Der Humor-Thread: Du hast ADHS, wenn

Finde ich auch verwirrend. Ein Viertel von zwei Uhr könnte sowohl 00:30 als auch 3:30 Uhr sein… aber man spart sich halt ein Wort – bloss nicht zu viel plaudern :face_with_monocle:

Berliner heißen irgendwo auch „Krapfen“….

Dann ist dein Glas auch ein Viertel nach leer?

pfff

:crazy_face:

2 „Gefällt mir“

Da bewegt sich aber nichts in eine Richtung, die gemeinhin als fortschreitende gewertet wird, sondern nach unten. :joy::speak_no_evil:

1 „Gefällt mir“

…wenn Du auf Deine To Do –Liste schreibst, dass Du Deine To Do–Liste aktualisieren möchtest… :see_no_evil:

…und wenn auf der To Do–Liste des Tages vor dem Geschäftstermin steht, dass Du Dich vorm Losfahren umziehst und schminkst, damit Du dort nicht im „i just came out of bed“–Look aufkreuzt :nerd_face:

2 „Gefällt mir“

…wenn du die neu gekauften Dosentomaten in den Kühlschrank stellst und den Appenzeller in die ungekühlte Speisekammer.

…wenn du anfängst das schmutzige Geschirr aus der Spülmaschine in die Schränke einzuräumen.
:face_with_peeking_eye:

3 „Gefällt mir“

Uaaaahhjj ich glaube, das fällt schnell auf :laughing: :skunk:

1 „Gefällt mir“

Leute: Life’s a bitch.
Aber was erzähle ich euch da.

Ich hab mich durchgeboxt, mir Inserate durchgesehen und selber welche aufgesetzt, ich such eine Hilfe für administrativen Kram. Weil: Ich kanns nicht. Rechnungen schreiben, Honorare einfordern, Offerten zu Post bringen: Nicht mein Kerngeschäft. Nur Qual. Also muss jemand her, der das kann. Heute war Vorstellungsgespräch.

Nun hab ich zwei gute Stunden verbracht, auf der Terrasse eines Restaurants in Zürich, die Sonne schien. Die Person wird das können: Bürokleinkram. Sie ist freundlich und interessiert. Da es darum geht, meine Schwächen zu überbrücken, musste ich über mein ADS sprechen. Ich tat es ausführlich und umfassend. Wann genau habe ich begonnen, so viel zu erzählen, so viel schwatzen? Das ist neu. Egal. Ich erwähnte, nebst vielem anderen, dass ich bewusst und strikt beim Verlassen eines Gasthaustisches oder beim Aussteigen aus dem ÖV den Blick zurück machen muss: Liegt da noch was? Wenn ich vergesse, das zu tun, vergesse ich auch den Rucksack, das Laptop, meinen Geldbeutel, den Schirm, das Buch, die Jacke, den Koffer, die Tasche, das Telefon. Hab ich was vergessen? Aufzuzählen? Bestimmt. Ich erwähnte auch, dass ich brav meine Agenda fülle, ToDo-Listen führe und Tagesabläufe notiere. Um sie dann nie wieder anzusehen. Ich zeigte der Person auf, wo ich Unterstützung benötige und warum. Das wurde verstanden, denke ich, denn die Person fragte bei der Verabschiedung, ob sie mich vor dem nächsten Termin kontaktieren soll, als Erinnerungs-Schubser. Brav! Gut aufgepasst! Lektion gelernt! Aber nein, danke, das schaff ich. Wirklich. Ich bin nicht sooooo blöd.

Dann ging ich zurück zum Bahnhof, sehr froh, bald zu Hause zu sein, es war ein interessantes Gespräch, sehr offen, freundlich, aber in der Summe halt doch anstrengend.

Und jetzt sitz in in Zug.

In Zug. Nicht im Zug.

Es ist etwas schade, euch die Pointe erklären zu müssen, aber hey: Heute hab ich gute Laune. Ich mach auch das. Und für euch sowieso. Also: Wohnen, ihr habt es mitbekommen, tue ich am Zürichsee. Zug aber, eine Kleinstadt, liegt am Zugersee. Und der ist woanders. Immerhin hab ich alles dabei, nichts liegen gelassen nirgendwo und auch keinen Termin verpasst. Zug ist schön. Und von Zug fährt auch ein Zug zu mir nach Hause. Irgendwann. Nach dem Bier hier und den getippten Sätzen für euch.

Wenn ihr später wieder geht: Blick zurück. Nicht vergessen, ja?

7 „Gefällt mir“

Super schön :grinning:
Was ein Erfolg :sunny:

Das freut mich sehr für dich lieber @Felixyz
Hast du aber auch sehr verdient :orange_heart:

1 „Gefällt mir“

Nö, musst du nicht erklären, das war mir klar weil du vorher von Zürich sprachst, dass in Zug und im Zug verschiedene Dinge sind.

Ich wünsche dir, dass deine Helferin in spe und du eine fruchtbare Zusammenarbeit beginnen!

Ich bin auch selbstständig und hatte nacheinander drei Mitarbeiterinnen in meinem Büro, für jeweils vierzehntäglich 2-3 Stunden, aber das Problem ist, gute Leute sind irgendwann weg und nehmen eine volle Stelle an. :adxs_redface:

Jetzt hilft mir wieder meine Frau beim Abheften meines Papierkrams. Die das eigentlich nicht gerne macht, aber es gibt leider niemand anders.

Das erinnert mich an eine Dame, die sich vor einem Monat bei uns beworben hat. Sie ist Mitte 30, Lebenslauf sah so aus:

  • drei abgebrochenen Ausbildungen
  • ein Bachelor Studium, immerhin
  • studiert zur Zeit Web Design
  • hatte bis jetzt, ohne :poop: 15 unterschiedlichen Stellen gehabt: von Rettungsassistentin bis Zirkusartistin und Müllabfuhr. Eins zu eins hat es nicht zusammengepasst.

Zur Zeit ist sie noch bei einer Kommune angestellt und wurde freundlich gebeten, noch bevor ihr Jahresvertrag zu Ende ist, zu gehen. Und das hat sie auch noch beim Vorstellungsgespräch ehrlich erzählt :face_with_open_eyes_and_hand_over_mouth:

Während des Gespräches hat sie hundert mal ihre Sitzposition gewechselt und zwei Mal war sie auf Toilette ( gut, das Gespräch dauerte auch zwei Stunden, ich war auch immer mit :rofl:). Ihre Hibbeligkeit hat mich so getriggert, dass ich kurz davor war, ihr bisschen Elvanse in den Tee zu schütteln.

Natürlich kam sie für unsere Leitung (selbst AD2xHS) nicht in Frage, aber sie tat mir so Leid. Ich muss ehrlich sagen, dass war die erste Person, die ich persönlich kennengelernt habe, die so krass betroffen ist. Sie war echt wie ein Adhs Klischee Lehrbuch. Und ich glaube, sie weiß nichts von ihrer Störung, was mich irgendwie noch trauriger macht. Ich hoffe, sie kriegt es irgendwann raus.

4 „Gefällt mir“

Danke für deine Gedanken dazu. Ich bin sehr gespannt, ja, und habe bis jetzt ein gutes Gefühl. Wir werden sehen, in zwei Wochen legen wir los und gucken, was daraus wird.

Im Zug getippt. Nach Zürich. Schön, dass du weisst, wo die Schweiz liegt. Ist das nicht da oben in Skandinavien? Mit den Elchen? Ich gehe halt oft von meinen eigenen Geografiekenntnissen aus, und die reichen genau so weit, wie man vom Schulzimmer aus blicken konnte. Ich kenn da jeden Stein persönlich! Frag mich aber ja niemand, wo Stein liegt. Eins der vielen Stein. (Einstein kenn ich dann wieder. Leider nicht persönlich.)

1 „Gefällt mir“

Hast du vielleicht irgendwie die Möglichkeit, sie nochmal zu kontaktieren? Ich weiß, dass das super schwierig ist weil man sich die Telefonnummer nicht für private Zwecke raussuchen darf, aber vielleicht kannst du deine unten in die Absage mit reinpacken und um einen Anruf bitten?
Ich weiß nicht wie gut ihr euch verstanden habt und wie hart deine Firma bei sowas ist (pass auf, teilweise kann man für sowas echt ärger kriegen), aber das tut ja beim Lesen schon weh :frowning:

1 „Gefällt mir“

:rofl::rofl::rofl::rofl:

2 „Gefällt mir“

Geht mir auch zuweilen so. Intensiv zuletzt u.a. beim Hören eines Podcasts zum Thema Sucht… Wo die Schilderungen manchmal so „textbook ADHD“ sind, dass ich schon dachte, ich hätte eine moralische Verpflichtung, mal hinzuschreiben und mein Geheimwissen zu teilen.

In der aktuellen Folge ist aber ein Gast, der in seiner Kindheit wegen Konzentrationsproblemen eine ADHS-Diagnose und Medikation bekommen hat.

Der Podcast-Host sagt dann auch noch, er selbst kenne sich mit ADHS ja nicht so aus. Der Gast solle mal erklären. Und das tut er und beschreibt auch, dass er das Abi geschafft hat „durch die Kombination mit dem Ritalin“ (mit oder trotz starkem Beikonsum) . Aber heute, wo sein Beruf ihn interessiere, sei ADHS ja kein Thema mehr…

Und dann kommt natürlich auch noch der obligatorische Einwurf eines Dritten, ebenfalls mit Hardcore-Drogenkarriere: "Ich habe ja auch Familienangehörige, die das haben. Meine Therapeutin sagt aber, ob es ADHS überhaupt gibt, ist ja total umstritten. Damit labelt man laute Kinder, um sie anzupassen an die Norm."

Und alle drei sind sich dann einig, wie „krass“, dass man Kindern schon Speed-ähnliche Stoffe gebe…

Könnte also auch passieren, dass Du der Bewerberin mit dem illustren Lebenslauf einen wohlwollenden Hinweis gibt. Und sie will Dich im Gegenzug missionieren, dass das Teufelszeug von Big Pharma sei und Du Dich einfach nicht dem Konformitätsdruck der Gesellschaft beugen sollst. Sondern als freigeistige Job-Nomadin leben sollst wie sie.

Ohnehin frage ich mich auch, ob ich mir eigentlich sicher genug sein kann, dass die Diagnose mir geholfen hat. Angesichts der noch immer offenen Baustellen… Und ob ich mich nicht besser erstmal um die kümmere. Die Ernüchterung tröstet mich dann immer über Trauer und Weltschmerz hinweg.

5 „Gefällt mir“

Möglich. Aber bitte vergesdt nicht, dass es auch die Leute gibt - zu denen mein Vater leider auch gehört - die der Meinung sind die Medis nicht zu brauchen weil es ja funktioniert. Und dann bei Kleinigkeiten überfordert sind oder vergessen, dass sie dir vor 5 Minuten Pfannkuchen versprochen hatten…

3 „Gefällt mir“

Nee, das wäre mir zu gefährlich. Wäre es privat, hätte ich definitiv was gesagt, wobei ich 99% sicher bin, sie hätte mich nicht ernst genommen und/oder es als Arroganz oder Beleidigung meinerseits genommen. Leider zu oft negative Erfahrungen gemacht, wenn ich mich in sowas ähnliches einmische.

Ach komm, zumindest weiß du wo du bist und was du hast, mehr oder weniger. Dazu hast du uns ja gefunden :kissing_heart:. Also zwei Baustellen weniger. Und wer hat schon keine Baustellen.
Und in dieser Situation hätte ich ohne Medikamente meine große Klappe ohne Rücksicht auf Verluste aufgemacht und mein Helfersyndrom voll ausgelebt.

Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Nur muss ich irgendwie oft an sie denken.

1 „Gefällt mir“

Jetzt erinnere ich mich auch , warum meine Kinder- und Jugendbetten immer so komische Kerben und Rillen hatten! :smile: Ich stand weniger auf Stoff als auf Holz. Hab Bettpfosten , Bleistifte und anderes aus Holz mit Lust zerkaut. Der Vorteil gegenüber Stoff ist das Knacken und Knirschen, das gibt mir persönlich viel mehr sensorische Rückmeldung. Leider habe ich dann, als ich Betten ohne Gitter oder Bettpfosten hatte, nach und nach angefangen,meine Zähne zu zerknirschen, daran ändert auch die Knirschschiene nichts, die ich immer vergesse anzuziehen. Mein Zahnarzt meint, da kann man nicht mehr viel machen, irgendwann halt Kronen, wenn nicht mehr genug da ist zum Kauen…:confounded: Poste mal den Link zu den Kauketten!!!

@allmighty:

Ich kann dich gut verstehen, aber ich glaube, ich würde ihr die Absage per Telefon liefern und Sie dann einfach darauf ansprechen.

Ich habe mich mal bei einer Zeitarbeitsfirma beworben und die Chefin hat mir ganz klar gesagt, dass sie mich zwar gerne als Kollegin hätte, aber sie solch einen Persönlichkeitstyp wie mich bereits in der Abteilung hätte und jemanden bräuchte, der sehr strukturiert sei.

Diese Frau hat mich in einem einzigen Gespräch auf eine beängstigende Art komplett durchschaut und wir hatten sofort einen sehr engen Draht zueinander. Sie war absolut ehrlich zu mir und daher war das das wichtigste Bewerbungsgespräch, das ich jemals geführt habe.
Sie hat mich auch darauf aufmerksam gemacht, dass in den Anforderungen des Stellenprofils, auf das ich mich beworben hatte, nicht meine Stärken liegen.

Und sie hatte recht! Ich habe damals daraufhin meine Jobsuche komplett überdacht und wäre ohne dieses Gespräch nicht da, wo ich heute bin.

Ich habe ihr damals sogar noch einen Blumenstrauß als Dankeschön vorbeigebracht.

4 „Gefällt mir“

Danke liebe @Andromache ,
meine Chefin hat ihr bereits abgesagt, ich war damals am Gespräch einfach als zweite Person dabei, da die Dame in meinem Bereich arbeiten sollte.

Deine Geschichte erinnert mich an eine Professorin von mir, die mich durch ihre direkte und offene Kritik sehr weit gebtracht hat, was Recherchen, Schreiben etc. von wissenschaftlichen Arbeiten angeht. Es hat meine Liebe dazu erweckt und ich bin bei uns diejenige, die Konzepte ect. schreibt, auch wenn ich keine Muttersprachlerin (gut, Grammatik/ Wortschatz wird immer kontrolliert).

2 „Gefällt mir“

Oh ja,….meine Stifte gehen auch heute noch eher daran kaputt, dass ich sie zerkaue, zerlege oder zerbreche, als dass die Miene verbraucht ist :laughing:. Auf die Idee, auch Möbel anzuknabbern bin ich allerdings noch nicht gekommen :nerd_face:.

Mein Zahnarzt dachte, mein abgenutztes Gebiss käme daher, dass ich nachts knirsche, und hat mir auch so ein Teil verpasst. Ich habe ihm dann erklärt, dass ich v. A. tagsüber knirsche – wenn ich mich konzentrieren muss, Auto fahre, in Eile bin und Stress habe, oder auch im Rhythmus zur Musik, die ich gerade geniesse :roll_eyes:. Ich habe Hemmungen, sichtbar und hörbar herumzutrommeln, –tanzen oder –zappeln, wenn ich in Gesellschaft bin. Das verlagert sich dann alles auf meinen Kauapparat. Vll. hilft es Dir auch, mehr den Rest des Körpers mit einzusetzen, wenn Du bemerkst, dass Du knirschst.

Bin mir gerade nicht sicher, wie und wo ich dazu hier die Genehmigung einholen soll, da ja werblich. Aber wenn Du „Chewigem“ googelst, solltest Du ein hübsches Portfolio an Kau–Accessoires finden. Andere Firmen bieten Ähnliches an, ich würde aber Kundenberichte durchlesen, und schauen, ob da von irgendwelchen ungesunden Stoffen und Ausdünstungen die Rede ist. Auch wenn unsereins vermutlich bereits so Einiges „gegessen“ hat, was nicht wirklich in den Magen gehört :smile:.

Schöne Grüße!

2 „Gefällt mir“