Der Sinn des Lebens (jetzt wirds philosophisch)

Die größte Biodiversität in Deutschland war Mitte des 19. Jahrhunderts. Deutschland war umfangreich aber kleinteilig und ohne chemische Hilfsmittel landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzt.

Das ergab ganz viele unterschiedliche Lebensräume für ganz viel diverse Flora und Fauna.

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Ich finde es sehr interessant, dass die Meinungen hier mit eindeutiger Mehrheit säkular oder sogar existenzialistisch sind.

Laut den wenigen Artikeln und Untersuchungen, die ich finden kann, bezeichnet sich die Hälfte der Deutschen als spirituell, glauben ca. 60 Prozent an Gott und eine Minderheit hat eine durchgehend säkulare Einstellung.

Woran es wohl liegt, dass sich hier mehr die Minderheits-Einstellung bemerkbar macht?

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Liebe @Autumnly vielleicht liegt es einerseits daran das wir Menschen mit ADHS und aus dem Autismus Spektrum sowieso einer Minderheit angehören.

Vielleicht daran weil unsere Gehirne anders funktionieren und unsere Gehirne ununterbrochen anscheinend am Denken sind.

Vielleicht weil wir die geboren Grübler sind.

Vielleicht weil sich unsere Gehirne ununterbrochen wie ein Karussell drehen, oder vielleicht weil es in unserem Gehirn zugeht wie auf einem Rummelplatz.

Vielleicht auch deshalb weil wir uns nicht mit vorgefertigten Konzepten zufrieden geben, sondern ständig alles hinterfragen müssen.

Oder weil es für uns keinen Sinn ergibt das Menschen auch heute noch an etwas „glauben sollen“ was angeblich mal vor über 2000 Jahren, oder sogar noch länger her, irgendwer angeblich mal gesagt oder gesehen hatte.

Und dann irgendwelche anderen Leute, aber erst viel später, dass was diese Leute angeblich gesehen und gehört haben, dann mal aufgeschrieben haben.

Und vielleicht weil es uns schwer fällt an etwas „zu glauben“ für das es keinen einzigen Beweis gibt, und für das nur uralte und vergilbte Aufzeichnungen existieren, die dann noch viel später zu einem Buch zusammen gefasst wurden, und sogar neu zusammen gestellt wurden, und manche Aufzeichnungen anscheinend ausserdem sogar einfach ausgelassen wurden.

Naja jedenfalls, vielleicht wären da für den ein oder anderen ein paar Gemeinsamkeiten dabei die sich vielleicht ein paar Menschen von uns teilen, aber vielleicht fällt jemand anderem ja noch etwas anderes ausser diesen genannten Punkten ein?.

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Vielleicht hält man diesen Thread auch nur für überflüssig, wenn man ganz an Gott glaubt?

Keine Ahnung. Ich glaube an die Wissenschaft.
Schönstes Zitat für mich hier:

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Ich kenne dieses Bedürfnis nach dem Sinn des Lebens zu fragen. Und jetzt, selbst erst spät diagnostiziert, verstehe ich auch, warum ich das gemacht habe: Ich wollte und will einfach keinen Fehler machen. Als Kind immer „falsch“ gewesen zu sein, wünschte ich mir eine „Anleitung fürs Leben“

Und ich habe sie bei einem Mitbegründer der Tiefenpsychlogie, Alfred Adler, gefunden, der im Übrigen auch ein Buch zum Thema veröffentlicht hat: Der Sinn des Lebens. Gibts im Internet zu lesen.

Das Schöne bei ihm ist, dass es im Wesentlichen drei Bereiche gibt, die zu einem sinnvollen, erfüllten Leben führen: Beruf, Gemeinschaft und Partnerschaft. Beruf meint die Tatsache, wie man etwas zur Gesellschaft beitragen kann. Gemeinschaft sind grob gesagt Freunde. Und Partnerschaft, Liebe, ist wohl klar.

Hat jemand Probleme, so geht in der Lösung oft darum, wie man etwas zur Gemeinschaft beitragen kann. Was kannst DU beitragen? Wie kannst du vielleicht mit deinem ADHS etwas beitragen? Der Rest ergibt sich dann häufig, so sein Ansatz stark vereinfacht zusammengefasst.

Liebe Grüße, Ingo

Ich kenne das Buch nicht und missverstehe hier vielleicht etwas, aber ich finde es schwierig, wenn so etwas einer Partnerschaft zugeschrieben wird. Dafür sollte eine Partnerschaft nicht da sein. Aber das ist meine bescheidene Meinung von einer dauerhaft alleinstehenden Person, welche sehr, sehr wenig Beziehungserfahrung hat :smile:

Ist auch schwieirg hier in der Kürze darzustellen. Aber ich versuchs mal: Wenn man versucht, sich diejenigen Aspekte im Leben klar zu machen, die am meisten Einfluss auf das eigene Leben haben, so kommt man schnell auf diese Aspekte.

Arbeitslose, gerade Langzeitarbeitslose, leiden extrem unter der Situation. Menschen, die keine oder wenige Freunde haben, kein Teil einer Gruppe oder Gemeinschaft sind, leiden. Menschen, die sich nach einem Partner sehnen, ungewollt kinderlos bleiben, leiden.

Allerdings ist es so, dass nicht alle Lebensbereiche zu 100% erfüllt sein müssen. So habe ich selbst eigentlich keine Freunde, habe aber in meinem Job viele nette KollegInnen.

Schlimm wird es, wenn alles zusammenkommt: arbeitslos und allein zu Hause.

Und auf deinen Einwand: Partnerschaft ist einfach ein Thema zu dem man irgendwann Stellung beziehen muss. Man kann sich ja auch dagegen entscheiden. Dann hat man das Thema auch „gelöst“.

Durch Evolution und Trial and Error.
Die Natur sucht sich seinen Überlebensvorteil, indem sie nach Möglichkeiten der besten Anpassung sucht.
Wie kam denn der Quastenflosser auf die Schnapsidee das Land zu Erobern? Durch Zufall. bei einigen hat der Versuch geklappt, andere sind wohl erstickt oder gebraten von der Sonne.

Da denke ich ähnlich.
Ein höheres Wesen machte mal vor 2000 Jahren durch seinen Sohn auf der Erde ein riesen Bohei und ist seit dem verschwunden.

Ein Erfülltes Leben ist Sinngebend. Nach deinen Vorstellungen, und nicht was die anderen machen. Ich will jedenfalls diese Welt verlassen, ohne viel Schaden angerichtet zu haben, und akzeptiere meine Endlichkeit. wir sind doch nur Gast hier, und verlöschen völlig, wie ein flüchtiger Gedanke.
Und allein die Tatsache, gelebt zu haben ist finde ich schon Sinnvoll.
Mann muss sich das mal vorstellen: die Wahrscheinlichkeit, dass es dich gibt, geht statistisch gegen Null!
Muss denn jeder „was aus sich machen“, sich „Selbstverwirklichen“, immer Optimierter werden? Bis wohin? Dieser K(r)ampf macht doch nur Depressiv, denn es gibt immer jemand der „Besser“ „Schöner“ und „Reicher“ ist.
Ich finde Zeit ist wertvoller als Geld. Lebenszeit.

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und so wurde das barbeque erfunden. :grin: :+1:

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Ja die Theorie kenne ich…jedoch muss doch hinter all dem ein Wille stecken…nur durch Versuch und Fehler…naja kann ich mir schlecht vorstellen. Und hinter einem Versuch steckt doch auch schon eine Intention. Eine Intention kann doch nicht zufällig einfach da sein…also ich glaube da kann man jetzt hin und her diskutieren. Fakt ist, dass die Evolutionstheorie auch nur eine Theorie ist. Diese kann man jetzt glauben oder hinterfragen…

Das ist nicht, wie Theorien funktionieren, Du scheinst sie mit Behauptungen zu verwechseln. Theorien - sehr grob gesagt - betrachten Fakten, wenden Logik und geltendes Wissen an und - der wichtigste Teil - machen überprüfbare Voraussagen, entweder für spätere Ereignisse und Funde oder für Experimente, an deren Zutreffen die Theorie dann gemessen wird. Das einzige gültige Hinterfragen ist das Überprüfen (und ggf. Widerlegen) der Voraussagen. Damit ist nicht immer die ganze Theorie vom Tisch, aber zumindest muss sie verfeinert und angepasst werden. Zu behaupten, das könne aber auch ganz anders sein, ist dagegen keine wissenschaftliche Methode und hat noch nie eine Theorie widerlegt.

Die Evolutionstheorie hat in den letzten 150 (?) Jahren so ziemlich jeder Überprüfung standgehalten, zumindest in ihren Grundzügen. In den Details, etwa bei der Zuordnung bestimmter Tierarten, war sie wohl noch etwas ungenau, aber mehr Funde und genauere Zuordnungsmethoden haben die grundlegende Theorie eher gestärkt als geschwächt.

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Wie gesagt, da kann man sich mit Sicherheit drüber streiten…ich bin immer ein Freund des Hinterfragens.

Das ist eine Typische Menschendenke. Der Mensch versucht, immer Kausalitäten zu bilden, um sich seine Umwelt erklärbar zu machen. Und meist jene Zusammenhänge, die zu seinem Wunschdenken passt: es hat gedonnert, also muss ein Gott erzürnt sein!
Nein, es hat einfach nur gedonnert, weil Elektrische Entladungen und Schallwellen…bla, bla…
Das meine ich ,wenn ich schreibe, dass alles einfach nur IST.

Und wurde massiv von der Kirche bekämpft, weil Glaube auf Wissen stieß. Glauben kann ich viel.

Also, einen höheren Sinn erkenne ich nicht in unserem Dasein. Dazu sind wir viel zu unbedeutend im großen Ganzen. Das kränkt unserem EGO natürlich gewaltig.

Persönlich ist mein Lebenssinn das tägliche Überleben und möglichst keine Fehler zu machen, bei maximaler Unlustvermeidung, in größtmöglicher Harmonie mit meinem Umfeld. Punkt.

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Ganz genau, auf Kausalitäten bauen Wissenschaften ja meist auf. Weil ein paar Entdeckungen gemacht werden, wird auf Basis dieser Entdeckungen versucht, sich das ganze Universum zu erklären. Das ist eine Sichtweise.
Das du keinen Sinn in deinem Leben siehst, ist ja auch ok und das dein Da sein unbedeutend ist auch.
Deine Lebenseinstellung ist auch eine ganz individuelle Geschichte. Ich für mich mache zum Beispiel auch gerne mal Fehler, weil man aus diesen sehr gut lernen kann. Nur die Sichtweise darauf und der allgemeine Umgang damit ist etwas schwierig.

Oh, das sind ganz schön viele. Und sie sind meist in sich schlüssig. Jede Theorie ist so lange Gültig, bis sie von einer besseren widerlegt wird. Natürlich kann die Relativitätstheorie völliger Quatsch sein, aber bisher ist sie eben gültig und keine Vermutung.

Und ich sehe ja einen Sinn in meinem Leben:

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@Maxmalwieder Schön, dass du noch hier im Thread unterwegs bist. Deine Darlegung, was Theorie und was Bedeutung ist, fand ich sehr gut!

Ich denke, diese „typische Menschendenke“ zeigt sehr gut unsere Grenzen auf. Wir sind, sowohl auf körperlicher als auch auf geistiger Ebene, völlig im Menschsein gefangen. Das begrenzt uns nun mal sehr und dessen werden manche sich (immer mal wieder) gewahr und das kann dann Frust auslösen.

Dieses „tägliche Überleben“ trifft mMn den Nagel auf den Kopf und ich finde es interessant, dass du das so formuliert hast. Du hast nicht vom täglichen Leben, sondern Überleben geschrieben. Und ich denke aus diesem Überleben(skampf) heraus entsteht bei vielen Menschen das „Warum?“.

Weißt du, was mir gestern interessantes passiert ist? Ich habe gestern keine Medis genommen, damit die Menge noch gerade passt bis zum nächsten Termin beim Psychiater. Das war das erste Mal seit Ende August.
Und es war… interessant… Es kam eine sehr alte Denke bzw. Sehnsucht wieder durch, welche ich schon beinahe vergessen hatte. Die unbändige Sehnsucht, frei zu sein. Und zwar frei von den Zwängen des Lebens! Nur, weil man auf diesem Planeten geboren worden ist, muss man manchen Zwängen folgen, sonst kann man erst gar nicht überleben! Und da hab ich keinen Bock drauf! Das nervt so! Ich würde so gerne das alles von mir abschütteln. Das ist so primitiv und limitierend! :sweat_smile:

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Hallo Apfelblüte! Oh ja ich kann dein Gefühl des „Frei sein wollens“ und der Limitierung sooo fühlen. Und ja, diese Limitimierung oder wie viele damit umgehen, ist äußerst primitiv…
Starte die Tage auch wieder mit Meds, werde da mal drauf achten, da dieses Gefühl seeehr ausgeprägt bei mir ist und mein Leben immer extrem beschwert hat…

@Hypoborea
Ich will dir gar nicht widersprechen. Jeder hat so seine Sichtweise. Ich wollte nur meine kurz darstellen und merke schon nach einem Satz, dass ich eigentlich gar keine Lust mehr auf Diskussionen habe. Du glaubst an keine höhere Bestimmung, ich schon. Zwei Menschen, zwei Meinungen. Ist doch super!

:joy::pray: Ich auch an Douglas Adams und an „42“. :smiling_face_with_three_hearts:

Hach, dazu könnte ich schon wieder Romane schreiben, aber ich verkneife es mir.

Spontan kommt mir da ein Gedicht in den Sinn:

Eure Kinder

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.

Sie sind die Söhne und die Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber

Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,

Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.

Ihr dürft ihnen eure Liebe geben,

aber nicht eure Gedanken,

Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.

Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben,

aber nicht ihren Seelen,

Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen,

das ihr nicht besuchen könnt,

nicht einmal in euren Träumen.

Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,

aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.

Denn das Leben läuft nicht rückwärts

noch verweilt es im Gestern.

Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder

als lebende Pfeile ausgeschickt werden.

Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,

und er spannt euch mit seiner Macht,

damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.

Laßt eure Bogen von er Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;

Denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

Khalil Gibran
(* 1883-01-06, † 1931-04-10)

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Und auch mein alltime Favorite:

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir wollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen,

Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf ́ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,

Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden … Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Hesse, aus dem Buch „Das Glasperlenspiel“