Dosierung Elvanse

Ich mache mir im Laufe des Tages mal Gedanken darum, was so meine Vorstellung davon ist und gebe Dir Rückmeldung. Auch wenn ich selbst aktuell noch nicht die richtige Dosis gefunden habe, habe ich vielleicht Ideen, wie es sich passend anfühlen müsste.

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Das ist lieb. Mir helfen diese persönlichen Erfahrungswerte ungemein, besonders um eben meine eigene Wahrnehmung auch abzugleichen und zu schauen wo es Parallelen gibt :slight_smile: und ich denke wir können ja auch voneinander profitieren & versuchen Marker zu finden und zu setzen. Natürlich sind die super individuell aber es sollte ja schon mehr Anhaltspunkte geben als „hochdosieren bis die Nebenwirkungen zu unangenehm sind“ :smile:

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Nach drei Jahren on off Beziehung mit Elvanse kann ich sagen, dass ich keine fixe Dosis habe.
In der ersten Zyklushälfte starte ich mit 15 mg. und wenn ich merke, es ist doch zu wenig nehme ich weitere 5 oder 10 mg. In der Zweiten Zyklushälfte starte ich direkt mit 30 und dann steigere nach Bedarf im Laufe des Tages.
Aus meiner Sicht spielen Hormone und der aktuelle Stresslevel enorme Wirkung.

Und wie bereits erwähnt braucht Elvanse Geduld, einerseits bei der Dosisfindung, andererseits bei der Wirkung aus langfristiger Perspektive. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle und viel viel Selbstanalyse-, Hass und Schimpferei ( bei mir zumindest).

Und womit ich noch meine Schwierigkeiten habe bei der Dosisfindung ist, dass sich eine Unterdosierung wie eine leichte Überdosierung anfühlt.
Ein sicheres Zeichen für die Überdosiert bei mir ist die anfängliche Euphorie, die schnell in Frust, Aggressionen und Gedankenrasen schlägt.

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Geht mir genauso, manchmal weiß man einfach nicht, ob man drunter oder drüber ist. Erst denkt man, da ging noch was und eine viertel Stunde später fragt man sich, ob man überdosiert ist. Ich denke, wenn man eine Dosis X gefunden hat, mit der man sich, im großen und ganzen, wohl fühlt, sollte man alles andere darum aufbauen und sich um die Dosierung keine Gedanken mehr machen, sonst wird man ja irgendwann verrückt. Also wenn man sich, zB. gestresst fühlt, sollte man sich ab dem Zeitpunkt keine Gedanken mehr machen, ob man die Dosis erhöhhen oder reduzieren sollte, sondern mal hinschauen, warum man eventuell gestresst ist. Da sind wir wieder bei dem Thema, dass Stimulanzien keine Schmerzmittel sind, auch wenn man da natürlich an die Ursache gehen sollte, warum man zb. Kopfschmerzen hat…und da wiederum kann man doch vergleichen…
ein Beispiel: ich weiß zB. das ich Kopfschmerzen habe, weil ich zu wenig trinke, das heißt ja nicht das ich immer die Dosis der Schmerzmittel erhöhen sollte, sondern ganz simpel einfach mehr trinken.
Leider sind die ADHS-Symptome und -Begleiterscheinungen eher wie der Schmerz, den man nicht greifen kann, so komplex, das man nicht genau sagen kann wo es herkommt. So, wie wenn der ganze Körper weh tut und man einfach nur noch Schmerzmittel „reinschaufeln“ möchte, damit einfach nur Ruhe, also Schmerzfreiheit herrscht Das wird aber nicht lange gut gehen, denn der Körper ist mit der Menge an Schmerzmitteln überfordert. Deshalb halte ich mich an der Meinung fest: so wenig wie möglich und so viel wie nötig.

@adhd_blondie meine Antwort folgt noch, ich denke nach…

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Hey @allmighty

Ich habe etwas Ähnliches beobachtet letzten Monat, dass ab Start meiner PMS das Medikament gefühlt kaum mehr was wirkt … ist die zweite Zyklus-Hälfte für dich dann quasi ab Eisprung ? Hatte auch schon überlegt wie ich das diesen Monat handhaben möchte, wenn dann jetzt so langsam die Hormone abfallen (Eisprung war vor ca 3-4 Tage) :woman_shrugging:t3:

Wie meinst du es, du startest mit 15mg und nimmst bei Bedarf dann noch weitere mg? Am gleichen Tag zu späterer Uhrzeit oder am nächsten Tag ?

Ja, meine zweite Zyklushälfte beginnt ab dem Eisprung, allerdings brauche ich die paar Tage danach nicht unbedingt viel mehr. Steigere je näher die Periode ansetzt.
Ich starte z.B. morgens mit 15 mg. und wenn ich nach 1 1/2 Stunden merke, dass es doch zu wenig ist, nehme ich weitere 5 oder 10 mg.

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Danke dir. Das werde ich auch mal so versuchen :slight_smile:

@adhd_blondie so, ich versuche es mal:
meine Symptome, wenn ich das Gefühl habe unterdosiert zu sein:
-Müdigkeit
-gereizte Stimmung
-verträumt
-antriebslos
-viele Negativgedanken
-Kommunikation und Beziehung schwierig
-leichter Hang zur Depressionsstimmung
-schlecht fokussierend
-unkonzentriert

meine Symptome, wenn ich das Gefühl habe überdosiert* zu sein und da sind eben manche gleich oder ähnlich wie bei unterdosiert…wir hatten das Thema:
-nach paar Stunden Müdigkeit…aber kurze Zeit später wieder topfit bis fast zum überdrehen
-gereizte Stimmung, fühlt sich aber etwas anders an wie bei unterdosiert
-gefühlt hoher Puls, anders wie bei einer guten Dosierung
-Brustengegefühl
-Rastlosigkeit
-Kommunikation und Beziehung schwierig, aber dann weil ich überdreht bin
-Hang zur Euphorie, die aber schubweise kommt und geht
-überfokussiert, da überdreht
-Konzentration schwierig, weil mein Hirn Karussel fährt

Symptome, wo ich das Gefühl habe, das ich gut dosiert bin:
-normale Wachheit, tagsüber gut, gegen Abend müde
-gute Grundstimmung, unabhängig von den Nebeneinflüssen, die mitbedacht werden müssen
-leicht erhöhtes Pulsgefühl, das aber angenehm aushaltbar ist
-gute Konzentration, mit Rücksicht auf Erledigungsumfang und Tageszeit
-Fokussierung gut vorhanden, natürlich nicht immer >Nebeneinflüsse
-Antrieb normal, ohne in die Rastlosigkeit zu verfallen
-wenn ich das Gefühl habe, bewusst zu spüren, wann ich eine Pause brauche und diese auch gut nutzen kann
-Kommunikation und Beziehung, in Ruhe und mit Verständnis für mich und mein Gegenüber, möglich
-normale Laune, ohne Jammermodus oder „ich möchte die Welt umarmen“-Gefühl
-recht gute Stimmung, ohne im „internen Müll zu graben“

*das Eindosieren darf nicht mit dem Überdosieren verwechselt werden, ich denke die Symptome sind auch da vorhanden und sollten aber nach wenigen Tagen weggehen!

Was dabei immer bedacht werden muss, hatten wir bereits, es sind bei Erwachsenen viele Begleitstörungen möglich. Alle triggern das Nervensystem, verursachen Stress, Reiz, Depressionen, Unausgeglichenheit, Belastungen der Psyche, usw. Die Analyse fällt mir des öfteren nicht leicht und deshalb habe ich mir bei der Medikamenteneindosierung ein vor und zurück angewöhnt, das habe ich auch schon bei dem Medikinet so gehalten.
Ich versuche, meine Vorgehensweise, anhand meiner bisherigen Elvanse-Eindosierung zu erklären:
-Start Elvanse 03.12. 10mg
-Erkenntnis nach 2 Einnahmen der Unterdosierung
-Erhöhung auf 20mg am 05.12., leicht überdreht für 2 Tage, dann gutes Grundgefühl
-nach einer Woche das Gefühl, leicht unterdosiert zu sein
-Erhöhung der Dosis auf 30mg am 11.12., jetzt wird´s sportlich…Gefühl der Euphorie und überdreht bis zum abwinken, das Herz schlägt mir gefühlt bis zum Hals, wach und topfit bis sehr spät in die Nacht. An Tag zwei keine Besserung der Nebenwirkungen, zu heftig
-Reduzierung der Dosis zurück auf 20mg am 13.12.
-fühlt sich gut an, endlich wieder mehr Ruhe, die 2 Tage waren anstrengend
-nach und nach macht sich das Gefühl breit, von dem Elvanse kaum noch was zu spüren, eigentlich gut so…aber ich fühle mich an einigen Tagen, vor allem Mittags, unterdosiert
-Erneute Erhöhung auf 30mg am 25.12.
-wieder wird es etwas sportlich, aber nicht mehr so heftig wie beim ersten Versuch mit 30mg, es reduziert sich und pendelt sich ein, besonders am dritten Tag
-Reduzierung auf 20mg am 28.12. zur Kontrolle, um eine Überdosierung auszuschließen
-an diesem Tag spüre ich deutlich, dass die 20mg nicht mehr ausreichen, einige der oben genannten Punkte der Unterdosierung treten deutlich auf
-Erhöhung und vorerst Festlegung auf 30mg am 29.12.
-am 29.12. verhält sich die 30mg Dosis mittlerweile wie die 20mg nach zwei Tagen…leicht erhöhtes Pulsgefühl, manchmal am Tag ein leichtes Überdreht-Gefühl, keine Euphorie mehr, gute Laune…gefühlt bin ich zwischen gut und leicht überdosiert
-heute, 30.12. gleichbleibende Symptome wie gestern, es geht mir einfach gut, ich warte jetzt ab wie es sich entwickelt, einige Tage drauf schauen. Gefühlt wären aktuell wahrscheinlich 25mg perfekt, aber ich möchte nicht „rumpulvern“. Ich warte noch einige Tage, sollte es sich wie bei den 20mg einpegeln, dann wäre das klasse, wenn nicht, würde ich doch einen 25mg Versuch starten.

So, besser kann ich es nicht erklären…und vielleicht kennst Du/kennt ihr das: man kann einfach die Gedanken nicht so auf Papier bringen, wie man möchte, das Hirn rattert voraus und die Finger kommen nicht mit. Oder es ist so komplex im Kopf, das man es nicht umgesetzt bekommt. Man hat das Gefühl, einen Roman verfassen zu müssen, aber a) wird man mit dem schreiben nicht fertig und b) wer soll das denn alles lesen?!
Also habe ich hier versucht, es so analytisch wie möglich zu halten. Sollte mir noch etwas wichtiges einfallen, trage ich es nach.

Viele Grüße

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Das wäre es aber absolut wert !

Nimm nen Spiegel, mach mit ner Rasierklinge 6 gleich große Haufen und nimm 5 davon.
Selbst wenn es mal 23 und mal 27 mg sind, bist Du näher an den 25 als bei 20 oder 30…

Stimulanzien sollte man nie höher dosieren als wirklich erforderlich.

Nein, ich habe es an anderer Stelle erwähnt: als Ex-User (wenn auch seit über 20J. davon weg) möchte ich das nicht! Mit Spiegeln und Rasierklingen möchte ich mich nicht mehr beschäftigen, da kommen starke Erinnerungen hoch. Ich habe es zwei Tage versucht, war gar nicht gut!
Auflösen in Wasser vertrage ich nicht, also würde nur der Weg bleiben, es von der Apotheke teilen zu lassen.
Ich weiß, was Du meinst, sehe es genauso, unterstütze ebenfalls die These, das es auf mehr oder weniger jedes Milligramm ankommt. Aber bevor ich hier dauerhaft anfangen muss, Bahnen zu ziehen, bleibe ich lieber unterdosiert!

Die gleiche Aussage, nur mit anderen Worten, nicht wahr?!
Wie gesagt, in meinem Fall bleibe ich lieber leicht drunter, wenn es nicht anders geht.
Ärgerlich finde ich die Tatsache, das die unterschiedlichen Dosen vom Hersteller nicht feiner auf den Markt gestossen werden, denn das Thema ist ja bekannt. Wo wäre das Problem, noch eine 5mg Variante zu bringen, um somit besser dosieren zu können?! Ich empfinde diese 30-50-70mg Eingrenzung für Erwachsene schon als sehr holprig, sehr schade!

Oh, das verstehe ich.
Klare Sache und völlig richtig.

Apotheke ist unsagbar teuer.

Hast Du jemanden, dem Du so 120 %ig vertrauen kannst, dass er das teilen für Dich machen könnte ?

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Absolut. Hatte ich überlesen…

Noch besser als 2,5 mg.
Die Zeit wird kommen, hoffe ich…

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Du bist ja wissenschaftlich immer sehr informiert … weißt du, ob es aktuell laufende Studien dazu gibt? Also Dosierungsverhalten, Dosierungswünsche, individuelle Dosierungseinheiten etc. ?

Nein, davon ist mir nichts bekannt.

Ich hoffe, dass wir 2022 beginnen können, eine App zu entwickeln, mit der die Eindosierung und die Medikamentierung begleitet und die Symptomverbesserungen gemessen werden können. Das ist natürlich kein streng wissenschaftliches Projekt - das können wir (bisher) finanziell nicht leisten. Aber es wäre ein Einstieg. Mal schauen, ob wir das gestemmt bekommen…
Ziel davon ist, Erfahrungen zur Wahl des Medikaments und der Dosierung zu sammeln, in der Hoffnung, daraus später einmal Empfehlungen ableiten zu können, welche Medikamente für bestimmte Symptomcluster am besten geeignet sind.

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@adhd_blondie
Bitte mal kurze Rückmeldung, ob Du etwas mit meiner Beschreibung anfangen konntest. Wie schaut es zB. bei dir aus? Schade, das andere dazu nichts schreiben…

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Die kommt noch :slight_smile: ich kann momentan zeitlich leider nur lesen und manchmal kurze Antworten schreiben :slight_smile:

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Hey @MaSc … sorry für die späte Antwort, war bisschen lost, wie du vielleicht gemerkt hast.
Bin auch nur jetzt wieder kurz hier, weil ich in einem anderen Beitrag markiert wurde und wollte den Ausflug nutzen um dir auch noch zu antworten.

Danke dir nochmal für deine ausführliche Beschreibung. Ich war zwischenzeitlich bis 30mg hochgegangen und bin mittlerweile aber wieder zurück zu 20. Bei den 30 hab ich mich teilweise schon „getrieben“ gefühlt, war nur gestresst, leicht reizbar, fahrig.

Mit den 20 fahre ich gut. Bin entspannt, ausgeglichen, lass mich nicht stressen, aber gehe auch die Dinge die anstehen gut an. Wenn ich extra Konzentration brauche, kombiniere ich mit unretadierten Methylphenidat und bin so nun gut eingestellt, denke ich.
Meine Mama hat es letztens ganz gut beschrieben, welche Veränderungen ihr bei guter Einstellung auffallen: „Du wirkst ausgeglichener, konzentrierter, gelassener, in Bezug auf deine beruflichen Tätigkeiten „angekommen“, bist weniger reizbar, öfter gut gelaunt und lebensfroh, blickst positiv in die Zukunft und bist selbstbewusster darin, was du alles schaffen kannst.“

In diesem Sinne: Lass es dir gut gehen. Ich verschwinde wieder :slight_smile: Viele Grüße

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@MaSc Das war mir bisher nicht bewusst

Danke, da werde ich jetzt drauf achten. Mich wundert echt, dass man so etwas nicht von Arzt*innen vermittelt bekommt und es nicht auf dem Beipackzettel steht.

Hallo @allmighty,

ich bin neu hier und möchte gerne einmal nachfragen. Ich habe auch das Gefühl, im Zyklus variieren zu müssen, meine Psychiaterin hat mich von Elvanse 30 auf 50 gesetzt, ich dachte immer, es gibt noch was dazwischen, bzw. mein Tag ist so lang, dass ich die 50er mal geteilt habe und die zweiten 25 dann erst später genommen habe. Da habe ich „Schelte“ bekommen und mir wurde erklärt, dass man das nicht macht und Elvanse nicht dafür vorgesehen wäre die Dosierung zu teilen. Das ginge mit Atomoxitin, aber nicht mit Elvanse. Nun lese ich von euren individuellen Dosierungen und bin schwer irritiert.

Und noch was @MaSc und @allmighty und @adhd_blondie ich lerne hier gerade ne Menge von den ausführlichen Antworten, die ich nachlese, daher die Herzen. Ich brauche meine Fragen gar nicht zu stellen.

Grüße Annamaria

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Hallo zusammen

Nehme seit 3 Tagen 30mg Elvanse und bin total müde und es fühlt sich an, als müsse ich mein Hirn richtig mit Willenskraft aktivieren; habe zudem das Gefühl, ich spüre physisch mein Hirn - strange! Auch meinen Gaumen und den Kiefer nehme ich tagsüber dauernd wahr. Es ist ziemlich anstrengend & abends habe ich dann jeweils Kopfschmerzen.
Habe zuvor 3x20mg Medikinet MR genommen, leider rasch nicht mehr viel von den extrem positiven Effekten gespürt.
Hatte von Medikinet anfangs einen unglaublich klaren Kopf; es war endlich Ruhe eingekehrt, kann dieses erleichternde Gefühl kaum in Worte fassen. Und das hätte ich gerne wieder.
Mit Elvanse wird das wohl nie möglich sein; womit denn dann? Könnt ihr mir bitte weiterhelfen:)?
1000 Dank im Voraus!

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