Hallöchen,
gerade kickt meine absolute Motivation was zu schreiben und euch etwas an meiner, zwischendurch noch aufkommenden, Euphorie teilhaben zu lassen.
Ich bekomme seit Samstag endlich ELVANSE 30mg und wollte euch kurz teilhaben lassen wieso weshalb warum, welche Fragen ich noch habe und ein zwei Themen anschneiden.
Hat auch was therapeutische und ist so ne Art Tagebuch, würde ich sagen.
Aber da ich selbst, bevor ich meine erste Kapsel geschluckt habe, hier zig Berichte gelesen habe, dachte ich es hilft vielleicht auch einer Person in der Zukunft.
Zu mir und meine ersten 5 Tage!
Seit ich klein bin, stehen die bösen Buchstaben AD(H)S im Raum. Ich war immer der Zappelbasti, und stets unkonzentriert. Laut, lustig, voller Energie… mit 14 dann einen hohen IQ diagnostiziert bekommen und leider auch ADHS.
Da ich in der Pubertät nen kleiner dummer Rebell war, hatte ich aber kein Bock auf Psychologen und Pillen - zudem fand ich die Wirkung der Tabletten (habe damals Medikinet bekommen) scheiße. Folgendes wird ggf wichtig. Denn auf die Tabletten reagierte ich mit Gedankenkarussell, Overthinking, Angst, Unsicherheit und Überforderung.
Es endete damit das ich heimlich die Pillen absetzte und nie wieder zum PsychoDoc ging. Mein Medikinet nutzte ich irgendwann mit 16/17 zum feiern…
Sprung 20 Jahr nach vorne.
Verheiratet, Haus, 1 Kind und einen unfassbar geilen aber anstrengenden Job. Nach Jahren harter Arbeit wurde ich endlich befördert. Mehr Geld, mehr Freiheit, VIEL MEHR Verantwortung und neue Herausforderungen. Zusätzlich kam Corona und meine sozialen Kontakte konnten nicht gepflegt werden. Ich bin ein Gruppenmensch und liebe Gruppen, ich war aufeinmal oft „alleine“. Trank gerne dann mit meiner Frau eine Flasche Wein und redeten. Später trank ich oft eine Flasche Wein und sie nur 1 Glas. Das dann gerne auch schon ab Donnerstags denn es war ja eh nichts zu tun. Um so mehr freute ich mich auf meine neue Erfahrung in dem Job und wieder Leute sehen zu dürfen, ich kam endlich wieder raus…
Aber seit dem 30ten Lebensjahr wurde ich deutlich ruhiger und nachdenklicher, manchmal melancholischer. Ich stellte fest das ich mich irgendwie fühlen will bzw gar nichts fühlen will. Das ganze ging so 1-2 Jahre vor Corona langsam los.
Ich probierte mehr aus, bin aber eigentlich der absolute Schisser.
Durch Medikinet und durch lange Erfahrung mit DMAA/DMAH Fitnessboostern
- also mit Amphetamin(ähnlichen)Stoffen. zT in Verbindung mit ganz wilden Kombis damit man beim Sport dabei bleiben soll! Beispiel gefällig? Fitness Booster mit extra viel Koffein und dann zB. Asperin, Viagra, DMAA, Ephenedrin usw usw… alles andere als Gesund eigentlich…
Naja also durch eben Medikinet und diese Booster war ich offen für Speed (da das ja sehr ähnlich ist und ich wusste was mich erwartet!), Codein, erst CBD, dann THC, ich war am Ende sogar Happy wenn mir ein Arzt Ortodon wegen meiner Rückenschmerzen verschrieb. Hauptsache ich muss nicht im hier und jetzt sein und fühle nichts mehrr bzw mich komplett anders.
Ich experimentierte etwas, ABER nichts davon hatte für mich suchtpotential - zum Glück!
Ich kiffte 2-3x, nahm 4x Speed und die Packung Codein war auch zu schnell leer so das ich ein riesiges Problem öffnete. Die einfachste und auch meiner Meinung nach perfekt zu dosierende Droge: der Alkohol!
Meine Stimmung verschlechtert sich durchgehend, ich war die Woche über einsam ohne es zu sein und am Wochenende trank ich 2-4 Tage durch, hatte dann ein neues tief und es lief nichts besser. Nach ca 2-3 Monaten beschloss ich ALLEN Substanzen den Rücken zu kehren, erfolgreich. Denn wenn ich was will, dann schaff ich das auch.
Nur beim glücklich werden scheitere ich…
Trotzdem lief es relativ gut, aber richtig glücklich war ich immer noch nicht. In den letzten 3-5 Jahren ist irgendwas passiert und ich wusste nicht was.
Nach 11 Monaten monotonem und melancholischen existieren, mit einigen wenigen Hochphasen, ging es los.
Die erste verpasste Deadline im Job und es knallt voll rein. Es war nichtmal meine Schuld, dennoch muss ich herhalten. Ich bekomme Anrufe, sehe die ganzen Probleme und bekomme eine Panikattacke wie sie im Buche steht
Da ich mir nun noch tagtäglich (beim aufwachen, so wie beim einschlafen) vorstelle wie ich in Folge der ganzen Situation zu 100% nie mehr froh werden kann und auch nie wieder sein werde und dann sehr wahrscheinlich auch noch alleine sein werde, worauf hin ich alleine sterbe und keiner bekommt es mit und dann erben meine Kinder auch noch meine Schulden die durch den Fehler entstehen KÖNNTEN der gerade das Problem ja ist, weswegen ich ja nie wieder Froh sein kann usw…
Dazu kommt dann eine immer weiter ausbreitende depressive Verstimmung und eine absolute Ausweglosigkeit. Aus den absoluten Tiefphasen komme ich nicht mehr raus und ich funktioniere gar nicht mehr. Ich fange wieder an zu trinken, komme aber allen Aufgaben gut nach, funktioniere (realisiere zu spät das ich das neue Problem jetzt richtig aufmache, nämlich - die Alkoholsucht).
Ich versuche immer wieder. - sogar sehr erfolgreich - den Alkoholkonsum zu beenden und schaffe das regelmäßig sehr gut. Dann bin ich wochenweise RICHTIG gut drauf, besonders wenn dann noch die Sonne scheint, Ich trinke nicht, habe wenig Stress, alles ist super - aber sobald der Job richtig drückt, oder auf einmal ein neues ungeplantes Problem auftritt, komm ich nicht weiter und breche unter dem Druck zusammen. Dann greife ich wieder schnell zur Flasche. Nicht so viel wie man es von nem Alki erwartet, manchmal nur 0,2L Wodka für einen ganzen Tag, oder zwei Bier auf einen Tag verteilt, aber der Start ist dafür 7:30 Uhr . Da ich zu dem Zeitpunkt schon solche Angstzustände habe, dass ich nicht weiß wie ich weiter machen kann/soll. Diese kommen sowohl in den Phasen wo es mir schlecht geht, aber auch Wochen in den alles super ist. Es kann sein das ich morgens aufwachen und komplett niedergedrückt wurde und aufeinmal ein Problem aufgemacht wird was nie da war. Das skurillste war die Angst das ich bei einer Steuerrklärung eine 1 zuviel geschrieben habe, woraus aus 13tausend, vielleicht 113tausen wird - ich aufgrund dessen sicher verhaftet werde und ins Gefägniss muss und ALLES verliere. UND GENAU DAS SZENARIO ist für mich absolut greifbar und realistisch und nicht abzuschalten.
Eine Sache ist seit dem ca 30ten Lebensjahr durchgehend anders, mein Spaß am Leben, meine Energie, meine lustige aufgedrehte, wilde, zappelige Art ist weg… einfach nicht mehr da.
Durch einen dann lang überfälligen absolut heftigen Alkohlabsturz um 11:30 Uhr in der Mitte des letzten Jahres, begebe ich mich schließlich auf Druck meiner Familie in eine Sucht-Therapie. Diese sagt ich nutze das trinken nur als „Lösung“ für meine tieferliegenden Probleme. (ACH WAS!) Ich sei zwar aktuell sehr suchtanfällig, bzw erfülle alle Anzeichen für einen Suchterkrankten, bin aber sehr wahrscheinlich einfach nur selbstzerstörerisch und suche eine Bewältigungsstrategie. Ich soll die Ursache bekämpfen und eine Verhaltenstherapie starten.
Durch einen Zufall finde ich einen Therapie Platz in fußläufiger Umgebung, ich bekomme innerhalb von 2 Monaten (!!!) einen Termin.
Es werden mittelschwere Depressionen, neben einer sehr stark ausgeprägten Angststörung, welche in Panikattacken enden, diagnostiziert. Natürlich verstärkt durch den Alkohol - eine wichtige Regel und Aufgabe: Ich muss trocken werden und dann bleiben. Das klappt und wir beginnen eine Therapie.
Dabei kommt immer wieder das Thema AD(H)S zum Vorschein. Ich sehe mich nicht (mehr) als unruhigen und typischen ADSler und sehe da keinen richtigen Zusammenhang! Das ich durchgehend neue Hobbys anfange, meine ganzen Fingerkuppen und meine Nagelbetten blutig geknibbelt sind, das ich alles um mich herum in einer Sekunde wahrnehmen - lesen - deuten - und wiedergeben kann, das ich eine riesen Liste unbearbeiteter Dinge habe, dann doch den ganzen Tag auf dem Sofa sitze weil ich ja Abends nen Termin habe und durchgehend viel zu scharf oder zu sauer esse, plus zig weitere Symptome, nehme ich gar nicht mehr wahr…
Letztendlich stimme ich aber einer Diagnostik zu und kümmere mich um einen Psychologen, welcher auch innerhalb von 3 Monaten (!!!) einen Termin hat.
Inzwischen falle ich wieder mehr in ein Loch und kämpfe nun einen unfassbar schweren Kampf.
Den Kampf gegen den Drang Alkohol zu trinken, zusätzliche Angst- Panikattacken, ein IMMER WIEDER KEHRENDES NIE ENDENDES Gedankenkarussell, Depressionen, kaputtes Selbstwertgefühl, Essstörung in jegliche Richtungen uvm… an. Der Druck ist so doll, das ich neben ständigen Kopfschmerzen, 3-4x Tinitus pro Tag, regelmäßigem erbrechen eine Verspannung im Nacken/Kopf/Kiefer Bereich habe, die wiederum dazu führt das ich regelmäßig meine Zahnschiene durchbeiße und inzwischen einen Eckzahn komplett abgerieben habe…
Long Story Short:
Mir graut es vor Weihnachten und seit langem bin ich wirklich am kompletten Tiefpunkt, so das ich mir schon innerlich den Freifahrtschein gegeben habe, mich nun doch über die Feiertage komplett abzuschießen und einfach 14 Tage durch zu trinken um dann „mal zu gucken“. Doch dann…
… kommt der lang ersehnte Psychologentermin. Nach einem langen Vorgespräch, Einsicht der ganzen Unterlagen der damaligen Psychologen, Therapie und der Voruntersuchungen (Blut, Urin, Herz, Nieren etc,…), der Zeugnissen usw. fragt er mich bei dem letzten Termin nach meiner Wunschlösung.
Ich antworte resigniert „Ich will einfach wieder ein normales Leben führen.“
Wir besprechen ob Medikamente in Frage kommen.
Ich erkläre das sich „jetzt mein Leben genauso anfühlt wie damals unter dem Einfluss von Medikinet, so als konnte ich damals in die Zukunft blicken!“ einigen wir uns auf einen Elvanse 30MG Testlauf, mit der klaren Option deutlich höher zu gehen.
Mein Psychologe meinte in den ersten Gesprächen, dass er mich eher auf einer 50er als einer 30er Dosis sieht, wir jetzt aber langsam anfangen wollen und auch müssen, denn;
Schon beim ersten Moment an zeigte ich ihm wohl (zu)viele ADHS Merkmale und diese Diagnose stellte er nun auch sehr deutlich aus.
Ich bin vom Kopf her jahrelang am oder sogar über meinem Extremwert gewesen. Dieser ist bei mir deutlich stärker ausgeprägt ist als bei einem „normal funktionierendem“ Gehirn und durch das ständige Arbeiten meines Kopfes, hat mein Gehirn irgendwann die Notbremse gezogen.
Ich bekam, wahrscheinlich in meinem 30ten Lebensjahr (+ /-) einen, so wie er es nannte, „ADS Burnout“ . Es war einfach zu viel los. Zu viele Trigger, zu lange sich gut durchgemogelt. Zu viel unterdrückt…
Ich habe schließlich Jahrelang funktioniert und mir diverse Verhaltensmuster angeeignet um Sorgenfrei durch das Leben zu gehen. Aber durch mehr Stress im Job, die daraus resultierende Unsicherheiten und keine funktionierenden Bewältigungsstrategie und wahrscheinlich auch Corona mit den ganzen negativen Aspekten der Isolation und Einschränkungen, sorgte all das dafür, dass es mir durchgehend schlechter ging.
Und da meine einzige funktionierende Bewältigungsstrategie irgendwann der Alkohol war, habe ich es natürlich kein bisschen besser gemacht. (Bevor das irgendwann mal Kritikpunkt wird. Joa, das war keine Glanzleistung.
Die Alkoholphase hatte ich 2-3 Jahre lang, da würde ich behaupten war ich genauso oft nüchtern wie ange- oder betrunken. Ich habe mich die meiste Zeit nur auf den richtigen Pegel gebracht. Alle 14 Tage war ich dann aber doch mal zu betrunken, aber abgestürzt bin ich bis auf das eine mal nie! Bin nicht stolz drauf und hilfreich war es definitiv nicht! Dont judge me)
Tag1:
Als Samstag dann endlich der erwartete Anruf kam, habe ich Elvanse sofort aus der Apotheke geholt, ich bin förmlich hingerannt. Ich habe die Kapsel geschluckt und nach 30 Minuten bekam ich die ersten Wirkungen (ich glaube das war aber auch mehr psychosomatisch!).
Eine schöne Wärme - sehr positiv, Euphorie und Freude. ABSOLUTE FREUDE. Das ist wahrscheinlich der Honyemoon Effekt den ich hier oft gelesen habe, oder?
Ich bekam ein Pappmaul (trockenen Mund), und Laberflash - also alles was ich von meinen 2-3 Drogenerfahrungen durch Speed oder Fitness-Booster mit DMAA (DMAH etc) auch kannte.
Also konnte ich mir ungefähr vorstellen was kommt, doch falsch gedacht.
*Es war der BESTE TAG MEINES LEBENS. *, also zumindest der letzten 3 Jahre
Ich habe die Tablette, gegen den Rat des Docs geschluckt. Denn es war schon nach 14:30 Uhr und mir wurde empfohlen nur Vormittags die Kapsel zu schlucken. Aber das war mir tatsächlich egal.
Nach 45 Minuten war ich komplett bei der Sache und nach 70 Minuten war ich 100% on Point. Ich habe zum ersten mal ein Gespräch führen können ohne;
das ich dabei Gerüche analysiere und zuordnen will, dabei einen Ohrwurm im Kopf mitsinge und überlege welche Instrumente ich davon wohl wann selber erlernen könnte, was der Sänger noch gesungen hat und ob das mal gecovert wurde. Das mein Gegenüber einen komische Pickel hat und ob ich wohl auch welche habe. Aber vor allem ob mein „nein“ eben gerade wohl negativ rüber kam und er mich jetzt nicht mehr mag oder evtl sogar meinen Freunden von meinem arroganten „nein“ erzählt. Wenn er das tut und ich dann in zwei Wochen Hilfe brauche, zum Beispiel weil ich ein Unfall hatte, kommt keiner und ich werde sicherlich alleine sterben, und das nur weil ich „nein“ gesagt habe… ich denke ich sollte darauf nochmal eingehen und evtl können wir ja dann was zusammen kochen, wobei mir gerade auffällt das ich kein Hunger hatte… (alles innerhalb von 2-3 Sekunden durchdacht!)
Ganz ehrlich, sowas hatte ich noch nie erlebt.
Ich konnte reden, aufmerksam zuhören, nachfragen und war kein bisschen abgelenkt. Es war nichts ausgeblendet, aber ich war einfach bei der Sache.
Zusätzlich war ich sehr ruhig, gelassen, konnte meine Probleme sehen - und das ganze ohne Angst. Ich konnte sie reflektieren und war Herr der Lage. Hatte keine Sorge das sie mich umhauen und selbst ein Anruf von meinem Chef (Ich war seit 3 Tagen mit diversen Zahlen hinterher und bekam sonst Schweißausbrüche wenn er auf nen Samstag anrief) konnte mich nicht aus der Bahn werfen.
Ich habe alles geschafft was ich schaffen wollte und sogar mehr. Ich bereitet die kommende Woche vor und konnte Punkt 22:30 Uhr ins Bett gehen und schlief durch, so gut wie lange nicht mehr, ohne Zähne knirschen!
*Tag 2 verlief ähnlich, nur das ich ELVANSE Morgens direkt nahm und echt Angst hatte das der Rebound (damit meint ihr das runter kommen, oder?) doller wird als erwartet.
Ich erwartete so etwas wie ein Kater Tief - doch es war ganz ok. Jedoch merkte ich wie direkt Morgens mein Gedanken-Karussell VIEL ZU SCHNELL anging und so nahm ich direkt eine ELVANSE um 7:10 Uhr und um 8:30 Uhr war ich genauso gut drauf wie den Tag davor. Mein Leben war endlich schön! Und tatsächlich fing ich an Witze zu reißen, war albern, zappelig aber nie negativ sondern eher positiv, so das mir mehrere Personen sagten „du bist ja so wie früher!“
Aber es trat ein Problem auf. Ich aß nichts, wirklich gar nichts: Hallo Essstörung! Ich freute mich das ich endlich mal kein Appetit hatte und dachte irgendwie nicht weit genug…
Und so kam ich um 14:30 Uhr in nen mega tief. Ich haute mir schnell ein paar Snacks rein, es ging wieder langsam bergauf aber ab 15:30 Uhr war trotz Traubenzucker, Banane, Knäckebrot und Trinkjoghurt nichts mehr zu holen und die Wirkung war komplett weg. Leer! Ich habe trotzdem aus vollster Überzeugung meine letzte Flasche Alkohol in den Abfluss gekippt, denn mir war klar. Ich werde alles schaffen und will auch alles schaffen! Der Tag verlief relativ ruhig, ich ging etwas später als sonst ins Bett und schlief durch.
Tag 3 war tatsächlich genauso. Ich konnte alles erledigen aß aus Routine mit, jedoch merkte ich ab 15Uhr wie immer mehr kalter Schweiß und eine generelle Kälte mir durch den Körper schoss. Ab 16 Uhr fing ich an mir mehr „Sorgen“ zu machen und ab 17 Uhr war ich komplett im „Sorgenkarussell“ aber tatsächlich nicht so stark wie sonst. War aber jetzt schon etwas genervt und hatte die Sorge, dass das jetzt jeden Tag so ist.
Tag 4 Kaffe am morgen, dazu nen Wasser und danach eine weitere ELVANSE.
Ich merkte direkt wie keine Euphorie mehr da war, ich war dennoch glücklich und sorgenfrei, aber nicht so „HAPPY“ wie die Tage davor. Das war echt schade! Ich arbeitete und vergaß komplett zu essen was mich um Punkt 15 Uhr in ein so tiefes Loch stürzen lies, das ich dachte ich bin zurück bei den Depris und muss was machen.
Ich aß direkt eine gute Portion Mittag, 3-4 Traubenzucker und trank ne Cola mit Zucker. Aber ich kam nicht mehr zu dem Hoch zurück. Ich versuchte mich durch den Tag zu kämpfen und habe echt richtig gelitten. Also beschloss ich um 17:00 Uhr nach langer Recherche einfach nochmal eine 30mg Kapsel zu nehmen (selber mischen um zB nur 20mg zu testen, traute ich mich nicht!).
Durch meinen langjährigen (sehr starken) Koffein Konsum und die Fitness Booster (ihr erinnert euch), war ich vorbereitet wie der Worstcase aussehen konnte. 60mg ist zudem nicht „gefährlich“ vor allem nicht mit einem Abstand von 8-9 Stunden zwischen der 30mg einnahme. Somit war ich auf alles eingestellt - KURZE FRAGE DAZU, oder habe ich da was übersehen und zu impulsiv gehandelt? Was wäre besser gewesen?
Es dauerte extrem lange bis eine Wirkung kam, doch gegen 19 Uhr kam ich zu einem enormen positiven hoch. Nicht von der Stimmung, ich war wieder nicht euphorisch, aber es war gut! Richtig gut. Also ich war wieder einmal Sorgenfrei und funktionierte. Ich hatte keine Ängste und Sorgen im Kopf und konnte alles perfekt erledigen. Ich machte mir pünktlich um 20 Uhr was zu essen um diesmal kein tief zu haben und konnte um 23 Uhr schlafen und schlief durch.
Tag 5 aka HEUTE bzw GESTERN (scheiße ich sitze schon seit 23:30 Uhr dran und überlese den Text jetzt ein drittes mal, so hatte ich mir das auch nicht erhofft! ^^)
30mg am morgen mit Wasser und Kaffe. Inzwischen wurden alle sonstigen Soft- und KoffeinDrinks ggn Wasser getauscht. Punkt 10 Uhr gab es nen Snack (da ich nie Frühstücke muss das jetzt wohl so sein!), 12 Uhr gab es meine Therapie welche mich nicht negativ beeinflusste sondern eher glücklich machte. Dort ist aufgefallen wie ausgeglichen ich auf einmal wirkte, was mich natürlich mega glücklich machte, und es gab echt gute Gespräche. Reden tue ich gerade sehr viel und gerne unter der Medikation.
Punkt 13 Uhr klingelte der Wecker für Mittagessen und Punkt 19:00 Uhr gab es Abendbrot. Dennoch merkte ich HEUTE ab 14/15 Uhr wie ich immer mehr runter kam und um 16 Uhr war einfach alles weg… kompletto. Heute gings, aber davor habe ich MEGA schiss…
Meine Fragen und Fazit:
· Ich habe zum Glück Freitag noch ein Termin beim Psychologen und so wie es vorher besprochen wurde, werde ich (hoffentlich) zeitnah auf 50mg eingestellt. Ich merke einfach das die Wirkung viel zu schnell, zu stark nach unten geht.
Aber wahrscheinlich ist das mit dem Essen halt auch echt ein Problem. Ich MUSS wahrscheinlich einfach echt Frühstücken und dann auch Mittags genug zu mir nehmen, dass eben Nachmittags kein Stimmungsabfall kommt, oder?
Ich kann dann ja - Abends die Nahrungsaufnahme etwas reduzieren, da dann ja auch langsam kein ELVANSE mehr im Körper sein sollte, oder was denkt ihr?
· Ist es evtl Sinnvoller 30mg 2x täglich zu schlucken und sollte ich lieber das vorschlagen machen, anstatt 50mg? Was wäre der Vorteil von 2x 30/30 oder 1x 50?
· Was ist das besagte „hochdosiert“ von dem ihr sprecht? Zittern, kalter Schweiß, Kopfschmerzen, Schwindel, Unwohl - oder noch mehr?
· Ich lese immer, dass das Medikament MINDESTENS 5-Tage getestet werden muss. Wenn ich aber wie jetzt ein Tief habe, bin ich echt kurz davor wie an Tag 3 selber meine Erfahrungen zu machen und zu gucken was mir gut tut. (JA!! Das Essen ist wichtig, I know… und das war auch mein Fehler). Also ich will damit nicht spielen und experimentieren, aber Tag 3 war mit der zweiten Einnahme, nach Tag 1 der beste. Definitiv!
· Wie „schlimm“ wäre eine 50mg Dosierung und Nachmittags eine weitere 30er Dosierung? Spricht da irgendwas gegen bzw kann man ggf auch so eingestellt werden? Macht es überhaupt Sinn direkt auf die 50mg zu gehen und lieber 30/30 bleiben - würde nur gern ne Meinung dazu hören, weil habe Angst das nachher es so ist wie jetzt das 3 von 2 Tagen eher ungeil sind. Wie kann ich hier einfach die besten Erfolge erzielen?
· Ich habe seit der Einnahme keine Nebenwirkungen, außer ein Druck auf der Brust und das Gefühl von einer Eislunge - keine Ahnung wie man das nennt. (kennt ihr das, wenn ihr im Winter joggt und es dann beim einatmen weh tut. Das Gefühl habe ich, zwar nicht so stark, aber dennoch das… ) Das nervt etwas, hatte jemand was ähnliches und wie lange?
· für die Zukunft gedacht: Kann man auf Dauer ELVANSE auch einfach nur nehmen wenn man wirklich eine schlechte Phase hat, bzw weiß das eine kommen könnte. Also wenn alle anderen Trigger weg sind und man gerade zurecht kommt, aber weiß bald kommt was stressiges?
Denn so wie ich das verstanden habe, baut man ja auch eine starke und schnelle Toleranz auf und evtl ist es besser dann nur ab und zu was zu nehmen, oder sind einmalige Einnahmen eh nicht förderlich?
· Wie ist das mit ELVANSE und Koffein. Kaffe am morgen will ich gerne behalten und max einen weiteren am Nachmittag. Wenn sonst nur Wasser - spricht dann da was gegen, ich hatte sogar die Hoffnung das es vielleicht vor einem Tief schützt, ist da was dran?
· Last but not least: Stimmt es das auf die Dauer gesehen, jetzt vielleicht gerade eine Erkrankung bekämpft wird und in der Zukunft aber die Angststörung einen neuen Weg findet um zum Vorschein zu kommen, da ich jetzt zB nur ADS bekämpfe etc? Wie schätzt ihr das ein, oder habt ihr Erfahrungswerte?
Habt ihr Abschließend noch irgendwelche Tipps für mich? Ideen, Anregungen, selber Fragen zu irgendwas? Wenn ja, sagt Bescheid ich versuche alles zu beantworten und ich muss einfach hier nochmal sagen wie sehr es mich freut das es wohl ein Medikament gibt, mit dem ich mein Leben wieder leben kann!
Ich werde zeitnah meinen Job beenden und etwas stressfreies beginnen, da ist gerade einiges in Planung. Ich hoffe das ich dann mit der Therapie, der guten Dosis ELVANSE und einem gesunden Lebensstil auf Dauer positiv(er) durchs Leben gehen kann. Ich bin da sehr optimistisch und ich freue mich über alle Schritte die ich jetzt in den wenigen Tagen bereits gehen konnte. Das hätte ich niemals gedacht.
SORRY FÜR DEN LANGEN TEXT. Ich hoffe es war dennoch ok?!
Aktuell bin ich mega zuversichtlich und freue mich enorm.
So jetzt ist es viel zu spät, aber ich wollte den Text zu ende bringen. Gute Nacht <3