Ach hatte ich gelesen
Dazu muss ich kurz ausholen.
Zum einen gehöre ich zu den etwa 30% die Methylphenidat (Medikinet) nicht vertragen. Mein erster Psychiater hat versucht mich darauf einzustellen.
Die von mir gemeldeten Nebenwirkungen wurden ignoriert, was mich letztendlich fast das Leben kostete und mir einen mehrmonatigen Klinikaufenthalt einbrachte (bin erst seit knapp über einem Monat wieder Zuhause).
Zum anderen wirkt Elvanse deutlich sanfter und subtiler als Medikinet.
Medikinet ist wie ein Hammerschlag.
Die Wirkung ist plötzlich da und genauso plötzlich auch wieder weg.
Durch meinen deutlich erhöhten Stoffwechsel war die Wirkdauer auch erheblich kürzer als vom Arzt gewünscht (er war sehr auf die Spielzeuge des Vertreters von Medikinet fixiert mit diesen tollen „perfekte Welt“ Tabellen und hat keine andere Meinung als seine eigene akzeptiert, geschweige denn Tatsachen anerkannt die seinem „Weltbild“ zuwider liefen…).
Zudem war der rebound die Hölle.
Elvanse ist für mich bisher (seit nunmehr knapp 5 Monaten) ohne ersichtliche Nebenwirkungen.
Es wirkt schön subtil im Hintergrund, ist dabei nicht zu aufdringlich oder stark schwankend in der Wirkung.
Zudem habe ich nicht ansatzweise so einen rebound wie bei Medikinet.
Die Wirkung hält, je nach Dosis, im spürbaren Bereich auch länger an als Medikinet.
Mit der Dosierung von 3 x 20mg komme ich von etwa 7 bis ca 21/2130 Uhr.
Die Einstellung erfolgte während meines Klinikaufenthaltes.
Habe die Woche über morgens an 4 Tagen 25mg getestet was ebenfalls positive Auswirkungen hatte.
Bessere Konzentration, scheinbar leichterer Einstieg in den hyperfokus, generell scheinbar angenehmere flow beim Arbeiten.
Joa, das wäre es denke ich im wesentlichen
Ich hatte deine (heftige) Geschichte schon in dem anderen Thread gelesen - ich vergesse nur oft, wer was geschrieben hat .
Aber so ist’s natürlich verständlich mit dem Elvanse.
Kein Problem.
Muss auch oft Dinge nachlesen
Elvanse ist für mich echt ein Segen.
Geht mir deutlich besser damit.
Das aufteilen mit der Feinwaage und den Leerkapseln ist zwar etwas nervig, aber hey was soll’s…
Wenn ich einmal im Monat etwa 2h da dran sitze und sonst meine Ruhe habe
Jedoch soll dadurch bitte nicht der Eindruck entstehen dass ich MPH verteufeln würde.
Nichts liegt mir ferner.
Finde die mph Präparate auch recht unterschiedlich. Ritalin funktioniert auf jeden Fall bei mir viel besser als Medikinet.
Ich versuche es jetzt nochmal mit Elvanse, wenn es nix wird bleibe ich bei Ritalin adult.
Concerta wäre sonst eine Alternative - aber ist glaube ich für erwachsene (noch) nicht zugelassen.
Concerta ist seit einiger Zeit zugelassen. Weiß nur fast keiner und auch hier noch Recht unbekannt ( Hatte explizit danach gefragt)
Stimmt, Concerta ist ebenfalls auf MPH Basis.
Soll wohl nicht so „hart“ und auch etwas länger wirken wie Medikinet.
Jedoch kann ich da nicht aus eigener Erfahrung sprechen.
Sind lediglich Berichte von jemandem der das nimmt.
Wie lange die Zulassung bereits existiert kann ich dir jedoch nicht sagen
Hab da auch nur in der Klinik von gehört (und auch die Berichte mitbekommen).
Dachte Concerta wäre nur off label für Erwachsene oder wenn man es als Kind schon hatte.
30mg passt also schon mal. Nimm die 30mg mal weiter. Besprich mit deinem Arzt, wie die Wirkung verlängert werden kann, z.B. 30mg + 15mg oder 1x 50mg.
30 mg passt eben leider nicht, deshalb musste ich es ja abbrechen.
Wenn nach ein paar Tagen, die Wirkdauer von 9-10 Stunden, z.B. nur noch 5 Stunden beträgt, dann ist die Dosis zu niedrig.
Das hatte ich auch. Die Konzentration erfordert mehr Energie und der Stoffwechsel wird erhöht, damit die Energie verfügbar ist.
Mir hat da die Dosisanpassung geholfen.
Ist nur ein anderer Name für MPH.
Es gibt verschiedene Medikamente mit dem Wirkstoff MPH - die jedoch sehr individuell vertragen werden und zudem auch eine andere Wirkdauer haben.
Wer kein Medikinet verträgt kann trotzdem Ritalin vertragen. Besonders bei concerta ist die Wirkung gleichbleibender.
Ich hatte mich mit Elvanse 30 mg sehr schlecht gefühlt, außer in den ersten zwei Tagen. Auch noch lange nach der Einnahme. Auch während es noch gewirkt hatte hatte ich ein Stimmungstief.
Du meinst das wäre nicht eher eine Überdosierung?
Ich würde eigentlich denken, dass man eine Unterdosierung eher gar nicht merkt oder sich zumindest nicht wesentlich schlechter als ganz ohne Medikament fühlt.
So einfach ist es dann auch wieder nicht.
Es mag der gleiche Wirkstoff sein, trotzdem ist es anders, da die Retardierung und Zusammensetzung der einzelnen Stoffe sehr anders ist. Deswegen kann Ritalin vertragen werden, Medikinet aber zb. nicht. So einfach ist das tatsächlich nicht
Gibt es denn sonst Erfahrungen, dass eine Unterdosierung von Elvanse Nebenwirkungen macht bzw. das man sich insgesamt deutlich schlechter fühlt, als ohne Medikament?
Wie soll man denn da zwischen Unterdosierung und Überdosierung differenzieren?
Das ist ganz schwierig!
Wenn ich nicht gut gefrühstückt habe mit Elvanse, bin den Mittag über völlig neben mir und müde und hibbelig.
Habe ich hingegen gut gefrühstückt, läuft es wie geschmiert. Dann spüre ich nicht mal eine Wirkung.
Für mich deutet das eher darauf hin, dass ich noch nicht die richtige Dosis gefunden habe. Offensichtlich ist die Wirkung von Elvanse bei mir ganz stark vom Zucker abhängig. Je besser ich gegessen habe und je länger ich satt bin, desto besser und der Zucker im Blut bleibt stabil. Sinkt der zu schnell ab, bin ich neben mir und mein Hirn sucht sich quasi das Dopamin von irgendwo her. Sei es was neues spannendes lesen, sehen, entdecken, körperlich betätigen… irgendwas, was die Dopamin und Noradrenalin Konzentration weiter anregt… Offensichtlich reicht der Zucker im Blut nicht lange genug um das Hirn gut genug zu versorgen und wartet nur förmlich darauf, dass was ankommt…
Ehrlich gesagt sollte das nicht der Fall sein.
Wenn du zu wenig nimmst, ist es eigentlich ja „nur“ so, dass du noch Symptome hast, nur evtl. etwas schwächer.
Bei einer Überdosierung können, laut Packungsbeilage, unter anderem folgende Symptome auftreten:
-Unruhe
-Zittern
-Müdigkeit und Niedergeschlagenheit
-Übelkeit
usw…
Ich habe bewusst nicht den gesamten Abschnitt zitiert, da es im wesentlichen um die benannten Symptome ging.
Dieser ist u.a. im Netz einsehbar
@Justine Allein schon der Packungsbeilage nach, tippe ich bei dir auf eine Überdosierung.
Siehe Abschnitt Nebenwirkungen im Beipackzettel
Was du vermutlich meinst ist der Blutzuckerspiegel und nicht Zucker im allgemeinen.
Hier bitte genau auf die Wortwahl achten.
Kann sonst ganz schnell zu Verwirrung und falschen annahmen / Schlussfolgerungen führen.
Generell empfiehlt es sich, bei / vor der Einnahme von Medikamenten etwas zu essen.
Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird.
Das ist jedoch etwas, worauf man generell achten sollte.
Die benötigte Menge ist jedoch individuell unterschiedlich
Okay, ich denke dass du hier etwas vermischt.
Ich versuche darauf später einzugehen, muss jetzt leider weiter.
Falls bspw. @UlBre oder jemand anderes darauf im Vorfeld eingehen möchte, sehr gerne.
Da muss ich dir allerdings widersprechen. Ich selbst habe mit Elvanse durchaus die Erfahrung gemacht, dass ich verbal aggressiv wurde, wenn die Wirkung nicht ausreichend war (bei einer Überdosierung hingegen werde ich extrem müde und es fühlt sich an als hätte ich mindestens 48h nicht geschlafen, wie in Watte gepackt).
Ohne Medikamentenwirkung habe ich dieses „Ausraste-Gefühl“ nicht so heftig und kann es ein winziges bisschen besser steuern.
Darum war Elvanse bei mir auch so extrem schwer einzudosieren, weil es auch noch zyklusabhängig war…
ich finde das nicht so schlimm. Ich meine, umgangssprachlich redet doch auch jeder von „Zuckerkrankheit“ anstatt von „Blutzucker“… oder nicht? Und im zweiten Satz steht ja „Zucker im Blut“ daher denke ich, es ist ziemlich eindeutig, was gemeint ist.
Klar, ist hilfreich. Allerdings bei Elvanse tastsächlich nicht zwingend erforderlich. Ich nehme zum Beispiel durchaus mal eine Attentin im Bett und schlafe dann weiter, ohne etwas gegessen zu haben. Wirkung habe ich dann trotzdem. Und bei Elvanse war es - soweit ich mich erinnern kann - genauso.
Bin mir gerade nicht sicher. Möglich, dass ich nicht mehr so ganz auf der Höhe bin heute nach dem langen, anstrengenden Tag, aber ich weiß nicht, was hier vermischt wurde…?
Weil es mich interessiert hat, habe ich mal eben gegoogelt und das hier gefunden. Finde ich sehr spannend.
wie oben beschrieben, ich hatte durchaus das Gefühl, wenn ich unterdosiert war, dass ich meine Stimmung, meine Emotionen deutlich schlechter im Griff hatte, als ganz ohne.
das ist eine gute Frage, jeder reagiert da anders. Bei mir war es wie gesagt recht deutlich, so rückblickend betrachtet. Da hilft wohl nur genauestens beobachten und dokumentieren.
das kann man meiner Meinung nach nicht pauschalisieren. Nehme ich eine Dosis Elvanse und die gespürte Wirkung beträgt 9 oder 10 Stunden, halbiert die sich nicht einfach nach ein paar Tagen. Die Wirkung ist weiterhin 9 oder 10 Stunden lang. Nur merkt man es vielleicht nicht so sehr wie am Anfang. Wenn man dann denkt, nach 5h wäre die Wirkung raus und man nimmt nochmal die selbe Dosis: definitiv hat man dann eine deutliche Überdosierung weil man dann plötzlich die doppelte Menge Wirkstoff in sich hat.
Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege, alles was ich schreibe beruht nur auf meiner eigenen Erfahrung.
Oh ja, hier!
Ich bin unterdosiert sowas von aggressiv, zickig und knatschig. Letzteres ganz am Schluss der Wirkung.
Es ist teilweise so, dass ich mir dann gewünscht habe, besser nichts genommen zu haben, als auf halber Strecke mitten am Tag plötzlich so auffällig zu werden.
Konkret war das bei mir bei den elvanse 30mg so, bei 50mg ist es besser.
Also, ja eine Unterdosierung ist ja quasi eine Direktlandung im Rebound-Feeling und echt nicht nice (so zumindest meine Erfahrung)
Danke!! Ich dachte schon, ich bilde es mir ein… meine arme Schwiegermutti musste sehr leiden in meiner Einstellungsphase damals