“

Wow ist das viel Text tl;dr
Willkommen im Forum @Unrat

Haha kann ich nachvollziehen, aber manchmal hilft mir das verschriftlichen enorm.
Machen wir es kurz: elvanse super. Bin aber noch nicht 100% drin

Also bis 15;30 Uhr ging es echt gut, auf genau 16:00 Uhr ging es schnell bergab. Ich habe dann erneut 30mg eingenommen. Punkt 21:00 Uhr war ich aber echt im tief angelangt. Schlechte Laune, erneutes Gedankenkarussell, erschöpft sein - zusätzlich merk ich es echt immer an dem kalten „Schleier“ oder „kaltem Schweiß“. Ab dem Zeitpunkt weiß ich, jetzt gehts runter….
Sprich nach zweiter Einnahme, kam es bereits nach 5 Stunden zum drastischen Abbau.

Wie schnell wirkt denn sonst eine zweite Einnahme? Auch 45-90Min später oder schneller? Und baut auch diese schneller ab?

Ich werde mich definitiv mal um die Dosierung kümmern und die perfekte Dosis suchen.
Eventuell wäre ne 20/10 nicht schlecht gewesen?!

UND ich muss dringend ab Morgen wieder normal is Bett, dieser unregelmäßige Schlaf nervt mich derbe. Nachteil an den ganzen Feiern um die Feiertage…
Dieses nach 23:30 pennen gehen, killt mich einfach komplett!
Wie reagiert ELVANSE eigentlich auf beziehungsweise mit wenig Schlaf?

Gut, dass Du es schon selbst ansprichst. So muss keiner hier der Spielverderber sein, der das schlimme H-Wort benutzt.

Die „perfekte Dosis“ suchen hier viele schon lange. Damit bist Du also in guter Gesellschaft.

Für mich klingt es aktuell nach etwas viel Rauf und Runter. Da es Deine erster Beitrag ist, sehen wir aber den Vergleich nicht zu Deiner Mitteilungsweise ohne Elvanse.

Möglichst nah an der Perfektion ist m.E., wenn das Umfeld den Unterschied positiv merkt und man selbst am wenigsten.

Weiter gutes Gelingen.

3 „Gefällt mir“

Ja das rauf runter nervt mich auch schon extrem, hätte aber auch nicht gedacht das ich nach 2 Tagen Dosierung direkt wieder „negative“ Feelings habe, mir war klar das ne Toleranz aufgebaut wird und die euphorie nicht so stark bleiben wird, aber 2 Tage empfand ich doch als sehr kurz :confused:

Nochmal ne Frage dazu: Wenn man die „richtige“ Dosis gefunden hat, wird sich diese doch aber auch wieder mit der Zeit legen und verändern, oder?

Und. zu guter Letzt. Ich lese hier oft von der Einnahme von MH (?) - was ist damit gemeint?

Moin,

1-2 Nächte mit 2h weniger Schlaf gehen bei mir vielleicht noch. Dann wirkt es tagsüber anders bzw. ich fühle mich dann eben nicht mehr so gut und ausgeglichen wie sonst. Wenn tagsüber ein Tief kommt, hilft vielleicht ein Powernap.

Wenn ich zu spät ins Bett gehe, den Wecker dadurch später stelle und somit auch die Kapsel später als sonst einnehme, ist es natürlich am nächsten Tag anders, weil sich der Peak und Abfall der Wirkkurve nach hinten verschieben.

Es ist ja ein Pro-Drug, was erstmal umgewandelt werden muss und dafür seine Zeit braucht.

Am Wochenende, wenn ich nichts großartig zu erledigen habe, ist es vielleicht kein Problem. Während der Arbeitswoche aber merkbar.

Daher versuche ich, die Kapsel täglich zur gleichen Zeit einzunehmen. Mittlerweile auch am Wochenende.

Schlafprobleme hatte ich bei 30mg nur in der ersten Woche. Melatonin Dragees aus der Apotheke haben da schon mal geholfen.

Nach 6-7 Tagen war ich dann mal so platt, dass ich ganz früh ins Bett gegangen bin und kam dann ausnahmsweise mal auf 9h Schlaf.

Das Einschlafen selbst klappte allerdings schon in den ersten Tagen besser, so dass ich nach 15-30 Minuten eingeratzt bin.

Früher ohne Medikament kam ich (vor allem im Urlaub) immer später ins Bett.
Da war ich in den Abendstunden, wenn es ruhig war, am leistungsfähigsten.

Ich lag dann in der Regel noch 2h mit Gedankenkarrussell wach.
Licht aus - Kopf an. Man kennts wahrscheinlich :slight_smile:

Ich brauchte also sowieso eine bessere Schlafroutine mit geregelten Zeiten. Die hatte ich jahrelang nicht.

Dann wars nach ziemlich genau einer Woche von einem auf den anderen Tag vorbei mit der Schlafproblematik.
Ab da lag ich meist um 22:00 herum im Bett und bin nach 15-20 Min. eingeschlafen.

30mg haben bei mir nicht für den ganzen Arbeitstag gereicht. Bei Einnahme gegen 07:15 hatte ich mittags ein Loch und ab 15/16Uhr keine spürbare/hilfreiche Wirkung mehr.

Beim Autofahren z.B. konnte ich dann merken, wie mein Hirn den Fokus verliert und abdriftet.
Musste mich dann zwingen bei der Sache zu bleiben, oder habe mir mal ins Bäckchen gekniffen :slight_smile:

Habe mir und dem Arzt das dann anhand der folgenden Wirkkurven erklärt.
Das hatte ich ausgedruckt, Notizen gemacht und nach 3 Wochen zum Termin mitgenommen.

Auf meinen Wunsch hin haben wir dann auf 50mg erhöht, weil ich mir erhoffte, dass der spürbare Abfall der Wirkung damit nach hinten verlegt und ich dann über den gesamten Arbeitstag kommen würde.

Das war dann glücklicherweise bei mir auch tatsächlich der Fall.

Die Grafik ist zwar auf Kinder bezogen, aber das passte in meinem Fall scheinbar so ungefähr.

Vor allem, wenn ich auf das Mittagstief und das noch deutlichere Ausschleichen der Wirkung ab 15:00 schaue.

Bzgl. Pro-Drug, Umwandlung usw. dann vielleicht noch das hier:

Quellchen:
https://www.g-ba.de/downloads/92-975-3060/2019-04-30_Modul2_Lisdexamfetamindimesilat.pdf#page11

Und ansonsten schaue ich auch immer wieder ins Kompendium:

Nahrungsaufnahme und Trinken wirken sich bei mir deutlich auf den Tagesverlauf und die Wirkung aus :slight_smile:

Theoretisch und da du mit 30mg scheinbar keine krassen Nebenwirkungen hast, könnte es bei dir vielleicht mit 40-50mg dann auch passen?

Vielleicht nicht sofort, um es erstmal besser kennenzulernen und einschätzen zu können, aber nach 2-3 Wochen und nach Rücksprache mit dem Doc.

Bei mir lagen glatte 3 Wochen zwischen Ersteinnahme mit 30mg einmal morgens und Aufdosierung zu 50mg einmal morgens.

Die Kurve geht bei 50mg z.B. anfangs schon deutlich höher und dann dauerts theoretisch länger bis sie in den Bereich abfällt, wo du heute mit 30mg einen milden Rebound verspürst.

Wenn man für sich schon festgestellt hat, dass man eine gewisse Dosis für eine gute Wirkung braucht (z.B. 30mg) und es dann „nur noch“ um die Gesamtwirkdauer geht, könnte man ab da aufdosieren und es weitere 1-2 Wochen beobachten.

Sollte die neue Dosis anfangs beim Anfluten nach 60Min. und danach bis zum Peak nach weiteren 3-4h zu unangenehm sein und sich auch nach einer Woche nicht ändern, dann könnte man entweder wieder zurück zu der Einstiegsdosis, oder es mit Aufteilen versuchen.

Blutdruck / Puls Messungen mehrmals täglich und ein Tagebuch haben mir dabei geholfen, es besser einschätzen zu können.

Leider leider haut das mit den Dosen scheinbar nicht bei uns allen hin und manche haben bei 30mg und weniger bereits Herzflattern und andere Nebenwirkungen.

Dann weiß man leider nicht, ob es nach oben oder unten besser werden würde und fühlt sich verständlicherweise unsicher und denkt eventuell sogar an Abbruch.

Wenn du das bisher aber nicht hast und 30mg verträgst, könnte demnächst eine Dosisanpassung vielleicht helfen.

Ich war nun bei 30mg für 3 Wochen, dann 50mg für 4 Wochen und anschließend mal kurz bei 70mg für 9 Tage und konnte für mich feststellen, dass ab 50mg die Wirkung gut und ausreichend lang ist.

Beim Wechsel von 70mg zurück auf 50mg hat es wieder 2-3 Tage gedauert bis es sich eingependelt hat.

Und je höher die Dosis bei mir, desto wichtiger wurde Nahrungsaufnahme, Trinken (hier vor allem der Verzicht bzw. die Reduzierung von Kaffee - besonders am Morgen in den Stunden, wo es anflutet und den Peak erreicht) und natürlich Schlaf.

Joa, das sind so meine Erfahrungen mit diesem Medikament bisher.

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MPH vielleicht? Das wäre dann Methylphenidat, der Wirkstoff von u.a. Medikinet und Ritalin.

Wobei ich im Moment noch nicht Ausschau halten würde nach Alternativen. Noch lohnt sich Geduld.

Wenn die Dosis einmal gefunden ist, kann es nach einer ganzen Weile noch sein, dass man noch einmal rauf geht. Das ist aber meistens einmalig und keine regelmäßige Toleranz-Dosis-Steigerung.

Vielen hilft die Eindosierungstabelle: https://adhs-forum.adxs.org/t/ein-dosierungshilfetabelle/7270

Und erstmal keine großen Welt-Bewegungen erwarten und auch möglichst selbst keine machen, sondern erstmal beobachten.

Was Du ggf. im Auge behalten kannst, ist das wohl nicht seltene Problem eines Rest-Wirkungsüberhangs, bis in den nächsten Tag, der dann mit der Tagesdosis kumulieren kann. Sowas zeigt sich in 2 Tage gut, dann 3. Tag Mist, dann ratlos aussetzen und wieder von vorn: wieder gut, irgendwann wieder überdosiert hochgeschaukelt, usw.

Mit der Zeit merkst Du, was sich wie anfühlt, zu viel, zu wenig, etc.

Gutes Gelingen und einstweilen noch Geduld.

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Mega! Vielen dank für deine ganzen Infos, Erklärungen und Links.
Ich finde es erstaunlich das unsere Wirkkurve SEHR ähnlich verläuft (zumindest bis jetzt!).

Ich habe Mittags das Tief und auch ab 15:30 geht die Wirkung für mich gleich null.

Wieso genau hast du eine höhere Dosis bevorzugt und nicht eine zweite 30mg Dosis am Nachmittag? Hätte das Vor- oder Nachteile?

Ich hatte ja gerade meinen Termin beim Doc und er war sehr schnell der Meinung ich soll direkt auf 50mg erhöhen, so wie ich das alles die letzten Tag (auch sehr detailliert) beschrieben und notiert habe, sagt er das 30mg einfach zu wenig sei…
Naja long Story Short, ich habe jetzt 30mg und 50mg hier und werde morgen meinen ersten Test mit den 50mg starten. Ich bin SEHR gespannt darauf und freu mich sehr das ich so ernst genommen werde und endlich mal jemand das „Leiden“ sieht und mir hilft, wenn auch „nur“ in Pharmazeutischer Form =)

Vom Aufteilen hatte ich hier natürlich auch gelesen.

Nach 2 Wochen mit 30mg und weil ich schon wusste, dass ich auf 50mg erhöhen wollte, habe ich zwei Tage lang mal gegen Mittag 1/3 der 30mg Kapsel zusätzlich als Zweitdosis eingenommen.

Das fühlte sich für mich damals irgendwie nicht rund an und dann habe ich bis zum Ende der 3. Woche die 30mg weitergenommen.

Natürlich waren 2 Tage nicht wirklich aussagekräftig, da man schon 5-7 Tage beobachten sollte, aber es war noch am Anfang und ich war auch etwas unsicher.

Nach ca. der ersten Woche jeder Aufdosierung hat sich die Wirkung nochmal leicht verändert.
Ob das der Honey-Moon Effekt war, oder sich der Körper allgemein einfach erst an den stärkeren Peak gewöhnen musste, wer weiß, wer weiß :slight_smile:

Den größten Unterschied habe ich beim Sprung von 50mg auf 70mg gemerkt.

Vor allem in den ersten 5-6h war ich zuuu ruhig und entspannt und fühlte mich oft nicht mehr richtig wach. Mein Puls ging sogar runter.

Außerdem neigte ich dann sehr zum Hyperfokus auf andere Dinge, nur nicht mehr so wirklich auf meine Arbeit. Das funktionierte lediglich, weil ich im Home Office arbeite.

Es ging eher in die Richtung „Prinz Valium“.

Das durfte kein Dauerzustand sein, also nach 9 Tagen wieder zurück auf 50mg.

Ob ich jetzt mit 30-20 oder 40-10 Aufteilung noch besser dran wäre, oder vielleicht sogar mit 40-20 oder gleich 60mg… das müsste ich probieren.

Mit 60mg einmal morgens möchte ich es mal probieren, würde dann aber annehmen, dass ich ähnlich wie bei 70mg drauf wäre… aber immerhin weiß ich, wohin ich zurück kann, weil es bei 50mg gut funktioniert.

Übers Aufteilen auf zwei Dosen denke ich aber eigentlich nicht wirklich nach, weil ich den Peak gut vertrage und es für den Tag reicht.

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Tag 7

Der Tag war super bis 16:00 Uhr; dann begann ein „leichtes Grübeln“ was wirklich viel auslöste.

Ich habe dann, so wie die letzten Tage, da ich ja heute morgen mit 30mg gestartet habe, eine weitere 30mg Kapsel genommen. Die letzten male habe ich es gut „verkraftet“!

Aber heute war wirklich die Hölle…

Folgende Faktoren „können“ zu meinem akuten Tief geführt haben, oder natürlich alle zusammen.
Was denkt ihr ist am wahrscheinlichsten?

  • unterdrückte Angst (es gab heute einen Trigger durch sehr starke finanzielle Sorgen. Welche zusätzlich auch noch schnell irrational stark wurde!)
  • Koffein (1x Kaffe am Nachmittag & eine 0,3 Cola ggn 17:00 Uhr!)
  • Überdosierung?! obwohl die letzten Tage 2x 30mg passte?
  • Die Uhrzeit, evtl war die Einnahme zu spät…
  • eine Zigarette ( ca 1 Stunde vor der Einnahme der zweiten Dosis. Tatsächlich war das die erste seit Wochen… keine Ahnung wieso ich die überhaupt wollte, aber ich hatte irgendwie die Lust zu rauchen; ohne Schmacht… )

Long Story short: mir gehts nich sooogut.
Ich hatte so starke Angst und das gleiche Gefühl welches ich immer vor den Panikattacken hatte. Das ganze am schlimmsten zwischen 18:30-22:30 Uhr.
Seit 23 Uhr geht es langsam bergauf & ich versuche nicht an den Auslöser - finanzielles Problem - zu denken…
Gegen 19:00 Uhr war es ne stabile 2/10
Jetzt bin ich immerhin bei 4-5/10!

Positiver Gedankengang; ich glaube ohne die Dinger wäre ich in einer Panikattacke. Und / oder wäre jetzt zu 100% betrunken.
Aber da kann ich immerhin mit stolz sagen, dass Alkohol gerade keine Option ist.

Ich hoffe morgen wird besser:
Es sind 7-Tage rum und ab jetzt gibt es endlich Testweise, OHNE Experimente, Morgens 50mg!
Ich hoffe sehr das ich wieder zu dem Modus zurückkehre wo ich diese Woche mehrfach war…

Ja, alles das. In der Summe. Sehr wahrscheinlich.

Alles Gute und eine stille und koffeinarme Auszeit Deiner Sorgen, etwas Kraft schöpfen in diesen Tagen.

Da wir ähnlich aufs Medikament zu reagieren scheinen, hoffe ich, dass die 50mg einmal morgens besser anschlagen und dann auch bei dir eine antidepressive und angstlösende Wirkung eintreten wird :crossed_fingers: :slightly_smiling_face:

Ich glaube, es war im ersten Monat noch oft vorgekommen, dass ich vor allem morgens sofort mit Depris und Gedankenkarrussell aufgestanden bin.

Als hätte ich von der Familie geträumt und wäre damit aufgewacht. An Träume konnte ich mich aber nicht erinnern. Hab dann gleich Szenarien und Dialoge im Kopf gehabt und war richtig angepisst.

Jedenfalls in den ersten 30-45 Min. nach dem Aufwachen. Wie habe ich das gehasst.

Aber, im Vergleich zu früher, konnte ich mich da wegen dem Medikament schon viel besser selber rausholen.

Außerdem beruhigte es mich zu wissen, dass es spätestens eine Stunde nach der Einnahme besser / vorbei sein würde.

Abends nach Wirkungsende kam das auch schon mal vor, aber schon immer weniger.

Es gab nach der Diagnose nunmal auch eine Menge an Vergangenheit, Kindheit und aktuelle Probleme zu durchleuchten und zu begreifen.

lalalalalaaa… komm zum Punkt, Sneedle :roll_eyes: :crazy_face:

Mit 50mg einmal morgens hörte das alles sehr schnell auf. Ich wachte dann morgens nicht mehr mit diesem beschissenen Gedankenkarrussell und Depris auf. Es spielten sich nicht mehr diese Szenarien und Dialoge ab.

Seitdem verarbeite ich das alles noch besser, ruhiger, bewusster.

Ich kann besser mit der Vergangenheit umgehen und fühle mich deutlich selbstbewusster.
Immerhin so viel, dass ich den Kontakt zu beiden Seiten der Familie abgebrochen habe.

Ein riesen Schritt, den ich mit 18 schon hätte machen sollen, wie ich es als Jugendlicher eigentlich vorhatte.

Ich war aber immer People Pleaser und habe mich bis ich 39 war immer runterreguliert und der Harmoniesüchtigkeit wegen fein angepasst und meine Befürfnisse immer zurückgestellt.

Von wegen „aber es ist doch Familie, du darfst nicht…“.

Doch, darf ich. Muss ich auch.

Kopf läuft besser und blicke immer mehr durch (bin dabei aber, wie immer, sehr selbstkritisch - aber jetzt anders und ohne mich dafür selber fertigzumachen) und denke zum ersten mal in meinem Leben an mich.

Das ist irgendwie geil und belastet mich bisher nicht mal zu Weihnachten.

Muss dieses Jahr zum ersten mal absolut nirgendwo widerwillig zu Besuch hinfahren und mich nicht mehr mit diesen negativen Menschen herumquälen.

Dieses Jahr ist sowohl privat, als auch beruflich so viel passiert. So viel Veränderung.
Soooo ein Feuerball, Jonge :smile:

Einfach nur fein das Jahr ausklingen lassen, entspannen und reflektieren :muscle:t3:

Ach, zu finanziellen Belastungen fällt mir eine lustige Geschichte zu Beginn des Jahres ein…

Da ich im Ausland arbeite, hatte ich dort damals 2007 ein Konto fürs Gehalt eröffnen müssen.

Ein Jahr später oder so konnten die Gehälter dann auch auf mein Deutsches Konto überwiesen werden.

Das Auslandskonto hatte ich wohl aber nie gekündigt und konnte mich so bis 2012 noch online einloggen und habe dann hier und da mal etwas Geld rübergeschoben, um das Minus durch die Kontogebühren auszugleichen… statt es einfach zu kündigen (ala „machste später“) :man_facepalming:t2:

Hatte es dann irgendwann vergessen und als es mir wieder einfiel, kam ich auch online nicht mehr ans Konto, weil der TAN-Generator leer war…
Auch wurde die Kontonummer nicht mehr erkannt, als wäre das Konto schon dicht…

Anfang 2023 fiel es mir erneut ein, nachdem ich eine Email von der Bank bekam, dass die Kontogebühren und Überziehungszinsen erhöht werden… mein Konto war wohl doch noch aktiv? :eyes:

Ich habe mir dann hochgerechnet, wie viel ich im Minus wäre und immer fein die Zinsen für all die Jahre draufgerechnet… Oh Oh…

Hab dann doch irgendwann bei der Bank angerufen…
Sie bestätigte mir, dass das Konto noch vorhanden sei, durfte mir aber am Telefon keine Zahlen nennen.

Musste persönlich hin und rechnete mit dem Schlimmsten von 2000€ oder so…

Ende vom Lied - knappe 12€ :joy:
Das Konto wurde vor Jahren bei einer Prüfung eingefroren, weil nix mehr einging und es bereits etwas im Minus war.

Flott bezahlt und Konto gekündigt…

Dafür hatte ich mich also jahrelang verrückt gemacht :+1:t2:

In einem anderen Bereich hatte ich sowas ähnliches, was ich jahrelang aufgeschoben und mich damit verrückt gemacht hatte… war am Ende auch nicht annähernd so dramatisch, wie ich es mir im Kopf ausgemalt hatte :see_no_evil:

Habe alles Schritt für Schritt geregelt und es ging gut aus.

Vielleicht kannst du auch später mal darüber schmunzeln? Drück dir die Däumchen, dass alles nur halb so wild wird :muscle:t3:

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Joa das ist bei mir aktuell ähnlich, freue mich aber auch immer darauf wenn die 60-90Min um sind damit das Zeug knallt :smiley: Bin auch jedesmal verwundert wie gut es sich dann anfühlt. Abends merke ich halt „noch“ wie es zu den Depris kommt, aber es ist heute auch der erste Testtag mit 50mg und ich warte jetzt erstmal die kommenden Tage ab. Hat eigentlich das Gewicht auch was mit der Dosierung zu tun?

Ich kenn das, ich bin mir auch ziemlich sicher dass das bei mir auch einer der Gründe für meine aktuelle Situation ist…
Ist einfach krass was wir teilweise durchgemacht haben und/oder mussten. Wenn ich jetzt an einige Dinge denke dann wird mir richtig schlecht.
Aber geil das du da deinen Weg gefunden hast. Genieß die Feiertage allein oder mit Lieblingsmenschen <3

Ja genau das ist das Problem.
#1 ich glaube es ist lösbar, aber dennoch gerade ein riesengroßes Problem!
#2 leider weiß ich von den Summen und die sind schon eher im 4 Stelligen oberen Bereich…
#3 ich finde es krass dass diese Gedanken und Sorgen auch heute nach 50mg trotzdem so stark, ausgeprägt und wirr in meinen Kopf schießen und nicht weg gehen…


Ansonsten Update zu Tag 8

Heute wurde das erste mal 50mg genommen und zwar genau auf 8:30 Uhr.
Gegen 9:00 Uhr wurde mein Kopf etwas dumpf und ich habe so nen leichten Druck im Kopf bekommen, generell hatte ich heute den Tag über sehr häufig leichte Kopfschmerzen.
Um 9:30 Uhr war die Wirkung voll da und ich war zwischendurch richtig benebelt. Habe zwischendurch immer mal kurz stur gerade aus geguckt und war leicht „drüber“. Tatsächlich vom Gefühl her wie richtig „stoned“… dieses Gefühl war zum Glück nicht lange spürbar, aber es gab noch weitere komische Nebenwirkung;
Ich hatte ca 1-2 Stunden Probleme meine Augen durchgehend scharf zu halten. Also ich musste mich „bewusst“ auch dafür entscheiden und diese richtig fokusieren. Zum anderen hatte ich Probleme damit Gesprächen zu lauschen wenn mehr als 3 Personen redeten. Ich konnte die Stimmen schlecht zuordnen und war mit der Situation etwas überfordert.
ABER, dafür hatte ich heute auf 50mg kein stechen in der Brust und auch sonst kaum körperlich spürbare Symptome.

Die Wirkung hält gerade noch an (glaube ich zumindest), denke aber es wird langsam immer weniger.
Gegessen wurde heute pünktlich und auf Koffein wurde gänzlich verzichtet. Alles in allem bin ich ganz zufrieden und ich glaube die 50mg Dosis wird es werden. Bin gespannt wie es Morgen an Heiligabend wird… Hoffe meine Stimmung kippt Abends nicht.

Generell würde ich sagen ist meine Stimmung heute bei einer stabilen 6/10!

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Kopfschmerzen und zwischendurch verschwommene Sicht wären typische Nebenwirkungen.

Die Heinzelmännchen bauen in der Zeit wahrscheinlich den Spielplatz im Kopf um :slight_smile:

Hatte ich ca. 2 Tage vom Wechsel von 30 auf 50.
Beim Wechsel von 50 auf 70 dann auch nochmal kurz. Aber wirklich nur zwischendurch.
Nicht durchgängig.

Dir auch schöne Feiertage :partying_face:

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Willkommen @Unrat,
Nimm dir Zeit mit der Eindosierung! Als ich meine ADHS Diagnostik erhalten habe, konnte ich den ersten Tag mit Tabletten kaum erwarten (damals Automoxetin). Wirkung war unglaublich, hat schnell nachgelassen, wurde aufdosiert, habe gekämpft - wollte alles rausholen und nach 6 Monaten bin ich an die Wand gefahren, wie nie zuvor.

Danach habe ich mir viel Zeit genommen, habe mit Ritalin, Amphetaminsulfat und Elvanse experimentiert. Keines der Medikamente wird dich von heute auf morgen heilen und alle Sorgen aus der Welt schaffen. Aber richtig dosiert werden sie dir helfen deinen Weg zu finden und dich bei der Behandlung deiner Probleme unterstützen.

Bei Elvanse ist die Eindosierung besonders schwierig. Schau dir den Leitfaden von ADxS an, der ist genial. Kein Koffein, langsam in kleinen Schritten aufdosieren (nach 5 Tagen, in 5-10mg Schritten) …
Nach der Honeymoonphase ist die Wirkung von Elvanse im Vergleich zu MPH recht subtil, so dass man glaubt es wirkt nicht mehr so gut. Der kick ist weniger, aber bei mir ist die Wirkung bei genauer Betrachtung trotzdem gut in Bezug auf die ADHS Symptome. Leider wirkt bei mir Elvanse nur 6h, so dass ich um 1330 wieder nachdosiere. Das liest man eh öfter hier.

Und vergiss nie, keine Wirkung ohne Nebenwirkungen :wink:
Ich wünsche dir frohe Weihnachten und viel Glück im neuen Jahr!

Lg, Tom

Huhu :slight_smile:

Was ist da nach 6 Monaten passiert, wenn ich fragen darf? Also, dass du damit an die Wand gefahren bist.

Die Erfahrungen anderer sauge ich gerne auf und tüddel mir da so meinen Mittelweg, wenn nötig :slight_smile:

Mir fliegen z.B. gleich solche Fragen durch den Kopf:

  • Dosis zu schnell zu hochgefahren?

  • Schlafmangel und nicht so optimale Ernährung?

  • Mehrfach-Dosen am Tag zu häufig wechselnden Uhrzeiten durch Schlafmangel und damit späteres zu Bett gehen?

  • Plötzliche Nebenwirkungen, die in den 5 Monaten davor nicht auftraten?

  • Private Lebensumstände, die noch dazukamen?

Ich finde das Thema einfach so mega spannend.
Wahrscheinlich, weils mein Erst- und aktuelles Medikamemt ist.

Bin aktuell in Monat 2+ und würde sagen, dass ich meinen Bereich wahrscheinlich gefunden habe, weil ich bei 1x 50mg morgens ausreichend Wirkung (ja, mittlerweile natürlich subtiler im Hintergrund) und Schlaf habe.

Es fühlt sich jedenfalls an, als wäre es in einer gesunden Balance. Bin aber in beide Richtungen noch nicht ganz durch mit den Finetuning Experimenten und habe keinen Stress damit.

Allerdings ist mein Tagesablauf meist nicht besonders aufregend. Bin Single, hab keine Kinder, keine familiären Verpflichtungen und lebe eher zurückgezogen und brauche allgemein eher mehr Ruhe, statt Action.

Bei mehr Aktivität und Drumherum könnte die Dosis entweder nicht mehr reichen, oder vielleicht sogar zu viel sein. Ich wüsste also nicht, wie ich mit mehr Stress klarkomme.

Als ich z.B. diese Woche wegen dem alljährlichen Weihnachtskram mit 5 Kollegen im Büro saß, wo alle von denen übern Tag mehrmals in ihren eigenen Telefonkonferenzen hingen, lief es es für mich besser als früher ohne Medikament.

Nach 2-3h habe ich dann aber gemerkt, dass es mich langsam störte und ich nicht mehr so gut weghören und mich auf meine Arbeit auf meinem Bildschirm konzentrieren konnte. War da allerdings auch schon gegen Spätnachmittag und der Plasma Spiegel schon relativ niedrig.

Immerhin… früher ohne Medikament wurde ich in solchen Situationen innerlich unruhig und aggressiv-genervt.

Hier habe ich es früh bemerkt, dass es mich begann abzulenken und habe mir meine Loop Earplugs in den Kopf gesteckt - danach liefs ohne Probleme weiter.

Selbst Autofahren im Feierabendverkehr bei Sturm und Hagel mit all den Scheinwerfern des Gegenverkehrs haben mich nach 17:00 nicht aus der Ruhe gebracht. Früher wars anders :slight_smile:

Happy Holidays :partying_face:

WeihnachtsSneedle

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Hallo @SneedleDeeDoo,

Wie sich herausgestellt hat, war es mit 40mg bei mir zu hoch dosiert. 2018 war das noch recht neu. Hatte damals mit Kindern und Job sehr viel um die Ohren und hatte gehofft, dass Strattera meine Probleme löst. Und ja es hatte zu Beginn eine extrem gute Wirkung, aber schon bald begann der Teufelskreis. Schlafstörungen wurden mit Mirtazapin behandelt. Dadurch war ich dann vormittags total benebelt, das wurde mit Duloxetin behandelt. Dadurch musste das Mirtazapin wieder erhöht werden und irgendwann war dann Schluß. Völlig fertiggefahren, depressiv mit Angststörung, dann noch Entzugserscheinungen vom Strattera & co.

Erst der nächste Arzt hat erkannt, dass ich niedrigere Dosierungen brauche. Aktuell lebe ich mit 10mg Elvanse / Tag ganz gut.

Frohes Fest!
Lg, tom