Elvanse: AuDHS, Zyklus, Perimenopause und Eindosierung

Hallo zusammen :blush:

Ich habe im Juni meine ADHS Diagnose bekommen und bin vermutlich auch Autistin (wird noch geprüft).

Da meine Ärztin alles jenseits der gängigen Leitlinien in der Medikation, einschließlich der besonderen Eigenheiten der ASS, nicht ernst nimmt, dachte ich mir, ich frage mal, ob Ihr Erfahrungen zu dem habt, was mich gerade beschäftigt.

Zunächst hatte ich Methylphenidat bekommen. Schon bei 5mg (unretardiert), fühlte ich mich wunderbar entspannt und konzentrierter. Bei 10 mg schwankte die Wirkung und darüber wurden die Nebenwirkungen unschön. Retardiert gab’s meist einen fiesen Rebound zwischen den zwei Wirkspitzen und auch danach.

Auf mein Bitten hin, darf ich nun Elvanse testen. Ich habe die 20er Kapseln bekommen und auf Anraten der Ärztin, die die Autismus-Diagnostik macht, mit Auflösen in 5mg Schritten mit der Eindosierung begonnen. Bei 5mg meine ich, eine leichte Konzentrationssteigerung wahrgenommen zu haben, bei 10 noch etwas mehr. Was sich aber nicht einstellte, war dieser schöne Entspannungseffekt, den ich vom MPH kannte. Inzwischen bin ich bei 20 mg und damit wurde es in der zweiten Zyklushälfte ziemlich ungemütlich: Sehstörungen, Brainfog und starke Reizbarkeit. Gut, in der PM(D)S-Phase bin ich immer etwas reizbarer, aber das schien mir schon sehr doll zu sein. Inzwischen bin ich wieder in der Follikel Phase. Die Reizbarkeit ist weg, Sehstörungen und Brainfog weitestgehend auch, allerdings ist mein Hyperfokus deutlich hartnäckiger als sonst. Außerdem hab ich den Eindruck, allgemein etwas gleichgültiger zu sein, obwohl ich eigentlich extrem sensibel bin.

Nun sitze ich hier und frage mich:

  • Bin ich vielleicht schon überdosiert?
  • Oder noch unterdosiert?
  • Mach ich erstmal so weiter oder geh ich weiter rauf oder wieder runter? Oder noch zurück zum MPH zum vergleichen? Vielleicht auch auf Kinecteen, in der Hoffnung auf weniger Rebound?
  • Liegt der ausbleibende Entspannungseffekt am Medikament, an der Dosis oder daran, dass die Honeymoon-Phase durch ist?
  • War die Reizbarkeit eine Nebenwirkung, oder doch nur die Hormone? Oder eine Verstärkung der autistischen Symptome?
  • Ist die Gleichgültigkeit der Wirkung geschuldet, oder eher meinem momentanen Funktionsmodus, oder eine Verstärkung der Autistischen Symptome? (Beim MPH hatte ich das Gefühl nicht)

Falls Ihr Erfahrungen und/oder Tipps dazu habt, freue ich mich, von Euch zu lesen :blush:

Liebe Grüße

Tess

Hallo WildesGewusel,

Da sich noch Niemand für eine Antwort gefunden hat, versuche ich es mal. :upside_down_face:

So viele Fragen und noch mehr Möglichkeiten an Antworten.

Das heißt, alle deine Fragen könnten man mit Ja und oder Nein beantworten.

Es gibt eine Regel, die heißt Geduld. Viele ändern zu schnell das Medikament. Wenn es dann mit dem nächsten auch wieder schwierig wird, kann Frust und Zweifel aufkommen. Deshalb ist ein Eindosierungstagebuch von Vorteil und viel Geduld.

Ich kann, falls es dir hilft, von meinen Erfahrungen berichten, was nicht heißt, dass du dennoch deine eigenen Erfahrungen machen wirst, da die Medikamente individuell unterschiedlich wirken und mit dem Autismusverdacht, die Möglichkeit besteht, dass du nochmal sensibler auf Dosisunterschiede sowie Medikamente reagierst.

Ich gehöre, wie einige andere in diesem Forum, zu den Frauen, die bemerken, dass die Hormone einen Einfluss auf die Wirksamkeit meiner Medikamente nimmt. Ich habe für mich herausgefunden, dass es mir hilft, meine Medikamente in der zweiten Zyklusphase um 10mg zu steigern. Spätestens ab Einsetzen der Periode, waren die 10mg zu viel.

Zu diesem Thema findest du viele Erfahrungen im Forum. Schau doch mal in der Suchfunktion :wink:

Wie Du, habe ich mit MPH begonnen und bin nach ein paar Monaten zu Elvanse gewechselt. Die Entspannung, welche du beschreibst, hatte ich ebenfalls bei MPH nicht aber bei Elvanse, das mich ehr verspannt. Zum Thema Entspannung / Verspannung finde ich das ganz interessant:

Hast du denn noch MPH übrig? Denn dann könntest du nochmal einen Testlauf machen um das mit der Entspannung herauszufinden. Oder du fragst deine Ärztin, ob du das mal ausprobieren kannst.

Viele AuDHSler berichten, dass ihr Autismus, mit der Medikation, stärker zum Vorschein kommt. auch hier wirst du bestimmt fündig oder findest interessante Beiträge.

Zu Beginn hatte ich ebenfalls eine Phase, in der ich mir Gleichgültig vorkam. Die Gleichgültigkeit, stellte sich, bei mir, als Emotionsregulation heraus, welche mir neu war. In Kurz, die Emotionen haben noch funktioniert nur nicht mehr dominiert.

Zum Thema über vs unterdossiert findest du vielleicht hier:

Interessante Beiträge.

Ich bin, wenn ich unterdossiert bin fahrig, unruhig, ständig in der Küche um zu Naschen etc. - wenn ich überdossiert bin, dann fühle ich mich als hätte einen Schleier um den Kopf, fühle mich eher dumpf und müde. Beides ist unangenehm, aber nicht schlimm. Aus meiner Sicht, finde ich es gut zu Wissen, wie sich Beides anfühlt um die bestmögliche Dosierung für mich herauszufinden. Diese Mitte, ist gerade für Frauen die Hormonell Unterschiede wahrnehmen, nicht immer leicht zu finden und kann, individuell, ein Balanceakt sein, da es mitunter Personen gibt, die sehr feine Abstungen wahrnehmen.

Ich wünsche dir Neugier, Geduld und Gelassenheit beim Herausfinden deiner Dosis.

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Hallo und vielen Dank für das Teilen Deiner Erfahrungen :blush:

Ja, das mit der Geduld ist so eine Sache seufz

Ich habe tatsächlich noch MPH übrig, wollte aber auch nicht zu schnell hin und her wechseln.

Vielleicht geb ich erstmal den 30ern Elvanse eine Chance und schaue, ob es damit besser oder schlechter läuft…