Elvanse Eindosierung Zu schnell?

Hallo an Alle!

Ich hatte vor zwei Wochen über meine Erfahrung mit Medikinet berichtet gehabt und das ich einfach nicht weiter wusste.

Ich habe dann (wie auch immer das möglich war) einen Psychiater erreicht der sich meine Situation angehört hat und mich aufgrund vorhandener Diagnose direkt aufnehmen konnte. Der Psychiater sprach folgendes mit mir ab: 20mg Elvanse morgens, nach 2-4 Tagen ruhig 30mg und wenn nötig maximal 40mg.

Ich habe dann vor 4 Tagen (also Donnerstag / 27.02) mit Elvanse 20mg gestartet. Der erste Tag war super, Ich hatte 1-2 Stunden eine etwas „drückende“ Wirkung und dann im Hintergrund eine subtile Wirkung bis zum Abend, so gut wie keine Nebenwirkungen außer schwitzen und Abends etwas Einschlafschwierigkeiten, jedoch nicht zu dolle. Ich habe am Donnerstag 3 Dinge geschafft die ich mir seit Wochen vorgenommen hatte (Poster aufhängen, Kommode sortieren, Bettwäsche waschen). Freitag war ebenfalls alles super, Nachmittags ein wenig gereizter als sonst aber alles in allem gut.
Also dachte ich mir, kann ich doch mal die 30 mg ausprobieren.

Vorab: Ich war Freitag dann auf einem Festival bis 4 Uhr morgens aber ich war nüchtern. Bin dann Zuhause schlafen gegangen, jedoch nach knapp 4 Stunden aufgewacht, Hungergefühl ist aktuell leider auch wenig vorhanden deswegen gab es die beiden Stressfaktoren.

Gestern, 30 mg: Alles super bis Nachmittag. Ich war unterwegs und habe im Zug auf einmal extremes Herzrasen + Schmerzen in der Brust bekommen, laut Apple Watch 140-160 BPM konstant für mehrere Minuten. Musste dann aus dem Zug raus weil es mir so schlecht ging. Herzrasen / Schmerzen wurden egal wie nicht besser, also RTW gerufen. RTW hat mich zwar mitgenommen, EKG war jedoch in Ordnung, einfach nur sehr schneller Herzschlag, nach 2 Stunden hatte ich mich dann so halb beruhigt und habe zum einschlafen 0,5 mg Alprazolam (Habe ich für absolute Notfälle als Bedarf) genommen.

Ich dachte mir dass das gestern vielleicht am Schlafmangel / zu wenig gegessen lag, jedoch habe ich heute wieder 30mg genommen und fühle mich jetzt schon wieder ziemlich unwohl. Nicht extrem schlimm (auf jeden fall noch nicht) aber schon irgendwie mehr unwohl als gut.

Könnte es vielleicht dran liegen das ich zu schnell hochdosiert habe? Laut meinem Psychiater sollte ich ja bei Verträglichkeit nach 2-4 Tagen hochgehen.
Ich möchte nichtmal unbedingt eine hohe Dosis erreichen sondern das war mir halt hilft, auch wenn es „nur“ 20 mg sind.

Wäre es schlauer ab morgen wieder 20mg zu nehmen und das erstmal beizubehalten und dann nochmal zu schauen?

Oder sind diese Nebenwirkungen „normal“?

Schon ein Blick in die Packungsbeilage kann da helfen:

Da steht: „wöchentlich steigern“.

Also ja. Zu schnell hochdosiert. Mindestens eine Woche lang 20 mg, dann erst steigern. Macht der Puls/Blutdruck noch Sperenzchen - die 20 mg so lange nehmen, bis der sich eingekriegt hat. Dann erst steigern.

Hatte ich auch gelesen, aber da der Psychiater es mir so gesagt hatte und ich ja vorher 40mg Medikinet genommen habe dachte ich das es dann vielleicht gehen könnte😅

Okay Danke, dann werde ich ab morgen erstmal wieder 20mg nehmen :slight_smile:

Verabschiede Dich von dem Gedanken, dass Ärzte wissen, was sie tun.
Selbst schlau machen und alles hinterfragen. Es geht um Deinen Körper und Deine Gesundheit.

Man darf Ärzten auch widersprechen. Finden manche nicht witzig und reagieren angepisst. Dann gehe ich halt zu einem, der mich ernst nimmt.

Das ist egal. Anderer Wirkstoff. Daher: Neues Spiel - alles von vorn.

Anders als beim eigenmächtigen hochdosieren wird dir der Arzt nicht den Kopf abreißen, wenn du nach 4-6 Tagen Probleme bekommst und es langsamer angehen lässt.

Da oben im Hirnchen passiert ja einiges und es muss sich erstmal an alles gewöhnen. Ausflüge zur nächsthöheren Dosis kannst du dann ganz entspannt später auch noch angehen :slight_smile:

Ernährung / Flüssigkeitszufuhr / Schlaf sollte sich während der Eingewöhnung idealerweise auch wieder einpendeln.

Solange versuchen, deinen Körper möglichst gut zu versorgen und gerne auch bewusste Pausen einlegen und zwischendurch etwas snacken. Kann Nebenwirkungen abmildern und die Effektivität des Medikaments positiv beeinflussen.

Ein Eindosierungstagebuch wird dir im Nachhinein helfen, die beste Dosisstärke herauszufiltern. Freut bestimmt auch den Arzt. Meiner mochte das zumindest.

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Hallo,

hier ein paar allgemeine Infos zur Eindosierung von Stimulanzien bei ADHS.

1. Koffein komplett vermeiden
Wirklich wichtig: kein Koffein bei der Eindosierung von Stimulanzien. Nicht nur weniger, sondern ganz konsequent: Gar keines.

Koffein ist ein Adenosinantagonist, d.h. es hemmt Adenosin. Und Adenosin hemmt Dopamin. Im Ergebnis fördert Koffein Dopamin.
Oft werden Koffein und Stimulanzien jeweils allein gut vertragen, führen aber bei gemeinsamer Einnahme zu Kreuzwirkungen (z.B. einer Zittrigkeit wie bei einer Stimulanzienüberdosierung und/oder anderen gravierenden Nebenwirkungen).

Nach der Stimulanzien-Eindosierung, also wenn das passende Medikament und die passende Dosis gefunden wurden, kannst du bei neuem Koffeinkonsum problemlos erkennen, falls Nebenwirkungen aus diesem resultieren und nicht aus den Medikamenten.

Koffein findet sich in Kaffee, Schwarztee, Grüntee, Cola, Energydrinks; verwandte Stoffe finden sich in dunklem Kakao.

2. Eindosierungsleitfaden lesen

3. Eindosierungshilfetabelle verwenden
Besonders wichtig für Frauen aufgrund des Monatszyklus.
Download hier:

https://adhs-forum.adxs.org/t/ein-dosierungshilfetabelle/7270

Dokumentiere deine Einnahme, Symptome und Nebenwirkungen täglich.
Bewerte immer nur den Durchschnitt von 3 Tagen und frühestens ab dem 5. Tag auf derselben Dosishöhe.
Bitte sieh von Anfragen im Forum zur Wirkung von Medikamenten ab, wenn du die aktuelle Dosis noch keine 5 Tage nimmst.

4. Arzt ist der Maßstab
Und klar: Alle Hinweise und Informationen hier im Forum und bei ADxS.org dürfen nie dazu führen, ärztliche Anweisungen zu missachten, sondern dienen stets nur dazu, mit dem Arzt besser kommunizieren zu können.

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Hey :slight_smile:
Kann ich das irgendwo in einem anderen Strang von dir nachlesen, warum du von medikinet auf Elvanse gewechselt bist? Also deine eigenen Gründe, und wie du es vor deinem neuen Psychiater argumentiert hast?

Ich hoffe es geht dir inzwischen besser, wenn’s blöd läuft hat man ja den ganzen Tag (10h) noch diese Wirkung bei Elvanse :melting_face:

Trinken ist meist okay, nur Essen vergesse ich auch ohne Medis schon zumindest bis Nachmittags. Versuche momentan einfach vor den Medis auf jeden fall etwas größeres zu futtern :‘)

Das ist eine gute Idee, Danke!!

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Danke Danke Danke :smiley:

Ich weiß noch das ich am Anfang bei Medikinet dachte dass alle mit dem Koffein übertreiben, habe dann nach einem Energy gemerkt „oh oh nicht gut“ und seitdem eigentlich gänzlich auf Koffein verzichtet.

Nikotin wäre was anderes (weiß allerdings nicht ob das da mit reinspielt), ich rauche leider sehr viel und könnte nicht einfach komplett alles weglassen.

Aber vielen Dank ich lese mir das alles nochmal durch :slight_smile:

Das habe ich vor zwei Wochen gepostet, als ich noch wirklich verzweifelt war wegen meiner Neurologin.

Kurz gesagt: Ich hatte sowohl extrem körperliche (Schmerzende Blaue Beine, habe tatsächlich auch irgendwann Schwellungen bemerkt, Atemnot, Druck auf der Brust, EXTREMES Schwitzen, Herzrasen, Gefühl umzukippen, etc.) als auch psychische Nebenwirkungen (Panikattacken, Angst, Agressivität) und irgendwann waren die Nebenwirkungen einfach präsenter als die positive Wirkung.

Mir wurde von einigen Leuten Elvanse oder Attentin empfohlen, da ich jedoch schon 19 bin ist es für Attentin wohl zu spät🥲

Habe dem Psychiater dann einfach meine Nebenwirkungen genannt und nach Elvanse gefragt :slight_smile:

Es ging, habe mich tatsächlich kurz nachdem ich den Beitrag hier gepostet habe einfach schlafen gelegt für ca 3 1/2 Stunden weil ich unruhig war. Wahrscheinlich bin ich deshalb jetzt auch schon wieder wach .-.