Hahaha, die EC Karte und KV Karte hab ich beide mitgenommen
Der Termin beim Arzt ist ja dafür, dass ich über meine frische ADHS Diagnose spreche. Keine Ahnung, ob der Therapeut das schon an den Arzt gesendet hat (hatte eine Überweisung). Daher hab ich nichts dergleichen erwähnt. Die hat auch nicht gelacht, war vermutlich ein stressiger Tag
Hab mir auch mal beim Starbucks einen Kakao bestellt und wollte mit Karte zahlen. Hab dann „mit Kakao bitte“ gesagt, anstatt „mit Karte bitte“ hahaha.
Immer noch besser, als im Supermarkt mit der Krankenkassenkarte bezahlen zu wollen . Meiner Psychologin habe ich auch mal die ec hingehalten. Ich glaube ihr war es unangenehmer, als mir .
Hey du
Ich bin gelernte Arzthelferin. Als ich noch in der Praxis arbeitete, hatte ich mindestens 1x am Tag eine EC-Karte / Führerschein / Personalausweis des Patienten in der Hand.
Manchmal sagte ich dann mit nem Grinsen „die Karte bringt mir ohne Pin leider gar nix“
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, mir waren solche Patienten immer hundert mal lieber als welche, die sich schon nach 5 Minuten beschweren warum sie so lang warten müssen etc.
Gehört zum Alltag. Denken wir nicht weiter drüber nach normalerweise…
Kenne aber trotzdem diese Gedanken die du beschreibst.
…wenn deine Freundin dich beim Einkaufen Hagebuttentee kaufen schickt und du zum Teeregal gehst, gefühlt jede einzelne Teesorte scanst, keinen Hagebutten findest. Du von vorn anfängst (gefühlt) jede einzelne Sorte zu checken, das ganze 3, 4, 5 mal. Kein Hagebuttentee. Du zu deiner Freundin gehst und sagst „Die haben keinen Hagebuttentee“. Sie die Augen verdreht, zum Regal geht und nach 0,8 Sekunden genervt sagt: „Da steht er doch!“
ist das dann auch ADHS?
Hatte die Frage mit einem (als Kind) diagnostizierten Freund diskutiert der das genauso kennt. Er meinte aber das wäre eher ein Männer/Frauen Ding.
Bin selbst nicht diagnostiziert. Hab den Termin im Juni…
Hahahaha. Das geht mir auch so. Mein Partner hat das sogar im Diagnostik-Gespräch erwähnt (Fremdbewertung).
Auch, dass er auf was zeigt und ich ALLES abscanne und nicht weiß, was er meint.
Ha, deinem Namen nach bist du eine Frau. Damit wäre mein Freund dann widerlegt
Passiert mir ständig. Auch zu Hause: „Kannst du die Blumenvase aus dem und dem Schrank holen?“ Drei mal den kompletten Schrank durchsucht. „Die ist hier nicht“. Sie öffnet die Schranktür und greift sofort zur Blumenvase.
Das blöde ist, dass sie glaubt, das wäre Absicht und ich würde mich dumm stellen, damit sie die Arbeit machen muss… davon abgesehen, ist es schon witzig
Ich hab gerade zum Beispiel 3x deinen Text gelesen, weil ich deinen Satz nicht verstanden habe. Du hattest aber weiter unten von deinem Freund geredet. Jetzt macht es Sinn. Ja, ich bin eine Frau und habe das „Problem“ auch.
Versuche deiner Freundin verständlich zu erklären, dass du es nicht mit böser Absicht machst. Du hast ja schließlich nichts davon, wenn du minutenlang davor stehst und halb durchdrehst, weil du es einfach nicht finden kannst. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaub das „Phänomen“ hat auch einen Namen.
Das kommt drauf an, aber normalerweise ist es doch recht obvious, was er meint. Nur für mich halt nicht.
Die Szene mit dem Einkauf spielte sich mit meiner (damaligen) Freundin ab. Ich hatte aber mit einem Freund darüber gesprochen ob das ein ADS Symptom sein könnte.
Meiner Ex-Freundin habe ich erzählt, dass ich mich Testen lassen will und sie meinte, das würde dann wohl meine ständige Verplantheit und Vergesslichkeit erklären. Für sie wäre das immer ein Problem gewesen, aber im Rückblick würde sie das dann anders bewerten (also wenn es ADS ist und kein „dumm stellen“).
Und hier kommt Frau nr. drei, die das auch ab und zu erlebt – vor Allem, wenn ich zuhause etwas suche, beispielsweise eine Tasche oder einen Schrank mehrmals danach durchsuche, und später daran vorbeilaufe oder schnell mal reingreife und da ist dann plötzlich, was ich gesucht hatte . Ich dachte das haben alle Leute. Bin auch selbst nicht diagnostiziert, kann also nicht genaus sagen, ob das ein ADHS–Ding ist. Vielleicht kommt es dabei wie sonst so oft auch auf das Ausmaß und die Häufigkeit an, mit der die Macken auftreten.
Ich, weiblich, kenne das auch, bin aber noch nicht diagnostiziert.
Mir passiert das logischerweise, wenn ich Dinge nicht selber weggeräumt habe oder mich in fremden Settings orientieren muss.
Aber selbst in meinem eigenen Haushalt kann es mir so gehen.
Ich suche dann erstmal zu schnell. Also Schrank auf, Augen wandern, Hirn denkt nicht mit (wie wenn man etwas liest ohne es zu verstehen und man dann den Abschnitt nochmal von vorne anfangen muss).
Ich muss dann explizit langsam schauen, dabei ein System zum abscannen entwickeln, am Besten noch mit einem Finger der Reihe nach mitgehen. Zeigen, verarbeiten, weiter, zeigen, verarbeiten, weiter.
Zwischendurch beim zeigen und weiter nicht vergessen, warum ich das eigentlich mache und nochmal in Erinnerung rufen, wie das Gesuchte aussehen könnte. Blöd, wenn man dann denkt, man sucht nach blau, wenn es eigentlich rot ist.
Wenn du am Sonntag Morgen den Kaffe durch ein Seihtuch filtern musstest…
Wir haben uns nämlich auf eine andere Sorte Filter geeinigt, weil die in der altmodischen Kanne mit Porzellanfilter besser funktionieren. Also hab ich beim Einkaufen dran gedacht, dass wir neue Filter brauchen, es die aber „hier“ im Laden nicht gibt.
Dann habe ich aber vergessen, in den anderen Laden zu gehen. Einen Tag später war ich dort. Brauchte aber was ganz anderes und habe natürlich mit keiner Silbe an Kaffeefilter gedacht.
Naja, vorhin dann der Blick zum leeren Filtertütenhalter und zum Glück noch an das Seihtuch aus meiner Selbermachphase gedacht. Man braucht so ein Tuch nämlich wenn man selber Apfelsaft machen will… einmal…
Sidequest: Warum haben Leute einen Kaffeefiltertütenhalter? Weil sie alt sind zum Beispiel. Nun sind wir das aber noch nicht. Aber: der Sohn hat ja ADS und ging früher zur Ergo. Dort sollte dann etwas gebaut werden und ich wurde gefragt, was ich mir wünsche. Ich hatte dann die Erinnerung an meine Großeltern, die im Schrank einen Filtertütenhalter hängen haben. So ein etwas schiefes Gebilde mit eingebrannten Blüten und Mustern. Das habe ich mal im Werkunterricht gemacht und freue mich noch heute, dass Opa das Teil noch hat. Also habe ich mir ein solch „unnützes“ Ding gewünscht und jeden Morgen habe ich ein Lächeln auf den Lippen und ein kleines bisschen Wehmut und ganz viel Liebe in mir. Für meinen Sohn, für meinen Opa und überhaupt für alles. Ein Moment des Glücks im Augenblick.
Meine Coping Strategie hierfür: bestimmte Dinge kaufe ich immer auf Vorrat. Ich habe also immer eine angebrochene und eine volle Packung Filtertüten. Sobald die angebrochene leer ist und ich die volle aufmache setze ich mir Filtertüten auf die Einkaufsliste. Dann kann ich das auch 3 mal vergessen und es passt immer noch.
…wenn du planst auf einen Geburtstag zu gehen und vorsorglich das Geschenk am Türgriff der Haustür befestigst, damit du es beim Verlassen des Hauses nicht vergessen kannst (und es manchmal trotzdem hinkriegst es zu vergessen).
Die Strategie kenne ich, die ist wirklich Gold wert und trotzdem passiert das immer wieder…. Ich könnte mich damit rausreden, dass ich nicht alleine wohne und nicht immer merke, wenn eine Packung leer ist, aber wir wissen alle, dass das auch ohne Saboteure passieren würde
Nee, ich akzeptiere einfach, dass sowas passiert und freue mich dann über meine Kreativität und Flexibilität. Notgedrungen
… wenn du zu McDonalds fährst (Drive In), am ersten Schalter bestellst, am zweiten Schalter bezahlst, am dritten Schalter (für die Essensausgabe) einfach vorbeifährst und zu Hause drei mal das Auto durchsuchst weil du das Essen nicht finden kannst.
Ja, über so Dinge kann ich meistens auch lachen. Deswegen brauche ich keinen Psychiater. Was mich sehr belastet sind die emotionalen Themen, Gefühlsschwankungen, Dysphorie, Antriebslosigkeit, Dauergestresstsein obwohl ich viel weniger mache als die meisten anderen Menschen die ich kenne…